Es gibt einen Artikel "Feldherr aus dem Sumpf" in dem Heft.
"2000 Jahre nach der Varusschlacht liefern Archäologen ein verblüffendes Bild von Hermann dem Cherusker. Der Heerführer brachte Rom weit mehr ins Wanken als bislang gedacht."
'Varus' - Seiten 364 - Ende
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Zitat
Original von SiCollier
Dieses (die Hellenisierung, auch der Juden) ist allerdings etwas, was mir schon ein paar Mal im Zusammenhang mit dem Urchristentum in Büchern von Kirchen- bzw. Religionshistorikern begegnet ist. Was mich daran erinnert, daß ich ein paar Bücher in der Richtung besitze, die ich schon seit langer Zeit gelesen haben wollte.
"Das Judentum" ist für diese Epoche eine ganz schwierige Bezeichnung. in der Zeit des Hellenismus lässt sich eine strake "Durchmischung" der kulturen und wechselseitige Beeinflussungen beobachten, wobei die hellenistische Kultur sehr dominant war. Gegenüber traditionellen Stammesreligionen und der autokratischen Weltsicht des alten Orients brachte das Hellenentum eine befreiende Denkweise, die sich an das Individuum richtete.
Diese Auseinandersetzung spiegelt sich übrigens in vielfältiger Weise im Alten Testament -- und das Neue Testament ist absolut undenkbar ohne diese vorauslaufenden Einflüsse.Die "Fülle der Zeit", die sich im Judentum in den Messiasverheißungen findet und das Kommen des Messias ankündigt, wurde im damaligen Judentum, aber auch heute noch weitgehend interpretiert als ein Moment, dem ein bestimmter Zeitraum vorausgeht, in dem ich alle Juden an die Gebote und Vorschriften gehalten und niemand dagegen verstoßen hat oder nachlässig war.
Christentum und Islam -- beide Glaubensrichtungen, die sich als Vollendung der Schriftreligion ansehen -- deuten diesen Begriff anders.Aber jetzt sind wir arg weit vom Thema weg ... Sogar wenn wir berücksichtigen, dass Varus zum Zeitpunkt der frühen Kindheit Christi im Nahen Osten mit Herodes und seinen Nachfolgern (und einem korrupten Finanzprokurator namens Sabinus) zu kämpfen hatte und die Region neu zu ordnen begann.
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Zitat
Original von Lipperin
Es gibt einen Artikel "Feldherr aus dem Sumpf" in dem Heft.
"2000 Jahre nach der Varusschlacht liefern Archäologen ein verblüffendes Bild von Hermann dem Cherusker. Der Heerführer brachte Rom weit mehr ins Wanken als bislang gedacht."
Nachdem der Spiegel in Sachen römischer Geschichte mehr zu arg plakativer Darstellung neigt und mir von Seiten der Archäologen (also aus erster Hand) keine derartigen Behauptungen bekannt sind (zumal die Hermannslegende ja ohnehin ihren Helden zum ersten Gegner des Römischen Reiches gemacht hat, der selbiges todsicher gestürzt hätte, wenn er nicht von neidischen Verwandten gemeuchelt worden wäre :pille), halte ich das für eine der üblichen Spiegel-Verwegenheiten.Naja, solange es das Interesse der Leser aufs Thema lenkt ...
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'Ins wanken' ist wirklich interessant, denn wenn eine wankende kultur noch 500 jahr danach besteht, hat sie wirklich stabil gewankt...
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Zitat
Original von Iris
Nachdem der Spiegel in Sachen römischer Geschichte mehr zu arg plakativer Darstellung neigt und mir von Seiten der Archäologen (also aus erster Hand) keine derartigen Behauptungen bekannt sind (zumal die Hermannslegende ja ohnehin ihren Helden zum ersten Gegner des Römischen Reiches gemacht hat, der selbiges todsicher gestürzt hätte, wenn er nicht von neidischen Verwandten gemeuchelt worden wäre :pille), halte ich das für eine der üblichen Spiegel-Verwegenheiten.Naja, solange es das Interesse der Leser aufs Thema lenkt ...
