'Die Seelen im Feuer' - Seiten 001 - 102

  • Mittlerweile bin ich zwar schon mitten im 2. Abschnitt, aber ich will noch kurz meine Eindrücke vom ersten Teil loswerden.


    Johanna und ihre Familie mag ich gern, ebenso auch Cornelius. Hans Schramm finde ich furchtbar, so ein kleiner Wichtigtuer, hoffenltich heirtet Johanna ihn nicht... und das kleine Mädchen Mariele mag ich irgendwie auch. Hoffentlich passiert ihr nichts, wo sie doch gern mal Merkwürdiges von sich gibt.
    Ich bin schon gespannt, wann Cornelius seinen Wunsch wegen der gelungenen OP einlösen wird - und für wen?


    Die "Befragung" der Eierfrau fand ich schrecklich und ich fürchte mal, im Laufe des Buches kommt noch mehr in der Art.


    Klasse finde ich, wie die alten Dokumente in die Geschichte eingebaut sind - und mittlerweile lese ich die auch recht flüssig.

  • So, ich habe den ersten Teil nun auch durchgelesen.
    Der Einstieg in die Geschichte fnde ich auch sehr gelungen und ich habe auch schon einige Ideen wie die Geschichte weitergehen könnte. Ich bin mal gespannt wieviel sich davon bewahrheiten wird.
    Die alten Dokumente finde ich relativ schwer zu lesen, aber dennoch sehr interessant.

  • Jetzt bin ich auch endlich mal wieder zum lesen gekommen :-)


    Das ich so lange brauche liegt nicht am Buch, sondern an mangelnder Zeit. Wenn ich nur 5 Minuten hab, mag ich mich nicht hinsetzen und anfangen, ich möchte schliesslich wissen wie es weitergeht :-)


    Zur Aufmachung des Buches: Ich finde den Schutzumschlag auch genial, zum Lesen hab ich jetzt eh einen Stoffumschlag mit Lesebändchen drum rum, daher stört es mich nicht, kein Lesebändchen zu haben.


    Zur Geschichte:
    Wie den meisten anderen hier, mag ich Johanna und ihre Familie, sowie Cornelius sehr gern. Hans Schramm ist mir nicht wirklich unsymphatisch, dafür ist er einfach zu farblos und langweilig. Ich glaube er ist auch wirklich davon überzeugt, das richtige zu tun.


    Was mir aufgefallen ist: Als es mit den Hexenverfolgungen losgeht, schieben es die meisten noch weit weg, es betrifft sie ja scheinbar nicht direkt. Wirklich erschroken sind die meisten wohl erst, als plötzlich jemand aus ihrer direkten Umgebung als Drud' verhaftet wird.
    Wie schlimm mus damals die Zeit egwesen sein, überall Misstrauen! im Endeffekt konnte ja jeder ein Drud sein und selbst wenn man selbst davon überzeugt war, daß einem nichts passieren kann, schwups kam ein Nachbar und beschuldigt einen. Und vielleicht wirklich aus dem festen Glauben heraus, daß man ein Drud' sein müsste.
    Irgendwie eine ähnliche Athmosphäre wie unter Hitler oder in der DDR, wo man ja auch nicht wusste, wem man trauen kann. Und die Folgen der Verleumdung waren auch ähnlich.


    Das Schlimme ist auch, daß es heute vermutlich ähnlich ablaufen würde, Neid und Missgunst sind doch zeitlos.


    Was mir gut gefällt ist, daß es trotz der düsteren Geschichte mmer wieder Lichtblicke gibt, besonders die Szenen zwischen Johanna und Cornelis sind doch sehr schön, da hat man richtig das GEfühl die beiden würden in einem Lichtstrahl stehen.


    So, und jetzt hoffe ich mal, daß ich den zweiten Abschnitt zügiger lesen kann :-)

  • Ach noch was: Beim Fürstbischof habe ich irgendwie das Gefühl, daß er durchaus fest daran glaubt, daß der Teufel versucht ihm Bamberg zu stehlen. Ich denke er handelt da auch wirklich aus seinem festen Glauben heraus.
    Daß man dabei noch politische Gegner loswerden kann, ist natürlich unglaublich praktisch.

  • Ich klink mich mal ein hier,hab gestern das Hörbuch ergattert in der Bücherei :-]


    Zum hören ist es sehr schwer,viele Namen tauchen auf und man muss sich sehr dabei konzentrieren.


    Ob Johanna und Cornelius zusammen kommen?


    Schade das er seinen Vater nicht mehr lebend angetroffen hat.
    Er scheint seinen Beruf ja zu verstehen.
    Der Fürst ist mir sehr unsympatisch.

  • Ich glaub, ich bin der totale Nachzügler aber im moment komm ich leider so selten zum lesen.


    Der erste Eindruck als das Buch kam: Oh schöne neue Idee mit dem Plastikumschlag und der Druck auf dem Buch selbst ist wunderschön. Hab allerdings den Plastikumschlag schon abgenommen, weil es beim lesen doch gestört hat.


    Die ersten Seiten haben mir gleich Lust gemacht mal wieder Bamberg anzuschauen. Johanna scheint eine sehr sympathische junge Frau zu sein, ziemlich clever aber leider zu einer Zeit lebend, in der intelligente Frauen noch keine Berufe lernen durften.


