Elisabeth Herrmann - Konstanze

  • Broschiert: 464 Seiten
    Verlag: List Taschenbuch. (11. April 2009)


    Kurzbeschreibung
    Palermo im 13. Jahrhundert: Die junge Witwe Konstanze von Aragon wird mit Friedrich verheiratet, dem nach Sizilien verbannten Thronerben der Staufer. Was niemand für möglich hält geschieht: Die beiden verlieben sich ineinander. Mit Konstanzes Hilfe wird aus dem ungehobelten Rebellen Federico ein umschwärmter Kaiser des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation, Friedrich der Staufer. Doch das Schicksal hält für Konstanze und Friedrich auch schwere Ruckschläge bereit, die sie vor große Herausforderungen stellen. Wird ihre Liebe dem standhalten? Ein farbenprächtiges Epos und der Roman einer großen Liebe.


    Über die Autorin:
    Elisabeth Herrmann, geboren 1959 in Marburg/Lahn, arbeitet als Journalistin. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin. Neben ihrer Krimiserie um Anwalt Joachim Vernau - der erste Roman um Joachim Vernau und Marie-Luise Hoffmann, Das Kindermädchen, wurde von der Jury der KrimiWelt-Bestenliste als bester deutschsprachiger Krimi des Jahres 2005 ausgezeichnet - schreibt sie nun auch historische Romane.


    Meine Meinung:
    Ich habe Konstanze von Elisabeth Hermann innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Es gibt hier einen etwas langsamen Einstieg, ab Seite 200 überschlagen sich die Ereignisse um mich dann ab Seite 400 atemlos zurückzulassen.
    Wow, die Frau kann schreiben!
    Der harmlose Titel Konstanze wird dem Roman so gar nicht gerecht. Auch die Kurzbeschreibung vom Klappentext stimmt überhaupt nicht.
    Ich kann jetzt leider nicht schreiben was nicht stimmt, sonst würde ich zuviel von der Geschichte verraten.


    Laßt Euch überraschen und lest diesen Roman. Ich war ganz traurig, als ich auf der letzten Seite angelangt war. Habe die Protas richtig lieb gewonnen, Elisabeth Herrmann hat Ihre Figuren sehr gut herausgearbeitet, spannend mit einer gelungenen Mischung Humor. Hier bekommt man KEINE schwarz/weiß Malerei, man fühlt und leidet mit den sympatischen Helden mit ....


    Meine Kritik:
    verwöhnt durch andere historische Eulen Autoren habe ich ein Nachwort der Autorin vermisst, was Fiction und was historisch belegt ist. Auch fehlte mir ein Glossar für die kursiv geschriebenen Worte. Nicht immer wußte ich deren Bedeutung.
    Auch musste ich mir immer vor Augen halten, dass der König eigentlich erst 14 Jahre alt gewesen ist und Konstanze bereits 11 Jahre älter war. In Elisabeth Hermann's Beschreibungen kam er wesentlich älter rüber.
    Das tat aber dem Lesevergnügen KEINEN Abbruch!


    Ich kann diesen Roman uneingeschränkt weiterempfehlen.
    Mein April Monatshighlight!


    edit: den Autoren Namen korrigiert
    Edit 1: Die Seitenzahl korrigert, steht bei Amazon falsch drin
    Edit 2: Die ISBN Nr. nachgetragen


    PS: dieses Buch ist seit gestern zu einer anderen lieben Eule gewandert. Hoffentlich
    schreibst Du hier auch sehr schnell Deine Rezi dazu :-)

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    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von bonomania ()

  • bonomania : Ich habe es mir auf Deine Empfehlung hin heute auch zugelegt. :knuddel1
    Kann aber noch nicht sagen, wann ich es lesen werde. Leide derzeit an einem extrem wuchernden SUB. Wenn man das denn leiden nennen kann. :lache

  • Juhuuu Fandorina,:wave
    schön von Dir zu lesen.
    Ich hoffe es gefällt Dir auch so gut wie mir.
    Immerhin liest Du ja eher Krimis als historische Romane.

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  • Zitat

    Original von bonomania
    Immerhin liest Du ja eher Krimis als historische Romane.


    Ich lese eigentlich (fast) jedes Genre, ganz nach Lust und Laune. Momentan habe ich großes Interesse an guten historischen Romanen und einsteigertauglicher Fantasy.

  • Romane über den Stupor Mundi sind mir immer willkommen. Wenn ich allerdings die Kurzbeschreibung lese, nunja, das klingt mir nicht sehr viel versprechend. "dem nach Sizilien verbannten Thronerben der Staufer" - von Verbannung konnte wohl kaum eine Rede sein. (Natürlich hat Konstanze von Sizilien durch Ihren päpstlichen Lehnseid quasi stellvertretend für Friedrich auf sein deutsches Königtum verzichtet.)


    Werde es mir aber dennoch einmal notieren. :write

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Wie korrekt der historische Teil in diesem Roman ist, kann ich Dir leider nicht sagen.
    Wie schon als Kritikpunkt erwähnt, habe ich ein Nachwort über die Information der Autorin vermisst, was Fiction und was historisch belegt ist.
    Ich bin mit der Geschichte um den Stauferkönig nicht so bewandert.


    Die Kurzbeschreibung kann man jedenfalls in die Tonne klopfen, denn die stimmt überhaupt nicht. Mich würde ja mal interessieren, was die Autorin dazu meint???
    Wer die Kurzbeschreibung verfasst hat, hat den Roman nicht gelesen :rolleyes

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  • Zitat

    Original von bonomania


    Wer die Kurzbeschreibung verfasst hat, hat den Roman nicht gelesen :rolleyes


    Leider ein weitverbreitetes Phänomen... :schlaeger

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Meine letzten Erfahrungen mit Büchern dieser Art wie "Die Mätresse des Kaisers" und "Die Erbin des Normannenthrons" waren zwar eher nicht so erfolgreich, aber ich bezweifle trotzdem, daß ich an dem Buch werde vorbei gehen können, wenn es mir über den Weg läuft. Schauen wir mal.

  • Zitat

    Original von Siorac
    Romane über den Stupor Mundi sind mir immer willkommen.


    Das unterschreibe ich einfach mal :write ich hatte die Stauferzeit als einen meiner Studienschwerpunkte im Hauptfach (Geschichte) und habe beim Lernen für Prüfungen zwischendurch zur Entspannung "Die Mätresse des Kaisers" gelesen... fand es wunderschön geschrieben und suche seitdem immer wieder nach ähnlichen Büchern - damit wandert Konstanze gleich mal auf meine Wunschliste *haben muss* ;-)

  • Hier liegt das Buch glücklicherweise schon und hat's geschafft, sich auf meinem SuB durch die tolle Rezi nach oben zu schieben. Weil Staufer ... ach ja. Da hab ich eine erwiesene Schwäche, ich geb's zu. Wenn auch "Stupor Mundi" nicht mein Lieblingsstaufer ist. ;)


    Liebe Grüße
    Juliane

  • Zitat

    Original von bonomania
    Mich würde ja mal interessieren, was die Autorin dazu meint???


    Mit Sicherheit nichts anderes als das, was auch viele andere Autoren auf solche Fragen schon mehrfach geantwortet haben: Dass die Aufmachung und Ausstattung Sache des Verlages ist, nicht des Autors, und so mancher Autor froh sein kann, wenn man ihm wenigstens vor Erscheinen zeigt, wie das Buch am Ende aussehen wird.


    Was Aufmachung und Ausstattung angeht, sind ausschließlich Kriterien des Marketing wichtig. und solange Werbung bestens nach denselben Prinzipien funktioniert wie bisher, wird sich daran nichts ändern. :-)

  • Hallo Iris :wave


    ja das war mir schon bekannt, dass Aufmachung und Ausstattung Sache des Verlages ist und die Autoren keinen Einfluß darauf haben.
    Ich finde es traurig, dass sie nicht wenigstens den Inhalt der Kurzbeschreibung mitbestimmen dürfen :-( Immerhin gibt es Leser Rezensionen, die negativ bewerten, gerade weil Klappentext und Buchinhalt NICHT übereinstimmen. Und das kommt leider immer öfters vor.
    Mich würde trotzdem mal interessieren, was Elisabeth Herrmann so durch den Kopf ging, als sie den Klappentext zum ersten Mal gelesen hat :grin

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  • Zitat

    Original von Grisel
    Meine letzten Erfahrungen mit Büchern dieser Art wie "Die Mätresse des Kaisers" und "Die Erbin des Normannenthrons" waren zwar eher nicht so erfolgreich, aber ich bezweifle trotzdem, daß ich an dem Buch werde vorbei gehen können, wenn es mir über den Weg läuft. Schauen wir mal.


