Fragen an Corinna Kastner

  • Hallo Corinna,
    dann fange ich hier mal an - ich scharre ja schon seit Tagen mit den Hufen. Bin bereits auf Seite 430 angekommen, weil es sich wirklich flott liest und man ständig wissen will, wie es weitergeht - mit dem Geheimnis der Vorfahren ebenso wie mit den Protagonisten. Wirklich alles sehr gelungen, dies vorab.


    Fragen haben sich aber natürlich auch angehäuft.


    Erst mal was ganz Profanes:
    dein Roman ist ja ziemlich dick mit über 580 Seiten, trotzdem stelle ich fest, dass er sich so schnell liest - klar, das ist dein Verdienst. ;-) Dennoch wüsste ich gerne, wie viele Wörter hat die Geschichte eigentlich? Wie viel packt der Verlag also auf seine 580 Seiten? Das ist ja ganz unterschiedlich, in manchen Romanen steht kaum was auf der Seite.
    Ist Die verborgene Kammer so lang wie auch deine anderen Romane? Achtest du überhaupt auf sowas... aber du hast irgendwo ja geschrieben, dass du dir vorher sehr genau überlegst, was du schreiben willst. Da dürfte die Länge also auch eine Rolle spielen.


    Toll finde ich, dass das Buch Karten enthält und auch ein Nachwort und die Danksagung - wie Beowulf bin ich jemand, der sowas stets zuerst liest, ganz gleich, was die Autorin wünscht. ;-) Mir scheint auch, dass du nix verraten hast, sodass meine Lese-Rätselfreude ungetrübt ist.


    Nun mehr zum Inhalt:


    - wie wählst du die Namen deiner Figuren aus? Einmal die Vornamen: Viktoria und Roman (was zwar ein netter Name ist, aber ständig in meinem Kopf mit dem Roman = fiktive Geschichte kollidiert), Melanie und Henrik, dazu die der älteren Generation - suchst du dir für die Protagonisten Namen aus, die du selbst wirklich magst? Oder hast du noch andere Kriterien?
    Und wie suchst du die Nachnamen aus? Da sind ja ein paar Vons dazwischen, sehr typisch für Romantikromane, dazu die der Protagonisten...


    - Roman Marendorff - ich will immer Marrendorf sagen - ist in der DDR aufgewachsen, deine Schwedenkrone liegt in Stralsund, du hast dazu ja auch ein paar Ausführungen gemacht. Aber wie weit hat dich dieser Aspekt des Romans beschäftigt? War es schwierig, diesen Teil der Geschichte in den Rest zu integrieren, der sich ja vornehmlich mit dem Anfang des Zwanzigsten JH beschäftigt?
    Wie hast du also die Familiengeschichte der Marendorffs von 45 bis zur Wende entwickelt - hast du dazu viel Hintergründe recherchieren müssen? Wie wichtig war dir Authentizität?


    - Deine Beschreibungen von Stralsund und vom Fischland sind übrigens so appetitanregend, dass man gleich mal dort Urlaub machen will. :-)


    - wie viel Viktoria steckt in dir? Hat es einen besonderen Grund, dass du sie Schriftstellerin sein lässt? Im Roman wird ja was angedeutet, was mir aber, ehrlich gesagt, noch nicht so ausreicht ...


    - welche Gründe hattest du, Roman den Beruf zu geben, den er hat?


    - tun deine Figuren eigentlich meistens das, was du willst? Haben sich also Viktoria, Melli, Roman und Henrik so verhalten, wie du es für sie geplant hattest? Wer war am eigenwilligsten?


    - wie viel Einfluss hast du auf den Klappentext? Der ist ja gut, denn er hat mich dazu gebracht, den Roman lesen zu wollen, aber eine Kritik habe ich doch: Da steht was von >charismatischer junger Mann< - Charisma okay, kann ich unterstreichen :-), aber jung??? Ich hatte aufgrund des Klappentextes an einen Dreißigjährigen gedacht, maximal. Und Roman scheint ja doch so ca. 40 zu sein. Jung kann man das wirklich nicht mehr nennen.


    - warum hast du die Protagonisten so alt gemacht, wie sie sind? Also 35, 40 ... damit die Hintergrundgschichte funktioniert? Oder hat das andere Gründe?


    - in welcher Reihenfolge hast du die Geschichte geschrieben? In der, wie der Leser liest, oder hast du erst die ganze Geschichte 2007 geschrieben und anschließend die Einschübe - oder umgekehrt?


    So, Fragen habe ich sicher mehr - aber ich will dich nicht zu sehr bombardieren, außerdem sind manche Fragen so speziell, dass ich Sorge habe, anderen Lesern das Lesevergnügen zu nehmen, wenn ich die hier poste.


    Also erst mal bis denne
    Gefion

  • Hallo gefion!


    Irgendwie dachte ich mir, dass Du die Erste bist, die Fragen stellt! :grin


    Also, erst mal alle Achtung, Du bist ja echt schon weit! Freut mich aber natürlich, dass Du Spaß dran hast und dass sich die Geschichte schnell liest.