    Cornelius gefällt mir auch sehr gut, schade das er seinen Vater nicht mehr lebend gesehen hat.


    Die Befragungen der angeblichen Hexen und was sich die Inquisitoren teilweise aus den Finger gezogen haben nur um jemanden der Hexerei zu überführen, tun mir schon beim lesen weh. Schrecklich, als dieser Schwarzcontz der älteren Frau, die eine Stielwarze hatte, nachsagte, es wäre eine Hexenzitze.


    Bei dem Verlobten von Johanna, kann man nur hoffen, dass sie ihn niemals heiratet. Irgendwie hab ich das Gefühl, bei dem kommt noch was.


    Bis jetzt gefällt mir das Buch sehr gut und ich hoffe das ich zukünftig mehr zum lesen komme.


    So jetzt werd ich erstmal eure Beiträge lesen....

    LG Melanie
    :lesend


    „Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann!“

  • Zitat

    Original von beowulf
    Also ich weiß natürlich nicht woher mein Prof die Zahlen hatte, aber ich habe in der Rechtsgeschichtevorlesung wirklich von einem Drittel Freisprüche gehört.


    In Tirol gab es eine ueberraschend grosse Zahl an niedergelegten Prozessen milderen Urteilen (z.B. Verbannung aus dem jeweiligen Gericht, Arbeits-, Leibes- und Freiheitsstrafen, Verurteilung zur Erstattung der Kosten) und auch echten Freispruechen. So kommen ueber die Gesamtdauer der Hexenprozesse auf 26 Verbrennungen und 43 Enthauptungen (teilweise mit anschliessender Verbrennung) 75 Freilassungen, 22 Haft-, 8 Arbeitsstrafen und 10 Geldstrafen.
    Insofern glaube ich auch, dass es offenbar gravierende regionale Unterschiede gab.


    Es ist mir superpeinlich, dass ich die Leserunde zu diesem tollen Buch verschwitzt habe!
    Gelesen hab ich's aber, begeistert bin ich auch - darf ich in den letzten Zuegen noch auf den Zug?


    Alles Liebe von Charlie

  • "darf ich in den letzten Zuegen noch auf den Zug?"


    *gepäck vom sitzplatz in die gepäckablage hochlegt und einladend auf frei gewordenen platz deutet*


    :knuddel1

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Danke, drehbuch - das ist so nett (spaetestens am Montag kuemmere ich mich um die versprochenen Rezepte)!
    Ich draengel mich rein.
    Dies war mein dritter Roman von Sabine Weigand, ich lese sie so richtig gern, und "Die Seelen im Feuer" hat mir nicht nur wegen des mich sehr fesselnden Themas am besten gefallen, sondern auch, weil ich finde, die kraeftige, registerreiche Sprache der Autorin ist hier auf ihrer Hoehe.


    Alles Liebe von Charlie

  • Krankheitsbedingt konnte ich diesen Abschnitt erst gestern beenden.


    Ich denke nicht, dass aus Johanna und Hans ein Paar wird. Denn es gibt ja auch noch Cornelius, und die beiden würden doch viel besser zusammen passen. ;-)


    Den Einbau der Originaldokumente finde ich auch sehr gut gemacht, sie lassen sich auch recht gut lesen.


    Wie schnell sich so ein Hexenverfolgunswahn entwicklen kann, wird sehr überzeugend dargestellt.

  • Gestern abend habe ich den ersten Abschnitt gelesen; und das Buch hat mich vom Auspacken an voll fasziniert. Es ist toll gemacht, sieht super aus und ist ansprechend gestaltet, innen und außen. Die Idee eines richtigen "Schutz"umschlags finde ich klasse.
    Die Geschichte um Johanna fängt langsam leicht und fast fröhlich an, es zeigen sich aber immer wieder leise düstere Anzeichen des kommenden Geschehen, v.a. in Form von alten Briefen (die echt sind, oder?). Mit der alten Sprache habe ich noch etwas Probleme, und muß manche Sätze mehrmals lesen. Die Art des Erzählens, den Schreibstil und die Atmosphäre der Geschichte finde ich wunderbar passend. Ich konnte mir sofort alles richtig gut vorstellen und hatte den Eindruck, gleich mitten drin im Geschehen zu sein.
    Erschreckend ist die Art und Weise wie die Verhöre geführt werden, egal was von den Angeklagten gesagt wird, es wird alles gegen sie verwendet und passend gedeutet bis ein "frei und unbezwungenes" Geständnis rauskommt. Irgendwie kann ich es nicht richtig nachvollziehen, daß die Leute wirklich so unlogisch denken, und keine andere Art von Erklärung als Hexenwerk und Magie zulassen. Wenn ich in dieser Zeit leben würde, wäre ich höchstwahrscheinlich eine der ersten toten Ketzerinnen. :grin
    Erfreulich ist es aber, daß manche Protagonisten durchaus logisch denken und ihren Kopf gebrauchen (z.B. Vater Wolff und Cornelius). Aber auch diese "Mitdenker" werden anscheinend in den Strudel der heillosen Verdächtigungen mit hineingezogen und zu Mittätern gemacht; wie z.B. Cornelius, der bei dem Verhör zwar darauf hinweist, daß die Male eigentlich Warzen sind, aber am Ende dann doch das Protokoll unterschreibt und damit das Hexenurteil unterstützt.
    Und jetzt werde ich erst einmal weiterlesen. :lesend