Es ist nie zu spät für alles - Kajsa Ingemarsson


  • Es ist nie zu spät für alles von Kajsa Ingemarsson

    ISBN-Nr. 978-3810510662
    Krüger Verlag
    464 Seiten
    Originaltitel: Lyckans hjul


    Die Autorin:


    Kajsa Ingemarsson, 1965 geboren, hat 2002 ihren ersten Roman veröffentlicht. Zuvor hat sie sechs Jahre lang bei der schwedischen Sicherheitspolizei gearbeitet, dann als Model in Mailand und anschließend als Übersetzerin und Radiomoderatorin gejobbt. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf den Bestsellerlisten und werden von der Kritik sehr gelobt. Die Autorin lebt mit Mann und zwei Töchtern südlich von Stockholm.


    Kurzbeschreibung
    In einer idyllisch gelegenen Vorortsiedlung einer kleinen schwedischen Stadt leben Nina, Ellinor und Miriam. Nina ist Frisörin, geschieden, und lebt mit ihrem halbwüchsigen Sohn zusammen. Ihr Motto lautet: Was brauche ich einen Mann, wenn ich eine Badewanne habe. Ellinor ist eine junge Rechtsanwältin, der das Babyjahr mächtig zusetzt. Miriam war immer Hausfrau und hat zwei erwachsene Kinder. Als ihr Ehemann Frank sie nach 36 Jahren wegen einer anderen Frau verlässt, bricht für sie eine Welt zusammen. Alle drei Frauen stehen an einem Wendepunkt in ihrem Leben, doch erst die geheimnisvolle Janina, die in das leerstehende Haus am Ende der Straße zieht, wird ihnen zeigen, wie sie neue Wege beschreiten können


    Meine Meinung:


    Erst einmal vorab: Ich habe dieses Buch wirklich mit Begeisterung gelesen!!!


    Aber fange ich mal vorne an: Begeistert hat mich zuallererst der Umschlag. Ein wirklich tolles Bild, das ein Buch verspricht, welches zum Entspannen einlädt. Und so ist es auch. Es ist ein Frauenroman, bei dem nicht allzu viel Aufregendes passiert, der aber trotzdem lesenswert ist.
    Es geht um 3 Frauen unterschiedlichen Alters (daher kann sich fast jede Altersgruppe von Frauen angesprochen fühlen), die in der gleiche Strasse wohnen und sich in unterschiedlichen Lebenssituationen befinden. Alle drei Frauen haben verschiedene größere oder kleinere Probleme und kennen sich untereinander nur flüchtig.
    Erst als eine neue Nachbarin hinzuzieht, lernen die drei Frauen sich näher kennen. Die neue Nachbarin ist zunächst sehr geheimnisvoll, bewirkt aber bei den Frauen eine Veränderung.....
    Zu viel möchte ich hier nicht verraten. Jedem, der etwas Seichtes und Schönes lesen möchte, kann ich dieses Buch ans Herz legen. Ich habe zu gerne Einblick in das Leben dieser Frauen gehabt – auch wenn nichts Weltbewegendes passiert. Es war einfach ein schönes Buch für zwischendurch und man denkt auch, nachdem man das Buch zugeklappt hat noch gerne an die netten Charaktere, die beschrieben wurden.....

  • Bei mir liegt es schon bereit. :-] Habe vorher noch 1,5 Wanderbücher zu lesen und dann ist es dran.


    Danke für die Rezi, duzieo :wave


    @ Batty: Welchen Vorgänger meinst Du? :gruebel Das ist doch ein unabhängig zu lesendes Buch?

  • Hi,


    das Buch ist kein Teil einer Serie.... es ist ein "eigenständiges" Buch!!!


    Gelesen habe ich von der Autorin vorher schon: Vermisse dich jetzt schon.


    Das fand ich auch sehr gut.


    Batcat : Wahrscheinlich meintest du das, oder???

  • Oh das hört sich sehr äh einladend aus :-). Werd ich direkt mal auf meine Wunschliste setzen. Das wäre was für unseren Frieslandurlaub im nächsten Monat :-].

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Ich habe das Buch inzwischen beendet.


