Der Sünde Sold - Inge Löhnig

  • Ich kann mich den begeisterten Vorschreibern nur anschließen.
    Die Autorin versteht es wunderbar, die scheinbare Idylle zu entlarven.
    In dem bayrischen Dorf geht ein Mörder um. Jeder könnte es sein. Nur so nebenbei entwickelt Agnes Gudera, die erst ein paar Tage dort wohnt und ihrem privaten Horror zu enfliehen versucht, ein Gespür für den Fall und hilft dabei ihn aufzuklären, nachdem der sympathische Kommissar Dühnfort sich durch andere Fälle verzettelt hat.
    Im Hinblick auf die aktuelle Berichterstattung über Missbrauch durch Priester etc. gibt es dem Buch geradezu etwas gruseliges.
    Der Täter war mir schon ziemlich schnell bekannt, aber das tat der Spannung keinen Abbruch.
    Ich freu mich schon auf den zweiten Band.

  • Ich stimme auch zu: tolles Buch!


    Eigentlich stellt man sich kleine Dörfer in Bayern ruhig und verschlafen vor. Das Dorf Mariaseeon allerdings ist alles, nur nicht gemütlich: Ein 5-jähriger Junge verschwindet spurlos und die Polizei tappt im Dunkeln. Wird zunächst noch angenommen, dass es sich um eine Lösegelderpressung handelt, muss diese Theorie schnell verworfen werden, als eine Frau den Jungen einige Tage später zufällig beim Joggen entdeckt – nackt und angekettet auf einem Strohballen, daneben ein Kanister Benzin. Mit dem Wiederauftauchen des Jungen ist der Schrecken allerdings nicht vorbei, sondern fängt erst richtig an…


    Agnes ist gerade nach Mariaseeon gezogen um einen Neuanfang zu starten. Bei einem schrecklichen Unfall verlor sie vor knapp einem Jahr ihren Mann und ihre Tochter, denn der Dachstuhl ihres Hauses fing aufgrund eines defekten Kabels Feuer und brannte mit all ihrem Hab und Gut und ihren Lieben nieder. Noch immer in tiefer Trauer und zudem von innerer Unruhe getrieben, zieht sie in das scheinbar ruhige Dorf und geht ganz ihrer Sportbesessenheit nach… bis sie beim Joggen den vermissten Jungen findet.


    Kommissar Konstantin „Tino“ Dühnfort ist bekannt dafür gute Arbeit zu leisten. Geradezu penibel untersucht er die Fälle, die ihm aufgetragen werden und schafft es den Täter mit hieb- und stichfesten Beweisen festzunageln. Nur in seinem Privatleben will nichts so recht klappen: vor 2 Jahren von seiner Freundin verlassen, zerstritten mit dem Vater und nicht einmal eine gute Beziehung zu seinem Bruder. Als er den Fall des vermissten Jungen in Mariaseeon übernimmt, ahnt er noch nicht wie tief er im Dreck wühlen muss um das schreckliche Geheimnis des Täters zu lüften…


    Ich bin kein Fan von Krimis. Normalerweise lese ich – wenn überhaupt – Thriller. „Der Sünde Sold“ hat mich allerdings absolut überzeugt auch mal mehr im Krimiregal zu stöbern! Da das Buch abwechselnd aus der Sicht von Agnes, der traumatisierten Frau, von Dühnfort, dem Kommissar, und des Täters geschrieben ist, hat man als Leser einen tollen Einblick in alles. Die Psyche des religiös-fanatischen Mörders wird so gut beschrieben, dass mir ehrlich an einer Stelle im Buch etwas anders wurde ;-)
    Dühnfort hingegen ist ein durch und durch sympathischer Ermittler. Er ist kein Superheld und hat selber einige Probleme, sodass seine größte Stärke seine pedantische Arbeit ist. Im Laufe des Buches lernt man ihn dann noch besser kennen – und zu schätzen. Mit seiner Art und der Fähigkeit auch über sich selbst zu lachen, hat er jedenfalls meine Sympathie hundertprozentig gewonnen.
    Die trauernde Agnes hingegen bot einen sehr vielschichtigen Charakter. Sie hat alles verloren, was ihr lieb war und steht zu beginn des Buches noch komplett neben sich. Erst langsam tastet sie sich wieder in das richtige Leben vor, fängt an zu verarbeiten was passiert ist und bekommt sich wieder in den Griff. Dabei klappt aber nicht alles so einfach, wie sie es verdient hätte: der Mörder im Dorf baut sie auf makabere Weise in sein Spiel mit ein und als verdrängte Erinnerungen an ihren Mann wieder zum Vorschein kommen, steht ihre Welt erneut kurz vor dem Zusammenbruch.


