Eric Maron: Die Fürstin

  • Hallo Frosch1,


    ich könnte jetzt sagen, dass ich ein Genie bin und weiß, was Frauen denken. Da aber Madame M. hinter mir steht und gerade liebevoll ihr Nudelholz streíchelt, gebe ich offen und ehrlich zu, dass wir bei unseren Romann sehr eng zusammen arbeiten und daher jede Szene sowohl von der weiblichen,wie auch männlichen Warte aus betrachten können.


    Viel Spaß noch beim Rest der Fürstin


    Beste Grüße
    Eric :write

  • jössas und nu foahrns gor nach wean :-)
    aber die saupreissn mag der autor nicht so :lache
    ein echtes lesevergnügen!!
    der zinggen? najaa... der is nich übel. aber der arme kleine preussenjunge, der nicht flöte spielen darf, der gefällt mir noch viel besser :grin :-]
    und mäxchen ist auch nicht ohne... :anbet


    <<ich könnte jetzt sagen, dass ich ein Genie bin und weiß, was Frauen denken. Da aber Madame M. hinter mir steht und gerade liebevoll ihr Nudelholz streíchelt, gebe ich offen und ehrlich zu, dass wir bei unseren Romann sehr eng zusammen arbeiten und daher jede Szene sowohl von der weiblichen,wie auch männlichen Warte aus betrachten können.>>
    (the author himself)


    komisch. nudelholz... sehr eng zusammen arbeiten...
    ich kann und kann die frage nicht verdrängen, ob es für die szene, in der die fürstin mit einem besen den rainard verhaut... reale "übungen" im hause *maron* gegeben hat :lache :lache :lache :lache :lache :lache


    ********************
    so. isch habbe fertisch.


    aaalso: ich muss gestehen, dass ich - was NICHT (negativ) am buch, sondern meinen vorkenntnissen und meiner ungeduld liegt - während der ganzen preussen- und österreichgeschichte ein wenig "quer"gelesen habe.
    aber soweit ich es beurteilen kann, "stimmte" alles bis hin zum hässlichen kleinen aber ungemein klugen prinzen eugen von savoyen und die geschichte im vordergrund war wunderschön und überzeugend in den hintergrund eingebettet. ein rundes leseerlebnis ganz nach meinem geschmack. danke! :anbet :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

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  • Hallo Delphin,


    wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, sind erotische Szenen etwas diffiziles, das viel Fingerspitzengefühl erfordert, wenn man es gut machen will. Wenn ich eine Sexszene einfüge, muss sie eine Bedeutung für den Roman haben. Nur als Seitenfüller, wie es bei vielen Historicals der Fall ist, sind sie verschwendet und langweilen.


    Was die Sprache in jener Zeit betrifft, so kann man in einem Roman nur andeutungsweise die geschraubten Formen darstellen, die damals verwendet wurden. Da wimmelt es nur so von höflichsten Anreden wie Eure hochwohlgeborene durchlauchtigste Fürstlichkeit udglm., außerdem wurden bedenkenlos Zitate großer Denker eingestreut, um zu zeigen, wie gebildet man war. In einer Zeit ohne Fernsehen, Kino und die anderen Massenverdummungs..., äh beschäftigungen hatte der Adel nun einmal die Zeit und die Muße, sich geschwollen auszudrücken und das bessere Bürgertum machte es ihm nach.
    Bei Recherchen muss ich oft Briefe und Berichte aus jener Zeit lesen. Da ist manchmal ein gewisses Kopfkratzen angesagt.


    Viele Grüße


    Eric :write

  • Hallo Frosch1,


    es freut mich, dass dir die Fürstin gefallen hat. Der Einbau des erfundenen Vordergrundes in den geschichtlichen Rahmen muss immer passgenau erfolgen, damit keine Risse und Sprünge sichtbar werden. Gerade diese Verankerung in die jeweilige Zeit unterscheidet den historischen Roman, der weniger durch Personen als durch Ereignisse auf ein ganz spezielles geschichtliches Umfeld fixiert ist von einem Historical, bei dem zwar auch die Namen von Königen und Kaisern vorkommen, das aber genauso gut zu anderen Zeiten und auch an anderen Orten spielen könnten.
    Ich habe eben ein nicht einmal so schlechtes Historical gelesen und hätte aus dem Handgelenk ein halbes Dutzend Möglichkeiten nennen können, genau den selben Roman nur bei Änderung der Namen und Begriffe anderen Epochen und Kulturen unterjubeln zu können.


    Was die Zusammenarbeit mit meiner Frau betrifft, so ist dies wohl unsere große Stärke. Wir können jede Phase unseres gemeinsamen Schaffens aus jedem möglichen Blickwinkel betrachten und haben da auch schon oft etwas schwächere Entwicklungen, die sich einschleichen wollten, verhindern und durch passendere Szenen ersetzen können.


    Ich wehre mich übrigens gegen die Unterstellung, dass ich die Saupreißen net mag. Ich versuche nur, die Situation so treffend wie möglich darzustellen. In der Hinsicht kamen auch die Habsburger nicht so gut weg. Immerhin hat es Karl VI. geschafft, Prinz Eugens jahrzehntelang erfolgreiches Streben für Habsburgs Macht und Größe innerhalb kurzer Zeit zu zerstören. Ohne Reserls eisernen Willen, den sie leider manchmal mit mehr Gefühl als Verstand durchsetzte, wäre das Haus Habsburg bereits damals den Weg allen Fleisches gegangen. Allerdings reichte keiner ihrer Nachfolger auch nur halbwegs an sie heran.


    Carl Anton und Zinggen auszuarbeiten war mir angesichts der gekrönten Hurenböcke wie August den Starken, aber auch einiger homosexueller Throninhaber, die mit den besten Wünschen ihrer Favoriten und durch etliche Gläser Wein gestärkt an die unangenehme Aufgabe heran gingen, für den Fortbestand der Dynastie zu sorgen, wenn man dies nicht gleich dem Bruder und dessen Nachkommen überließ, ein Vergnügen. Der grüne Baron ist in meinen Augen der heimliche Held dieses Romans.


    Damit viele Grüße


    Eric :write

  • das sollte doch keine unterstellung sein *g*, man beachte das grüne smiley
    nur zeigte der preussenkönig wirklich kaum nette züge (sein sohn machte das später wett, aber ich schrieb halt immer genau in der phase, in der ich das buch gerade *erlebte*).


    ich finde es ohnehin schwer, eine meinung über ein buch zu formulieren, das von jemandem geschrieben wurde, den man (virtuell) kennt.
    kA, ob ich das jetzt richtig rüber bringen kann, aber ich versuche es einmal.
    vorsorglich: negatives will ich nicht ausrücken (würde ich ggf auch, aber es gibt in dem zusammenhang nichts, was ich negativ meine *ächz* *g*):
    also: nehmen wir zB das norwegerpulloverstück von iris.
    es hat mir gefallen. aber wenn ich so etwas jetzt ausdrücke, lobe, habe ich immer irgendwie ein komisches gefühl. warum? weil ich das gefühl habe, indem ich ein "urteil" (selbst ein positives) abgebe, masse ich mir ja an, mich über denjenigen zu stellen, kompetenzmässig. grrr ist das schwer zu erklären. das bedeutet nicht, dass ich euch auf einen sockel stelle. oder mich gering achte. ich merke, ob mir ein buch, ein musikstück, ein pullover *g* gefällt. und kann das auch sagen. aber eigentlich habe ich doch nur meinen geschmack, das TECHNISCHE wissen, ein urteil abzugeben, habe ich nicht. und darum erscheint es mir irgendwie anmassend.
    warum das bei "bekannten" so ist, bei einem böll oder


    einer HCM aber nciht, weiss ich nicht. vielleicht, weil da die distanz grösser ist?
    (kann man mir folgen*g*)


    "...bei dem zwar auch die Namen von Königen und Kaisern vorkommen, das aber genauso gut zu anderen Zeiten und auch an anderen Orten spielen könnten.."


    das konnte ich nicht so gut formulieren, aber so etwas kam mir auch schon oft in den sinn... viele sind einfach austauschbar.


    achja, wenn es nicht zu indiskret ist, hätte ich noch eine frage. du hast neulich irgendwo erzählt, wie der name eric "geboren" wurde. ich finde (ich HABE die suchfunktion bemüht!!) den thread nicht mehr, würde aber sehr gerne wissen, ob von DIR als teil des autorenduos noch weitere namen existieren, unter denen bücher erschienen sind...


    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Hallo Frosch1,


    wir wollten den Soldatenkönig so zeigen, wie wir ihn anhand unserer Recherchen empfunden haben, und da war er wirklich kein besonders sympathischer Herr. Mann muss ihm allerdings gesundheitliche Probleme zugute halten, die seiner Stimmung äußerst abträglich waren. Für die Leute, die er verprügelt hat, dürfte dies aber ein schlechter Trost gewesen sein, aber auch für die langen Kerls, die oft nicht gerade freiwillig im ersten Gardebataillon gedient haben.


    Ebenso wie Friedrich Wilhelm haben wir auch die anderen historischen Persönlichkeiten so aufgeführt, wie wir sie unseren Informationen zufolge empfunden haben, d.h. den späteren Friedrich den Großen unsicher, die junge Maria Theresia sehr bestimmt, den Kaiser eher zaudernd und in gewissen Dingen stur, den Prinzen Eugen vorausschauend, aber scheiternd und Franz Stephan als sympathischen Taugenichts. Auch Friedrich August von Sachsen ist seinen Biographien entnommen.


    Du findest es schwierig, Bücher zu bewerten, deren Autoren du virtuell kennst. Erlaube mir hier die Frage, macht dies ein Buch besser oder schlechter? Wenn einem ein Buch gefällt, kann man es auch schreiben, gefällt es einem nicht, so sollte man sich nicht scheuen, auch das zu äußern. Es muss ja nicht gerade in polemischen Worten geschehen.


    Wir sind ja nicht zuletzt auch deshalb bei der Büchereule, um sinnvolle Kritik zu hören!


    Ein Buch ist nun einmal Geschmackssache. Ein Literaturkritiker kann es auf den Seziertisch legen und auseinander nehmen, für einen Leser zählt allein, ob es ihm zusagt oder nicht. Ein spannend erzähltes Buch mit einer guten Story kann auch dann begeistert, wenn der Stil eher schlicht gehalten ist, während ein langweilig erzählter Roman mit müder Geschichte auch durch ein noch so gutes Deutsch nicht gerettet werden kann. Ein Literaturkritiker wird ersteres wahrscheinlich verdammen und zweiteres loben, während die LeserInnen durchaus zu einem gegenteiligen Urteil kommen können.
    Da die Literaturkritiker die Bücher meistens geschenkt erhalten, die LeserInnen sie aber bezahlen, ist uns euer Urteil wichtig, und nicht das einiger überspannter Feuilletonisten.


    Viele Grüße


    Eric :write

  • Hallo Delphin,


    der mittlere Smilie hätte den guten Zinggen doch arg verlegen gemacht.


    Meine Frau und ich haben lange Gespräche geführt, um Philipp von Zinggen und die anderen Charaktere des Romans auszuformen. Wir wollten dabei weder heile Welt zeigen, noch irgendwelche Vorurteile aufbauschen. Wir haben uns auch lange überlegt, ob es eine Beziehung zwischen Zinggen und dem jungen Max gegeben hat, und uns im Endeffekt dafür ausgesprochen. Für uns war es wichtig, die Leute so natürlich wie möglich aussehen zu lassen, und das haben wir hoffentlich auch geschafft.


