Abgefuckt - Satire

  • Eine durchaus gelungene Satire. Die Überzeichnungen sind dir gut gelungen passen punktgenau in den Text. Ein Text den man mit einem leichten Grinsen liest. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Satire pur - und so real wiedergegeben.


    Diese Realität/Satire gibt es nicht nur mündlich, sondern auch schriftlich. In einer der hiesigen Gratiszeitungen kann man sms-Botschaften lesen. Mit nur 160 Zeichen muss man sich bescheiden. Also wird in "dinglisch" (Dialekt mit englisch vermischt) und mit Abkürzungen geschrieben. Ob es nun eine Partyeinladung ist oder eine Liebeserklärung, das werden die Angesprochenen hoffentlich zu entziffern vermögen ;-)

  • Ich (14, in einem Monat 15) kann bestätigen, dass diese Wörter leider wirklich im Sprachgebrauch vieler Jugendlichen fest verankert sind. Wenn ich mich auf dem Schulhof umhöre, kommt mir sogar die Pointe sehr berechtigt vor. Viele wissen nicht, von was sie reden. Letztens mussten wir im Englischunterricht des Ende einer Geschichte vortragen, dieses durften wir selbst erfinden. Die Geschichte lautete vereinfacht: Ein Mann am unteren Existenzminimum entführt den Pudel einer reichen Lady und fordert dann Lösegeld. Bekommt ers oder bekommt ers nicht? in der vorhergehenden Lektion hatten wir die Thematik get: bekommen, become: werden ausführlich durchgeknuddelt. Die meisten verschliefen das aber wahrscheinlich. Denn was durfte man bei den Präsentationen (bei mindestens jeder zweiten) hören? " Yes, he becomes 1'000'000$". Ich wär fast gestorben vor Lachen, obwohl das ja eigentlich zum Wienen wäre.
    On topic: Voll ins Schwarze getroffen- ich lache jetzt noch. :lache

  • @ buchi : ich kann arter nur recht geben, solange es noch jugendliche wie dich gibt, kann man hoffen.


    ich finde es ja allgemein hin interessant wie schnell sich auch der sprachgebrauch wandelt. ich bin zwar selbst erst 19 aber ich kann sagen, dass es ncoh lang nicht so schlimm mit der anglisierung der jugendsprache war, als ich 14 war.

  • Zitat

    Original von Buchhoernchen
    hallo, danke für euer feedback(her mit dem anglizismus *grraarr*)


    ja der text soll auch polarisieren. ich habe ihn für mich selbst mal ein bisschen umgeschrieben, ein paar anglizismen auch rausgenommen, einige ersetzt, aber irgendwie... nun ja ich weiß nicht, ich glaub er braucht die dicke flut dieser wörter, in meinen augen:)


    Hallo Buchhörnchen!


    Ich würde dich bitten an deinem Text nicht das geringste Bisschen zu ändern! Ich finde ihn toll!
    Wie oft hab ich so etwas schon miterlebt...? - VIEL ZU OFT :hau !
    Ich hab mich echt kaputt gelacht.


    ...und klar sind da übertrieben viele Anglizismen drin. Aber dadurch kannst doch zeigen was du überhaupt ausdrücken willst, oder nicht?


    :anfeuer


    lg küken

  • Zitat

    Original von Buchhoernchen


    ich finde es ja allgemein hin interessant wie schnell sich auch der sprachgebrauch wandelt. ich bin zwar selbst erst 19 aber ich kann sagen, dass es ncoh lang nicht so schlimm mit der anglisierung der jugendsprache war, als ich 14 war.


    Und noch mal an Buchhörnchen :zuhoer


    dass diese Sprache bei einigen Jugendlichen wirklich so angewendet wird sehe ich bei mir in der Gegend sehr sehr oft... Ich finde es sehr lustig, weil sich die kleinen irgendwannn mal selbst sehr dafür schämen werden... :muah


    Du hast aber völlig recht - ich bin 21 - und finde auch, dass es sowas, in der Form, zu "unserer Zeit" nicht gab... (hört sich furchtbar "alt" an der Satz - aber es ist halt so)
    Finde es auch seltsam, dass sich die Dinge soooooooo extrem schnell ändern.

