Hannah Green - Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen

  • Hannah Green (die eigentlich Joanne Greenberg heißt) wurde 1932 in New York geboren und schrieb das (zum Teil) autobiographische Buch „Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen", indem sie einen Einblick in eine fremde Welt bietet, vor der Gesunde sich fürchten und auf die sie abwehrend reagieren, weil sie merken, daß die Grenzen zwischen Krankheit und Gesundheit fließend sind.


    Die 16jährige Deborah endet aus Flucht vor der Realität, vor Krankheit und familiärer Isolation in der geschlossenen Abteilung einer Psychatrie, mit dem Befund: Schizophrenie.


    Aber: Deborah findet in der Klinik eine Ärztin, die ihr hilft, den Weg zurückzugehen zu den Anfängen und Ursachen ihrer Verstörungen, den Spannungen in ihrer Familie, den hohen Erwartungen, die in das begabte Kind gesetzt wurden, der Außenseiterrolle reicher jüdischer Eltern unter Mitschülerinnen, die unverhohlen Antisemitismus zeigen, der Rivalität der jüngeren Schwester und der Operation, die nur äußerlich vernarbt ist.


    Krankheit bedeutet für Deborah Flucht aus einer unerträglichen Wirklichkeit. Sie erfindet für sich eine neue Welt. Nur allmählich und nur mit der liebevollen Führung ihrer Ärztin gelingt es ihr, ohne diese zweite Welt auszukommen.


    Hannah Green gewährt uns einen Blick in die Alptraumwelt des psychotischen Fühlens und in die Solidarität unter den Kranken. Deborahs Heilung schließlich ist überzeugend. Mit ihr wird die Krankheit nicht zu einem Stück abgelehnter Vergangenheit, sondern nachträglich akzeptierte Geschichte.


    „Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen" zeigte mir die Welt, in der jeder von uns einmal eintauchen will, fernab der Realität in seinem kleinen Universum verweilend. Für alle die glauben den Absprung daraus allein geschafft zu haben, soll dieses Buch
    ein Hinweis sein, daß es zu schnell gehen kann, daß man zwischen Realität und Traum nicht mehr entscheiden kann, aber lest selbst, wenn es euch interessiert.


    Kurzbeschreibung
    Die Flucht vor der Realität, vor Krankheit und familiärer Isolation endet für die sechzehnjährige Deborah in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie. Befund: Schizophrenie. Unter dem Pseudonym Hannah Green schildert die Autorin in diesem ermutigenden autobiographischen Roman den mühsamen Kampf des Mädchens um ihre Heilung. Sie gewährt einen Blick in die Alptraumwelt psychotischen Fühlens, in die fragmentarischen Beziehungen, aber auch in die Solidarität unter den Kranken. Sicher wägt sie die Argumente für ein Leben in unserer unvollkommenen Realität ab gegen die Argumente für einen Rückzug in die Sicherheit der Krankheit. Die Heilung schließlich ist überzeugend. Mit ihr wird die Krankheit nicht zu einem Stück abgelehnter Vergangenheit, sondern nachträglich akzeptierter persönlicher Geschichte. Deborah ist gesund, als sie wieder bereit ist, den Herausforderungen der Realität standzuhalten.

  • Boah, einer meiner Klassiker !!!! Irgendwann in den 80ern (1984) echt verschlungen !
    Kennst Du noch andere Titel von ihr ?

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Nein leider nicht, habe nur dieses von ihr gelesen.


    Aber zur ähnlichen Thematik habe ich vor Jahren mal:


    Durchgeknallt
    von Susanna Kaysen


    gelesen und auch die wunderbare Verfilmung mit Winona Ryder und Angelina Jolie gesehen. Darüber habe ich auch schon berichtet - siehe hier.


    Kurzbeschreibung
    Von einem Arzt, der sie nie zuvor gesehen hat, wird die junge Susanna in die Psychiatrie eingewiesen. Für sie beginnt ein zweijähriger Klinikaufenthalt als entmündigte Patientin, deren Leben einem Balanceakt zwischen Realität und Alptraum gleicht.

  • Ich sag's nur ungern, aber ich fand das Buch so richtigen Mist. Nachdem das in den 80ern jeder junge Erwachsene gelesen hat und es in aller Munde war, habe ich mir das damals auch angetan. Ich hab es dann viele viele Jahre später nochmal probiert, mit dem gleichen Ergebnis. Scheint nicht meine Literaturgattung zu sein.


    Gruss,


    Doc

  • Das Buch steht seit Jahren in meinem RUB. Seit ich nun in meinem Studium einige schizophrene Menschen kennengelernt habe (wir haben in manchen Vorlesungen Patientenvorstellungen) und auch den Leidensdruck gesehen habe, den die Krankheit auslösen kann, sollte ich es vielleicht doch irgendwann mal lesen.

  • Ich hab's ungefähr mit 17 gelesen und fand es unbequem zu lesen - was dem Thema wahrscheinlich angemessen war! Wo hab ich jetzt aber neulich erst gelesen, dass es keine realitätsnahe Schilderung sei - war das hier bei den Eulen oder woanders?

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Ich habe Dir nie in Deinen Rosengarten gebrochen
    Noch störte ich Dich beim Butt-Essen mit Grass
    Für Dich hab ich nach Süßkinds Parfum gerochen
    Oh wie ich mich dafür nun selber hass


    Fiel mir dazu mal ein, das Buch habe ich aber nicht gelesen.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Erst mit dem letzten Menschen stirbt auch die Hoffnung, es sei denn, die Natur hofft, dass der Mensch nie wieder kommt.":chen

  • Ich habe etliche Bücher der Autorin gelesen - ist aber bestimmt schon 20 Jahre her. Ich finde, sie schreibt irgendwie düster und deprimierend. Es waren einige gute Sachen dabei (müßte ich glatt mal suchen und das eine oder andere rezensieren), aber nix für Depressive, sag ich mal.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Es waren einige gute Sachen dabei (müßte ich glatt mal suchen und das eine oder andere rezensieren)


    Ja, das mach mal bitte. Ich habe hier nämlich noch ungelesen Bevor Du liebst stehen, vom Thema her hört es sich jedenfalls interessant an...