    Wie viele Wörte das insgesamt sind, müsste ich mal nachsehen, ich reiche das Ergebnis dann später nach. Ich hatte vom Verlag keine Vorgaben wegen einer Seitenbegrenzung, die "Kammer" ist aber mein bisher längster Roman mit knapp 600 Seiten. Die anderen haben zwischen knapp 500 und 550 Seiten.
    Stimmt, ich habe ein sehr ausführliches Exposée, wenn ich anfange zu schreiben. Das hat aber nichts mit der Länge des fertigen Romans zu tun. Ich weiß vorher nicht, wie lang oder wie kurz die Geschichte wird. Sie ist fertig, wenn sie fertig ist.


    Aha, noch ein Nachwortzuerstleser. Kann man natürlich tun, aber ich denke, dass gerade dieses Nachwort schon das eine oder andere verraten könnte. Ich habe mich selbst schon dabei ertappt, dass ich mitten im Lesen gern das Nachwort gelesen hätte, um zu erfahren, was z. B. bei historischen Romanen den Tatsachen entspricht. Ich halte mich meist zurück, denn es kann doch sein, dass man da was liest, was man eigentlich noch nicht wissen sollte/wollte. Daher die Warnung! ;-)


    Zu den Namen: Hier gibt's übrigens einen Thread in der Rubrik "Autoren unter sich", wo es auch darum geht. Bei mir ist das durchaus unterschiedlich. Manchmal "kommen" die Namen zu mir. Bei Roman z. B. war das so. Der Mann wollte einfach so heißen, obwohl ich gerade bei ihm überlegt hatte, ihm einen nordischeren Namen zu verpassen. Ich hab's versucht, habe den Namen ausgetauscht - aber das funktionierte nicht, egal mit welchem. Und so blieb er eben Roman. Bei Viktoria war das ähnlich, das stand von Anfang an fest, da hab ich allerdings auch nicht herumprobiert. Die Namen müssen "passen" - und natürlich müssen sie mir auch gefallen.
    Was die alten Namen angeht, da orientiere ich mich außerdem an denen, die damals üblich waren. Und die "vons" sollen darstellen, dass es sich hier um „alte, bedeutende“ Familien handelt, die auf ihren Stand achten und ihn bzw. sich entsprechend wichtig und bedeutend finden – ob sie es sind, sei dahingestellt.


    Du fragst nach Roman und seiner Geschichte und Stralsund. Da es vor der Handlung den Schauplatz gab: Fischland und Stralsund, musste ich mich ganz klar auch etwas mit der DDR-Geschichte befassen. Hätte ich einen Plot entworfen, der zur Gänze in der DDR spielt, hätte ich mich natürlich noch viel intensiver damit befassen müssen. So habe ich ja nur einen kurzen Abriss der Familiengeschichte gegeben – das zu integrieren, fand ich nicht schwierig, und ich hoffe, die Authentizität ist mir gelungen, denn natürlich ist mir die wichtig. Ich hätte diesen Teil auch gern ein bisschen ausführlicher gestaltet. Andererseits hätte sich das dann zu weit von der eigentlichen Geschichte entfernt. Da musste ich also abwägen und habe mich für diese Variante entschieden.


    Danke für das Kompliment für meine Beschreibungen! Das freut mich immer besonders – gerade wenn es die Leser dann packt und sie auch mal dahin wollen! Wie ich oben schon sagte: Der Schauplatz stand lange vor der Handlung fest, und mir sind die Schauplätze immer sehr, sehr wichtig! :-]


    Wie viel von Viktoria in mir steckt? Naja, in jeder meiner Protagonistinnen steckt immer ein Stück von mir. Anders könnte ich nicht schreiben, ich muss sie „verstehen“ und ich möchte auch gern verstehen, was sie tun. Sprich, ich möchte wissen, wovon ich schreibe. Das heißt nicht, dass sie immer so handeln, wie ich handeln würde. Im Gegenteil, manchmal ist es äußerst reizvoll, sie so handeln zu lassen, wie ich es niemals tun würde. :grin Aber von der Basis her muss ich sie „kennen“ und ihre Gefühle nachempfinden können.


    Romans Beruf resultierte aus meinem Besuch beim Deutschen Meeresmuseum. Da konnte ich nicht wiederstehen, ihm einen Job dort zu geben. Und da ich am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung arbeite, lag mir der Gedanke an einen PR-Menschen näher als an einen Meeresbiologen…


    Meine Figuren tun nicht immer das, was sie sollen. In diesem Roman hatte ich zwar keine extremen Zuwiderhandlungen, aber im „Erbe von Ragusa“ gab es einen Charakter, der nur mal kurz auftauchen sollte, um Ärger zu machen, und dann zu verschwinden hatte. Tat er aber nicht. Er wollte sich hartnäckig in der Geschichte halten, und so ist er geblieben bis zum Schluss und war am Ende fast meine Lieblingsfigur. In der „Kammer“ waren, wenn so zurückblicke, aber eigentlich alle ganz brav!


