Die Rezension, das unbekannte Wesen

  • Zitat

    Original von Lese Maus



    Ich bin eher großzügig im Bewerten, so sind 7 Punkte bei mir schon eher schlecht.


    das ist doch der beste Beweis, dass die Punktvergabe nicht wirklich aussagekräftig ist. Warum ein 7 für ein schlechte Buch vergeben, wenn die Scala von 1-10 geht? warum nutzt Du die Scala nicht vollständig aus?


    Eine 7 entspricht - schulnotentechnisch gesehen - einer guten drei. Das ist doch nichts Schlechtes! Eine 7 wäre bei mir ein solides, aber kein sehr gutes oder hervorragendes Buch.


    so würden wir allein von den Noten her völlig unterschiedlich bewerten...

  • Hallo Queedin :wave
    Das stimmt schon, was du geschrieben hast. Dennoch finde ich es aufschlussreich, denn durch die Rezi geht ja doch hervor, wie man die Punkteanzahl werten kann.


    Es ist eben meine Skala oder Prinzip, unter 5 Punkte gehe ich erst, wenn mir ein Buch mehr misfällt als gefällt. Ich bin froh, das es nicht so oft vor kommt.
    Wenn ich eine 7 vergebe kommt das mit Schulnote 3 doch sehr nahe. Der Roman hat mir gefallen, doch etwas Kritik hatte ich doch.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Wenn ich mir darüber Gedanken machen würde, ob meine Rezensionen einem wissenschaftlichen Maßstab standhalten würden, wäre die Antwort nein und ich würde keine mehr schreiben.


    Für mich sind die Rezensionen hier oder auf amazon nichts anderes als eine subjektive Beurteilung des gelesenen.


    Und genau so gehe ich ran:


    Ich schreibe grundsätzlich erst nach Beenden des Buches. Ich mache mir während des Lesens keine Notizen.
    Je nach Buch kann ich meine Meinung gleich nach dem Lesen zu Papier bringen, manchmal brauch ich aber auch eine Nacht Schlaf, um die Gedanken zu ordnen.


    Ich fange an mit einer kurzen Zusammenfassung des Inhalts. Grundsätzlich mache ich das mit eigenen Worten und orientiere mich dabei absichtlich nicht an den Inhaltsangaben bei amazon oder dem Klappentext.
    Wenn es bemerkenswertes zum Buch oder zum Verständnis des Buches zu sagen gibt, z.b. über die Entstehung oder den Autor, erwähne ich das.
    Nach einer kurzen Beschreibung worum es geht, kommt dann kurz und knapp meine persönliche Wahrnehmung und meine subjektive Beurteilung.
    Die trenne ich deutlich erkennbar von der möglichst objektiven Inhaltsangabe.


    Ja, das wärs auch schon.


    Dazu möchte ich noch sagen, dass ich diese Beurteilungen in erster Linie für mich und mein Lesetagebuch schreibe (das in Blogform öffentlich ist, aber eigentlich mehr für mich selbst, als für sonst jemand geschrieben).
    Wenn es jemand liest und interessiert - schön.
    Wenn es keine Leser findet oder das ganze unkommentiert bleibt - auch schön.
    Darum mache ich mir auch wenig Gedanken darüber, ob meine Beurteilungen irgendjemand oder etwas gerecht werden, außer meinen eigenen Ansprüchen.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Wenn ich war zu einem Buch schreibe (hier tue ich das recht wenig), dann mache ich das, wenn ich fertig bin oder wenn ich fast fertig bin mit dem Buch. Letzteres weil man dann nämlich das Ende nicht aus Versehen spoilern kann. Inhaltsangaben sind grundverkehrt, der Inhalt sollte skizziert bleiben.


