Wer bin ich und wenn ja, wieviele ??? Eine philosophische Reise von Richard David Precht

  • Hm... trotz Leserunde scheint es zu diesem Buch noch keine Rezi zu geben.
    Habe mich auf jeden Fall grad dumm und dusselig gesucht und nichts gefunden.


    Kurzbeschreibung
    "Fragen zu stellen ist eine Fähigkeit, die man nie verlernen sollte." (Richard David Precht)


    Eine faszinierende Reise in die Welt der Philosophie - Richard David Prechts Buch bietet Antworten auf die großen Fragen des Lebens


    Was ist Wahrheit? Woher weiß ich, wer ich bin? Warum soll ich gut sein? Bücher über Philosophie gibt es viele. Doch Richard David Prechts Buch "Wer bin ich?" ist anders als alle anderen Einführungen. Niemand zuvor hat den Leser so kenntnisreich und kompetent und zugleich so spielerisch und elegant an die großen philosophischen Fragen des Lebens herangeführt. Ein einzigartiger Pfad durch die schier unüberschaubare Fülle unseres Wissens über den Menschen. Von der Hirnforschung über die Psychologie zur Philosophie bringt Precht uns dabei auf den allerneusten Stand. Wie ein Puzzle setzt sich das erstaunliche Bild zusammen, das die Wissenschaften heute vom Menschen zeichnen. Eine aufregende Entdeckungsreise zu uns selbst: Klug, humorvoll und unterhaltsam! · Eine ebenso kompetente wie spielerische Annäherung an die großen philosophischen Fragen · Ein Buch, das die Lust am Denken weckt!


    Über den Autor:
    Hier verlinke ich einfach zu Wikipedia, da gibt es sehr informative Informationen. :lache


    Richard David Precht, Philosoph, Publizist und Autor, wurde 1964 in Solingen geboren. Er promovierte 1994 an der Universität Köln und arbeitet seitdem für nahezu alle großen deutschen Zeitungen und Sendeanstalten. Precht war Fellow bei der "Chicago Tribune". Im Jahr 2000 wurde er mit dem Publizistikpreis für Biomedizin ausgezeichnet. Er schrieb zwei Romane und drei Sachbücher. Richard David Precht lebt in Köln und Luxembourg.



    Meine Meinung
    4,5 Monate habe ich an dem Buch herumgelesen und mich langsam durch die Kapitel gefressen. Für mich, die sonst pro Buch etwa zwei Tage benötigt, eine sehr lange Zeit. Aber schneller gings nicht. Immer wieder brauchte ich zwischendurch ein wenig Ablenkung oder mußte das Gelesene erstmal überdenken oder verdauen.
    Grundsätzlich wirklich gut geschrieben, auf lockere Art und Weise werden einem philosophische, aber auch naturwissenschaftliche Denkansätze klar gemacht und das Interesse an bestimmten großen Denkern der Vergangenheit geweckt. Aber auch man selbst wird zu eigenständigen Überlegungen angeregt, speziell hier deckte sich meine Ansicht nicht immer mit der des Autors und hin und wieder mußte ich auch mal empört das Buch zusammenklappen und "MORALAPOSTELDUMPFBACKE" oder "SCHEISSSUPERGUTMENSCH" vor mich hinbrabbeln.
    Also definitiv ein Buch, daß einen weiterbringt und vorallen einen auf eine bestimmte Art intellektuell fordert, ob es aber den Ruhm verdient hat, der ihm Dank geschickter Vermarktung zuteil wird, lasse ich dahingestellt und jedem weiteren Leser überlassen.
    Neugierig geworden, werde ich allerdings auf jeden Fall noch weitere Bücher von Precht lesen.
    Die Kosmonauten steht bereits hier und wartet.

  • Zitat

    Orignal von Babjane
    Aber auch man selbst wird zu eigenständigen Überlegungen angeregt, speziell hier deckte sich meine Ansicht nicht immer mit der des Autors und hin und wieder mußte ich auch mal empört das Buch zusammenklappen und "MORALAPOSTELDUMPFBACKE" oder "SCHEISSSUPERGUTMENSCH" vor mich hinbrabbeln.


    Zwar habe ich die Lektüre noch nicht vollständig beendet, aber allein an der Stelle, wo Herr Precht sich zum Thema Schwangerschaftsabbruch in aller Kürze äußert, konnte m.E. nicht mehr von Moralapostel und Supergutmensch die Rede sein. Gerade wenn man(n) ein derartig umstrittenes Thema anspruchsvoll, philosophisch und unter verschiedenen Blickwinkeln beleuchten möchte, bietet sich m.E.eine Abhandlung auf wenigen Seiten nicht dazu an.

