Beiträge von Jai

    »Der Tag, an dem ich in die Klapse komme, ist ein Donnerstag« – so beginnt Eva Lohmanns autobiographischer Roman: Ihre Heldin Mila ist müde, unendlich müde und traurig. Dabei ist sie noch keine dreißig. Aber der Jobfrisst sie auf, und der Sinn ihres Daseins ist ihr aus dem Blick geraten. Mit Depression und Burnout wird sie in eine psychosomatische Klinik eingewiesen, auch wenn das bei ihren ambitionierten Eltern alles andere als populär ist und nicht nur bei ihrem Freund eine gewisse Beängstigung auslöst. Denn niemand von denen, die an einen solchen Ort kommen, ist doch normal, oder? Aber wie verrückt ist Mila eigentlich? Und kann man unter lauter Kranken überhaupt den Weg zurück ins richtige Leben finden?

    „Hätte ich nur früher schon gewusst, was ich heute weiß“, denkt sich Charlotte Merryweather oft. Nie hätte sie etwas mit diesem Nichtsnutz angefangen, der ihr dann das Herz gebrochen hat. Sie hätte viel besser auf ihre Figur geachtet und ihr Geld nicht für so viele unnütze Dinge ausgegeben. Kein Wunder, dass sie begeistert ist, als sie nun mit Anfang dreißig ihrem früheren Ich begegnet und die Chance hat, all ihre Jugendsünden rückgängig zu machen. Aber ist ihr jetziges Leben als Geschäftsfrau im Dauerstress wirklich so perfekt? Vielleicht könnte ja die heutige Charlotte etwas von der unbeschwerten früheren lernen …

    Irgendwie auch eine Art von Zeitreise:


    Im Mai 1996 bekommt die 16-jährige Emma ihren ersten Computer geschenkt. Mithilfe ihres besten Freunds Josh loggt sie sich ein und gelangt zufällig auf ihre eigene Facebook-Seite – 15 Jahre später. Geschockt stellt sie fest, dass sie mit 31 Jahren arbeitslos und unglücklich verheiratet sein wird. Josh hingegen, bislang alles andere als ein Frauenheld (der erst kürzlich von Emma einen Korb bekommen hat), wird das hübscheste Mädchen der ganzen Schule heiraten und zudem seinen Traumjob ergattern. Emma ist jedoch nicht gewillt, sehenden Auges in ihr Unglück zu laufen. Um das Zusammentreffen mit dem Jungen zu verhindern, der sie später mal unglücklich machen wird, beginnt sie, bewusste Änderungen in der Gegenwart herbeizuführen. Doch der Versuch, in ihr Schicksal einzugreifen und dadurch ihr künftiges Facebook-Profil zu verändern, setzt eine fatale Kettenreaktion in Gang ...

    Die wichtigsten Fragen im Leben einer Frau: Was zieh ich heute an? Was koch ich meinem Mann? Cosima hat ihr Leben im Griff: Die Scheidung ist durch, der Sohn aus dem Haus. Doch plötzlich wird sie ins Jahr 1954 katapultiert. Es ist die Zeit der Nierentische und Petticoats – und des spießigen Hausfrauen-Daseins. Frauen dürfen allein kein Konto eröffnen, ohne die Erlaubnis ihres Mannes nicht arbeiten, und auch sonst ist ein gesundes Selbstbewusstsein nicht sonderlich gefragt. Cosima ist empört – und nimmt den Kampf auf. Bis sie Paul trifft. Könnte er die Liebe ihres Lebens sein?

    Zeitreiseromane lese ich auch sehr gerne. Vieles, was bislang genannt wurde kannte ich schon, aber meine Wunschliste ist natürlich auch angewachsen.


    Ich habe neulich "Ich bins, Alice" gelesen und fand es sehr süß:


    Alice ist 14 und unzufrieden mit ihrem Leben: Ihre Mutter meckert ständig an ihr rum, ihr kleiner Bruder nervt, und ihr Vater heiratet gerade zum zweiten Mal, hat also kaum Zeit für sie. Und dann verkracht sie sich auch noch mit ihrer besten Freundin. Alice will nur noch eins: weg aus diesem komplizierten Leben! Doch es kommt alles ganz anders: Urplötzlich landet sie in ihrem siebenjährigen Körper - und erkennt, dass schon damals eine Menge schiefgelaufen ist. Nach einigen Turbulenzen kehrt Alice in ihr richtiges Leben zurück. Endlich ist sie glücklich, so zu sein, wie sie ist.

    Ich habe mich dort vor Ewigkeiten mal registriert, aber nie irgendwas bekommen. Heute morgen lag dann ein Päckchen vor der Türe, welches ich gar nicht zuordnen konnte. Der beiliegende Brief verriet dann, dass es aus der Testleseraktion ist.


    Nun bin ich schon sehr gespannt darauf, was mich bei "Die Insel der besonderen Kinder" erwartet.


    Eine Leseprobe habe ich nicht bewertet.


    Knapp finde ich allerdings etwas die Zeit, denn die Rezension soll man bis zum 02.11. schreiben.

    Mein Leben in Rosarot steht schon auf meiner Wunschliste :)


    Und australische Ureinwohner mit einer Schwäche für ABBA klingt lustig, "Priscilla - Königin der Wüste" werde ich wohl auch mal schauen. Danke für den Tipp :)

    Dieses Buch handelt zur Zeit der Machtergreifung der Nazis in Deutschland. Thematisch zeigt es in Ansätzen einige Dinge wie die Judenverfolgung und medizinische Experimente, welche sich in späteren Jahren noch zuspitzen.


    Ist vielleicht nicht ganz das was du suchst, es ist mir bei der Überschrift jedoch spontan eingefallen.


    Berlin 1932. Eine junge Frau wird im Wald bei Caputh bewusstlos aufgefunden und in die Charité eingeliefert. Als sie aus dem Koma erwacht, kann sie sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihren Namen. Bei ihr findet man nur einen Programmzettel von einem Vortrag Albert Einsteins. Martin Kirsch, der zuständige Psychiater, ist fasziniert von diesem ungewöhnlichen Fall – und von seiner Patientin. Wer ist diese Frau? Gibt es eine Verbindung zu Einstein? Seine Nachforschungen führen ihn nach Zürich und bis nach Serbien. Währenddessen ergreifen in Deutschland die Nazis die Macht ...

    Danke für die schönen neuen Tipps!


    Tootsie klingt toll, genauso wie Breakfast on Pluto. Die werde ich mir beide anschauen. Auch Birdcage klingt interessant, das merke ich mir auch mal.



    Zitat

    Original von Salonlöwin
    Geht es bei deinem Anliegen "nur" um Travestie? Oder auch um Transvestismus?


    Nein, auch letzteres interessiert mich.

    Bücher, welche mir nicht gefallen haben, landen sofort in meinem aussortiert-Schrank. Bücher, welche darin landen, stelle ich dann bei Tauschticket ein oder verkaufe sie über momox.de


    Ich stelle mir nur noch Bücher ins Regal, welche mich tief beeindruckt haben und welche ich nochmal lesen möchte. Alles andere gebe ich weg, sonst würden meine Bücherregale aus allen Nähten platzen.

    Edith Kneifl: Stadt der Schmerzen – ein Florenz-Krimi
    Haymon, 2011
    Hardcover, 238 Seiten
    ISBN: 3852186811
    Preis: 19,90 €


    Katharina Kafka, die Ich-Erzählerin des Buchs reist mit ihrem besten Freund Orlando, einem Transvestiten mit Vorliebe für den Sissi-Look nach Florenz. Orlandos Vater ist gestorben und so kommt die ganze Familie zusammen. Doch den beiden bleibt weder Zeit für Trauer noch für Erkundungstouren durch Florenz, denn während der Beerdigung taucht die Leiche von Orlandos Cousin auf. Ohne es zu wollen werden die beide tief in bisher wohlgehütete Familiengeheimnisse um Macht, Geld, Mädchenhandel und Verbindungen zur Mafia gezogen.


    In Stadt der Schmerzen nimmt Edith Kneifl ihre Leser mit nach Florenz. Man erfährt einiges über die Geschichte der Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Im Grunde fand ich die Beschreibungen sehr gelungen, da sie ein gutes Gefühl für die Szenerie des Krimis geschaffen haben. An manchen Stellen fand ich die Beschreibungen jedoch etwas langatmig und hätte sie mir etwas kürzer gewünscht. Das Buch enthält einige schöne Fotografien, welche den Eindruck welchen man so von Florenz erhält abrunden.


    Mit der Protagonistin, Katharina, bin ich nicht wirklich warm geworden. Sie war mir einerseits zu naiv, andererseits etwas zu zickig und zu ich-bezogen. Alle anderen Protagonisten fand ich jedoch sehr gelungen. Und auch wenn sie auf den ersten Blick recht stereotyp erscheinen, haben sie doch alle etwas was sie dann doch einzigartig macht. Am Anfang hatte ich jedoch auf Grund der vielen Namen und Personen meine Mühe sie alle auseinander zu halten, aber je besser man die Charaktere kennenlernt, umso besser gelingt auch das auseinander halten und zuordnen der familiären Verhältnisse.