  • hallo küken, danke für dein feedback(*um mal einen anglizismus in den raum zu kicken)


    nein so wie der text jetzt ist, habe ich ihn auch stehen gelassen. :) sogar meiner lehrerin hat er gefallen.


    ich wünschte manchmal nur, es würde nich so viel wahrheit in dieser übertreibung stecken.


    ich hoffe mit dir, dass irgendwann den kleinen bengeln auffallen wird, welche sprache sie nutzten.. und dass dies hier kein prozess ist, der noch lange nicht abgeschlossen ist.

  • Just found this text.


    Und ich kann mir nicht helfen - mir drängt sich ganz stark das Bild der netten Herrn-Clique aus "Clockwork Orange" von Stanley Kubrick auf. Standen diese vielleicht Pate?

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Moin,
    Finde auch, dass der Text es ganz gut trifft. Es ist natürlich übertrieben im Sinne der Satire, es sind aber auch sehr viele Begriffe dabei, die ich noch von keinem meiner Freunde gehört habe. Gewisse Sätze wirken künstlich, meiner Meinung nach, aber nur wenige. Was definitiv noch fehlt ist "lol", bei uns wird auch sehr häufig "(rum)flamen" im Sinne von (rum)heulen oder meckern verwendet, aber das ist wahrscheinlich eher optional.
    Vom Inhalt her passt es auch ziemlich gut, vor allem der Teil mit dem Drogen ist mir ziemlich genau so schon mal begegnet :grin aber natürlich bei nem Kumpel und nicht bei mir.

  • Also ich find das total Klasse....wenn die Jugend so spricht habe ich noch Hoffnung, nachdem ich kürzlich ein Gespräch zweier 7- bis 8-jähriger auf dem Spielplatz gehört habe, in dem ich jedes Wort gepiept hätte.


    Ich finde den Dialog überaus gelungen, aufgrund der Übertreibung gar anspruchsvoll und schlussendlich habe ich herzlich gelacht.


    Selbstverständlich wurde dies bereits gedruckt und dient der Family allgemein zur Erheiterung.

  • hey, also ich finde den Text auch klasse. :freude Ich denke man sollte das so lassen, die Satire lebt schließlich von übertreibungen. Ich kann mir das Gespräch bildlich vorstellen :lache


    lg asil

    Nicht weil es unerreichbar ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es unerreichbar.
    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

  • Tut mir leid. Vielleicht habe ich einen nicht konformen Humor.
    Dia- und Soziolekte sollte man sowieso sparsam einsetzen.
    Und wenn man schon fett aufträgt, dann aber richtig barbarisch (siehe Starkdeutsch, wenn das noch einer kennt):


    Hullondüsche Tumautn


    Harrlüch! – dönckst tu, gauffßt die rauten
    Glantzind pfröschn Totumauten.
    Duch peim Ößßn marckstde dunn,
    dißß monn gurnüxx tschmarckn kunn;
    Sünd’z nonn Gorcken, sünd'z Tumautn, –
    Üst öss garr oin Heunarbrautn,
    pfrösch oss Hullondt ümmporturt?
    Hart monn düch woll arnngeschmuurt?


    (Matthias Koeppel)

  • Zitat

    Original von rienchen
    Habe ich grade entdeckt....richtig klasse! :anbet


    :grin :write


    Weitermachen, Trüffelrienchen! :knuddel1 :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Also ich weiß ja nicht. Ich bin ja selber ''erst'' 20 und war bevor ich mein Abitur gemacht habe auf der Realschule, also im Prinzip schon unter den ''coolen'' Jugendlichen. Ich habe einen noch nie so reden hören.


    Aber ja, es ist ja eine übertriebenere Form der Satire und JA ich habe geschmunzelt. Ich gib es ja zuuu :)

  • Ich habe glaube ich schon jeden der im Text anglifizierten Begriffe im Fernsehen gehört. Insofern komprimiert der Text diesen Wahn recht gut, wenn auch das Experiment im Vordergrund steht und die Story sich drum herum entwickeln muss. Dennoch eine gute Pointe am Schluss.


    Insgesamt ein witziger Text. Als Experiment nicht gescheitert. Als Kurzgeschichte einfach "too much" :rolleyes

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -