Boese Tagebücher: Unausprechlich Peinlich - Mirja Boes

  • Taschenbuch: 190 Seiten
    Verlag: Wunderlich (Januar 2009)
    Sprache: Deutsch



    Kurzbeschreibung
    Dreizehn ist kein Alter. Dreizehn ist ein Schicksal!
    Mirja Boes hat beschlossen – oder besser gesagt jemand anderes hat beschlossen –, dass sie ein Buch schreiben sollte. Das Thema ist mehr oder minder schnell gefunden, ihre eigene Lebensgeschichte will sie als Aufhänger benutzen und kramt deshalb auf dem elterlichen Dachboden in einer Kiste mit Erinnerungen. Vollgeweinte Taschentücher, Liebesbriefchen und ... ach ja, ihre superpeinlichen Tagebücher befördert sie dabei ans Licht. Sie kann ja bekanntlich nichts wegschmeißen, obwohl diese Aufzeichnungen wirklich so ernüchternd sind, dass sie ständig dem Drang widerstehen muss, diese zu vernichten. Gemeinsam mit dem Leser streift sie – nach keinem wirklich erkenntlichen Muster – durch ihre Kindheitserinnerungen und Jugendsünden, das Leben mit ihrer Katze Minki, ihre zahlreichen Liebschaften im Teenageralter und alles, was dazugehört ... Zungenküsse, das erste Bikinioberteil und seine Tücken, Urlaubsflirts – schonungslos lässt sie nichts in ihrer Erzählung aus!



    Zur Autorin
    Mirja Boes, Jahrgang 1971, studierte an der Hochschule für Musik in Leipzig. Sie spielte im Theateressemble "Compagnia 82" und beim Improvisationstheater "Frizzles", ehe sie im Fernsehen bei den "Dreisten Drei" als Comedian bekannt wurde.



    Meine Meinung
    Unterstützt werden Mirjas Geschichten durch zahlreiche schwarz-weiß Abbildungen und Farbfotos, die oft als Beweismittel einiger hanebüchener Dinge zählen, die man unter anderen Umständen vermutlich nicht geglaubt hätte. Besonders im letzten Drittel wendet sich die aus dem Fernsehen bekannte Comedian auch allgemeinen Themen ihres Lebens zu: Dem Zusammenleben mit Männern, Autofahren und so manche Anekdote aus Nächten, in denen der Alkohol zahlreich floss. Trockenen Auges schafft das keiner! Zu sehr fühlt man sich als Leser an eigene Erlebnisse erinnert, kann manches, was Mirja behauptet, sogar durch Beispiele belegen und muss ihr letztendlich an vielen Stellen zustimmen. Sollte das – aus welchen Gründen auch immer – nicht der Fall sein (kann ja sein, dass Sie immer sehr brav waren und niemals vor dem Spiegel Choreographien gesungen haben, geschweige denn ein Haustier hatten, mit dem Sie sonderbare Kunststücke aufgeführt haben ... ach, doch so ein klitzekleines bisschen?), bleibt zur Not noch die Schadenfreude – bekanntlich die schönste Freude und über Mirja lachen, das fällt hier nicht schwer!


    Sonderbar ist nur die leicht diffuse Abfolge, in der die Ereignisse an einander gereiht werden. Da versucht man vergeblich ein Muster, eine Absicht zu erkennen. Mirja Boes erzählt von der Leber weg, was ihr gerade einfällt, der Leser rutscht von einem Lachen ins nächste, Struktur sucht man jedoch ohne Ergebnis.



    Fazit
    Ein boeser Angriff auf die Lachmuskeln, den niemand ohne eine Gefühlsregung in den Gesichtszügen überstehen wird. Locker und frisch erzählt aus dem Leben eines Teenagermädchens, das doch eigentlich ganz normal scheint, wenn wir in eigenen Erinnerungen zu kramen beginnen.


    Wertung
    8/10 Punkten

  • Ursprünglich wollte ich nur mal reinlinsen und das Buch später dann lesen. Aber kaum hatte ich heute morgen den Prolog angelesen, lag ich auch schon eingekuschelt auf der Couch, konnte mich nicht mehr von dem Buch trennen und habe mich dabei herzhaft amüsiert.


    Gegen Ende flachte es zwar etwas ab, aber da hatte man den Schwung von den vorangegangenen Seiten noch, so dass dies kein größeres Problem darstellte.


    Herrlich komisch, selbstironisch und stimmungsaufhellend - empfehlenswert! :lache :lache :lache

  • Ich höre im Moment sporadisch in das dauzgehörige Hörbuch rein und finde das ebenfalls sehr köstlich! Ich mag aber auch Mirja Boes und ihren Humor und im Hörbuch erzählt sie eher so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist.


    Das Buch wäre eines, das ich im Falle eines Wühltischfundes sofort aus selbigem befreien würde.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich muss ehrlich sagen das ich mir von diesem Buch etwas mehr versprochen habe. Ich mag diese Art Bücher, also war mir klar das ich dieses unbedingt lesen muss. Schlecht war es nicht, aber ich konnte bis zum Schluss keine absolute Begeisterung vernehmen. Ich hab zwar ein paar mal grinsen müssen und zweimal hatte ich einen tierischen Lachkrampf, aber sofort danach plätscherte das geschriebene wieder so dahin :gruebel
    Aber trotz allem war es das richtige für einen Sonntag auf der Couch.


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    Ich lese
    :lesend Chris Mooney - Victim
    :lesend WB Sofie Cramer - SMS für dich


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  • Ich hab Frau Boes erst letztes WE in irgendeiner Talkshow (beim WDR?) bei der Buchvorstellung gesehen. Bereits dieser kurze Ausschnitt hat Lust gemacht das Buch zu lesen.