    Inhalt (geklaut) :
    Die Amerikanerin Hannah Green arbeitete viele Jahre als Dolmetscherin und Begleiterin Taubblinder. Über einen Taubblinden schreibt sie auch in ihrem neuen Roman. John, 25 Jahre alt, hat sein Leben in den Griff bekommen. Er ist berufstätig, schreibt in seiner Freizeit Gedichte und kann sich selbst versorgen. Als er die junge Schauspielerin Leda kennenlernt, gerät sein Dasein aus den Fugen. Es werden Sehnsüchte nach Dingen wach, die für ihn unerreichbar sind. Die Liebesbeziehung, die sich zwischen den beiden jungen Menschen entwickelt, bringt immer neue Probleme mit sich.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Also ich find das Buch nicht nur super, weil es zu meiner Ausbildung passt, sondern hab es auch vorher schon interessiert gelesen. Ich finde, es wird detalliert beschrieben, was das persönliche Umfeld so alles mit uns anstellen kann und dieses Buch ist absolut zeitlos und passt noch heute.....LG Petra :wave

  • Zitat

    Original von Pitti1604
    Also ich find das Buch nicht nur super, weil es zu meiner Ausbildung passt, sondern hab es auch vorher schon interessiert gelesen. Ich finde, es wird detalliert beschrieben, was das persönliche Umfeld so alles mit uns anstellen kann und dieses Buch ist absolut zeitlos und passt noch heute.....LG Petra :wave


    Hab jetzt endlich die Rezension über das Buch fertig, sollte es von meiner Dozentin aus ein wenig Erfolg haben, werde ich es zur Verfügung stellen, ansonsten lass ich es natürlich....Hab mich stundenlang damit beschäftigt und stehe für Fragen oder Statements gerne zur Verfügung... :anbet

  • Hallo,


    ich habe das Buch vor Jahren gelesen, wenn ich mich recht erinnere ist es, was den Blickwinkel auf die Erkrankung angeht, sehr psychoanalyselastig - was sicher auch zeitgemäss war zum Zeitpunkt der Entstehung des Buches.


    Ich kenne von Hannah Green noch das Buch "Herbstzeitlose", habe ich in angenehmer Erinnerung, wenn ich auch keine Ahnung habe, worum es darin ging :lache


    LG
    Susanne

    Viele Grüsse


    Susanne


    ************************************************


    Entweder man lebt, oder man ist konsequent.
    (Erich Kästner)

  • Ich habe mal "Bevor du liebst" von ihr gelesen und fand es sehr gut. Dann gab es mal ein anderes Buch von ihr mit einer ähnlichen Thematik, was mir dann nicht mehr so gut gefallen hat. Den Rosengarten habe ich damals nur als Film im TV gesehen, fand den aber ziemlich gut. Keine Ahnung, wie ich ihn heute finden würde.

  • Weil ich anderen gerne meine Lieblingsbücher aufdränge :grin gefällt mir dieser Bereich besonders gut.. Hatte zwar die Qual der Wahl, aber dieses Buch kann ich einfach immer wieder lesen.


    Hannah Green - Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen


    Kurzbeschreibung:
    Die Flucht vor der Realität, vor Krankheit und familiärer Isolation endet für die sechzehnjährige Deborah in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie. Befund: Schizophrenie. Unter dem Pseudonym Hannah Green schildert die Autorin in diesem ermutigenden autobiographischen Roman den mühsamen Kampf des Mädchens um ihre Heilung. Sie gewährt einen Blick in die Alptraumwelt psychotischen Fühlens, in die fragmentarischen Beziehungen, aber auch in die Solidarität unter den Kranken. Sicher wägt sie die Argumente für ein Leben in unserer unvollkommenen Realität ab gegen die Argumente für einen Rückzug in die Sicherheit der Krankheit. Die Heilung schließlich ist überzeugend. Mit ihr wird die Krankheit nicht zu einem Stück abgelehnter Vergangenheit, sondern nachträglich akzeptierter persönlicher Geschichte. Deborah ist gesund, als sie wieder bereit ist, den Herausforderungen der Realität standzuhalten.
    (Quelle: Amazon)


    Das Buch ist mir zufällig in die Hände gefallen, bei einem "Raubzug" in der Bibliothek.. und ich mag, wie es der Autorin gelingt die Sachverhalte realistisch darzustellen und gleichzeitig einen interessanten, flüssigen Roman daraus zu machen. Die Geschichte wird einfühlsam erzählt und durch die dazwischen geschobenen Einblicke in Deborahs Seelenleben wird es dem Leser um einiges erleichtert, die Situation zu begreifen. Mir gefallen die verschiedenen Aspekte, zum einen das Leben in der Psychiatrie, die Gegenüberstellung "krank"-"gesund", das Verhältnis zwischen Patient und Arzt/Pfleger und auch die Reaktion von Deborahs Familie, die Konflikte mit denen die Betroffenen konfrontiert werden. Jedes Mal wenn ich das Buch lese (und das mache ich ziemlich oft :grin) ist es ein bisschen wie "eintauchen" oder auch versinken.. und jedes Mal nach dem "Aufwachen" verstehe ich ein kleines bisschen mehr und fühle mich ein kleines bisschen berührter..


    Fazit: Nur zu empfehlen :-)


    Hat es vielleicht jemand gelesen? Wie fandet ihr es?