Lesen weil es alle lesen?

  • Hm...teils, teils. Wenn es um ein Buch einen großen Hype gibt, dann greife ich zumindest mal danach, um es mir genauer anzuschauen. Schließlich muss es dann ja irgendwas haben, das ganz offensichtlich die Massen begeistert. Und warum sollte es mir dann nicht vielleicht auch gefallen? Ich gehöre auf keinen Fall zu den Lesern, die die Bestsellerlisten verteufeln, ich schätze, ich lese im Großen und Ganzen Mainstream. Das heißt aber nicht, dass ich meine Bücher, die ich lesen möchte, nach Trends aussuche. Deshalb teils, teils. Mal folge ich so einer verstärkten Nachfrage, mal nicht. Fakt ist aber, dass ich Bücher, die durch die Medien gehen oder sonstwie hochgelobt werden, in die Finger nehme und zumindest versuche zu verstehen, was daran so toll sein soll. :-)

  • Ist es nicht eigentlich egal warum man ein Buch liest?
    man muss ja auch mal offen für neues sein und mal etwas anderes lesen als das, was man sonst immer liest. ich habe lange zeit meines lebens ausschließlich stephen king gelesen und durch die biss-reihe, die ich mir selbst nie gekauft hätte wenn sie mir nicht wärmstens empfohlen worden wären, bin ich auch offener geworden. auch andere genres können spannend sein und wieso sollte man sich nicht von der bestsellerliste inspirieren lassen?

    All that we see or seem is but a dream within a dream.
    Edgar Allan Poe


    :lesend Kathryn Smith - Tochter der Träume

  • Es gibt gute Gründe, ein Buch zu lesen, weil es alle lesen, insbesondere wenn man beruflich ober hobbymäßig viel Interesse an der Literaturszene hat. Ich lese (leihe :-)) Bestseller, weil:


    > ich mitreden können will; irgendwann nervt es einfach, wenn überall Titel daherkommen und "nur man selbst" weiß noch nicht, was sich dahinter verbirgt (ich lese also ganz bewusst aus "sozial-prestige-Gründen")


    > weil ich beruflich in die Literaturszene einsteigen möchte und es schlecht ankommt und man sich peinlich fühlt, wenn man die bekanntesten Werke nicht kennt (sozialer Druck+"gute Allgemeinbildung zeigen" - nicht, dass ich das verteufle, es ist eben eine Tatsache, dass es in unserer Gesellschaft nachteilhaft ist, diejenigen Werke nicht zu kennen, die verkaufszahlmäßig und pressemäßig als die "besten" und die "wichtigsten" daherkommen; so funktioniert es in großen Gesellschaften eben) Außerdem wurmt es mich, wenn ich hier in der Büchereule endlich mal am "Gemeinsamen Lesen" teilnehmen möchte, aber momentan keine Werke da sind, die ich kenne oder zu denen ich mich äußern möchte.


    > weil ich neugierig bin, was die Massen begeistert und wie nah oder wie weit weg mein eigener Geschmack von der Masse ist (also Neugier + Interesse an Selbsterforschung/Selbstanalyse)


    Fazit: Ich lese Bestseller selten, weil ich auf ein gutes Buch hoffe, und doch habe ich gute Gründe, sie zu lesen :-)


    Je nachdem, wie gut mein erster Eindruck ist, freue ich mich auf ein tolles Buch oder darüber, mich darüber aufzuregen, welcher Schrott es da zum Bestseller gekauft hat. So ist es letztlich immer ein Genuss :-)

  • Gerade lese ich ein Buch eines Pulitzer- Preisträgers und wenn man da z..B. Herr der Ringe nicht gelesen hat, versteht man solche Vergleiche, "er war kein Ringgeist, aber auch kein Ork" einfach nicht. Auch ein Vergleich der Tugend einer Frau mit Minas Tirith bliebe unverständlich. Man sollte also gewisse Bücher gelesen haben, weil ihre Begrifflichkeiten Allgemeingut werden.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Gerade lese ich ein Buch eines Pulitzer- Preisträgers und wenn man da z..B. Herr der Ringe nicht gelesen hat, versteht man solche Vergleiche, "er war kein Ringgeist, aber auch kein Ork" einfach nicht. Auch ein Vergleich der Tugend einer Frau mit Minas Tirith bliebe unverständlich. Man sollte also gewisse Bücher gelesen haben, weil ihre Begrifflichkeiten Allgemeingut werden.


    Begrifflichkeiten von "Herr der Ringe" als Allgemeingut? Das macht mir Angst :gruebel

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  • Ich lese meist Bücher die fast keiner kennt (aber nicht extra sondern aus Zufall),ich habe die Erfahrung gemacht das die so hoch angebriesenen Bücher oft totaler Schwachsinn sind. Oder ich ärgere mich dann wenn ich sie für teuer Geld erstehe und sie mir dann nicht gefallen.


    Biss habe ich auch gelesen und so gut fand ich das jetzt auch wieder nicht. Ich hatte echt eine Hassliebe zu den Büchern der Biss Reihe,manchmal dachte ich oh wie schön und ein anderes mal dachte ich was ist das jetzt die versucht doch nur Seiten zu füllen.


    Der Zufall will es manchmal aber auch nicht anders als ich Eragon angefangen habe zu lesen hat kein Schwein davon gesprochen und prompt kam der dritte Teil raus und alle kannten es. Das ist mir dann aber auch egal wenn mir ein Buch gefällt!


    Ich lese ja weil es mir Spaß macht und nicht weil ich anderen gerecht werden will indem was ich lese. :fetch



    Also jeder soll das lesen was er will,kann auch gerne dazu eine Meinung abgeben aber soll andere nicht berreden das gleiche zu lesen. Na und, dann kann man halt nicht mitreden,besser als etwas zu lesen was man garnicht lesen will.

    Der Sinn des Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab. :grin


    :lesend Elfenzeit-Merlins erwachen von Cathrin Hartmann

  • Auch ich mag nicht immer lesen was "alle Welt" liest.
    So hab ich bisher z. B. "Die Päpstin", "Die Wanderhure" und "Die Säulen der Erde" erfolgreich umgangen.
    Zum einen als eine Art "Protest", zum anderen weil sie mich überhaupt nicht reizen. Und das obwohl sie alle 3 in eine Sparte gehören, die ich gerne lese.

    "I do not have the talent of conversing easily with people I have never met before."
    Mr. Darcy

  • Annorra : Gute Anmerkung! Ich möchte auch gerne mal im Literaturwesen arbeiten und ich denke unter Umständen ist es durchaus von Bedeutung, dass man weiß was die Massen lesen. Wie soll man sonst entscheiden können was sich verkauft und was nicht?

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    Edgar Allan Poe


    :lesend Kathryn Smith - Tochter der Träume

  • Annorra : Gute Anmerkung! Ich möchte auch gerne mal im Literaturwesen arbeiten und ich denke unter Umständen ist es durchaus von Bedeutung, dass man weiß was die Massen lesen. Wie soll man sonst entscheiden können was sich verkauft und was nicht?


    Amber : Wenn du keine Sachen liest, die allgemein gelesen werden, wieso hast du dann ein Zitat von Wilde in deiner Signatur? Oscar Wilde ist doch DER Vertreter des comedy of manners überhaupt und ist auch viel gelesen?

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    :lesend Kathryn Smith - Tochter der Träume

  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Begrifflichkeiten von "Herr der Ringe" als Allgemeingut? Das macht mir Angst :gruebel


    Gummibärchen , mir auch. Ich mache einen großen Bogen um Tolkien, weil er mir nicht gefällt. :gruebel


    Ich lese überwiegend Historisches aber auch Bücher aus anderen Genres. Dieses geschieht spontan, auch im Bereich Fantasy. Bekannte von mir sind begeisterte Herr der Ringe und Harry Potter Leser. Anderen wiederum habe ich die Biss-Bücher empfohlen und diese mir dann auch andere Vampirbücher.