    Wie Duzieo schon schrieb, ist es ein sehr ruhiges Buch, in dem nichts Weltbewegendes passiert, doch die Annäherung der Nachbarinnen aneinander bis zur Freundschaft fand ich schon lesenswert.


    Nina, die Friseurin, ist alles in allem zufrieden mit ihrem Leben, ihr Sohn lebt nach der Scheidung bei ihr, ist allerdings schon so alt, dass beide eigenständig leben können. Sie hat einen kleinen Freundeskreis, speziell eine alte Schulfreundin, mit der sie immer wieder um die Häuser zieht. Eine Beziehung braucht sie eigentlich eher nicht. Eigentlich...


    Miriam, die älteste unter den Frauen (um die 60), ist nach einer frühen Schwangerschaft "nur" Hausfrau geworden, die Kinder sind schon lange aus dem Haus und ihr Mann... Tja, der liebt an seiner Frau vor allem die Bequemlichkeit, die sie ihm bietet. :rolleyes


    Ellinor stand mir von der Situation am nächsten, in der Zwickmühle zwischen Baby und Beruf. Doch am liebsten mochte in Nina, ihre Art, alles anzupacken und ihren Weg zu gehen, fand ich einfach am positivsten.


    Die drei Frauen sind jede auf ihre Art gut gezeichnet, auch wenn ich nur mit Nina wirklich warm wurde, da war beim Lesen eine Distanz in mir, die ich nicht so recht erklären kann. (Daher bin ich auf weitere Meinungen sehr gespannt :wave)


    Aber mich haben mal wieder einige Rechtschreibfehler bzw. Übersetzungsfehler geärgert; so wird in einer Szene der Tisch mit drei Gläsern Weisswein gedeckt und im nächsten Moment wird das (eigentlich noch volle) Glas mit Weisswein eingeschenkt. Das sind so kleine Flüchtigkeitsfehler, die mich stören. Und dass in einem Bücherregal neben Klassikern der schwedischen Literatur (u.a. Nils Holgersson) auch ein Buch der Autorin steht, fand ich irgendwie blöd.


    Alles in allem war das Buch nett zu lesen, aber für mich nicht so der Brüller. Ich vergebe 7 Punkte.

  • Das Buch wollte nun doch nicht mit mir in Urlaub fahren, bzw. umgekehrt. Für Pool und Strand mag ich Taschenbücher einfach lieber als gebundene. :-)


    Dies ist die Geschichte der drei Nachbarinnen Nina, Ellinor und Miriam, drei Frauen zwischen Ende 20 und Ende 50:


    Nina ist Frisörin und geschiedene Mutter eines pubertierenden Sohnes. Ihr Traum war es, zu malen. Doch wie so vieles im Leben, scheint auch dieser Traum auf der Strecke geblieben zu sein.


    Ellinor ist eigentlich Rechtsanwältin, jetzt aber Mutter eines temperamentvollen Kleinkindes. Eigentlich wollte sie nach der Babyzeit wieder in ihren Job zurückkehren, doch dann fand ihr Mann einen neuen Job und durch den Umzug und den neuen Job scheinen die einstigen Absprachen hinfällig geworden sein. Während sie wieder arbeiten will, drängt ihr Mann auf ein zweites Kind – der Konflikt ist vorprogrammiert….


    Miriam ist Ende 50 und Hausfrau. Ihre zwei erwachsenen Kinder sind schon lange aus dem Haus und nun verlässt ihr Mann Frank sie nach 36 Ehejahren für eine andere – mit der er schon jahrelang eine Affäre hatte, von der Miriam nichts wusste. Ihre Welt bricht zusammen.


    Als eines Tages die rothaarige, leicht flippige Jeannette in ein leeres Haus in der Nachbarschaft zieht und zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten Publikumsverkehr in der ruhigen kleinen Straße herrscht, haben die Frauen erst die schlimmsten Befürchtungen. Hat möglicherweise ein Bordell in ihrer (spießigen!) Gegend aufgemacht? Doch es ist ganz anders und das sollt ihr natürlich selbst nachlesen….


    Identifizieren konnte ich mich mit keiner der Frauen, wobei ich Nina noch am unkompliziertesten empfand und mich Miriam mit ihrer passiven Art ein wenig nervte. Aber ich habe ihr zugute gehalten, dass sie ja noch einer ganz anderen, weniger selbstbestimmten Generation angehört.


