Jack Ketchum - Beutezeit

  • Ich hab das Buch vor längerer Zeit gelesen und fand es in erster Linie vor allem eklig und grausam. Aber dann auch wieder so spannend, dass ich es nicht weglegen konnte und einfach weiterlesen musste.
    Jaja, die menschliche Seele hat tiefe Abgründe :lache

  • hope: ich habe weiter gelesen. (jaja.....war ja klar, dass meine neugier, wie es weitergeht, größer als die abscheu war.)
    ich finde es auch einfach nur ekelhaft, hab noch nie etwas in der art gelesen ...... unglaublich...! bin grad an der stelle, als die urlauber aus dem haus türmen wollen....

  • Hallo,


    ich muss BEUTEZEIT aber auch ein bisschen in Schutz nehmen, denn aus heutiger Sicht ein knapp dreißig Jahre altes Horror-Debüt zu bewerten, fällt in einer Zeit, wo alles schon mal dagewesen ist, zunehmend schwerer.


    Im Gegensatz zu EVIL oder RED war Ketchum hier noch der "junge Wilde", und BEUTEZEIT trägt viel von seiner Entstehungszeit in sich, ist geprägt vom amerikanischen Exploitation- und Grindhouse-Kino der 70er, von Wes Craven, George Romero, Tobe Hooper - ohne diese Dimension ist eine Bewertung des Buchs zwar möglich, wird aber eine weit stärkere Ablehnungshaltung generieren.


    Heutzutage geschrieben, wäre BEUTEZEIT ein Anachronismus - damals hat Ketchum den Finger tief in offene Wunden gesteckt, und BEUTEZEIT ist zumindest im Original eine eigentümlich rohe Melodie zu eigen, ein sprachlicher Rhythmus, der gnadenlos verknappt auf die Essenz des Grauens zusteuert. Zugegeben, das muss man mögen. Aber dann kann man sich auch darauf einlassen.

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
    Jeder hat das Recht auf Erlösung.
    (Umberto Eco)

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Das Buch ist auf jeden Fall nicht mehr so aktuell, dass Thalia es vorrätig hat. Ich wollte es vorhin kaufen und sie hätten es erst bestellen müssen.


    Ich werde es wohl auch auslaufen lassen - es gibt besseres, auch von Ketchum! Allerdings gibt es im Sommer einen zweiten Teil! :gruebel

  • Zitat

    Original von Bodo Allerdings gibt es im Sommer einen zweiten Teil! :gruebel


    Wobei der zweite Teil jetzt auch schon achtzehn Jahre auf dem Buckel hat (da muss man deutsche Verlage schon wirklich für ihre Geschwindigkeit loben *hüstel*) und in diesem Fall auch tatsächlich um einiges schwächer ist - ich habe gerade auf der Berlinale ein Screening der gerade abgeschlossenen Verfilmung (THE OFFSPRING) gesehen, und die ist sogar noch schlechter.


    Dass Thalia allerdings nicht mal einen vergleichsweise bekannten Autor (noch dazu in einer relativ erfolgreichen neuen Unterreihe eines großen Verlages wie Heyne) im Programm hat, bestätigt mich in meiner Meinung über Buchhandlungen und die dort Beschäftigten. Wer wundert sich da noch über den Zulauf bei Amazon?

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
    Jeder hat das Recht auf Erlösung.
    (Umberto Eco)

  • Zitat

    Original von Bildersturm
    Hallo,


    ich muss BEUTEZEIT aber auch ein bisschen in Schutz nehmen, denn aus heutiger Sicht ein knapp dreißig Jahre altes Horror-Debüt zu bewerten, fällt in einer Zeit, wo alles schon mal dagewesen ist, zunehmend schwerer.



    hallo Bildersturm


    ich stimme dir zu.
    beutezeit habe ich aus eben dieser, heutiger sicht (ohne jedoch kennerin des genres zu sein) gelesen, mit interessierten, aber distanzierten augen wenn man so will. bekannt sind mir viele bücher von s. king, d. koontz, obwohl mir klar ist, dass ketchum und beutezeit absolut nicht mit diesen autoren und deren werken verglichen werden können.


    eins ist sicher: vergessen werde ich das buch nicht. dafür war es einfach zu ekelhaft, brutal und abartig, anders. völlig absurd im grunde.
    jedoch hat es mich sehr zum nachdenken angeregt. und ein buch, welches das schafft, ist ja schon mal in irgendeiner weise ein gutes buch. ;-)

    gerade lese ich:
    Der Schrei nach Leben von Martin Gray :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von niki ()