    Nicht nur die Charaktere haben mir in Inge Löhnigs Erstling sehr gut gefallen – auch die Sprache des Textes war wunderbar zu lesen. Flüssig und malerisch kommen manche Metaphern daher und haben mich immer wieder beim Lesen erfreut. Man taucht praktisch direkt in die beschriebenen Szenen ein und kann sich, dank der Vergleiche und Beschreibungen, alles genau vorstellen.


    Abschließend bleibt für mich nur zu sagen: ein wunderbares Buch! Spannend von der ersten bis zur letzten Seite, angenehm zu lesen und eine Kriminalgeschichte, die genauso fesselnd ist wie ein Thriller. Dühnforts zweiten Fall („In weißer Stille“) muss ich mir nun auch mal zulegen!

  • 426 Seiten


    1.Fall, Kommissar Dühnfort



    Meine Meinung:
    Agnes Gaudera, die ihre Familie verloren hat, zieht in den schönen Ort Mariaseeon und hofft, dort zur Ruhe zu kommen. Gleich am ersten Tag wird sie gebeten bei der Suche nach dem fünfjährigen Jakob zu helfen, der plötzlich verschwunden ist. Da er nicht gefunden wird, übernimmt der Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort den Fall, möglicherweise handelt es sich ja auch um eine Entführung.


    Bei einer ihrer Joggingtouren verirrt sich Agnes im Wald und findet Jakob nackt auf einem Holzstoß angebunden. Es ist ihm aber zum Glück nichts passiert, er ist aber sehr verstört und redet nicht mehr. Niemand weiß den Hintergrund für die Entführung und warum er in dieser Position vorgefunden wurde. Da wird kurz darauf Jakobs Erzieherin ermordet aufgefunden und alles deutet darauf hin, dass der Mörder aus religiösen Motiven handelt.


    Obwohl die Ermittlungen fast ins Stocken geraten, wird es nie langatmig, da auch sehr viel über das Privatleben einzelner Personen erzählt wird, ohne dass es aber von den Ermittlungen ablenkt. Es ist sehr flüssig geschrieben, in nicht zu langen Kapiteln, die außerdem noch mit dem Datum versehen sind, damit man immer weiß, wie viele Tage vergangen sind.


    Es gibt mehrere Erzählstränge, wobei man das Schicksal von Agnes erfährt, welches wunderbar in die Geschichte eingeflochten ist und trotzdem sehr intensiv erzählt wird. Auch in das Privatleben von Kommissar Dühnfort erhält man einen Einblick, der so gar nicht den Vorstellungen seines Vaters entspricht. Und nicht zu vergessen das Dorfleben, welches ja doch auf ziemlich engem Raum stattfindet und jeder jeden kennt. Zwischendurch erfährt man immer aus der Sicht des Täters, seine religiöse Einstellung, sein Glaube, dass er erkoren ist, abtrünnige Seelen zu retten, indem er sie ermordet.


    Eine spannend aufgebaute Geschichte, die mir auch vom Inhalt her sehr gut gefallen hat und deren Personen alle gut dargestellt sind. Ein Debüt, über welches ich mich besonders freue, da es der Beginn einer Serie um Kommissar Dühnfort ist.

  • Ich hatte "Die weiße Stille" bei vorablesen gewonnen und war so begeistert, dass ich mir "Der Sünde Sold" auch gleich gekauft habe und mir das fast noch besser gefallen hat.


    Für mich ist Inge Löhnig die Neuentdeckung im Krimibereich!

  • Ich kann mich den begeisterten Rezis hier nur anschließen. :anbet
    Das ist wirklich einer der besten deutschen Krimis, die ich bisher gelesen habe.
    Die weiteren Fälle von Kommissar Dühnfort werde ich bestimmt auch lesen.

  • Ich bin bei diesem Roman zweigeteilt. 300 Seiten lang habe ich damit gekämpft, fand nicht hinein und habe ihn immer wieder beiseite gelegt. Die Geschichte kam nicht in Fahrt, die Spannung fehlte, die Perspektive wechselte zu schnell als dass man wirklich warm mit den Protagonisten wurde und Dühnfort ist mir als Kommissar einfach zu uninteressant. Der Klappentext verspricht die Jagd auf einen sadistischen Mörder, der die Strafen der Inquisition das Licht der Welt neu erblicken lässt. Das passiert auch. Auf den letzten 100 Seiten. Da endlich kommt ein Sog auf, endlich gibt es Grund für eine Jagd und damit für das Lesevergnügen. Das Finale ist absolut spannend, wenn auch etwas gehetzt, klar, wenn in einem Viertel des Buches quasi alles passiert.
    Der Krimi ist nicht schlecht, gut geschrieben, gut durchdacht, zwar etwas vorhersehbar (ich wusste nach einem Drittel mit Sicherheit, wer der Mörder ist und habe Recht behalten, ebenso wusste ich fast von Beginn an, was die Wahrheit von Agnes Familientragödie ist, auch da habe ich richtig gelegen), was immer ein wenig enttäuschend ist, aber sprachlich super, mit guter Figurenzeichnung. Die Ausnahme ist Dühnfort, der mir viel zu lasch ist, immer zu spät schaltet und eigentlich von sich aus nichts löst. Alles fällt ihm zufällig zu, die Opfer werden nie gerettet, sondern sind tot oder können sich selbst befreien. Er tippt immer falsch. So etwas macht mich wahnsinnig. Wozu gibt es dann überhaupt einen Kommissar??? Auch privat ist er blass und fast schon nervtötend normal.
    Alles in allem bewerte ich "Der Sünde Sold" mit 5/10 Punkten, hauptsächlich für das letzte Viertel und die sprachliche Qualität.


    Liebe Grüße,
    Waltraud

  • Das war ein klasse Buch! Ich fand es alles sehr stimmig und sehr spannend. Besonders gefiel mir Agnes.... was für ein Schicksal. Diese Serie verfolge ich weiter, der 2. Teil der Reihe ist schon im SuB.


    10 Punkte von mir! :wave

  • Normalerweise bin ich ja nicht so der Krimifan und daher braucht es bei mir auch immer ein bisschen mit der Auswahl der Bücher. Da ich aber von diesem Debütroman schon sehr viele positive Stimmen vernommen hatte, kam ich gar nicht dran vorbei.


    Die 35jährige Agnes Gaudera ist die weibliche Hauptfigur dieses spannenden Kriminalromans der Autorin Inge Löhnig. Nach einem Schicksalsschlag wagt die sportliche Grafikerin einen Neuanfang. Ihr neues Zuhause ist eine dreigiebelige Jugendstilvilla direkt am Kirchsee. Doch direkt am ersten Abend wird die Idylle jäh gestört.
    In Mariaseeon wird ein Kind vermisst. Der 5jährige Jakob ist spurlos verschwunden und wird vorerst, auch nach ausgiebiger Suche, nicht gefunden. Die Eltern sind verzweifelt, das Dorf in Aufruhr.


    Als Agnes den nackten, verstörten Jungen durch Zufall beim Joggen auf einem Reisighaufen entdeckt, beginnt die akribische Suche nach dem Entführer.
    Bevor Kommissar Dühnfort, der auf den Fall angesetzt wurde, jedoch die ersten brauchbaren Spuren verfolgen kann, geschieht ein bestialischer Mord.
    Man vermutet religiöse Wahnvorstellungen…


    Doch nicht nur die Tatsache, dass in dem kleinen Ort ein skrupelloser Mörder frei herum läuft, sondern auch ihre eigene Vergangenheit und böse Überraschungen, lassen Agnes nicht zur Ruhe finden.


    Man nehme ein beschauliches Örtchen, konzipiere ein spannendes, ausgeklügeltes Romangerüst drum herum, spicke es mit menschlichen Abgründen, unerwarteten Wendungen und führe den Leser so auf eine falsche Spur.
    Wenn so der Plan der Autorin für ihren Debütroman aussah, dann hat sie diesen meisterlich umgesetzt.


    Nicht nur, dass sie es mit ihrem Roman für gute Unterhaltung sorgt, nein sie spielt auch mit ihrer Leserschaft, denn immer wieder führt sie diese, mit ausgefeilter Taktik, auf eine falsche Fährte und sorgt dadurch dafür, dass man einfach gefesselt weiterlesen muss.
    Schließlich möchte man den Täter entlarven, oder etwa nicht? Die Tatsache, dass Dühnfort zwar als ermittelnder Kommissar in das Klischee des „einsamen Wolfes“ passt, aber dennoch nicht bis zum bis zum Äußersten damit ausstaffiert wurde ist ebenso lobenswert zu erwähnen. Dadurch war er mir gleich noch ein bisschen sympathischer.


    Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht mit Dühnfort. Ich bin es jedenfalls.


    Fazit: Ein großartiges, spannungsvolles Romandebüt, welches durch seine Raffinesse und überzeugt.

  • In diesem Krimi stimmt wirklich alles. Die dramaturgischen Höhepunkte sind gut gesetzt. Die Einführung der sympathischen Protagonisten ist gut gelungen. Es ist also durchaus möglich, einen guten Krimi zu schreiben, obwohl der Kommissar "nur" ganz normal und eigentlich unspektakukär seinem Job nachgeht. Dafür hat Inge Löhng ihrer weiblichen Hauptfigur ein dickes Päckchen aufgeladen. Man kann auch eine Menge Spannung in einen Krimi hineinbringen, obwohl der Täter sich recht früh erahnen läßt.


    Ein sehr gelungenes Krimidebüt, dem ich gerne 9 Punkte gebe. Natürlich ist der Nachfolger bereits gekauft :-)

  • Habe heute den ersten Band der Dühnfort-Reihe beendet.


    Dieses Buch hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen. Ich war mir relativ schnell sicher, wer der Täter ist. Trotzdem hat sich im Handlungsverlauf eine derartige Spannung in mir aufgebaut, daß ich zwischendurch die Lektüre durch ganz "profane" Tätigkeiten unterbrechen mußte.


    Vor allem die Schilderungen der Allmachtsphantasien des Täters und die damit zusammenhängenden Beschreibungen des "Tat"ortes und der Zustände der Opfer hat mich an die Grenzen meiner Belastbarkeit geführt.


    Gefallen hat mir die Zeichnung der Charaktere und die Beschreibung der Ermittlungsarbeit. Alles war nachvollziehbar und schlüssig und der ganze Handlungsablauf wohltuend normal.


    Neugierig bin ich darauf, wie die Autorin die Charaktere und Lebensläufe der Hauptprotagonisten weiter entwickelt.


    Deshalb werde ich auch den 2. Band der Reihe "In weisser Stille" gleich anschließen und freue mich auf die LR zum 3. Band um KHK Dühnfort.


    edit vergibt 8,5 von 10 Punkten

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)

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  • Ich habe das Buch gerade fertig gelesen und es war einfach toll. Die Geschichte war stimmig und sehr gut durchdacht, die Figuren sind mir teilweise richtig ans Herz gewachsen, man kann gut mit ihnen mitfühlen. Agnes Gauderas Schicksal wurde gut dargestellt, die Verdrängung, die Schuldgefühle und ihr Leid. Kommissar Dühnfort ist sehr sympathisch und ich fand es toll, dass er sich seinem Vater wieder annähern konnte.


    In der Mitte des Buches hatte ich schon einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte und es hat sich dann auch bestätigt.


    Der Schluß war glaubwürdig und kein bisschen überzogen, wie es bei den meisten Krimis und Thriller, die ich in letzter Zeit gelesen habe, leider war.
    Das Buch bekommt deshalb 10 von 10 Punkten von mir.


    Ich kann es kaum erwarten Teil 2 der Serie zu lesen.

  • Endlich mal wieder ein Krimi, den ich in einem Rutsch gelesen habe und der von vorne bis hinten spannend war.
    Konstantin Dühnfort ist ein Ermittler, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Endlich mal ein Ermittler, der nicht von Alkoholproblemen geplagt wird oder sonst mit irgendwelchen privaten Problemen zu kämpfen hat. Sieht man davon ab, dass er schon eine Weile keine Beziehung mehr hatte. Ich fand ihn erfrischend normal. Selbst das kleine Bäuchlein unter seinem Hemd :lache


    Der Fall war spannend und gegen Ende des Buches auch ein bisschen blutig. Wogegen ich rein gar nichts einzuwenden hatte :chen
    Wer der Täter ist, kam jetzt nicht so überraschend. Ihn hatte ich schon etwa ab Mitte des Buches in Verdacht. Aber das hat der Spannung keinen Abbruch getan.
    Mir haben vor allem die Abschnitte gefallen, in denen ich Einblick in den Kopf des Killers bekommen habe. Sehr düster. Hat mir gefallen :grin


    Natürlich darf eine kleine Romanze nicht fehlen, aber ich finde, die hat sich wunderbar im Hintergrund gehalten und nicht Überhand genommen.