    Aber erst andere Bücher lesen, um das Buch eines Pulitzers-Preisträgers verstehen zu können, darauf verzichte ich dann lieber. :nono


    Im Bereich Krimis/Thriller so als Beispiel werde ich nach Splitter von Sebastian Fitzek auch bald einmal die Therapie in Angriff nehmen. Aber auch hierbei war es nicht ausschlaggebend für mich, ob Sebastian Fitzek von den Massen gelesen wird oder nicht!

    Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen. "
    Marcus Tullius Cicero

  • Jeden Hype nehme ich nicht mit. Feuchtgebiete ist so ein Buch, um das ich einen großen Bogen mache.


    Ich schaue mir zumindest die Inhaltsangabe an, wenn mal wieder so ein Buch rauskommt, um das es so viel Gerede gibt. Dann versuche ich auch noch Rezis zu suchen und wenn mir das alles nicht so zusagt, dann lasse ich es und werde das Buch nicht lesen. Nur lesen, weil alle es gerade lesen, das mache ich nicht.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • @ Weihnachtsfee:
    Ich mag Oscar Wilde nicht nur, weil er grad "in" ist. Seine Zitate sind zeitlos, ebenso wie seine Zynik. Und ich mag den Menschen Oscar Wilde.
    Habe 3 Biografien über ihn gelesen, 2 davon in Englisch. War während meiner Zeit in England auch in Reading, wo er inhaftiert war. (Ich wohnte in der näheren Umgebung.)
    Und bei meinen unzähligen Besuchen in Oxford (wundervolle Stadt!) hab ich mir natürlich das Magdalen College nicht entgehen lassen.
    Meine Freundin lebt in Irland, und so kam ich auch dazu, sein Geburtshaus zu besuchen.
    Du siehst also, es ist nicht nur der "Hype".
    Übrigens sagte ich "nicht immer", und nicht "nie". :-)

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    Mr. Darcy

  • Ich weiß meistens gar nicht, was "alle" so lesen. Eigentlich merke ich das erst so richtig, seit ich bei den Eulen bin, an den Büchern, die soooooo viele Beiträge bekommen, wie z.B. Bis(s). Da überlege ich dann schon, was wohl dran ist und schau mir auch die Inhaltsangaben und Rezis an. Wenn mir das jeweilige Buch gefällt, dann kommt es auch meine WL und gut. Wenn mal Zeit ist und ich dann Lust auf das Buch habe, dann kaufe ich es oder tausche es bei TT, das kann aber auch dann erst sein, wenn der Hype lange vorbei ist. Von Harry Potter habe ich beispielsweise zwar alle Filme gesehen, aber bisher nur den ersten Teil gelesen. Irgendwann geht es dann da auch mal weiter...

  • Ich hab grundsätzlich nichts gegen Bestseller, aber trotzdem les ich sie eher selten.
    Ich lese das was mir gefällt, wobei ich selten den Geschmack der Allgemeinheit treffe.


    Beispiel Harry Potter oder die Bis(s) Reihe: ich les es nicht, weil es mir nicht gefällt sondern weil mich so etwas einfach nicht interessiert.


    Manchmal ist ein Buch ein Bestseller wenn ich es les, manchmal auch nicht. Meistens merk ich es erst danach. :chen

    There is nothing either good or bad, but thinking makes it so - Wiliam Shakespeare
    Derzeit: Andy McDermott - The Secret of Excalibur

  • In letzter Zeit habe ich kaum aktuelles oder modernes gelesen, weil ich fleissig meinen SUB abgebaut habe.


    Ich lese nur die Bücher, die mich interessieren. Und wenn mich etwas nicht interessiert, dann lese ich es auch nicht nur weil alle anderen es lesen. So habe ich bisher weder Feuchtgebiete noch Herr der Ringe gelesen.


    Anders ist es wenn mich ein Buch interessiert, dann lese ich es auch. Und da ist es mir dann auch egal ob es gerade in aller Munde oder völlig unbekannt ist.

  • Nun ist weder Jasper Fforde ein Autor dessen Bücher "alle" lesen, noch gilt das für Dickens oder Shakespeare, aber Jasper Fforde geniesst man ganz anders, wenn man die Figuren aus den Büchern kennt, die dort so "besucht" werden. Auch viele andere Bücher setzen die Kenntnis bekannter Bücher einfach voraus- wenn ich immer Max Liebermannzitat erwähne, ist das sicher nicht so einfach zu verstehen, wie wenn jemand Götzzitat, schreibt- aber auch das muss man erstmal gelesen haben um es möglicht richtig (im nicht am!) zu zitieren.

  • Kommt drauf an ob mich ein Thema interessiert. Ich erlebe aber selten Überraschungen in diesem Sinne. Wenn mir das Thema schon relativ egal ist, dann kann mich das Buch meistens auch nicht begeistern. Es gibt aber auch Ausnahmen.


    Manchmal ist es so das man einfach Neugierig wird, wieso denn auch die Leute plötzlich zum Buch greifen die normal gar nicht lesen. Da möchte man einfach mitreden. Schlimm finde ich das nicht. Nur weil Harry Potter damals so eine Massenhysterie ausgelöst hat, heißt das ja nicht das dass die Bücher schlecht sind.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Nun ist weder Jasper Fforde ein Autor dessen Bücher "alle" lesen, noch gilt das für Dickens oder Shakespeare, aber Jasper Fforde geniesst man ganz anders, wenn man die Figuren aus den Büchern kennt, die dort so "besucht" werden. Auch viele andere Bücher setzen die Kenntnis bekannter Bücher einfach voraus- wenn ich immer Max Liebermannzitat erwähne, ist das sicher nicht so einfach zu verstehen, wie wenn jemand Götzzitat, schreibt- aber auch das muss man erstmal gelesen haben um es möglicht richtig (im nicht am!) zu zitieren.


    Da möchte ich dir gar nicht widersprechen. Aber deswegen ein Buch lesen, das mich überhaupt nicht interessiert und dessen Wert ich auch nicht so hoch einschätze? Wenn es um "richtige" Klassiker geht (wobei das auch oft Definitionssache ist), seh ich das ein, dass man wissen sollte, um was es so ging, auch wenn man es nicht gelesen hat. Und für nen Bücherwurm ist es auch schön, wenn in einem Buch andere Bücher erwähnt werden.
    Aber "Herr der Ringe" reizt mich nun mal überhaupt nicht. Und wenn irgendwo was erwähnt wird, was dort vorkommt, werd ich lieber recherchieren oder jemanden fragen, der das gelesen hat als das ganze Buch durchzulesen. Das mag ignorant klingen, aber es ist logisch, dass ich nun mal nicht alles lesen kann. Soviel Zeit hab ich auch nicht :chen

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  • Siehst du, andere denken vielleicht über Stephenie Meyer o.ä. dasselbe wie du über Oscar Wilde. Viele finden vielleicht eben Harry Potter zeitlos. Zeitlos ist ja ein ausdehnbarer Begriff (Gott sei Dank!).
    Ich kann dazu leider nicht viel sagen, ich kenne nur "The Importance of Being Earnest". Der "Hype" um Oscar Wilde ist ja auch schon länger vorbei (ich kenne ihn ehrlich gesagt auch erst seit meinem Studium). Aber trotzdem sind meiner Meinung nach auch solche Autoren in gewissem Maße "Trendautoren".

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    Edgar Allan Poe


    :lesend Kathryn Smith - Tochter der Träume

  • Stimmt. Habe übrigens Harry Potter gelesen, allerdings erst nachdem alle Bücher auf dem Markt waren.
    Besitze die "Adult- Version" der englischen Ausgabe, weil ich diese Cover so schön finde und lieber in englisch lese.
    Übrigens- wer ist Stephanie Meyer? (sorry, keine Ahnung)

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