  • Ich weiß gar nicht so recht, was ich zu dem Buch sagen soll - es war ein spannender Thriller, aber sowas von grausam und schockierend :wow


    Ich fühlte mich ziemlich schnell an Filme wie "Wrong Turn" oder "The Hills have Eyes" erinnert, die ich schon ziemlich heftig finde, allerdings finde ich, das Beutezeit noch eine Stufe grausamer und schockierender geschildert ist, als diese Filme. Wer schwache Nerven hat, sollte dieses Buch wirklich nicht lesen, finde ich. Ich bin einiges gewöhnt, weil ich viele Thriller und Horror Filme sehe und auch gerne Thriller lese, aber bei Beutezeit wurde meine Ekelgrenze wirklich vollkommen ausgereizt. Das Buch ist einfach schockierend und teilweise nur ekelhaft und grausam, aber dennoch ist es ein sehr guter Thriller, den ich trotz all dieser negativen Gefühle gerne gelesen habe, weil er mich total gefesselt hat.

  • hallo abendstern28w



    du hast recht!! für zartbesaitete menschen ist dieses buch ganz sicher nichts!


    mich hat es auch an The Hills have Eyes erinnert.
    nur war es noch grausamer, weil ich das kopfkino selbst bestimmen konnte.


    :yikes



    weisste was mich erstaunt hat.....
    so schrecklich das buch auch ist, ich habe es erstaunlich gut verkraftet. :gruebel normalerweise ist horror nicht gerade mein bevorzugtes genre.


    vielleicht lag es daran, dass es fiktion ist.
    mit evil von ketchum tu ich mich ungleich schwerer, immerhin beruht evil auf einer wahren geschichte.



    lg,
    niki

    gerade lese ich:
    Der Schrei nach Leben von Martin Gray :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von niki ()

  • Ich habe es auch ziemlich gut verkraftet, wundert mich auch etwas, aber ist ja auch gut so ;-)


    Vielleicht liegt es wirklich daran, das es Fiktion ist, ich habe beim lesen, wenn es besonders grausam wurde, immer gedacht, das ist nur eine Geschichte ...

  • Zitat

    Original von Abendstern28w
    Ich habe es auch ziemlich gut verkraftet, wundert mich auch etwas, aber ist ja auch gut so ;-)



    eben. besser so als anders...



    Zitat


    Vielleicht liegt es wirklich daran, das es Fiktion ist, ich habe beim lesen, wenn es besonders grausam wurde, immer gedacht, das ist nur eine Geschichte


    *tihi* genau das hab ich auch gedacht....

  • Zitat

    Original von Friedhof
    Wer schwache Nerven hat, gibt ihn dieses Buch den Rest. :chen


    Vielleicht sollte ich mal 'ne Ausnahme machen und es verleihen ... :lache


    Meine dauernde Einstellung während des Lesens war eigentlich "Boah! Igitt! Oh mein Gott! Wie krank!" und dazwischen immer wieder "Oh ist das spannend." :rofl

  • Habe das Buch letzte Nacht zuende gelesen, bei Kerzenschein und heissem Tee eingemummelt in meiner Kuscheldecke.. ich mags Paradox :grin


    Da ich irgendwie total auf abartiges und ekliges stehe, fand ich das Buch einfach super. Gerade weil es eben alles fiktion ist, kann ich mich "zurücklehnen und geniessen".


    Evil wartet noch auf mich, aber nach den ganzen Kommentaren hier und bei Amazon traue ich mich irgendwie nicht ran.. gerade weil es eine wahre Geschichte ist. (Für Vater unser in der Hölle habe ich über einen Monat gebraucht, da es auch auf einer wahren Begebenheit beruht, für Beutezeit zwei Abende...).


    Als nächstes ist erstmal wieder ein Laymon dran, gut, dass mein SUB groß genug ist, so muss Evil erstmal warten.


    Ich würde Beutezeit 9/10 Punkten geben, aber betonen, dass es keine dahinsiechende Geschichte ist, ganz im Gegenteil, Knallharte Kost triffts wohl eher (im warsten Sinne des Wortes, muhaha :D)

  • Also ich habe jetzt das Buch und werd es in nächster Zeit mal anfangen zu lesen. Ich war mir nicht sicher ob ich das Buch kaufen soll oder nicht denn mit Evil bin ich wirklich an meine Grenzen gestoßen. Auf der anderen Seite bin ich aber mehr als neugierig wie das Buch so ist und eins muss ich auf jedenfall zugeben, die Bücher von diesem Autor lassen einen wirklich nicht
    mehr los.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Shadow91 ()