  • @ Salonlöwin
    Mir ging es weniger um die Länge der Abhandlung, als um seine immer wieder durchscheinende für mich nicht "lebbare" Meinung und seine Prinzipien.
    Daß man in einem solchen Buch nur kurze Abrisse zu auch durchaus sehr wichtigen Themen findet, sollte meiner Meinung nach jedem Leser auch bereits vor der Lektüre klar sein.
    Schließlich sind das etwa 300 Seiten, die sich mit nahezu allem beschäftigen, das philosophisch durchdacht und angepackt werden kann.
    Natürlich kommen da auch Themen zu kurz, aber mehr als ein Neugierigmachen und Interesse und vorallem Nachdenken auslösen soll hier ja auch nicht bewirkt werden.
    Den Schwangerschaftsabbruch fand ich hier, soweit ich mich jetzt aus dem Stehgreif erinnere aber durchaus interessant angepackt und auch ausreichend erläutert, bzw. die verschiedenen Theorien dazu ausreichend erwähnt.


    Meine Aussage bezog sich da eher auf die unterschwellige Forderung von Menschenrechten für Menschenaffen und das doch sehr eindeutige Verfechten des Vegetariertums.
    Da fühlte ich mich enorm belehrt.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    ...ob es aber den Ruhm verdient hat, der ihm Dank geschickter Vermarktung zuteil wird, lasse ich dahingestellt und jedem weiteren Leser überlassen.


    Nein, hat es in meinen Augen nicht, also den Ruhm verdient.
    Zweifelsohne gut durchformuliert und stellenweise hochinteressant, aber eben nur stellenweise. Als Überblick über diverse philosophische Ausrichtungen und die Menschen, die die Philosophie entscheidend geprägt haben ist es gelungen. Dort, wo ich gerne mehr erfahren hätte, hat es leider nicht mehr zu bieten und dort, wo ich gerne weniger gehabt hätte, hat es leider einen Tick zu viel (z. B. bei manchen offensichtlich stark subjektiv eingefärbten Statements des Autors).


    Sicherlich kein Fehlkauf, aber auch nicht der große Wurf in Sachen Philosophie (für Einsteiger).


    Gruss,


    Doc

  • Philo für Dummies


    Tut mir sehr leid, lieber Herr Precht, aber das titelgebende Zitat haben Sie zwar möglicherweise bei einem Freund gehört, aber es entsprang nicht dieser Quelle. Schon in den Siebzigern, während meiner Schulzeit, galt dieser Satz in verschiedenen Variationen als Bonmot. Dies vorweg.


    Wer den Anspruch erhebt, auf einer knapp vierhundertseitigen "philosophischen Reise" die Fragen des Seins wenigstens anzureißen, muss fraglos reduzieren, eine Richtung vorgeben und fallweise zwischen der Vermittlung von Grundlagenwissen und aktuellen Standpunkten abwägen, zu Ungunsten des einen oder anderen. Anfangs, bei der Einführung in die Geschichte der Philosophie, geschieht dies mit einem guten Blick für das vermeintlich Wesentliche; hier kann noch von einem lehrreichen Buch gesprochen werden, wenn man als Zielgruppe Leser voraussetzt, für die Nietzsche, Wittgenstein und Descartes bestenfalls Namensgeber von Straßenzügen sind. Danach aber verliert sich der Autor in einem nachlässigen Diskurs zu Einzelfragen, die nur in sehr lockerem Zusammenhang stehen. Moral und Ethik werden anhand von Themen wie Abtreibung, Vegetarismus, Genforschung und einigen anderen zwar diskutiert, aber die Auslassung nimmt überhand, und der jeweilige Folgeschritt wird bestenfalls oberflächlich, aber so gut wie nie schlüssig begründet. Kernrätsel wie Gottesfragen bzw. -beweise geht der Autor ohne jeden geschichtlichen oder kulturellen Bezug an; solche Abschnitte lesen sich wie Auszüge aus älteren Essays, die zu Buchkapiteln eingedampft worden sind. Statt sich hier dafür zu entscheiden, eine konsequente Linie zu formulieren bzw. zu diskutieren, bedarfsweise auch gerne auf einer etwas abstrakteren Ebene, enden diese Elemente immer ähnlich, nämlich als eine auf Antworten verzichtende Auflistung von zuvor aufgeworfenen Fragen - ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit.


    Diesem Buch zugutehalten muss man seinen ansprechenden Duktus und den sehr gelungenen Spagat zwischen Wissenschafts- und Populärlektüre. Die negativen Aspekte jedoch überwiegen, vor allem das Nichterreichen des selbstgesetzten Ziels. Hier liegt nach meinem Ermessen ein konzeptioneller Fehler vor. Das Buch versucht etwas zu leisten, das auf diesem Raum nicht geleistet werden kann, und statt den Versuch aufzugeben, wird ein fades, populistisches Zwischenergebnis geliefert, das vielen Vorgängern sehr ähnelt. Wirklich zufrieden dürfte Precht bestenfalls mit dem Verkaufserfolg sein.