    Der Klappentext entstand in Zusammenarbeit mit dem Verlag. Ich verstehe Deinen Einwand sehr gut, denn natürlich hast Du recht, Roman ist nicht mehr wirklich jung. Ganz davon abgesehen mag ich persönlich weder die Wendung „junge Frau“ noch „junger Mann“ gerne, aber Verlage mögen das…
    Was das Alter betrifft: Ich selbst bin 43 und weiß nicht, ob ich eine Zwanzigjährige, wie sie heute ist, glaubhaft rüberbringen könnte. Außerdem finde ich, dass Mitte Dreißig ein wunderbares Alter für eine Frau ist. Und schließlich sollten sowohl Viktoria als auch Roman schon eine „Geschichte“ haben, auf etwas zurückblicken können wie Roman z. B. auf seine missglückte Ehe.


    Zur Reihenfolge des Schreibens: In der „Kammer“ habe ich so geschrieben, wie es zu lesen ist. Beim „Erbe von Ragusa“ dagegen habe ich tatsächlich die Vergangenheitsteile getrennt geschrieben, weil ich gerade so tief im 16. Jahrhundert steckte, dass mich die Gegenwart herausgerissen hätte.


    Also, wenn Du weitere Fragen hast: immer gern. Ich mag neugierige Leser! :-]

  • Hallo Corinna,
    dachte ich mir schon, dass du das von mir erwartet hast. :grin


    Ich hoffe auch, meine Neugier ist wirklich okay. Z.B. die tatsächliche Länge = Anzahl der Wörter.


    Roman kam also zu dir? Das hört sich sehr vertraut an - dafür ist Henrik ja irgendwie nordisch klingend.


    Was ist dir denn an einer Geschichte grundsätzlich am wichtigsten? Schwere Frage ich weiß. Aber ist es eher der Schauplatz - wie gesagt, Stralsund und Fischland wirken so richtig zum Verlieben - oder ist es die Hintergrundgeschichte, die die Protagonisten aufdecken - also gewissermaßen das, was deine Figuren in Marsch setzt?
    Und wie wichtig ist dir die Individualität der Protagonisten, also letztlich das zu zeigen, was die beiden ausmacht? Ordnest du das dem Plot unter oder ordnest du den Plot den Figuren unter?


    Übrigens fand ich ein, zwei Absätze, in denen du die Gefühle von Viktoria zu Roman und vice versa beschreibst, wirklich super. Dafür habe ich es schwerer, zu Mellis Gefühlen Zugang zu finden - siehe mein Kommentar samt Frage im Thread S 1-87.


    Wie prüfst du eigentlich, dass das, was du aus männlicher Perspektive schreibst, wirklich maskulin rüberkommt? Roman ist ja nicht gerade der Taffste = :schlaeger, aber authentisch wirkt er auf jeden Fall.


    Das Hotel in Stralsund - ich werde es hier nicht namentlich nennen wegen der Leser, die das erst herausfinden sollen: hinten schreibst du, es gibt ein weniger prunkvolles Original mit wechselvoller Geschichte. Wie weit hast du dich an die reale Geschichte gehalten, besonders bzgl. der DDR Zeiten?
    Du sagst, dass du wegen des Hauptplots auf mehr Ausführlichkeit zur DDR verzichtet hast, aber wie hast du das Konkrete entwickelt, das du erwähnt hast? Hattest du Vorbilder von entsprechenden Hotelgeschichten?


    Was mir aufgefallen ist, ist die Wirkung beim Lesen der Passagen vor und nach dem grau unterlegten Einschub (dem ... ich will es wegen unbedarfter Leser nicht näher bezeichnen): vorher wirkt die Story realitätsbezogener, kantiger - danach erscheint sie mir großbogiger, weicher, als habe dich der Einschub auf mental beeinflusst. Ging dir das so?


    Und noch mal zu Viktoria: Was hat dich nun bewogen, sie Autorin sein zu lassen - nur das, was du bis S430 andeutest, also eine gewisse Funktion für den Plot? Oder war es einfach reizvoll, mal über Berufsbereiche zu schreiben, die dir ja sehr vertraut sind - und der plotwichtige Aspekt hat sich dann gewissermaßen als Schmankerl ergeben?
    (Ich finde es immer faszinierend, wie etwas, das aus einem bestimmten Grund heraus gewählt wird, sich plötzlich als Basis für andere entscheidende Aspekte entpuppt.)


    Hattest du eigentlich eine Vorstellung von Jenny - so hieß die Ex doch, wenn ich mich recht entsinne?


    LG
    Gefion

  • Hallo gefion,


    ja, klar ist Deine Neugier okay!


    Die Frage nach dem, was mir am wichtigsten ist, ist schnell beantwortet: der Schauplatz. Der muss mich anziehen, faszinieren, ich muss ihn ins Herz schließen. Ich könnte nichts schreiben, das an einem Schauplatz spielt, der mich nicht interessiert. Ich habe hier:


    Ort der Handlung: Faszination


    ausführlich darüber erzählt.
    Das heißt aber natürlich nicht, das mir meine Protagonisten nicht auch wichtig sind. Sie sind, wenn ich beginne zu schreiben, noch nicht vollkommen „entwickelt“, vieles, was sie ausmacht, kommt dann auch erst im Schreibprozess. Und natürlich ist auch die Geschichte an sich wichtig. Ohne die würden die Protas ja gar nicht zueinander kommen… Ich würde nicht sagen, dass entweder die Protas oder der Plot mir wichtiger ist – das gehört für mich untrennbar zusammen. Ich ordne da – zumindest bewusst – nichts unter.


    Das Maskuline kann ich natürlich nicht wirklich 100-prozentig überprüfen. Aber da mein Mann Jörg – der ist ja auch Schriftsteller – mein erster Testleser ist, wird er mir schon sagen, wenn er findet, dass da was GAR nicht geht… :lache Ich gebe zu, ich habe einen Hang zu den etwas „zerrissenen Charakteren“ bei meinen männlichen Protas. Die sind häufig ein bisschen nachdenklicher und weniger tough, als sie zugeben wollen…


    Das Hotel ist komplett erfunden. An der Stelle, an der ich es "gebaut" habe, steht eine Villa, die überhaupt nichts mit einem Hotel zu tun hat. Ich habe mich da also überhaupt nicht an irgendein Original gehalten, auch nicht geschichtlich, sondern einfach meine Fantasie walten lassen.


    Zitat


    Was mir aufgefallen ist, ist die Wirkung beim Lesen der Passagen vor und nach dem grau unterlegten Einschub (dem ... ich will es wegen unbedarfter Leser nicht näher bezeichnen): vorher wirkt die Story realitätsbezogener, kantiger - danach erscheint sie mir großbogiger, weicher, als habe dich der Einschub auf mental beeinflusst. Ging dir das so?


    Interessant, dass Du das so empfindest. Ich habe beim Schreiben nichts anders gemacht als vor dem grau hinterlegten Teil. Aber vielleicht lässt einen der irgendwie doch "anders" zurück – als Leser und als Autor.


    Zu Viktoria: Ich mag es, wenn ich über etwas schreibe, mit dem ich mich auskenne. Außerdem ist es natürlich reizvoll, seine eigenen Erfahrungen immer mal hier und da mit einstreuen zu können. Und: Eine Autorin, zumindest eine, die wie Viktoria vom Schreiben leben kann, hat für den Plot die wunderbare Eigenschaft, überall arbeiten zu können. Sie muss also nicht mal eben irgendwie zusehen, dass sie vom Chef 2 Monate Urlaub kriegt, was vermutlich nicht sonderlich glaubhaft wäre… :grin


    Nein, von Jenny hatte ich keinerlei Vorstellung – außer, dass sie definitiv nicht zu Roman gepasst hat! :chen

  • Hallo Corinna,
    danke für deine ausführlichen Antworten.
    Schaust du auch noch mal nach der Anzahl der Wörter?
    Und dann bin ich noch nicht ganz zufrieden gestellt, was Romans Bio und Familie samt DDR betrifft - wie bist du da vorgegangen? Du musst doch irgendwo mal geschaut haben, dass derlei Privateigentum in jenen Jahren überhaupt möglich war, nur als Bsp.


    Was du über die Handlungsorte sagst, kann ich bestens nachvollziehen. Danke für den Link.
    Und zerrissene Charas, wie du Roman nennst, sind mir die liebsten. :-)


    LG
    Gefion

  • Hallo Gefion,


    ich hatte Deine Frage nach den Wörtern nicht vergessen, keine Bange! Ich musste nur erst Zugriff auf die Datei haben. Was ich auf meinem Rechner habe, ist die Version, die nach dem abgeschlossenen Lektorat an den Verlag ging. Danach kamen noch die Korrekturfahnen, wo sich noch einige wenige Dinge geändert haben. Diese Version besitze ich nicht in elektronischer Form. Es ist also nicht die endgültige Wortzahl, kommt dem aber sehr nahe: 157.081 Wörter oder 990.610 Zeichen (mit Leerzeichen).


    Zu Romans Vita: Also, natürlich habe ich mich kundig gemacht. Es ist Fakt, dass es an der Leipziger Uni zu DDR-Zeiten eine „Sektion Journalistik“ gab. Dort hat er studiert. Heute heißt das natürlich anders. Falls es Dich interessiert, hier der Link: Journalistik in Leipzig


    Was nun das Privateigentumsrecht in der DDR angeht – vieles wurde tatsächlich per Gesetz ausgeschlossen, z. B. Privateigentum an Bergwerken oder Bodenschätzen, aber auch an größeren Industriebetrieben, an Banken oder Versicherungen, an der Seeschifffahrt und einigem mehr. Privateigentum war in der DDR immer schwierig und rar gesät. Aber es hat durchaus welches gegeben, nicht nur eigene Häuser oder Grund, auch kleinere Geschäfte und Unternehmen. Den Eigentümern wurde oft das Leben schwer gemacht, aber wie gesagt: Es gab Privateigentum.