    Ansonsten finde ich, muß man hier nicht alle Aspekte bearbeiten. Das sei den Ranickis überlassen. Ich finde da interessanter was besonders gut oder was schlecht ist oder was einfach auffällt. Bei dem einen Buch sind das vielleicht die Figuren, beim nächsten Orte oder auch sprachliche Merkmale. Da hat man dann genug Ansatzpunkte ohne in allgemeines Geblubber zu verfallen, weil man einen Rundumschlag machen will. :gruebel

  • erst mal danke schön für eure ausführlichen Antworten ;-)
    Es liegt mir fern, feuilletonistische Rezis schreiben zu wollen, allerdings bin ich Naturwissenschaftlerin und habe deshalb vielleicht eine leichte Neigung zu "exakten" Aussagen und bin damit wahrscheinlich bei der Beurteilung von Büchern auf dem Holzweg. Aber man kann halt nicht aus seiner Haut...


    Wenn ich magali richtig verstanden habe, geht es bei der "wissenschaftlichen" Buchkritik darum, mittels des Handwerkszeugs und Wissens der Literaturwissenschaften, die Qualität eines Buches möglichst objektiv zu beschreiben und in einen Kontext zu stellen.


    Klar, das ist nicht Sinn und Zweck eines Bücherforums, wo es um den Austausch zwischen vielen verschiedenen Lesern geht.
    Aber gerade deshalb ist es für mich wichtig, jenseits von Punktebewertungen zu erfahren, warum jemand ein Buch gut fand. Und umgekehrt habe ich den Anspruch, dies ebenfalls mitzuteilen, was eben vorraussetzt, ein Buch einer gewissen Analyse zu unterziehen.
    Schließlich stelle ich ein Buch hier nicht vor, damit es möglichst viele Leute lesen, sondern damit die, die es lesen, das Gefühl haben, dass auch für sie das Lesen dieses Buch ein Vergnügen war.


    Aber damit wären wir bei der Frage, was ein gutes Buch ausmacht, was hier ja auch schon hinreichend diskutiert wurde...

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich finde es immer sehr interessant wo Schwerpunkte gelegt werden. So konzentrieren sich einige z.B. auf die Sprache und den Ausdruck eines Buches, die ich z.B. nur erwähne, wenn ich sie besonders herausragend oder grottenschlecht fand...


    Mit dem rezensieren tue ich mich immer sehr schwer, weil ich manchmal nicht weiß woran ich meine Meinung zeigen, also was ich erwähnen soll. Vor allem, ohne die gesamte Geschichte zu verraten. Das sind Rezis von mir dann auhc - meine Meinung, objektiv kann ich kein Buch beurteilen, sonst müssten meine Vorlieben und Maßstäbe ja für alle gelten.
    Es fällt mir auch verdammt schwer Aussagen in Büchern herauszuarbeiten (wenn ich denn mal welche verstanden habe ;-)), wenn ich dann andere Rezis zu diesem Buch lese fällt es mir wie Schuppen von den Augen und ich frage mich, wieso ich das denn nicht auch gesehen habe.
    Ich hoffe ja, dass ich mich mit der Zeit verbessere (ich schreibe ja erst seit etwa ein zwei Monaten Rezis) und vielleicht irgendwann auch mal so interessante Rezis zustande bringe, wie manche Eulen.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich bin ja noch ein rechter Neuling in diesem Forum und möchte auch gerne mich mehr einbringen und auch Rezensionen schreiben.


    Allerdings weiß ich nicht, wie es am besten anzustellen ist. Vielleicht muss ich vorher noch ein Kurs "Kreatives Schreiben" :write mitmachen. Einfach eine Inhaltsangabe und kurz die Meinung zum Buch... . Gibt es im Internet Links dazu?


    Wie macht Ihr es?



    Ciao
    Nikki



    Jetzt hänge ich wieder im Netz - eigentlich müsste ich doch :buegeln

  • Hallo Nikki,


    willkommen bei den Eulen!


    Am Besten, Du fängt mit einem Buch an, das Dir selbst gut gefallen hat. Und dann stell Dir vor, Du würdest es Deiner Besten Freundin in die Hand drücken wollen, damit sie es auch liest. Was würdest Du ihr sagen?
    Das schreib auf und fertig ist Deine erste Rezi. Die noch mal auf Rechtschreibung lesen und ab geht's.


    Man kann eigentlich nicht viel falsch machen, vor allem nicht, wenn man noch den Link von Batcat gelesen hat.