    Edith Kneifl baut recht schnell einen Spannungsbogen auf, der sich dann auch kontinuierlich durch die ganze Geschichte hält, was mich an manchen Stellen selbst verwundert hat. So wirkt auf mich häufig das Handeln der Protagonisten nicht wirklich zielgerichtet und sie wirken auf mich sehr planlos, obwohl sie doch den Mord aufklären wollen. Dennoch bleibt die Spannung wie es weitergeht bestehen und somit habe ich das Buch auch recht schnell gelesen.


    Fazit:


    "Stadt der Schmerzen" von Edith Kneifl hat aus meiner Sicht einige Schwachstellen und dennoch hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich habe es gerne gelesen. Die Protagonisten, vor allem Orlando waren einfach mal etwas anderes und haben auch häufig völlig anders als erwartet gehandelt, so dass häufig eine gewisse Situationskomik entstand. Auch die Beschreibungen von Florenz haben mir größtenteils gut gefallen und ich weiß nun einiges mehr über diese Stadt als vorher. Ich vergebe dem Buch 4 von 5 Sternchen.

    Kathrin Schrocke: Finding Alex
    Oetinger, 2006
    Hardcover, 158 Seiten
    ISBN: 3789147311
    Preis: 3,95 € als Restexemplar bei Amazon.de, der reguläre Preis beträgt 9,90 €.


    Als Ira neu in Tobias Klasse kommt, fasziniert sie ihn sofort, denn Ira ist anders als alle anderen Mädchen. Ira fällt auf durch wechselnde Perücken, einen völlig eigenen Stil und coolem Verhalten. Zu Tobias großem Glück verabreden sie sich und er darf Ira zu Hause besuchen. Dort lernt er gekleidet in einen weiten Kimono, mit langen Haaren und Vanilleduft Alex kennen. Tobias ist sofort von Alex verzaubert und zutiefst verwirrt, als sich herausstellt, dass Alex nicht Iras Schwester sondern ihr Bruder ist. Und dennoch geht Alex ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf…


    Dieses Buch habe ich aus unterschiedlichen Gründen gelesen. Zum einen habe ich gerade eine Jugendbuch-Phase und wollte nach Freak City unbedingt mehr von Kathrin Schrocke lesen. Zum anderen interessieren mich die Themen Transsexualität und auch Travestie sehr. Unter diesen Gesichtspunkten führte für mich also kein Weg an "finding Alex" vorbei. Zum Glück, denn das Buch ist wirklich sehr schön.


    Kathrin Schrocke erzählt die Geschichte von Ira, Tobias und Alex sehr einfühlsam und trotz der nur geringen Seitenanzahl des Buchs entsteht so eine sehr komplexe und tiefgründige Geschichte. Das Thema Travestie nimmt dabei eine größere Rolle ein. Schade finde ich, dass die Thematik der Transsexualität ein wenig zu kurz kommt, denn aus meiner Sicht spielt es in Bezug auf Alex doch eine größere Rolle als die Travestie. Gut gelungen ist der Autorin die Darstellung von Tobias Gefühlsleben und den Zwiespälten in denen er sich befindet.


    Auch bei diesem Buch von Kathrin Schrocke konnte mich ihr Schreibstil überzeugen. Interessant fand ich, dass sie immer wieder englische Wörter eingebracht hat, manchmal waren es auch ein oder zwei Sätze. Dies hat sich jedoch gut in den restlichen Text integriert und stellte gedanklich keinen Stolperstein dar.


    Als ich die letzten Seiten gelesen habe dachte ich erst einmal "Hä, was war das denn jetzt?". Doch dann habe ich die letzten Seiten noch ein Mal gelesen und es hat Klick gemacht und ich war und bin immer noch völlig begeistert von diesem Ende. Das ist der Autorin wirklich hervorragend gelungen und es bildet einen tollen Abschluss des Buchs. Zugegebenermaßen war ich am Ende jedoch etwas traurig, dass es schon vorbei ist, denn ich hätte gerne noch ein bisschen mehr gelesen um zu erfahren wie sich die Geschichte weiter entwickelt. Trotzdem ist das Ende rund und schlüssig.


    Fazit:


    Auch mit "Finding Alex" konnte mich Kathrin Schrocke überzeugen. Gekonnt erzählt sie eine tiefgründige und einfühlsame Geschichte zu einer tollen Thematik. Das Buch erhält einen festen Platz in meinem Buchregal und ich vergebe ihm 5 von 5 Sternchen.