    Viele Grüße


    Eric :write

  • danke für deine antworten:-)


    du hast natürlich recht, ein buch wird nicht dadurch besser oder schlechter, dass man seinen verfasser (virtuell) kennt.


    liebe grüsse und noch einen schönen abend:-)


    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Vielleicht darf ich mich auch noch mal zu dem Thema einmischen. Du weißt, Eric, ich war von deinem Buch begeistert. Meine kleine Kritik mit der Waffenszene der Fürstin wirst du ja auch noch kennen. :grin
    Aber ich kann Frosch ein wenig nachempfinden. Wenn man den Autoren eines Buches kennt und ihn vielleicht auch noch menschlich schätzt, dann fällt es wesentlich schwerer, die eine oder andere Kritik, und sei sie noch so berechtigt, an den Mann zu bringen. Hinzu kommt oft ein gewisses Unsicherheitsgefühl, denn selbst hat man ja kaum recherchiert, während man als Leser davon ausgehen muß, daß der Autor hier schon genau nachgeforscht hat. Daß das in vielen Fällen gar nicht ging oder eben nur ungenau der Fall war, kann der Leser nicht wissen. Aus diesem Unsicherheitsgefühl unterbleibt dann auch oft eine berechtigte Kritik.
    Egal, ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band aus deiner Feder. Ich verspreche dir auch, weiterhin mit Kritik nicht hinter dem Berg zu halten. :lache

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • danke, demosthenes, aber das trifft es bei mir nur teilweise.
    ich fand an dem buch nichts auszusetzen:-) es gefiel mir...
    keine ahnung, was es ist, ich denke gerade selbst über das phänomen nach. (ich kann auch besser mit einem kunden am telefon auf englisch sprechen, wenn kein anderer mensch im zimmer ist, *g*, ich reagiere manchmal - irrational *schäm*).
    vermutlich mache ich mir mehr gedanken, wenn ich ein werk eines mir bekannten autoren *kritisieren* soll.
    und dabei wird mir bewusst, dass ich eigentlich nur meinen geschmack und in manchen fällen geschichtliche vorkenntnisse habe, aber über "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht" den stil betreffend hinaus eigentlich kaum bewertungsmerkmale habe.
    und mir mit diesem rüstzeug überHAUPT ein urteil zu erlauben, erscheint mir manchmal vermessen.
    hm... kam das jetzt gescheit rüber?
    :-) :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Ich hab verstanden, was du meinst, Frosch. Aber gerade dieses subjektive Gefühl "gefallen" oder "nicht gefallen" ist für den Autoren wichtig, denn dieses Gefühl ist maßgebend für deine Kaufentscheidung. Ich persönlich verlasse mich nie auf diese Literaturgurus, die sich meist von meinem persönlichen Geschmack weit entfernt äußern. Ich kaufe kein Buch, das mir nicht gefällt, auch wenn Reich-Ranicki es noch so hochlobt. Und ich denke, daß Eric genau diese Einstellung von uns Lesern wissen will. Und natürlich wird er sich freuen, wenn du mit konstruktiver Kritik kommst, auch wenn damit vielleicht mal daneben langst, weil du in der Thematik nicht so versiert bist. Aber das ist der Sinn dieses Forums, sich über die Diskussion zu einem Buch mit dem Autoren auseinander zu setzen und für beide Anregungen zu vermitteln. Ich hoffe, ich war jetzt nicht zu verwirrend in meinen Aussagen. :lache

