Die zwölfte Nacht - Charlotte Lyne

  • Zitat

    Original von Pelican


    Hach ja. Was ich gerne alles können würde... seufz.


    Ich war da vom Schicksal 'n bisschen beguenstigt. Habe meine Sprachen zum groesseren Teil entweder in der Wiege oder im Bett gelernt.

  • Ich bin kein Sprachgenie!
    Im Gegenteil. Ausser Latein, das ich in meinem Beruf brauche und innig liebe, sind mir alle auf normalem Weg erlernten Sprachen total verrostet.
    Ich habe nur einen aehh spracherwerbsfoerdernden Lebenslauf: Zweisprachig aufgewachsen, anders zweisprachigen Mann geheiratet, im Land der Mutter zur Schule gegangen, im Land des Vaters studiert, im vaeterlichen Sprachraum des Mannes ansaessig, Schwiegermutter vierzehn Jahre lang im Haushalt.
    Damit hab ich vier Sprachen quasi geschenkt bekommen, was selbst sprachunbegabten Menschen enorm auf die Fuesse hilft.
    Trotzdem - und trotz Anglistik-Studium und Haupterwerbstaetigkeit durch die Sprache Englisch - stirbt die mir immer mal froehlich vor sich hin, wenn sie gerade keine Lust auf mich hat.
    Ich lieb' sie mein Leben lang, sie liebt mich nicht und laesst sich von mir nicht gern lieben. Aber wir arrangieren uns irgendwie.


    Charlie

  • Tja, hier wurde ja schon viel geschrieben und gelobt, aber ich bin so erschlagen von dem Buch (warum habe ich das nicht früher gefunden???), dass ich doch noch mal meinen Senf hinzugeben muss.


    Charlie, falls Du das liest: Ich werde jedesmal grün vor Neid und still vor Andacht, wenn ich Deine Bücher lese. Ich kenne niemanden, der mit vergleichbar erzählerischer Wucht und zugleich dem größten Zartgefühl für die Figuren schreiben kann und das alles in einer so wunderbaren Sprache, dass man selbst gar nicht mehr reden will, weil man sich dabei fühlt wie ein grober Klotz.
    Ich bin auch nicht nahe am Wasser gebaut, aber am Ende dieses Buches musste ich mir die Tränen aus den Augen wischen, und das ist mir in meinem ganzen Leben bei vielleicht zwei oder drei Büchern passiert.


    Und jetzt noch mal für die Allgemeinheit:
    Twelftnight ist ein Juwel, das in jedem historischen Regal einen Ehrenplatz verdient hat (gleich neben Glencoe). Selten habe ich Geschichte aufregender, berührender und spannender aufbereitet erlebt. Die Figuren sind so prall vor Leben, dass einem die ganze Zeit lebendig vor Augen steht. Das Buch macht süchtig, und will dennoch genossen werden.
    Und da es gerade zur Saison passt: Die schönste (Vor)weihnachtslektüre, die man sich vorstellen kann.
    Ich bin voll der Begeisterung für diesen Roman und hoffe, dass noch viele viele Leser sich davon verzaubern lassen.



    - Andrea

  • Ich bin aus privaten Gruenden gerade ein bisschen abwesend, freue mich aber umso mehr darueber, dass Ihr Twelthnight mochtet. Der dicke Klops ist mir fuer immer unter meinen Buechern der liebste, und jedesmal, wenn jemand ihn gern gelesen hat, moechte ich ein bisschen im Dreieck hopsen.
    Vielen Dank, Andrea und Caro.
    Ich wuensch' Euch unvergessliche Weihnachtstage - bis nach Twelfthnight.


    Alles Liebe von Charlie

  • Ich bin erst seit kurzem dabei, daher mein Kommentar zu dem Buch erst jetzt. ;-) Dazu muss ich aber nicht einmal meine eigenen Worte verwenden, weil ein paar Posts zuvor bereits genau das gesagt wurde, was ich gar nicht schöner hätte ausdrücken können und mir direkt aus der Seele spricht.