    Die oben genannte Zielgruppe wird möglicherweise dennoch ihren Nutzen ziehen können. Wenn dieses Buch hilft, dem Werteverlust und dem zum Volkssport mutierten, galoppierenden Tabubruch ein kleines bisschen entgegenzusteuern, indem Menschen, die sich zuvor solchen Gedanken nicht hingegeben haben, nunmehr Entscheidungen hinterfragen, wenigstens aber über sie nachzudenken, ist, der lächerlichen Ausstattung (Titelei und Umschlag) des Werkes zum Trotz, etwas erreicht worden. Alleine, diese Spekulation wird vermutlich nicht eintreffen. Denn eigentlich kann "Wer bin ich" nur entweder über- oder unterfordern. Laien sollten bei Richard Tarnas' "Idee und Leidenschaft" beginnen und sich anschließend Lektüre zu Einzelfragen zusammensuchen. Jene, die über philosophische (Grund-)Kenntnisse verfügen, greifen ohnehin zu anderen Büchern - und nur zu Precht, um zu erfahren, was der medienbeeinflusste Buchkäufer gerade liest.

  • Ich fand das Buch bei weitem nicht so schlecht; je weiter ich darin vorankam, umso besser hat es mir gefallen. Klar ist es nicht für Menschen gedacht, die sich bereits mit den behandelten Themen befaßt haben. Doch auch so war es für mich eine interessante, gut geschriebene Auffrischung mit ansprechenden Ansätzen. Mir kam zwar an manchen Stellen die subjektive Meinung des Autors zu deutlich hervor, aber ansonsten wird ein solider Überblick über ein weites Themenfeld geboten. Es läßt sich nicht so nebenher lesen, sondern erfordert schon einiges an Aufmerksamkeit und Konzentration und regt vor allem zum Nachdenken an - meiner Meinung nach der große Wert dieses Buches. Insgesamt bin ich froh, daß trotz einiger Mängel auch so ein Werk den Sprung in die Bestsellerlisten schafft (wenngleich hier viel dem geschickten Marketing geschuldet ist) und nicht bloß romantische Vampirgeschichten und freche Frauenromane.

  • Zitat

    Sicherlich kein Fehlkauf, aber auch nicht der große Wurf in Sachen Philosophie (für Einsteiger).


    Erstmal ein "Hallo" an euch bzw. dich.


    Ich bin Einsteiger in Sachen Philosophie, bin zwar "erst" 16 Jahre alt, aber interessiere mich sehr für das Thema. Ich hatte kürzlich vor, das Buch zu kaufen. Aber ich dachte mir, dass ich mich vorher genauer erkundige.


    Wäre ich mit dem Buch also gut bedient, wenn ich es mir als Neueinsteiger in Sachen Philosophie kaufe? Ich bitte um eine Antwort. Es ist mir sehr wichtig.

  • Also ich habe das Buch schon eine Weile rum liegen, aber ich komme und komme einfach nicht weiter...
    Es ist für mich schwierig dem ganzen zu folgen und außerdem schweift der Autor arg aus. Vielleicht bin ich einfach nur zu Blöde, ich kann nur sagen das ich nicht so angetan bin davon.
    Als ich das Buch gekauft habe, dachte ich es wird so ähnlich wie bei Jostein Gaarder, aber da hab ich mich vertan.


    Vielleicht sollte ich dem ganzen aber noch eine Chance geben? (Ich mag es nicht wenn ich Bücher kaufe un sie dann nicht lese :-])

  • Ich habe das Buch jetzt abgebrochen. Nicht, weil es nicht flüssig zu lesen war, denn das war es, aber irgendwie hatte ich immer weniger Lust weiterzulesen. :-(


    Dabei war ich wirklich gespannt, und der Anfang fing auch eigentlich recht interessant an, aber dann hab ich irgendwie auch den Faden verloren. Vielleicht bin ich da auch einfach zu dämlich für, aber mir erschloss sich nicht so ganz, worauf Precht teilweise hinaus wollte. Die Kapitelübergange und das alles war irgendwie sehr komisch aufgezogen. Irgendwie kam ich da total ins Schwimmen.


    Vielleicht wars nicht die richtige Zeit, aber momentan hab ich auf so ein Buch einfach keine Lust. Als Hörbuch wär es vielleicht noch gegangen, aber so ein fast 400 Seitenbuch mal so wegzulesen, ist nicht mein Ding.