Eben.
Und ist ja nicht nur der Spiegel, gell? -
Hallo, liebe Mitlesende!
Zwischen vielfältigen Umzugsvorbereitungen schneie ich noch mal kurz herein, um Dankeschön zu sagen für euer Interesse und eure Kommentare!
Mir hat 's viel Freude gemacht, mal wieder mit Lesern über eins meiner Bücher sprechen zu können.
Erst im nächsten Jahr wird es wieder etwas Neues von mir geben, und weil ich daran noch fleißig arbeiten muss, tauche ich jetzt schnell wieder ab!
Ich wünsche euch sonnige Tage. Am besten mit einem guten Buch im Garten!
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Na dann los- viele gute Ideen und lauter fette Kreativitätsschübe- und vielen Dank für die Begleitung der LR
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Umzug - oh je. Alles Gute dafür und vor allem gutes Ankommen im neuen zuhause.
Auf Dein nächstes Buch freue ich mich schon (bis dahin habe ich alle früheren dann auch durchgelesen).
Nochmals herzlichen Dank für die engagierte LR-Begleitung. Bis bald wieder.
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Auch von mir ein herzliches Danke für die vielen Antworten, Anregungen und Lesetipps.
Das war meine allererste Leserunde und es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. -
ich komme mal wieder mit ein paar Links
Themen-Special auf WDR.de
http://www.wdr.de/themen/wisse…html?rubrikenstyle=wissen
und auf Arte.tv
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to whom it may concern:
in dieser tv-beilage zu einigen tageszeitungen, "prisma", beginnt heute eine kurzserie zum thema varusschlacht...
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Ich poste ich das mal hier zum Ende, weil irgendwie gehört es thematisch ja zum Buch. Und die Rettung Alisions durch Thiudgif war ja auch erst im letzten Abschnitt.
Heute in der WELT fand sich ein Artikel mit der Überschrift „Germanen, von Römern verbrannt“ über die Untersuchung von Knochenfunden (bzw. neueste Ergebnisse dazu) aus dem Römerlager Haltern. Vorsichtig formuliert, könnte es sein, daß damit das Lager Alisio gefunden wurde (siehe Artikel, wo dazu einiges steht).
< Hier > noch ein etwas ausführlicherer Artikel dazu unter dem Titel „Römer entsorgten Germanen in Öfen“.
Die Berichte kommen mir recht passend, denn ich werde ab heute Abend ins Jahr 11 n. Chr. zurückgehen ...
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Hm, woher weiss der ausgräber, dass es germanen waren, die da verbrannt wurden?
EDIT: ok, las grad: böhmisches wasser, dann sind's wahrscheinlich markomannen...Meinereiner denkt ja an die trockenmumien, die gelegentlich in heiligtümern als opfer und deko ausgesellt waren...
wenn ein römer (ah, angesichts des lokalen volkszorns ist's vielleicht vernünftig zu mehrern - also mit einer legion im rücken) an so was vorbei kommt, denkt er: uh, eklig, unbestattet, tut also seine mitmenschliche pflicht, wie sie nur römer verstehen, holt sie runter, sucht sich einen platz, wo er sie anzünden kann, und verbrennt sie, damit die seelen in den orkus können. Wenn's schon seit tagen schifft und nix freistehendes brennen will, ist ein nahe gelegener töpferofen als ustrinum grad recht.
Im fall der leichen eines scharmützels bei einem überfall gilt dasselbe: man kann sie in einem massengrab lieblos verlochen, oder - noch schneller und minus der arbeit beim ausheben in einem töpferofen - bevor man selber rasch das weite und ferne sucht... (nun, in dem fall der eiligen flucht hätte man sie wohl für die tiere liegen lassen)noch ein link: http://www.archaeologie-online…de_in_haltern_untersucht/
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Das war unserer Zeitung auch einen großen Artikel wert. Hoffentlich wird die sich jetzt wohl anschließende Diskussion nicht wieder so unschöne Züge annehmen wie die zwischen den Kalkriese- und Teutoburger Wald-Anhängern.