    Zitat

    Original von agu
    Ich kenne niemanden, der mit vergleichbar erzählerischer Wucht und zugleich dem größten Zartgefühl für die Figuren schreiben kann und das alles in einer so wunderbaren Sprache, dass man selbst gar nicht mehr reden will, weil man sich dabei fühlt wie ein grober Klotz.
    Ich bin auch nicht nahe am Wasser gebaut, aber am Ende dieses Buches musste ich mir die Tränen aus den Augen wischen, und das ist mir in meinem ganzen Leben bei vielleicht zwei oder drei Büchern passiert.

  • Vielen Dank.
    Es ist sehr schoen, zu erfahren, dass es Leser gibt, die dieses Buch auf solche Art gelesen haben.
    Es ist fuer mich nie ein normales Buch geworden, eins unter mehreren. Als ich es geschrieben habe und nicht fertig werden wollte, weil ich nicht wusste, wie ich ohne dieses Buch weitermachen sollte, haben mir viele Kollegen gesagt: "Nach dem Roman ist vor dem Roman".
    Das ist mir bei diesem Buch nie passiert. "Nach Twelfthnight" ist immer "nach Twelfthnight" geblieben und bei jedem neuen Buch das ich anfange, wuensche ich mir dieses zurueck.


    Ich kann darueber grinsen, aber es passiert mir immer wieder.


    Twelfthnight ist ja jetzt schon ein recht altes Buch (kaum zu glauben ...), und so sehr lange wird es sicher nicht mehr auf dem Markt bleiben. Danke, dass Ihr mich ab und an zuschauen lasst, wenn ihr es lest, und mich daran erinnert, dass es noch da ist. Das ist ein so schoenes Gefuehl.


    Alles Liebe von Charlie

  • Nachdem "Glencoe" mich ja so umgehauen hat (im positiven Sinne), wollte ich eigentlich nicht zuerst dieses Buch lesen, aber Charlies Schwärmerei für "ihren Henry" in diversen Threads hat mich neugierig gemacht.


    Zum Inhalt wurde schon so viel gesagt und es gibt wundervolle Rezensionen hier dazu, daß ich überhaupt nicht so richtig weiß, was ich schreiben soll.


    Dieses Buch hat mich berührt, tief berührt. Ich habe jede Empfindung, die beschrieben wurde, selbst empfunden. Mich fröstelte, wenn die Geschichte aus Anne's Sicht erzählt wurde. Ich habe mit Edward gemeinsam gehadert und gezweifelt, Tom's Lieder gehört und seine Lebensfreude und sein Leid gespürt, ich habe mit Cathie gelacht, geweint, mich gefreut, gesehnt von Anfang bis zum Schluß.


    Dieses Buch beschreibt keine unbekannte Geschichte, sondern erzählt sie auf eine Weise, wie ich sie noch nie gelesen, gehört oder gesehen habe. Und das in einer Art und Weise, mit einer Sprache, die so direkt ist, so schnörkellos, so echt, gleichzeitig mit den Gefühlen spielt und schwelgt, daß sie einfach mitten ins Herz geht.


    Ich hatte nicht erwartet, daß mich "Die zwölfte Nacht" genauso umhaut, wie "Glencoe" es getan hat, aber es ist passiert. Und ich weiß, daß ich beide Bücher noch sehr oft lesen werde.

  • Dabei hab' ich immer Angst, mein Henry-Gedoens schreckt ab ...
    (Wenn in meiner Familie jemand oder etwas benannt werden muss, schreien die alle los, bevor ich ueberhaupt den Mund aufmache: "Nee, Mum - NICHT HENRY!")


    Twelfthnight und Charlie danken und freuen sich doll.
    Henry sicher auch, aber so genau weiss man das bei ihm nicht ...

  • Zitat

    Original von Nikki
    Heute wollte ich mit dem Buch starten, jetzt habe ich gehört - man benötigt Durchhaltevermögen bis das Buch richtig gut wird. Ich bin jetzt etwas verunsichert... ist mein erstes Buch von Lyne.


    Lies es, war auch mein erstes von Charlie und ich war zu der Zeit kein historischer Romanleser und ich fands Klasse.