Ein Roman aus dem Bertelsmann Club, erschienen in der Taschenbuchausgabe 10/2007
351 Seiten
Handlung:
Kathrin ist jung, schön und von Beruf Hebamme und Heilpraktikerin und kommt aus der Stadt. Sie entflieht dem Streß einer Münchner Klinik in ein oberbayerisches Dorf, wo sie eine Praxis eröffnet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird sie bald zum Anlaufspunkt zahlreicher Bewohner. Sie begegnet Paaren, die sich Kinder wünschen, aber keine bekommen, Fehlgeburten erleiden oder überglückliche Eltern werden. Doch wird auch Kathrin ihr persönliches Lebensglück - und ihre große Liebe - finden?
Zur Autorin:
Anni Lechner ist ein Pseudonym.
Bisherige Romane: Neues Glück im Kreintal, Hotel Edelweiß
Meine Meinung:
Diesen Heimatroman habe ich mir gekauft, weil ich annahm, dass seine Struktur dem von einem historischen Roman ähneln kann.
Zum Teil trifft das zu, da die Bergwelt, in der die Hebamme und Heilpraktikerin Kathrin ihre Praxis eröffnet, im Vergleich zu ihrer modernen Heimatstadt München ruhig und altmodisch wirkt. Die Bauern, Mägde, Sennerinen und Dorfbewohner leben ein meist zufriedenes Leben mit harter Arbeit aber ohne Hektik.
Diese dörfliche Welt ist durchweg positiv dargestellt.
Kathrin hat es als Neue zuerst nicht leicht bei der konservativen Dorfeinwohnerschaft und der alten Hebamme, die sie als Konkurrenz empfindet, aber ihre beruflichen Qualitäten und ihr ehrlicher Charakter werden sich durchsetzen.
Der aus dieser Bergwelt stammende Arzt Toni hat es zur gleichen Zeit in einer großen Klinik in der Stadt nicht leicht, da dort Abtreibungen und Schönheitsoperationen im Mittelpunkt stehen. Im Dorf ist der Kontakt zwischen den Menschen intensiver dargestellt..
Ein weiterer, wichtiger Handlungsstrang, ebenfalls sehr gut gelungen, ist der von der Magd Leni und dem Bauern Benedict.
Leni hat es auf dem Bauernhof der Axenböcks nicht leicht. Sie wird auch noch vom willenschwachen Peter, dem Sohn des Bauern schwanger, aber er hält sein Versprechen nicht und behandelt sie schlecht.
Heimatromane haben den Ruf des Oberflächlichen und verzerrenden. Aber wenn ein Roman, wie dieser, eine Geschichte so gut erzählt, zählen Vorurteile nicht mehr.
Die Heimatromanatmosphäre wird durch Dialekt bei den Dialogen, durch die Darstellungen auf den Bauernhöfen und im Dorf und durch stimmige, sympathische Charaktere aufgebaut.
Er lässt sich locker und unterhaltsam lesen. Ich habe das Buch sehr gemocht.
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