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Ich kann Demosthenes nur zustimmen. Mich interessiert das Urteil der LeserInnen aus mehreren Gründen. Zum einen will ich wissen, wie ein Roman im allgemeinen ankommt, und zum anderen will ich auf Schwachpunkte hingewiesen werden. Als Autor ist man leicht betriebsblind und sieht vor lauter Wald die Bäume nicht. Außerdem geht es darum, ob ich die Hintergründe verständlich genug herüber bringe. Durch meine Recherchen und meine Beschäftigung mit dem Stoff besitze ich nun einmal ein Wissen, das ich bei den wenigsten LeserInnen voraussetzen kann. Trotzdem muss der Roman so geschrieben sein, dass die LeserInnen ihn auch verstehen, ohne dabei andauernd im Lexikon blättern zu müssen.
    Mir ist es schon so gegangen, und ich habe auch schon einmal einen Roman weg gelegt, weil er vor Fachausdrücken, die mir absolut unbekannt sind, nur so strotzte.
    Rebecca Michele, eine Kollegin von mir, erzählte mal von einem Roman einer mit ihr befreundeten Autorin, in dem diese für viele Dinge die lokalen Originalbezeichnungen aus dem 13. oder 14. Jahrhundert verwendet hat. Die Autorin prunkte zwar mit ihrem Wissen, aber ich hatte hinterher eine kahle Stelle am Hinterkopf vom kratzen.
    Dabei verwende ich durchaus auch einmal altertümliche Bezeichnungen, die mir aus meiner Jugend noch ganz geläufig sind, der jüngeren Generation jedoch nicht. Einmal wurde ich gefragt, was ein Eidam wäre. Aus dem Text würde hervorgehen, dass es so etwas wie ein Schwiegersohn oder Bräutigam der Tochter wäre.
    Ich habe da auch gestutzt und mich gefragt, habe ich da überzogen. Wenn der Begriff aus dem Text erkennbar ist, werde ich jedoch auch weiterhin ältere Wortformen verwenden.
    Altertümliche Bezeichnungen, die allerdings einfach nur an Stelle anderer Worte stehen, ohne dass man begreifen kann, was sie bedeuten, möchte ich allerdings nach Möglichkeit meiden.
    Allerdings brauche ich auch hier die offene und ehrliche Meinung der LeserInnen, die mich darauf hinweisen, wenn ich da mal nicht daran gedacht habe.
    Auch ich bin nicht unfehlbar, auch wenn ich es gerne wäre.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Eric Maron
    "Die Fürstin", Knaur 2005
    "Die Rebellinnen von Mallorca", Knaur 2006

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  • Ich habe "Die Fürstin" jetzt begonnen und muss ehrlich zugeben, dass ich noch nicht so richtig rangekommen bin... aber ich denke, dass das noch kommt. Das Problem ist, dass ich nicht so interessiert bin an den ganzen Verhältnissen zwischen den Fürsten, wem welches Land nach welcher Heirat gehört usw., ich interessiere mich mehr für die Leute, also für Charlotte, ihren Zukünftigen Carl-Anton und Co.


    Was mich rein inhaltlich mal interessieren würde ist diese ganze Adelsstruktur: Was ist ein Baron, was ist ein Fürst, was unterscheidet diese, was gibt es da alles so für Leute? Ein Fürst scheint ja etwas ziemlich Hohes zu sein, das habe ich ja schon gemerkt ;-)


    Falls da jemand Infos hat, darf er sich gerne beteiligen an dieser Diskussion *hehe*

  • die kurfürsten durften den könig küren.
    die fürsten kommen gleich "darunter".
    mE dann die grafen.
    und dann die barone.
    :wave


    ps. dann gibts noch herzöge, die ich zwischen graf und kurfürst irgendwo ansiedeln würde...
    (erzherzöge gabs in österreich, das waren die angehörigen des kaiserhauses.)


    *gespannt auf fachleute wartet* :grin

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

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  • Hmmmpfff ... das ist schon etwas komplizierter ... »Fürst« ist eigentlich nur eine Sammelbezeichnung für Adlige mit Gerichtsgewalt und der Befähigung, Truppen zu unterhalten und zu befehligen (Wikipedia s.v. »Fürst«) -- ohne Bezug zum Land.


    Ursprünglich gab es nur den König und seine Vasallen, die er mit Land belehnte (Wikipedia s.v. »Lehnswesen« -- Achtung! Der Absatz Ökonomische Bewertung ist schlichtweg Blödsinn! Da bewertet jemand eine Epoche von 800 Jahren ausschließlich nach den letzten 150! :rolleyes). Diese Lehnsmänner nannte man Grafen.
    Herzöge waren zunächst königliche Amtsträger ("Generäle"); erst im Hochmittelalter prägte sich duch die Parallelität des Amtes und einer Stellung als dem König unterstellter Lehnsherr die Bezeichnung "Herzog" für den Beherrscher eines (früheren) Stammesgebietes heraus (Schwaben, Franken, Sachsen, Lothringen, Kärnten).


    Eine spätere Differenzierung des Hochadels in der Neuzeit (Belohnung für Bündnistreue u.ä.) führte dann zu Erhöhungen einzelner Herzöge zu Großherzögen oder Erzherzögen. Ebenso wurden dabei Grafen zu Fürsten und Großfürsten erhöht.