    Die Figur der Agnes fand ich auch sehr interessant. Was sie erdulden musste. Echt, wenn ihr Ehemann nicht schon tot wäre, würde ich ihn selbst :hau


    Ein wirklich tolles Buch, das Lust auf mehr macht. Ich werde mir auf alle Fälle auch den 2. Band holen. Und wahrscheinlich auch gleich den dritten :lache Ich bin mehr als gespannt, welche Fälle noch so auf Dühnfort warten und ob wir auch etwas mehr über das Leben seiner Kollegen erfahren.


    Von mir gibt es 10 Punkte

  • Dieses Buch gehörte zu meiner Urlaubslektüre. Für mich gehört er in die Rubrik: ganz ordentlicher Krimi. Mir war allerdings relativ früh klar, wer der Täter ist. Dann nervt es etwas, wenn das Buch so lange braucht um zum gleichen Schluß zu kommen.


    7 Pkt von mir

  • Ich habs jetzt nach 60 Seiten abgebrochen, ich fand's schlicht zu ermüdend und langweilig, auch wenn der Schreibstil durchaus ansprechend ist. Mich konnte es zu keinem Zeitpunkt fesseln. Kann aber auch daran liegen, dass ich mich mit Krimis sowieso schwer tue. Trotzdem. Das Ende noch schnell quergelesen und richtig vermutet. Nun ja.

  • Der fünfjährige Jakob ist spurlos verschwunden. Das Team um Kommissar Konstantin "Toni" Dühnfort macht sich mit Hilfe der Dorfbewohner auf die Suche nach dem Jungen. Wird er gefunden und wenn ja, lebend oder tot? Das ist der Beginn dieser brisanten und komplexen Geschichte. Dabei geht es nicht nur um Schuld und Sünde, sondern auch um Kindesmissbrauch und noch vieles mehr. Während der Ermittlungen werden immer wieder Fragen aufgewirbelt, wie: Ist der/die Täter/in evtl. religiös motiviert oder aber hat er/sie Allmachtsphantasien? Und wie passt die neu zugezogene Agnes Gaudera in die Geschichte, die einen schlimmen Schicksalsschlag erleiden musste? Hat der ehemalige Lehrer, der anscheinend nicht nur Blumen fotografiert, etwas damit zu tun?


    Die Geschichte ist von Anfang an sehr spannend und interessant. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, auch wenn ich ziemlich schnell Recht hatte, mit meinem Verdacht. Das Buch ist flüssig geschrieben und lässt sich gut lesen. Die Figuren sind alle sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Das Einzige, was mich ein wenig gestört hat, ist, dass es erst so auf den letzten 100 Seiten erst richtig rund geht.


    Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass es für alle Fans von realistischen und gut ausgearbeiteten Krimis ist.


    Ich vergebe 9 von 10 Punkten.

  • Ich bin erst jetzt auf die Dühnfort-Reihe aufmerksam geworden, eigentlich eher über einen Umweg, weil ich fürs Bücher-Bingo einen Titel mit Alliteration gesucht habe. :grin


    Doch dieses Buch hat mich sofort begeistert, allein schon durch Inge Löhnigs Art zu schreiben. Sie gibt dem bayerischen Schauplatz den passenden regionalen Flair, ohne dabei zu dick aufzutragen, und auch die Charaktere werden sofort lebendig, ohne dabei irgendwelche Klischees zu verkörpern.


    Der Fall ist richtig spannend und das Thema ein sehr bedrückendes, das hier sehr gut umgesetzt wird. Ich habe bis zuletzt mitgerätselt (und auch mit Agnes mitgelitten), auch wenn mit der Zeit schon klar wird, dass eigentlich nur eine Person noch als Täter in Frage kommt.


    Dühnfort ist ein sehr sympathischer Kommissar, nicht perfekt, aber auch nicht zu problembeladen und ich freue mich sehr, dass ich die anderen Bände der Reihe noch vor mir habe! :-)


    Von mir gibt es begeisterte 10 Punkte! :-]


    LG, Bella