Tokio Killer [Rain Fall] - Barry Eisler

  • Über das Buch:
    John Rain, Kind einer Amerikanerin und eines japanischen Vaters, ist zerrissen zwischen beiden Kulturen. Nach seinem Austritt aus der US Army als Folge traumatischer Erlebnisse im Vietnam-Krieg kehrt er nach Japan zurück und errichtet sich dort eine Existenz als Contract Killer. Seine Dienste sind begehrt, und seine Auftraggeber zahlen hohe Summen dafür, dass er jeden Mord aussehen läßt wie einen natürlichen Todesfall.
    Ein Attentat auf Yasuhiro Kawamura, einen japanischen Regierungsangestellten bringt zwei alte Bekannte auf Rains Fährte: einen einstigen Freund, der nun als Polizist in Tokio arbeitet, und den Leiter des CIA-Büros in Japan, einen Feind aus früheren Tagen. Beide wollen das gleiche wie die die Männer, die Rain für den Mord bezahlten: eine CD mit brisanten Informationen über Korruptionsfälle innerhalb der japanischen Regierung, die Kawamura bei sich trug, und die nun verschwunden ist.
    Auf der Suche nach der Disk trifft Rain auf eine Jazzpianistin, die eine fatale Anziehungskraft auf ihn ausübt, und die sich schließlich als Kawamuras Tochter entpuppt...


    Über den Autor:
    Barry Eisler, geboren 1964 in New Jersey, ist US-Amerikaner, arbeitete aber lange Zeit in Japan, wo er auf den Schwarzen Gürtel im berühmten Kodokan International Judo Center in Tokio erwarb. Er war drei Jahre für die CIA tätig.
    Seit dem internationalen Erfolg seines ersten John-Rain-Thrillers widmet er sich ganz dem Schreiben. Eisler lebt heute mit seiner Familie bei San Francisco und reist regelmäßig nach Japan.


    Meine Meinung:
    Auf diesen Autor bin ich durch Zufall gestoßen, in einem Buchladen in Boston, als ich Lektüre für einen langen Heimflug suchte. Es war nicht das erste Buch seiner John Rain Reihe (das ich hier beispielhaft vorstelle), sondern ein späteres - ich glaube The last assassin. Die Brillianz und Schärfe seiner Texte, diese klare Sprache, knapp und lakonisch und schließlich der faszinierende Protagonist, haben mich sofort gefesselt. Ich habe mittlerweile sämtliche Bücher der John Rain Serie gelesen und kann sagen, dass die hohe Qualität an keiner Stelle abfällt.
    Eislers Charaktere sind gespalten und außergewöhnlich, seine internationalen Schauplätze skizziert er mit der Präzision von jemandem, der selbst dort gewesen ist. Die Handlung ist treibend, von teils aberwitziger Spannung, und stets intelligent konstruiert. Obwohl offenkundig auf exzellenter Recherche fußend, langweilt Eisler nie mit überflüssigen Details.
    Die meisten der Bücher sind inzwischen auch als deutsche Übersetzung erhältlich, Rain Fall heißt im Deutschen Tokio Killer. Ich stelle hier bewußt die englische Originalfassung vor, weil sie sich qualitativ deutlich von der Übersetzung abhebt. Letztere ist okay, aber transportiert nicht die sprachliche Brillanz und den lakonischen Wortwitz der Vorlage.


    Edit: Ich habe die Threads der dt. und der engl. Ausgabe zusammengefügt und den deutschen Titel mit der ISBN ergänzt, damit die deutsche Ausgabe über das Verzeichis gefunden werden kann. LG JaneDoe

  • Ja, Barry Eisler ist wirklich gut - leider hierzulande gar nicht so bekannt. Wer kann, sollte ihn im Original lesen, die deutschen Übersetzungen werden seiner Sprache nicht gerecht, da gehen leider viele Feinheiten verloren.


    LG, Elena

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von elwe ()

  • Ich habe die ersten drei Bände gelesen jeweils kurz nachdem sie herausgekommen sind, und ich fand sie auch wirklich gut, vor allem auch die Perspektive des John Rain, der als Auftragskiller unterwegs ist.


    Falls jemand die Bücher auf englisch kauft, man muss etwas aufpassen, da sie - zumindest teilweise - in der britischen und der amerikanischen Ausgabe mit unterschiedlichen Titeln herausgekommen sind.

  • Ein sehr gelungenes Experiment fand ich übrigens die Perspektivwechsel zwischen John Rain (ICH-Erzähler) und anderen Protagonisten, wie z.B. Delia, die dann aus der dritten Person erzählt werden.


    Hätte nicht gedacht, dass das funktioniert - tut es aber. Sehr gut sogar.


    LG, Elena

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Der Autor: Der 1964 geborene Eisler arbeitete lange Zeit für die C.I.A. und hat den schwarzen Judo-Gürtel.
    Heute lebt er in San Francisco.


    Das Buch: Der Halbjapaner John Rain arbeitet als Profikiller in Tokio, seine Spezialität sind "natürliche Tode". Als er einen hohen Regierungsbeamten ausschaltet (sehr doppeldeutig gemeint :chen ) gerät er allerdings in große Schwierigkeiten. Der Tote soll etwas bei sich gehabt haben was viele andere auch haben wollen, und da sie es nicht finden können halten sie sich an die Tochter des Toten, die es aber auch nicht hat. Rain muß nun, da er sich (gähn) in die Kleine verliebt hat finden was alle haben wollen um das Mädchen zu retten.


    Meine Meinung: Nur das charmante Lächeln einer schönen Frau und die Aussicht auf einen Drink konnten mich dazu bringen, dieses Buch auch wirklich zuende zu lesen!
    Die verschwundenen Informationen (genau!) decken die Korruption innerhalb der japanischen Regierung auf, was natürlich für verschiedene Parteien und Gruppen aus den unterschiedlichsten Gründen sehr interessant ist - diese Informationen bedeuten Macht.
    Soweit - so konventionell...


    Das Hauptproblem bei diesem Buch war für mich als erstes John Rain selber: Einerseits ein gewissenloser Killer, auf der anderen Seite ein von Schuldgefühlen geplagter Melancholiker, dem seine Vietnam-Erinnerungen immer noch nachhängen und die mit einer echt traurigen Geschichte zusammenhängen. Total dramatisch, in echt!


    An seiner Seite (wenn er gebraucht wird) der typische junge Sidekick, natürlich ein Computer-Ass und schlauer, als er aussieht.


    Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt der Zufall, er bringt die Sache erst so richtig ins Rollen: Rain stolpert zufällig über die Tochter seines letzten Opfers, die als Jazzpianistin in einem Club spielt, zufällig ein Club in welchen Rain immer hereinkommt, da er mit der Besitzerin befreundet ist - würde er Klassik bevorzugen...naja..


    Rain gerät immer wieder in gefährliche Situationen, da er aber mal eben zwei bis drei (manchmal auch bewaffnete!) Gegner locker in den A.......rm nimmt (er kann ein paar echt fiese Würgegriffe) sorgt auch diese Bedrohung nicht wirklich für Spannung. Das alles hat es schon tausendfach gegeben, nicht immer besser, trotzdem sind die Zutaten längst bekannt. Ein Amateur in diesem Setting würde die ganze Geschichte sicher spanneder machen, der scheinbar unverwundbare Profi, der alles immer genau plant und immer davon kommt, wird auf Dauer öde, ihm fehlt die Nonchalance eines James Bond, um auf Dauer glaubwürdig zu sein.


    Alles in Allem bleibt ein recht schaler Nachgeschmack - den ich gerne mit dem versprochenen Drink herunterspülen würde!

  • Zitat

    Original von Bodo
    Das alles hat es schon tausendfach gegeben, nicht immer besser, trotzdem sind die Zutaten längst bekannt.


    Da bitte ich doch um Angabe wenigstens 10 Protagonisten dieses Kalibers aus Romanen der letzten 10 - 15 Jahre


    Zitat

    Original von Bodo
    Ein Amateur in diesem Setting würde die ganze Geschichte sicher spanneder machen, der scheinbar unverwundbare Profi, der alles immer genau plant und immer davon kommt, wird auf Dauer öde, ihm fehlt die Nonchalance eines James Bond, um auf Dauer glaubwürdig zu sein.


    Danach dürftest Du keine Serie lesen, den der "Held" kommt da ja immer davon.
    Und für mich ist gerade die fehlende "Nonchalance eines James Bond" das interessante an der Serie. Erst dadurch wird ein realistisches Nacherleben des Alltags eines im Untergrund lebenden Killers möglich.


    Wie Du siehst bin ich überhaupt nicht Deiner Meinung. Die Reihe um John Rain, den "Tokio Killer" ist eine sehr angenehme Abwechslung in der Krimi/Thrilelr-Landschaft, gerade weil er kein Superman ala Bond ist, sondern sich immer wieder zu den entsprechenden Massnahmen im Alltag zwingen muss, um zu überleben. Denn er weiß nicht,was er tun könnte, außer dem, das man ihm beigebracht hat und as ernun einmal gut kann: Töten


    meint Dyke - bekennender Regen-Fan

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Na, da hab ich wohl jemanden echt geärgert! Sorry, aber die Art und Weise wie Rain (zumindest in diesem Buch) jeden Kampf, auch gegen bewaffnete Gegner gewinnt finde ich dann doch ein wenig zu Viel des Guten.


    Natürlich kommt der Held am Ende davon, aber hier bestand für mich nie ein Zweifel daran, ich hätte auch nicht gezweifelt, wenn ich nichts von den Fortsetzungen gewusst hätte.


    Vielleichtlag es daran das ich mit der Figur des John Rain nichts anfangen konnte. Als Profikiller war er für mich einfach nicht glaubwürdig, er war mir zu "soft", da finde ich Max Allan Collins' "Quarry" erheblich besser gelungen.


    Ach ja:
    - Jack Reacher
    - Quarry
    - Aldo Harrison
    - Parker
    - Hank Thompson
    - Bob Swagger
    - Luther Whitney
    - Ward Hopkins
    - Carter McCoy (vielleicht zu alt)
    - Charlie Parker
    - Max Mingus

  • Es ist schon eine Weile her, dass ich Tokio-Killer gelesen haben, (d.h. als sie auf deutsch das erste mal rauskamen) aber ich kann mich erinnern, dass mir die ersten Bände, vor allem der allererste, ziemlich gut gefallen haben. Ich fand die Perspektive des Killers damals ziemlich spannend, und auch das Setting.

  • Zunächst danke für die extrem schnelle Rezension!


    Zitat

    Alles in Allem bleibt ein recht schaler Nachgeschmack - den ich gerne mit dem versprochenen Drink herunterspülen würde!


    Wenn alles klappt, dann beim nächsten Eulentreffen :drink.


    Insgesamt scheinst Du (Bodo) mit Deiner Meinung etwas allein zu sein, da die Krimicouch ähnlicher Auffassung wie dyke und Ushuaia ist, was für mich das Buch nur um so interessanter erscheinen lässt.
    So bald das Buch bei mir angekommen ist, beginne ich mit der Reihe und werde im Anschluss berichten.

  • "Rain Fall", die OV von "Tokio Killer", habe ich zwei mal halb gelesen. Allerdings nicht die erste und dann die zweite Hälfte, sondern zweimal die erste. :rolleyes


    Zitat

    Das Hauptproblem bei diesem Buch war für mich als erstes John Rain selber: Einerseits ein gewissenloser Killer, auf der anderen Seite ein von Schuldgefühlen geplagter Melancholiker, dem seine Vietnam-Erinnerungen immer noch nachhängen und die mit einer echt traurigen Geschichte zusammenhängen.


    Das Grundgerüst hörte sich nach meinem Thriller-Geschmack an, eben die Kombination aus dem coolen Auftragskiller, der psychischen Ballast aus seiner Vergangenheit mit sich herumschleppt, dazu noch Vietnam-Veteran. Ich wollte das Buch mögen, allerdings bin ich ungefähr bis hierhin gekommen:


    Zitat

    Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt der Zufall, er bringt die Sache erst so richtig ins Rollen: Rain stolpert zufällig über die Tochter seines letzten Opfers, die als Jazzpianistin in einem Club spielt, zufällig ein Club in welchen Rain immer hereinkommt, da er mit der Besitzerin befreundet ist - würde er Klassik bevorzugen...naja..


    Diese Konstellation hat mich auch ziemlich genervt, kurze Zeit später muss er sich mit der Tochter seines letzten Opfers und inzwischen seinem Love-Interest in einem (Stunden?)Hotel verstecken, um sie vor den (wirklich) Bösen zu beschützen, er ist zwar Auftragskiller, aber ja nicht wirklich böse :pille, etwa zu dem Zeitpunkt war dann mein Interesse an dem Buch weggeplätschert. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das Buch bewusst abgebrochen hätte, die Lesepause hat sich eben ausgedehnt.


    Wie gesagt, eigentlich wollte ich das Buch, den Charakter John Rain mögen. Nach mehr als einem Jahr habe ich nochmal einen Versuch gestartet, ich bin aber wieder nicht bis zum Ende gekommen. :rolleyes

  • Hallo Bodo,


    mir ist schon öfter aufgefallen, dass wir einen ähnlichen, Noir-angehauchten Krimi-Geschmack haben. :wave Und Charlie Huston.


    Ich bin ja unermüdlich in Sachen Werbung für The Wire unterwegs :grin, das könnte auch nach Deinem Geschmack sein, ist allerdings (bis jetzt) nur in OV auf DVD zu kaufen, schau Dir mal die Links zu Charlie Brooker an. :-]

  • Zitat

    Original von Uta
    Hallo Bodo,


    mir ist schon öfter aufgefallen, dass wir einen ähnlichen, Noir-angehauchten Krimi-Geschmack haben. :wave Und Charlie Huston.


    Ich bin ja unermüdlich in Sachen Werbung für The Wire unterwegs :grin, das könnte auch nach Deinem Geschmack sein, ist allerdings (bis jetzt) nur in OV auf DVD zu kaufen, schau Dir mal die Links zu Charlie Brooker an. :-]


    Ich hab Dein Posting im "Film ab"-Thread gelesen - klingt vielversprechend!!! Ich werde es mir auf jeden Fall mal ansehen!

  • Gestern Nacht habe ich nun die Geschichte um John Rains ersten Fall beendet und kann meinen Vorrednern nur geteilt zustimmen.
    Vorweg, die ersten dreißig Seiten empfand ich schlicht als Katastrophe, ob es am Stil oder der schlechten Übersetzung lag, weiß ich nicht, vermutere aber ersteres.
    Mein Auge fiel auf diese Romanreihe, weil der Klappentext all die
    Zutaten -Tokyo, Jazz, Whiskey- versprach, die in meiner Vorstellung eine spannende Stoffumsetzung versprachen.
    Meine Erwartungen wurden jedoch nur bedingt erfüllt.
    Der vorgenannte Zutatenmix ist gut gelungen und der Leser erfährt glaubhaft etwas über die japanische Lebenskultur; ebenso überzeugt die Beschreibung der agierenden Personen, bis auf auf den Hauptprotagonisten selbst.
    Den Leser erwartet das Porträt eines vielschichtigen, vom Vietnamkrieg geprägten Menschen, der rastlos in Tokyo von Auftragsmorden lebt und sich als funtionierend präsentiert. Anhand der Protagonistenbiografie sind die Bemühungen des Autors-eine spannende und zugleich undurchsichtige Person-, die Material für eine Romanreihe bieten soll, zu erkennen. Und doch vermag Eisler es nicht, eine Beziehung zwischen John Rain und dem Leser herzustellen.
    Zu abgeklärt und emotionslos wirkt die Figur des Killers, dessen Innerstes nur bruchstückhaft in seinen Beziehungen zu der Jazzsängerin Midori und ehemaligen Agenten nach außen gekehrt wird.
    Wohltuend dosiert sind dagegen die Rückblenden in die Zeit des Vietnamkrieges, die im Gegensatz zu vielen anderen Krimis/Thrillern nicht psychologisierend wirken.


    Mein Fazit:
    Ein Roman, der mich mehr als gesellschaftliche Bestandsaufnahme denn als Thriller beeindruckt hat und dessen Fortsetzung Potenzial nach oben hat!

  • Ich bin total begeistert von dem Buch! Endlich mal ein Thriller, bei dem (für mich) alles passt:


    Der Protagonist ist vielschichtig und interessant, der Plot stringent und logisch, die Spannung wechselt sich mit ruhigeren Passagen ab, es gibt eine Liebesgeschichte, Humor, Lokalkolorit und gut gemachte Dialoge.


    Sprachlich ist der Roman geradeaus und klar, d. h. nicht adjektivlastig, keine Endlossätze, keine Redundanzen, passend zum Thema.


    Und ich tippe für euch noch eine Stelle ab, die mir in der beschreibenden Darstellung gut gefällt:


    Im Morgengrauen wirkt ganz Shibuya wie ein Riese, der seinen Kater ausschläft. Man spürt noch die Ausgelassenheit, das hemmungslose Lachen vom Abend zuvor, man hört es förmlich in der seltsamen Stille und Verlassenheit der verwinkelten Sträßchen widerhallen. Die betrunkenen Stimmen von Karaoke singenden Nachtschwärmern, die schlüpfrigen Sprüche, mit denen die Türsteher vor den Clubs Gäste anlocken, das heimliche Geflüster von Liebespärchen, sie alle sind verklungen, doch für wenige vergängliche Stunden frühmorgens harren ihre Schatten noch aus wie Gespenster, die nicht glauben wollen, dass die Nacht vorüber ist, dass alle Feste zu Ende sind.