    Die Autorin erzählt uns hier eine Geschichte über die Liebe und das Leben, über Freundschaft und Verlust und dass man, egal in welcher Situation man sich befindet, sein Leben selbst anpacken muß, damit es gut verläuft. Das hat mir gut gefallen.


    Dabei erfindet sie das Rad keineswegs neu, auch die Entwicklung ist größtenteils vorhersehbar. Dennoch bietet das Buch eine sehr angenehme und kurzweilige Lektüre für ein paar sehr unterhaltsame Stündchen. Lediglich das Ende um Miriam fand ich dann doch einen Tick zu dick aufgetragen.


    Daß sie ihr eigenes Buch im Buchregal erwähnt, ist übrigens wirklich blöd.


    Alles in allem ein schönes Buch mit einem ansprechenden Umschlag. Hat mir gut gefallen und ich werde mir sicher auch das nächste Buch von Kajsa Ingemarsson genauer ansehen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich bin gerade mitten drin. :lache


    Das Buch liest sich richtig nett. Trotzdem ist es stellenweise durchaus angebracht, ein paar Seiten zu überfliegen und sich so manche Details einfach zu ersparen. ;-)


    Durch die breite Streuung der Lebensläufe der Protagonistinnen ist sicher für jede Leserin etwas mit dabei. Ich tippe auf bewußt gezielte hohe Identifikationsmöglichkeit. Ist auch ok.


    Ohne noch das Ende zu kennen, weiss ich jetzt schon, das es für ein Monatshighlight nicht reichen wird, aber für einen spätsommerlichen, leichten Frauenschmöker allemal.

  • Ein nettes Buch über Frauenfreundschaften. Wie Ihr schon geschrieben habt, passiert eigentlich nicht viel, außer dass sich die 3 Nachbarinnen Nina, Miriam und Ellinor näher kennenlernen und dabei ihr Leben neu ordnen. Das fand ich ganz interessant, aber mir blieben alle 3 fremd. Für mich war das kein Buch zum Mitfühlen.
    Für zwischendurch ok, aber man verpasst nichts, wenn man es nicht liest. Von mir bekommt das Buch 6 Punkte.


    Zitat

    Original von geli73
    Aber mich haben mal wieder einige Rechtschreibfehler bzw. Übersetzungsfehler geärgert; so wird in einer Szene der Tisch mit drei Gläsern Weisswein gedeckt und im nächsten Moment wird das (eigentlich noch volle) Glas mit Weisswein eingeschenkt. Das sind so kleine Flüchtigkeitsfehler, die mich stören. Und dass in einem Bücherregal neben Klassikern der schwedischen Literatur (u.a. Nils Holgersson) auch ein Buch der Autorin steht, fand ich irgendwie blöd.


    :write Ja, kleine Fehler gab es einige, das hat mich auch gestört.
    Und die Stelle, dass ein Buch der Autorin im Regal stand fand ich auch seltsam - ebenso wie die Idee einen Hund "Hitler" zu nennen...

  • Miriam wird von ihrem Mann nach 36 Jahren Ehe wegen einer anderen verlassen. Ihre beste Freundin und Nachbarin ist weggezogen und ist plötzlich allein. Ellinor hat mit dem "nur" Hausfrau sein Mühe. Sie würde gerne wieder als Juristin arbeiten. Aber ihr Mann findet, sie solle warten bis ihr Sohn in die Krippe kann. Dann ist noch Nina. Sie hat einen sechzehnjährigen Sohn und arbeitet als Friseurin. Sie liebt ihren Beruf, wäre aber eigentlich lieber Künstlerin geworden. Das sind so in etwa die Vorgeschichten der drei Frauen. Eines Tages zieht in das Haus, in dem Miriams Freundin gewohnt hat, eine Wahrsagerin. Zuerst geht Miriam zu ihr und schöpft neue Lebenskraft. Ellinor und Nina tun es ihr nach. Alle drei Frauen ziehen am Schluss die Schicksalskarte. Sie beschliessen ihrem Schicksal nachzuhelfen und eine Reise nach Stockholm zu unternehmen.
    Eigentlich ist die Geschichte ganz banal und sie könnte überall geschehen. Trotzdem konnte ich total in die Geschichte eintauchen. Die drei Frauen habe ich in mein Herz geschlossen und habe sie durch ihre Krisen begleitet.

  • also ich muss sagen, dass ich das Buch bis jetzt zwar ganz gut, aber nicht weltbewegend finde. Miriam ist mir etwas zu konservativ und ich hatte mir erhofft, dass die Nachbarin mal etwas mehr Wirbel in das Leben der drei Frauen bringt. Bin jetzt bei der Hälfte und so riiichtig passiert ist noch nichts....na warten wir mal ab =)

  • sooo ich muss meine Aussage ein wenig revidieren.
    Kurz nachdem ich den vorherigen Thread gepostet habe, gings in dem Buch los ;)
    Und ab da wurde es auch "spannender", wenn man das so nennen kann.
    Die drei Frauen erkennen, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen müssen und tun das letztendlich auch, jede auf ihre Art.
    Miriams Variante hat mich zwar geschockt, aber letztendlich hat sich ja auch da nochmal was geändert ;)


    Zwar hab ich mir nach dem Buchrücken irgendwie vorgestellt, dass die drai Frauen sich richtig mit ihrer neuen Nachbarin anfreunden und mit ihr zusammen ein Abenteuer erleben, aber so war es auch nicht schlecht.


    Und auch das Ende hat mir super gut gefallen. Ein schönes, ruhiges Buch für gemütlichen Leseabende und super geeignet zum zwischenzeitlichen Innehalten und Nachdenken.


    8 Punkte!

  • "vermisse dich jetzt schon" habe ich auch schon gelesen und fand es toll... nachdem "es ist nie zu spät für alles" ein gutes jahr bei mir herumgesubt hat, habe ich es mir jetzt mal vorgenommen. der titel ist irgendwie nicht so gut gelungen, finde ich etwas sehr kitschig. aber das buch an sich ist toll. ich bin zwar erst in der mitte des buches, aber es liest sich einfach wunderschön. eine seichte geschichte von 3 frauen, die so vor sich hinplätschert... eine ganz tolle lektüre, in die man total eintaucht . die frauen sind allesamt sympathisch und man kann den schwedischen flair fast um sich herum spüren....

  • Zitat

    Original von chiclana



    :write Ja, kleine Fehler gab es einige, das hat mich auch gestört.
    Und die Stelle, dass ein Buch der Autorin im Regal stand fand ich auch seltsam - ebenso wie die Idee einen Hund "Hitler" zu nennen...


    das mit dem buch fand ich noch ganz witzig und dachte "oh, noch ein klein wenig werbung in eigener sache"...


    vielleicht ist hitler ein gängiger hundename in schweden??? würde mich schon mal interessieren, was die autorin sich dabei gedacht hat.

  • Ich hatte das Buch schon mal auf der Bestellliste und werde es demnächst wieder draufsetzen. Wenn solche Charaktere wie die hier beschriebenen, gut dargestellt werden, mag ich solche Bücher sehr gerne.

  • Mir hat es ganz gut gefallen - es war ruhig und unaufregend. Drei Frauen unterschiedlichen Alters werden auf einmal mit Problemen konfrontiert, die jeden von uns treffen können. Es war interessant zu lesen, wie sich diejenigen zusammenraufen, sie sind Nachbarinnen, die sich zwar grüßen und auch mal unterhalten, aber nie ein inniges Verhältnis hatten. Aber gerade da liegt ja auch der Reiz, manchmal bieten sich einfach aus dem Leben heraus Lösungen an, wenn man nur ein bisschen offener auf seine Mitmenschen zugeht.


    Alle drei Frauen personifizieren eine Generation, die durch ihre Erziehung halt ihre eigenen Probleme hat - ich konnte sie alle sehr gut nachempfinden. Nicht jede Frau wurde selbstbewußt erzogen, Miriams Generation wurde zu Hausfrauen erzogen, die dann oft in ein Loch fallen, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Auf jeden Fall regt das Buch zum Nachdenken über die verschiedenen Generationen an, man kann halt nicht alle mit sich selber vergleichen und sollte ein offenes Ohr für manch völlig andere Erziehungsziele und Selbstbewußtsein haben.


    LG
    Patty