'Gespräch mit einem Vampir' - Seiten 001 - 091

  • Ich habe mich sehr gequält.
    Der Anfang, die ständigen Unterbrechungen, dieser seltsame Berichtstil... Ich war teilweise kurz davor, abzubrechen. Es kamen bei mir überhaupt keine Spannung auf, kein Grauen, kein Mitgefühl, kein Interesse, wie es weitergeht...
    Louis' ständiges Gejammer, wie seltsam und schlimm Lestat doch war und wie überlegen er hingegen, ging mir gehörig auf die Nerven! Außerdem kam durch den berichtenden Erzählstil kaum Atmosphäre auf... Louis schildert zwar grausame Taten, aber es geht im eigentlich nicht darum, die Grausamkeit darzustellen, sonder sich darzustellen und über Lestat zu stellen, das Grausame tritt fast in den Hintergrund. Ich verstehe auch seine Gedankengänge und seine Wandlungen nicht immer... eine seltsame Persönlichkeit, seltsamer als Lestat, weil unberechenbarer.


    Erst im Verlauf der Geschichte, als er sich im Kerker befindet, Babette ins Spiel kommt und Claudia zur Vampirin gemacht wird (das fand ich bisher am grausamsten), fing das Buch für mich an, interessant zu werden. Ich werde weiterlesen, aber ich weiß noch nicht, ob es mir gefällt.


    Claudias Verwandlung ging übrigens sehr schnell... Bei Louis klang das viel schwieriger. Sie scheint noch sehr beeinflussbar, ich hoffe, dass sie nicht zu Lestats Marionette wird. Sie kann als Kind die Konsequenzen ihres Tuns nicht richtig einschätzen. Körperlich bleibt sie kindlich - aber entwickelt sie sich geistig weiter - ich schätze ja.

  • Barti, versuch dran zu bleiben. Wollte auch erst aufhören, es wird aber besser.


    Obwohl ich noch immer teilweise meine Probleme mit dem Buch habe, was nicht an der Handlung, sondern am Schreibstil liegt.


    Also durchhalten. :knuddel1

  • Ich empfand die Schilderungen von Louis' Gemütszustand gar nicht unbedingt als nervend, sondern vielmehr war genau diese Zerrissenheit, die Anne Rice hier immer wieder seeeehr intensiv schildert, genau das, was das Buch vorrangig ausmacht. Ist denn nicht dieser innere Konflikt genau das, was Louis aus der Masse der "normalen" Vampire heraushebt? Sie wollte doch gerade, dass der Leser Seite für Seite mitleidet. Vielleicht gehört das genervt sein auch zum Leiden dazu ;-).


    Aber alle die dabei gelitten haben, dürften doch erstklassige Kandidaten für den "Herrn der Finsternis" sein, denn dort steht dann ja, wenn ich richtig informiert bin, Lestat im Mittelpunkt und der jammert nicht (jedenfalls bisher noch nicht ;-)).


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

  • So nun bin ich auch endlich mit dem erstenTeil durch und froh darüber. ;-)


    ich muss mich der allgemeinen Meinung anschließen, das es besser wird. Kaum war ich über Seite 091 hinaus, "flutscht " das ganze nur so.


    Am ersten Teil finde ich am schlimmsten, den langen Monolog mit seiner Vorgeschichte.

    Normalerweise hat ein Buch ja gerade den Vorteil , gegenüber der Verfilmung , das mehr Details und Hintergründe geschildert werden können.


    In diesem Fall hätte ich darauf auch verzichten können und bevorzuge dann doch den etwas rasanteren Film.


    Doch nun kommt Claudia und endlich geht es voran. Ich spüre schon eine leichte Spannung, was als nächstes kommt, obwohl ich den Film kenne.


    Ist das irgendwie paradox, bescheuert?? :gruebel :gruebel :gruebel

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Das schaf, das schwarze, liest es auch, das buch, und schreibt hier gar nix...


    wiesu denn blus? :wow


    :grin Bin schon da, bin schon da...ich dachte es wären schon alle fertig, und alleine posten mag ich nicht, aber jetzt raffe ich mich mal auf.


    Zitat

    Original von bartimaeus
    Ich habe mich sehr gequält.


    Besser kann ich es nicht ausdrücken, der erste Abschnitt war furchtbar. Ich glaube Hoffis hatte geschrieben, dass diese ellenlange Monologe ätzend waren - ja, dem kann ich nur zustimmen. Der Einstieg war für mich eine Katastrophe. Ich dachte erst es wäre, weil ich auch englisch lese, aber eigentlich habe ich nie Probleme mit der Sprache. Also musste es dann wohl doch am Buch liegen, und nachdem ich jetzt eure Kommentare gelesen habe, fühle ich mich gleich viel besser. Wenigstens gehts nicht nur mir so.


    Zitat

    Original von hestia2312
    Wenn Claudia nicht hinzu gekommen wäre, hätte ich das Buch abgebrochen.


    Da kann ich auch nur unterschreiben, mit Claudia kam endlich endlich etwas Spannung in den Plot. Schon allein die Idee eines Kindervampirs finde ich sehr interessant und jetzt konnte ich mich auf etwas fixieren, dass mir gefallen hat. Louis und Lestat allein haben mich wahnsinnig gemacht!

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Vielleicht hat auch das Schaf vergessen weiter zulesen :lache


    Das Schaf hat leider kaum Zeit zu lesen, ihr haltet mich schon wieder von Linguistik ab..(nicht dass das so furchtbra wäre.. :grin)

  • :gruebel Fruchtbar... furchtbar fruchtbar... was kann an linguistik schon interessant sein, man kann's mit der zunge oder man kann's nicht...


    Schön, zu wissen, dass es im ersten teil vom vampir aber auch allen gleich geht...
    Louis... sumper... sumper... sumper und das liegt nicht am englischen, denn dort sumpert er genauso...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Lestat sumpert nicht... zumindest nicht so lang und auf eine ganz andere, interessantere art, drei bücher lang kommt man gut mit ihm aus, aber dann wird er religiös, und es wird komisch...


    wenn du im dritten abschnitt in die postings schaust... dort hab ich eine rezi meines lieblingsbuchs reingeschrieben: The Body Thief, ist glaub ich band vier der chroniken... danach gings stetig bergab...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Mir fehlt noch der letzte Abschnitt, sechs Seiten oder so, weil ich gestern zu müde war, aber ist egal ...


    Also, eigentlich ist es sehr gut geschrieben, so schön bildhaft und teilweise richtig faszinierend, aber ... die Schrift ist beinahe zu klein und der Interview-Stil nervt auf Dauer, ganz besonders diese dauernden Unterbrechungen von dem Jungen. :rolleyes Insgesamt sorgt es dafür, dass das Lesen nur mit großer Konzentration klappt. Andererseits haben diese Unterbrechungen auch etwas, wenn ich plötzlich aus der Erzählung über das vergangene New Orleans, das Geschehen auf der Plantage herausgerissen werde, und dann wieder Louis und den Jungen im Zimmer vor mir sehe. Manchmal fühle ich mich da wie der Junge und ertappe mich mit herunterhängendem Kiefer ... :chen


    Louis gefällt mir irgendwie, warum es so ist, kann ich noch gar nicht so genau sagen. Vielleicht liegt es an seiner äußeren Gleichgültigkeit und inneren Zerrissenheit?


    Oder an seiner Abneigung gegen Lestat. Mal ehrlich, Lestat ist so ein Arsch, meine Güte ... Obwohl er mir gegen Ende des Abschnitts, während seines Gesprächs mit Louis, irgendwie nicht ganz so dämlich vorkommt wie sonst.


    New Orleans am Ende des achtzehnten Jahrhunderts stelle ich mir sehr schön vor ... Gibt es denn jetzt schon Zeitmaschinen? :lache Ich würde mich sofort für eine Reise anmelden.


    Na, im Vergleich zu "Bis(s) ..." jedenfalls - Anne Rice habe ich mir ja erst nach Stephenie Meyer gekauft - ist "Bis(s) ..." momentan noch mein Favorit. Ich finde die düsteren Vampire, wie Anne Rice sie darstellt, zwar richtig gut, und sie scheinen mir auch nicht so "zart und sanft" wie die Cullens :chen, aber es ist auch nicht so, dass ich die Cullens deshalb verschmähe. :grin Sagen wir es mal so: Ich finde, diese zwei "Arten" Vampire können sehr gut nebeneinander existieren. Hübsch sehen sie ja alle aus. :chen


    Den Film werde ich mir allerdings sparen, ich bin weder Pitt- noch Cruise-Fan und Verfilmungen sind ja so eine Sache ... Nee, nee, da ich das Buch bisher im Großen und Ganzen sehr gut finde, werde ich es mir garantiert nicht nachträglich mit einem Film vermurksen.


    Edit die Fünfte :lache: Nachdem ich gestern noch die letzten sechs, sieben Seiten gelesen habe, bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob Lestat noch zu retten ist - er hat Claudia nur verwandelt, um Louis an sich zu binden? Oh Mann.

  • Zitat

    Original von Xyrion
    Der erste Leseabschnitt ist meiner Meinung nach recht arm an Höhepunkten, dafür aber sehr reich an Melancholie, durch Louis' fortwährende Schilderungen seiner Traurigkeit auf der Suche nach der Sinnhaftigkeit seines Vampirdaseins. Trotzdem sehr interessant.


    Gerade diese Melancholie finde ich irgendwie "bezaubernd". Sie hilft mir etwas, mich in die Zeit, in die ganze Geschichte einzufinden, Louis näher kennen zu lernen.




    Zitat

    Original von Xyrion
    Ich hab mich schon einige Male gefragt, ob Louis nicht mal so was wie Selbstmord in den Sinn gekommen ist. Für einen Vampir wäre so etwas doch prinzipiell einfach, indem er sich einfach dem Sonnenlicht aussetzt. Aber entweder sind Vampire vom Wesen her gar nicht fähig zum Suizid, oder die verführerische Idee der "Unsterblichkeit" lässt solche Gedanken bei Louis gar nicht erst aufkommen. So unglücklich wie er phasenweise mit seinem Vampirdasein scheint, müsste man doch vermuten, dass er zumindest mal über solch eine Möglichkeit nachdenkt.


    An Selbstmord habe ich bei Louis auch öfter gedacht, gerade weil immer wieder durchkommt, dass er gerne sterben würde. Es klingt auch immer wieder so, als wollte er seine Verwandlung rückgängig machen, wenn es irgendwie ginge ... :gruebel