    Was mir auch gut gefallen hat: Der Autor beschreibt, warum John Rain zu dem wurde, was er nun ist: ein Auftragskiller. Mich haben die Erklärungen zufriedengestellt, nach dem Motto, ja so könnte es durchaus gewesen sein. Mir war der Prota von Anfang an sympathisch und ich konnte die Einsamkeit fühlen, in der er leben muss. Dem Autor ist eine dreidimensionale Figur gelungen.


    Und vor allem: Das Buch erzeugte bei mir einen Nachhall. Es ging mir nicht aus dem Kopf. Sofortige Sehnsucht nach dem zweiten Teil war vorhanden, weil ich wissen wollte, wie es mit John Rain weitergeht.


    Für mich ein klarer 10-Punkte-Thriller.

  • Titel: Tokio Killer
    OT: Rain Fall
    Autor: Barry Eisler
    Übersetzt aus dem Englischen von: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
    Verlag: Fischer TB Verlag
    Erschienen: Januar 2008
    Seitenzahl: 336
    ISBN-10: 3596177359
    ISBN-13: 978-3596177356
    Preis: 8.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    John Rain ist halb Amerikaner, halb Japaner. Sein wahres Ich jedoch fristet ein Schattendasein im Verborgenen: Als Auftragskiller im geheimen Dienst der japanischen Regierung ist er Samurai und Ronin zugleich. In ständigem Zwiespalt mit sich selbst gehorcht Rain nur seinen eigenen, strengen Regeln. Für seinen Auftraggeber begeht er den perfekten Mord: Er lässt sein Opfer in der Tokioter U-Bahn an einem Herzinfarkt sterben. Doch die Begleitumstände machen ihn stutzig. Wurde er beobachtet? War sein Auftrag eine Falle? Mit Hilfe der Tochter des Toten, der attraktiven Jazzpianistin Midori, erkennt er seine lebensgefährliche Rolle im intriganten Spiel um Geld und Macht. Und es ist nicht nur sein eigenes Leben, das bedroht wird ....


    Der Autor:
    Barry Eisler arbeitete drei Jahre lang in einer verdeckten Position für die CIA. Eine Zeit lang lebte er auch in Japan, wo er im berühmten Kodokan International Judo Center in Tokio den Schwarzen Gürtel erwarb. Seit dem internationalen Erfolg seines ersten John-Rain-Thrillers widmet er sich ganz dem Schreiben. Eisler, der 1964 geboren wurde, lebt heute mit seiner Familie bei San Francisco und in Tokio.


    Meine Meinung:
    Der SPIEGEL meinte, dass dieser Thriller "raffiniert geschrieben und originell sei" und trifft damit voll ins Schwarze. Barry Eisler erzählt distanziert und vermeidet Emotionen da wo sie nicht hingehören. Wo sie aber hingehören, da dosiert er geschickt und macht eher wenig als zuviel. Es ist dieser erzählerische Kühle die den Reiz dieses Buches ausmacht. Illuisonslos geht John Rain seiner Beschäftigung nach, er macht das was die Auftraggeber von ihm verlangen und wofür sie ihn bezahlen. Wenn er allerdings Zweifel hat, dann lehnt er einen Auftrag auch schon einmal ab.
    Man merkt das der Autor einige Zeit in Tokio gelebt hat. Man erfährt als Leser einige sehr wissenswerte Dinge über diese Stadt und es wird auch schnell klar, dass der Autor aus eigenem Erleben erzählt und das sein Wissen nicht nur "ergoogelt" wurde.
    Die handelnden Personen sind klar gezeichnet und haben Konturen die durchaus authentisch wirken. Die Protagonisten wirken nicht künstlich und ihre Verhalten wird durchaus glaubhaft geschildert. Es scheint manchmal so, als wären real existierende Personen in dieses Buch delegiert worden.
    Ein sehr lesenswerter Thriller. Der Lust auch auf die anderen Bücher der "Tokio-Killer-Reihe" macht.
    7 Eulenpunkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich finde ja nach wie vor, dass Barry Eislers Serie um John Rain mit das Beste in dieser Spielart des Genres ist, das man finden kann. Definitiv ein Autor, bei dem ich jedes Buch blind kaufe. :wave

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von elwe ()

  • ...die Rezension und die Beiträge haben mich neugierig gemacht....muss ich mal ausprobieren den Autor.


    ich mag eigentlich diese eher hard-boiled Stories. von den alten Leute auch wie Mickey Spillane oder Donald Hamilton und von den neuen so etwas wie Tom Wood, Tom Cain & Co. Mal sehen wie mir der gefällt....