    @ Grisel :wave
    Das kann schon gut möglich sein, dass Dir Konstanze nicht so gut gefällt wie mir. Ich habe ja damals auch Deine Bewertung zu "Die Mätresse des Kaisers" gelesen und mir hat der Roman sehr gut gefallen :grin
    Die Erbin des Normannenthrons habe ich aufgrund Deiner Bewertung erst gar nicht bestellt.
    Bei mir muss ein Roman historisch nicht unbedingt korrekt sein (wenn er es aber ist, umso besser!!) sondern ich will prächtig unterhalten werden.
    Das ist immer dann, wenn flüssiger Schreibstil und Wortwitz vorhanden sind und mal nicht alle Klischees erfüllt/bedient werden!


    Davor habe ich 2 historische Romane abgebrochen, bei denen genau das der Fall war.

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  • Zitat

    Original von bonomania
    Das kann schon gut möglich sein, dass Dir Konstanze nicht so gut gefällt wie mir. Ich habe ja damals auch Deine Bewertung zu "Die Mätresse des Kaisers" gelesen und mir hat der Roman sehr gut gefallen :grin


    Ich fand es grundsätzlich nicht schlecht, vor allem Friedrich II fand ich ganz gut präsentiert, aber bei Bianca Lancia war es mir zu fantasievoll.


    Zitat

    Die Erbin des Normannenthrons habe ich aufgrund Deiner Bewertung erst gar nicht bestellt.


    War ich da so grausam? Ja, war ich. :grin


    Zitat

    Bei mir muss ein Roman historisch nicht unbedingt korrekt sein (wenn er es aber ist, umso besser!!) sondern ich will prächtig unterhalten werden.
    Das ist immer dann, wenn flüssiger Schreibstil und Wortwitz vorhanden sind und mal nicht alle Klischees erfüllt/bedient werden!


    Wenn ein historischer Roman gut geschrieben ist, bin ich auch großzügiger. Aber banal geschrieben und historisch fragwürdig ist zu viel. Oder, zu wenig.
    Ich kann grundsätzlich nicht verstehen, warum man sich einen durchaus interessanten historischen Stoff hernimmt und ihn durch Klischeeisierung und 21.-Jahrhundert-Moralisierung komplett verdreht.


    Aber, schauen wir mal, was "Konstanze" kann, wenn sie mir über den Weg läuft. Wenn man die beiden in ihrem eigenen Hintergrund noch wiedererkennen kann, wäre das ja schon mal fein. Wird aber eine Weile dauern. Tatsächlich bin ich aber immer noch fast unfähig, an solchen Büchern vorbeizugehen.

  • Ich habe gerade überlegt, was Du mit 21.-Jahrhundert-Moralisierung
    wohl meinst?
    Der Schreibstil ist schon sehr modern gehalten, was mich persönlich aber nicht stört.

    Zitat

    War ich da so grausam? Ja, war ich. :grin


    :lache

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  • Zitat

    Original von bonomania
    Ich habe gerade überlegt, was Du mit 21.-Jahrhundert-Moralisierung
    wohl meinst?


    Daß Helden und Heldinnen zu oft wie Menschen unserer Zeit mit unseren Moralvorstellungen denken und damit klarerweise die, die mehr ihrer eigenen Zeit angepaßt sind, gelegentlich extra überzeichnet, automatisch die Bösen sind.


    Zitat

    Der Schreibstil ist schon sehr modern gehalten, was mich persönlich aber nicht stört.


    Ich werde zweifellos herausfinden, wie mir das Buch gefällt. Danke auf jeden Fall für die interessante Rezension.