    Die Marendorffs und deren Vorfahren haben sich ja durch die Generationen immer ganz gut „nach dem Wind gedreht“ und sich mit den jeweiligen Regimen ganz gut „arrangiert“. Man kann also davon ausgehen, dass sie zu DDR-Zeiten weniger Schwierigkeiten vom Staat bekamen, als Otto Normalverbraucher – oder sogar gefördert wurden.


    Ganz generell gehöre ich nicht zu den Autoren, die für ihre Protas akribische Lebensläufe erstellen. Ich skizziere sie mehr, habe einige Eckpunkte und lege mehr Wert auf ihr Gefühlsleben. Natürlich gehört eine Vergangenheit dazu, das formt ja den Menschen auch, ohne sie wäre er nicht, was er heute ist. Dennoch könnte ich Dir jetzt keine vollständige Vita von Roman darlegen. ;-)

  • Hallo Corinna,
    danke für die Wortzahl - das ist ja doch eine Menge. Aber mir scheint, keines zu viel, da du wirklich superschön schreibst. Das macht Spaß beim Lesen.


    Romans Bio: nee, eine vollständige Biografie finde ich auch ziemlich happig, Eckpunkte sollten reichen, sonst kommt man ja nie vom Planen zum Schreiben. Das ist schon okay; mich hat es halt nur interessiert.


    Was das Privateigentum in der DDR betrifft: Ja, es existierte. Weiß ich aus Eigenerfahrung. Aber die Marendorffs hatten für meine Begriffe doch romanhaft viel Glück. ;-)


    Eine neue Frage habe ich natürlich auch schon wieder - pardon. Ich scheine ja die Einzige zu sein, die hier postet.


    Auf dem Cover steht Romantic Thrill - schön mit c statt k in der Romantik. Das hat sich der Verlag sicher so ausgeklügelt - aber wie stehst du dazu? Nicht zum C, sondern zu der Genreeinteilung.
    A.a.O. haben beowulf und ich ja gemeint, du seist Reiseschriftstellerin - was ich auch für ein Kompliment halte. Denn mir machen solche Romane über Urlaubsorte fast mehr Spaß als über Orte, die gewissermaßen von Insidern geschrieben sind/sein sollen - also Regios, die vorgeblich oder tatsächlich dann Insiderereignisse ausplaudern, die man nur als Eingeborener wissen kann (die Verfehlungen des Bürgermeisters in Romanform verbrämt und mit einem deftigen erfundenen Mord gewürzt. Na ja. Wenn dann noch Kommissar Null Acht Fünfzehn ermittelt, ist das nix für mich.)
    Gerade darum finde ich deine Romanidee auch so erfrischend und werde versuchen, mehr Geschichten dieser Art zu finden, die in Gegenden spielen, die mich inspirieren.


    Zurück zum Romantikthriller: Wie definierst du den? Fühlst du dich mit der verborgenen Kammer da zuhause?
    Und was ist mit deinen Vorgängerbüchern - die ich nicht kenne, den Klappentexten und Kommentaren nach aber eher für mysterymäßig angehaucht halte. Stimmt das?


    LG
    Gefion am frühen Morgen

  • Hallo Corinna,


    wie Dir ja bekannt ist, bin ich ein großer Fan Deiner Bücher.


    Zum Glück bin ich (nach sehr langer Zeit) gerade noch rechtzeitig auf die Büchereulen-Seite gegangen, um von Deinem neuen Buch und der Leserunde zu lesen... :-]


    Wie in Deinen vorherigen Büchern, wird man auch in "Die verborgene Kammer" sofort in das Geschehen "gezogen" und ist sofort "drin".


    Das gefällt mir ausgesprochen gut! ;-)


    Doch das Beste an Deine Büchern ist: es weckt die LUST :grin


    Nein, nicht die an die einige jetzt denken... :lache





    die R E I S E L U S T ! ! !





    Du beschreibst die Orte, an denen Deine Romane spielen immer so "hautnah", dass man sie sich so richtig gut vorstellen kann, selbst wenn man noch NIE dort gewesen ist! :-) ;-)


    Danke dafür! :-] :knuddel1


    Deine Bücher und das Genre "Mystik" in denen Deine 3 ersten Bücher angesiedelt sind, sind nicht meine bevorzugten Genres, aber Du gehörst zu meinen (wenigen) MUST-HAVE-AUTOREN. :knuddel1


    Aber wieso steht auf "Die verborgene Kammer" denn "Romantic Thrill" ???
    Und wie stehst Du zu dieser "Schublade" Deines Verlages? Hattest Du darauf einen Einfluss?


    Meiner Meinung nach gibt es keine "Schublade" für Deine tollen Bücher. Und das ist auch SEHR GUT so... :-] ;-)


    Ich freue mich auf die morgige Zugfahrt nach Kufstein und darauf "Die verborgene Kammer" zu Ende zu lesen.

  • Hallo Corinna,
    schön, dass du wieder eine Leserunde begleitest. Ich habe die letzte noch in schöner Erinnerung. :wave


    Da ich mich diesmal dazu durchgedrungen habe, das Nachwort nicht schon vorher zu lesen (manchmal beherzige ich Tipps der jeweiligen Autoren :lache), muss ich aber die Frage stellen:


    Wieviel Corinna ist in Viktoria? Kommen wir hier deinem zweiten Ich auf die Spur?

  • Hallo Gefion!


    Zitat

    Original von gefion
    danke für die Wortzahl - das ist ja doch eine Menge. Aber mir scheint, keines zu viel, da du wirklich superschön schreibst. Das macht Spaß beim Lesen.


    Danke schön! :-] Wäre ja furchtbar, wenn Du jetzt gesagt hättest: Die Hälfte hätte es auch getan!


    Zitat

    Original von gefion
    Auf dem Cover steht Romantic Thrill - schön mit c statt k in der Romantik. Das hat sich der Verlag sicher so ausgeklügelt - aber wie stehst du dazu? Nicht zum C, sondern zu der Genreeinteilung.


    Die "Kammer" ist der erste Roman von vieren, auf dem das steht. Bisher hat immer ein neutrales "Roman" auf dem Cover geprangt. Letztlich aber ist es das, was ich schreibe, es hätte auf alle meine Bücher gepasst.


    Ich denke, dass sich in den letzten Jahrzehnten dieses Genre und auch das Verständnis dieses Genres verändert hat. Als ich so 14, 15, 16 war, hatte Heyne eine Reihe von Taschenbüchern, die eine grüne Rose zierte und die sich "Romantic Thriller" nannte. Ich hab sie verschlungen - aber es waren andere Geschichten als die, die ich schreibe und die man heute unter "Romantic Thrill" oder auch "Romantic Suspense" versteht. Damals waren das Storys, die fast ausnahmslos im 19. Jahrhundert spielten, eine Gouvernante/armes Mädchen/arme Verwandte kam auf ein geheimnisvolles Herrenhaus, verliebte sich in den Hausherren, der wahlweise seine Gattin ermordet haben soll oder sie irgendwo in einem düsteren Gemäuer gefangen hält, aber das arme Mädchen/Gouvernante glaubt das natürlich nicht, weil sie ihn liebt. Sie muss im Laufe der Geschichte diverse Male an ihrem Glauben ans Gute zweifeln, aber natürlich kriegt sie ihn am Ende, weil er grundgut, ehrlich und natürlich auch wahnsinnig in sie verliebt ist. :grin Es war eigentlich immer dasselbe Schema, und wenn das heute noch so wäre, hätte ich es nicht gern, wenn das auf meinem Buch stünde. :grin


    Heute ist das zum Glück anders und viel breiter und weiter gefächert! In der "Kammer" gibt es jede Menge Romantik und jede Menge Thrill - finde ich jedenfalls. Also passt es. :wave


    Zitat

    Original von gefion
    A.a.O. haben beowulf und ich ja gemeint, du seist Reiseschriftstellerin - was ich auch für ein Kompliment halte.


    Oja, ich auch! Ich schätze nur, wenn Du "Reiseroman" auf mein Buch druckst, sprichst Du dann doch die falsche Klientel an - die vermutlich bei der Lektüre enttäuscht sein wird, weil das andere/falsche Erwartungen weckt.


    Zitat

    Original von gefion
    Und was ist mit deinen Vorgängerbüchern - die ich nicht kenne, den Klappentexten und Kommentaren nach aber eher für mysterymäßig angehaucht halte. Stimmt das?


    Ja, das stimmt. Aber auch wenn es dort durchaus mysterymäßig übersinnlich zugeht, passt das Genre (s.o.). Es gibt ein Geheimnis, es gibt Spannung, es gibt Liebe. All die Zutaten, die ein Romantic-Thrill-Roman haben sollte. Es gibt zusätzlich auch noch das übersinnliche Element, aber das ist meiner Meinung nach kein Widerspruch. :wave

  • Hallo buchbaerchen!


    Zitat

    Original von buchbaerchen
    wie Dir ja bekannt ist, bin ich ein großer Fan Deiner Bücher.


    Ja, und das freut mich auch sehr! :-] :-] :-]


    Zitat

    Original von buchbaerchen
    Doch das Beste an Deine Büchern ist: es weckt die LUST :grin
    die R E I S E L U S T ! ! !
    Du beschreibst die Orte, an denen Deine Romane spielen immer so "hautnah", dass man sie sich so richtig gut vorstellen kann, selbst wenn man noch NIE dort gewesen ist! :-) ;-)
    Danke dafür! :-] :knuddel1


    Danke für das Kompliment! :freude
    Hab ich auch schon Beo im Thread zum ersten Teil gesagt: Das ist so ziemlich das schönste Kompliment, was man mir machen kann!


    Zitat

    Original von buchbaerchen
    Aber wieso steht auf "Die verborgene Kammer" denn "Romantic Thrill" ???
    Und wie stehst Du zu dieser "Schublade" Deines Verlages? Hattest Du darauf einen Einfluss?


    Danach hatte gefion auch gefragt, und ich habe die Frage oben beantwortet. Eins hatte ich aber noch nicht gesagt: Ich hatte auf diese Entscheidung keinen Einfluss. Trotzdem kann ich gut damit leben, weil ich durchaus finde, dass es passt.


    "Schublade" ist ein recht negativer Begriff, muss er aber gar nicht sein. Ich habe in der Vergangenheit mit meinen Büchern in den Buchhandlungen die Erfahrung gemacht, dass die Buchhändler nicht so recht wussten, in welches Regal sie sie stellen sollten. Mal standen sie unter „Thriller/Krimis“. Mal standen sie unter "Historisch", mal standen sie unter "Sonstiger Belletristik". Wenn ich Glück hatte, standen sie in allen drei Rubriken. :grin
    Wenn Leser die Autorin Corinna Kastner gesucht haben, konnten sie sie nicht immer finden, weil sie nicht wussten, wo sie eigentlich suchen sollten. Und wenn Leser gern das lesen, was man heute "Romantic Thrill" nennt, konnten sie mich nicht finden, weil ich gerade unter "Historisch" oder "Krimi" stand. Möglicherweise ist denen dann was entgangen... :grin



    Viel Spaß in Kufstein, buchbaerchen! *singt* "Das Städtchen Kufstein bei uns in Tirol, das Städtchen Kufstein, das kennst Du wohl..." Ach, da werden Kindheitserinnerungen wach! Grüß mir die Berge!

  • Hallo Büchersally!


    Zitat

    Original von Büchersally
    Da ich mich diesmal dazu durchgedrungen habe, das Nachwort nicht schon vorher zu lesen (manchmal beherzige ich Tipps der jeweiligen Autoren :lache), muss ich aber die Frage stellen:


    Wieviel Corinna ist in Viktoria? Kommen wir hier deinem zweiten Ich auf die Spur?


    Das war sehr brav! :lache


    Naja, meinem "zweiten Ich" nicht ganz! :grin Natürlich ist einiges von mir in Viktoria (ein bisschen von mir ist in allen meiner Protas gewesen), z. B. wie sie ihre Ideen findet und dass sie die Umgebung/Atmosphäre braucht, um etwas gut schreiben zu können. Der Schausplatz unserer Romane ( :grin) ist uns ( :grin) wichtig, wir könnten nie ausschließlich nach Stadtplan und Reiseführer schreiben. Und wir haben uns beide auf Anhieb und sofort und ohne Wenn und Aber ins Fischland verliebt. :-]

  • Hallo Corinna,
    danke für deine Erklärung zum Romantikthriller - und grins, ja die Bücher mit der Rose habe ich auch verschlungen. Vom Grundansatz finde ich sie bis heute auch spannend - es gibt ja schließlich genug Varianten ohne Gouvernante und Schlossherrn a la Rebecca, die sicher Auslöser für derlei Inhalte war - Roman und Viktoria zeigen eine.


    Für mich bedeutet Romantikthriller, dass eben beide Elemente gepaart sind, sodass es sich um Frauenromane einer bestimmten Geisteshaltung handelt, um es mal neutral zu formulieren :grin: mal überwiegt die Romantik = Liebe der Protas, mal der Thriller = Protas müssen sich in einem Crimeplot bewähren.
    Aber schöne Gebäude, schönes Ambiente und zwei Hauptfiguren im fortpflanzungsfähigen Alter sind für mich ein Must.
    Wenn sich Mann und Frau dann noch Gefechte im guten alten Spencer Tracy/Katherine Hepburn Stil erlauben, wenn also es knistert und wenn unklar ist, ob einer von beiden womöglich auf der anderen Seite steht - oder wenn einer von beiden erst die Seiten wechseln muss, dann sind für mich alle Kriterien erfüllt.
    Aber deine Variante erweist sich im letzten Abschnitt, den ich grade lese, auch als tragfähig. Gefällt mir. ;-)


    @ all: Gibt es eigentlich eine Romantikthriller-Ecke in eurer Buchhandlung?
    Bei uns Fehlanzeige. Ich wusste also nicht, wo ich Corinnas Buch finden werde, fragte die Händlerin und die holte es irgendwo vorne aus einem Regal mit Neuerscheinungen. Da hat sich also das, was du eben sagst, Corinna, bewahrheitet: man weiß nicht, wohin damit.
    Ich vermute, langfristig wird sich der Roman unter Belletristik finden, da er zu wenig Krimielemente enthält und auf keinen Fall ein HR ist.


    LG
    Gefion

  • Zitat

    Original von gefion
    Ich vermute, langfristig wird sich der Roman unter Belletristik finden, da er zu wenig Krimielemente enthält und auf keinen Fall ein HR ist.


    Nein, die "Kammer" ist sicher nicht das, was man unter einem "echten" historischen Roman versteht. "Das Erbe von Ragusa" allerdings hat durchaus schon unter historischen Romanen gestanden - vermutlich weil die Vergangenheitsteile im 16. Jahrhundert spielen. Dass der Gegenwartsteil rein seitenmäßig (mindestens) gleichberechtigt war, hat da die Entscheidung der Buchhandlung nicht beeinflusst.


    Achtung: Spoiler nur lesen, wer mit dem Buch schon durch ist!


    Es gab übrigens - vielleicht ganz interessant - hier nach der Leserunde der "Geheimen Schlüssel" eine Diskussion darüber, in welche Rubrik die Rezis sollten: in die Fantasy- oder die Krimi-/Thriller-Ecke. Die meisten sprachen sich für Letzteres aus, obwohl der Roman gerade am Schluss sehr fantasylastig ist. Offenbar schreibe ich genremäßig etwas komplizierte Romane... :grin

  • So, ich beherrsche mich nur mühsam, aber ich werde den Spoiler jetzt nicht lesen.
    Was die Einteilung der Romane in Genres betrifft: Romantikthriller und Mysterythriller sind für mich klar abgrenzbare Kategorien - und beide enden mit Thriller, also ab in die Thrillerecke... aber voneinander unterscheiden sie sich eindeutig:
    Bei Romantik... gehört Crime dazu.
    Bei Mystery ... Übersinnliches, Unerklärliches, das der Fantasie der Autorin entsprungen sein muss. Crime darf auch sein, muss aber in dem Sinne nicht.
    Sicher gibt es auch Historienthriller, wie es Historienkrimis gibt.
    Und allerlei Mischformen, aber einen Roman, dessen Hälfte in der Gegenwart spielt, würde ich nie im Historiensektor ansiedeln, wäre ich Buchhändlerin.


    Fantasy ist für meinen Geschmack etwas ganz anderes, allenfalls gibt es Überschneidungen mit dem modernen Urban Fantasy...


    Was ich persönlich favorisiere, ist Romantikthrill - bin also bei der Kammer bestens aufgehoben. Mit Mystery kann ich leider gar nix anfangen. Besonders, wenn es esoterisch wird, hört mein Lesespaß auf. :-( (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel ;-) )


    Fantasy hat so viele Unterteilungen, dass ich da dann wieder fündig werden kann, z.B. haben es mir Rammar und Balbok, die zwei Knuddelorks aus dem Roman Die Rückkkehr der Orks angetan. Aber die sind gaaanz frei von Romantik. :grin


    So long
    Gefion

  • Hallo Corinna,


    im Moment habe ich noch keine direkten Fragen zu "Die verborgene Kammer". Ich lasse die Geschichte jetzt erst mal etwas sacken, vielleicht kommt dann aber noch die eine oder andere Frage auf.


    Aber es gibt es was anderes, was ich mich nun doch schon seit ein paar Jahren frage. Ich habe nicht nur Deine vier Bücher gelesen, sowie einige von Jörg Kastner, sondern auch Euer gemeinsames Werk "Die Steinprinzessin".
    Ich fand es wunderschön und weiß auch von vielen anderen (darunter auch eingefleischte Fantasy-Leser), dass sie dieses Buch zu ihren Lieblingsbüchern zählen.
    Ich nehme an, dass das Buch ursprünglich für eine jüngere Leserschar gedacht ist, aber das hat mich bisher noch nie davon abgehalten ein Buch zu lesen. ;-)


    Vom Schreibstil her, fand ich immer das "Die Steinprinzessin" eher Deinen anderen Büchern ähnelt, als denen von Jörg Kastner. Eben mehr emotional als aktionslastig.
    Ich hätte mir sehr gerne mehr Geschichten aus der Steinwelt gewünscht.
    Gab es mal Überlegungen eine Reihe daraus zu machen, oder eine Fortsetzung zu schreiben?

  • Zitat

    Original von Corinna


    Nein, die "Kammer" ist sicher nicht das, was man unter einem "echten" historischen Roman versteht.


    Ich hab mich für die Rubrik Krimi entschieden. Lübbe führt es als Romantic Thriller. Ich weiß nicht, was es ist. Wie ich in meiner Rezi geschrieben habe - müsste ich es in genau ein Genre einordnen, ich könnte es nicht.

  • Hallo Corinna,
    nun komme ich schon wieder mit einer Frage, pardon.
    Es geht ums Plotten. Nachdem ich die Kammer nun durch habe - dazu werde ich, sobald ich Zeit habe, natürlich auch posten, frage ich mich, wie du dabei vorgehst, die Reihenfolge der einzelnen Enthüllungen zu finden, die dir am besten gefällt.
    Versuchst du zu verhindern, dass diese Reihenfolge für den Leser durchsichtig als von der Autorin gewollt erscheint? Oder geht es dir mehr um den spannungssteigernden Effekt, wie beim Essen: Das Beste zum Schluss (wofür du dich in der Kammer ja entschieden hast, klar.)


    Mir geht es also um die Beliebigkeit der Szenenreihenfolge, die mir in der Kammer durchaus auffiel, da ich eher logisch-kriminalistisch denke, bzw. Baustein für Baustein vorgehe - der obere kann erst kommen, wenn der darunter existiert. Dieses System hast du in der Kammer ja nur ansatzweise verfolgt.


    LG
    Gefion