Unsere Zeitung hatte heute auch eine Sonderbeilage: "Die Varusschlacht - Auf den Spuren eines Mythos". Ich hab erst einen kleinen Blick hineingeworfen, dabei bin ich auf das faszinierende Foto einer "barbarischen Hose" gestoßen. Sieht irgendwie so aus, als wäre das nicht nur ein "Kleid" für die Beine, sondern auch gleich für die Füße gewesen.
Aber das Thema lässt mich auch nicht los, im Moment wühle ich mich durch die Rezeptionsgeschichte von Klaus Kösters.
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Helden in echten strumpfhosen gibt's tatsächlich
SiCollier, postest du in der alten LR?
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@ MagnaMater
Danke für den Link. Die von mir verlinkten Artikel bezogen sich auf das gleiche Ereignis bzw. Untersuchung.ZitatOriginal von Lipperin
Aber das Thema lässt mich auch nicht los, im Moment wühle ich mich durch die Rezeptionsgeschichte von Klaus Kösters.
Da werde ich bald auch wieder hin zurückkehren. Ob als Roman oder Sachbuch, weiß ich noch nicht so genau. Na ja, heute früh ist mir Arminius wieder begegnet. Unsympathisch wie eh und je...
(Wie ich überhaupt überrascht bin, daß dieses Buch meine Meinung und Einstellung offensichtlich in manchen Dingen dauerhaft beeinflußt bzw. verändert hat.)ZitatOriginal von MagnaMater
SiCollier, postest du in der alten LR?
Welche meinst du jetzt? Diese hier oder die zu "Die Schwerter des Tiberius"? Letztere werde ich mir parallel zum Buch (bin kurz vor der Hälfte) durchlesen. Ob ich poste, weiß ich noch nicht. -
Ja, dieselbige LR zu Iris' wunderbarer tribun-trilogie
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@ MagnaMater
Ich habe mir die ersten beiden LR Abschnitte ("Schwerter") durchgelesen, weil ich im Buch auch so weit bin. Aber posten werde ich wohl nicht. Meine Fragen wurden hier in dieser LR so nebenbei mit beantwortet bzw. haben sich durch andere Lektüre geklärt.
Bei der Gelegenheit:
Am Samstag, 9. Mai 2009, war in der WELT ein Artikel mit der Überschrift "Der Verlierer wird rehabilitiert", der unter dem Titel "Der Sündenbock war ein großer Diener" auch online nachzulesen ist.
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Ich schon wieder.
Wenn ich mich recht entsinne, haben wir innerhalb der LR darüber diskutiert, ob es gut oder nicht gut war, daß Arminius die Römer "vertrieben" hat.
>Hier< geht es zum Leitartikel der WELT vom 16. Mai 2009 mit der Überschrift "Als Urfaust untauglich", das Varusbild im Wandel. Und >hier< findet man einen Leserbrief dazu, der die "Befreiung" Germaniens (meine Worte / Interpretation) lobt (nach unten scrollen zu "Arminius' Pläne", in der Printausgabe vom 19.05. mit "Dr. Wolfgang Schöberl, Würzburg" gekennzeichnet).
Iris hatte (entweder in dieser LR oder in einem Rezithread) mal einiges zu der Thematik geschrieben, was mir beim Lesen dieser Leserbriefes wieder in den Sinn kam. Und ständig habe ich im Kopf "so einfach kann man das nicht sehen".
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Kann man auch nicht... machts mich nicht so hibbelig, ich muss das buch haben, aber sie hatten es heut nirgends... ich war so enttäuscht, dass ich sogar ganz ohne trostbücher von dannen zog
dafür mit zeitschriften... Varus&Armin haben mehr geschichten als Darwin, oder fühl nur ich mich von dem thema verfolgt?