  • Meine Meinung:


    Absolut NICHT peinlich!!


    Wenn DAS dabei rauskommt, wenn Mirja Boes mit einem Notebook bewaffnet quasi ‚Zwangsurlaub’ bei ihren Eltern machen muss, dann möchte ich, dass sie dies demnächst mindestens einmal im Jahr macht. Denn dieses Buch ist eines der lustigsten ‚autogenen Zeitreiseromane’ die ich je gelesen habe.


    Anfangs vermutete ich ja lediglich, Mirja Boes hätte sich klammheimlich an MEINEN Tagebüchern zu schaffen gemacht, aber am Ende wusste ich, dass sie sie anscheinend tatsächlich gestohlen haben muss. Zumindest kennt sie mich! Und meine Vorlieben. Zumindest die von damals. Aufgewachsen in einer ähnlichen Zeit (Mirja Boes entspringt dem Jahrgang 71 während ich eine 69erin bin), liebten wir die gleiche Musik, die gleiche Mode und anscheinend auch die gleichen Jungs. Zumindest konnte ich mich mit sehr vielen ihrer Erlebnisse identifizieren und habe so oft zustimmend genickt und gleichzeitig gelacht, dass ich jetzt eigentlich ein Schleudertrauma haben müsste.


    Genauso lustig wie wir Mirja Boes aus ihren Fernsehauftritten kennen, schrieb sie dieses Buch, von welchem sie in ihrem Prolog erwähnt, dass sie es schreiben MUSSTE. Für mich aber sieht der Inhalt des Buches alles andere als ein MUSS aus, vielmehr als ein Riesengaudi, den Mirja anscheinend hatte, als sie ihre alten Tagebücher aus den Kisten auf dem Dachboden ihrer Eltern rauskramte, um uns aus ihrem Leben zu erzählen.


    Aufgelockert werden die Seiten mit Fotos von ihr, ihren Freunden und wunderbaren Auszügen aus ihrem Tagebuch, die, verziert mit Herzchen und Jungsnamen, wirklich original aus meinen eigenen Tagebüchern stammen könnten. Was wir damals als super ernst empfunden haben, ist heute nur noch ‚unaussprechlich peinlich’, was wiederum zur Folge hat, dass es einfach nur lustig ist.


    Mirja Boes schreibt genauso wie sie spricht und genau das hat es einfach gemacht, mit ihr zusammen in ihre Vergangenheit zu reisen. Lebhaft konnte ich mir vorstellen, wie sie mir bei einer Tasse Tee gegenübersitzt und mir aus ihrer Kindheit und Jugend erzählt. Die Geschichte über das ‚Glied’ ist klasse! Genauso wie die Erzählungen aus ihren Urlauben oder die ersten Kussversuche. Bei den ‚Tierversuchen’ war ich ein wenig erstaunt, doch ich glaube, jedes Kind hat so ähnliche Erfahrungen in seinem Leben gemacht. Das gehört irgendwie zum Lernen dazu. Meine Katze hört sich übrigens (noch) nicht an wie ein Moped. Aber ich trainiere mit ihr!! Versprochen!


    Ich finde es toll, dass Mirja Boes uns diesen Einblick in ihr Leben gegeben hat und noch toller finde ich es, dass sie es mit ihrer wunderbar humorvollen Art getan hat, die wir an ihr lieben. Ich freue mich nun auf ein weiteres Buch von ihr. Wie wäre es mit Auszügen aus ihrem aktuellen Leben? Kommt das Wörtchen ‚Glied’ immer noch darin vor? ;-) Und ich würd´s ja auch gerne sagen. Ihm. Sie wissen schon. Aber es ist kein ‚ihm’ da und deshalb werde ich damit warten, bis ‚ihm’ in mein Leben tritt. Und dann werde ich es ‚ihm’ sagen. Auch versprochen!!


    Hut ab für ein unterhaltsames, lustiges Buch, welches einem die Zeit wunderbar versüßen kann! Vor allem, wenn man gerade eine Erkältung hat oder vielleicht das Gefühl, als würde man nur noch 15 kg wiegen. Die 15-kg-Geschichte war nämlich auch klasse!! Und das Foto dazu noch mehr!


    Vielen Dank für dieses tolle Buch!

  • Seit der Serie "Die dreisten Drei" finde ich Mirja Boes schon klasse. Zusammen mit Ralf Schmitz, einfach herrlich amüsant. :lache


    Das Buch steht auch auf meiner Wunschliste, und nach dem Feedback hier, freue ich mich umso mehr darauf.

  • Wow, danke für die tollen Rezis :wave


    Hört sich eindeutig nach einem Buch an, das ich gerne lesen möchte. So landet es nun direkt auf meiner Wunschliste

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Hermann Hesse)

  • Ich muss leider auch sagen, dass ich mir mehr versprochen habe. Heute Abend auf den Sofa habe ich dreimal gelacht und drei Kapitel vor dem Ende hatte ich überhaupt keine Lust mehr weiter zu lesen.


    Die Aufmachung mag ich, aber nach 92 Seiten ging mir Mirja etwas auf die Nerven.



    4/10 Punkten

  • ***** von 5 Sternen


    Das ist doch mal ein richtig lustiges Buch. Frau Boes schreibt in diesem Buch so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Ich denke so manche Frau die dieses Buch liest, findet sich in der ein oder anderen Begebenheit wieder.
    Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen.

  • Hatte es als Krankenhauslektüre mit und dafür hat es sich wunderbar geeignet. Ansonsten hatte ich ein kleines bißchen mehr erwartet... Naja, kurzweilig war es auf jeden Fall! :-)

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT