Thriller der heutigen Zeit

  • Hallo liebe Eulen,


    Heute habe ich einen sehr interessanten Bericht über Thriller und im speziellen über deren Autorinnen gelesen. Leider gibt es von dieser Zeitschrift keine Onlineausgabe, sonst könnte ich den Link posten. Falls es das Thema bereits gegeben hat, bitte ich einen der Moderatoren die Threads zusammenzufügen bzw. zu verschieben.
    Interviewt wurden für diesen Artikel: Mo Hayder, Karin Slaughter, Patricia Cornwell und eine österreichische Autorin, deren Namen ich leider vergessen habe. Im Wesentlichen ging es um die Frage, warum Thriller immer brutaler werden. Im speziellen ging es eben um Thriller, die von Frauen geschrieben wurden. Nichts geht mehr ohne brutale Vergewaltigungen und grausame Details von Obduktionen. Ist euch das auch schon aufgefallen?? Ich habe mir selbst bereits vor dem Artikel diese Fragen gestellt und würde gerne eure Meinung dazu hören. Werden Thriller (nicht nur von Frauen geschrieben) immer grausamen? Wieso ist das so??


    Glg, Violet :wave

    Bücherfasten: 21.6.2009 - 22.9.2009


    SuB: 31


    Ich lese gerade: Harry Potter und die Kammer des Schreckens

  • Zitat

    Original von violet
    Hallo liebe Eulen,


    Heute habe ich einen sehr interessanten Bericht über Thriller und im speziellen über deren Autorinnen gelesen. Leider gibt es von dieser Zeitschrift keine Onlineausgabe, sonst könnte ich den Link posten. Falls es das Thema bereits gegeben hat, bitte ich einen der Moderatoren die Threads zusammenzufügen bzw. zu verschieben.
    Interviewt wurden für diesen Artikel: Mo Hayder, Karin Slaughter, Patricia Cornwell und eine österreichische Autorin, deren Namen ich leider vergessen habe. Im Wesentlichen ging es um die Frage, warum Thriller immer brutaler werden. Im speziellen ging es eben um Thriller, die von Frauen geschrieben wurden. Nichts geht mehr ohne brutale Vergewaltigungen und grausame Details von Obduktionen. Ist euch das auch schon aufgefallen?? Ich habe mir selbst bereits vor dem Artikel diese Fragen gestellt und würde gerne eure Meinung dazu hören. Werden Thriller (nicht nur von Frauen geschrieben) immer grausamen? Wieso ist das so??


    Glg, Violet :wave


    Das ist mir auch schon aufgefallen. Ist wohl wie im Fernsehen: um Aufmerksamkeit zu erregen, muss man Grenzen überschreiten, sonst geht man in der Masse der Mitbewerber unter.

    Büchereulen sind Listen-Fetischisten :chen


    Lesestatistik 2011:
    31 Bücher
    13924 Seiten
    2,58 Bücher / Monat

  • :gruebel Das ist mir auch schon aufgefallen und ich denke, dass ist eine Modeerscheinung. Irgendwann begann jemand (Gerritsen, Slaughter, Hayder?) damit - vielleicht um einen ansonsten spannungsarmen Plot aufzuhübschen und es wurde ein Erfolg. Was Erfolg hat, findet schnell Nachahmer und so hat sich das Ganze wohl verselbstständigt.
    Ich denke, ein wirklich guter Krimi/Thriller kommt auch heute noch ohne in allen Einzelheiten beschriebene Obduktionen aus und ich muss auch keine Detailgenauen Schilderungen von herausgerissenen Augen oder Gedärmen lesen.
    Für mich zeigt ein Autor sein Können, wenn er auch ohne solche Schockelemente (die sich ja auch mit der Zeit abnutzen), Spannung aufbauen und halten kann.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    :gruebel Das ist mir auch schon aufgefallen und ich denke, dass ist eine Modeerscheinung. Irgendwann begann jemand (Gerritsen, Slaughter, Hayder?) damit - vielleicht um einen ansonsten spannungsarmen Plot aufzuhübschen und es wurde ein Erfolg. Was Erfolg hat, findet schnell Nachahmer und so hat sich das Ganze wohl verselbstständigt.
    Ich denke, ein wirklich guter Krimi/Thriller kommt auch heute noch ohne in allen Einzelheiten beschriebene Obduktionen aus und ich muss auch keine Detailgenauen Schilderungen von herausgerissenen Augen oder Gedärmen lesen. Für mich zeigt ein Autor sein Können, wenn er auch ohne solche Schockelemente (die sich ja auch mit der Zeit abnutzen), Spannung aufbauen und halten kann.


    Das kann ich zu 100% unterschreiben. Unter anderem aus diesem Grund lese ich nur mehr sehr wenig Thriller. Ich grusel mich dann immer so :yikes Glaubt ihr auch, sowie in dem Artikel stand, dass es ein Phänomen der weiblichen Thrillerwelt ist? Das ist mir eigentlich noch nicht so aufgefallen. Ich finde es hält sich die Waage. Es gibt auch unter den männlichen Autoren einige, die in diesem Stil schreiben.


    Glg, Violet

    Bücherfasten: 21.6.2009 - 22.9.2009


    SuB: 31


    Ich lese gerade: Harry Potter und die Kammer des Schreckens

  • Mir ist auch aufgefallen, dass viele Thriller diese Merkmale aufweisen, mich persönlich stören sie nicht so sehr, ich kann mich aber erinnern, dass ich mich bei meinem ersten derartigen Thriller schon sehr gewundert habe, das war "Die Erfinder des Todes" von Val McDermid.
    Ich hätte das Buch sicher auch gut gefunden, wenn es nicht so brutal beschrieben worden wäre, aber vielleicht andere nicht? Ich weiß es auch nicht.


    Ich meide Thriller nicht, ich lese sie sehr gerne, wenn sie gut geschrieben sind, auf die Brutalität kommt es mir dabei überhaupt nicht an.
    Allerdings lese ich auch sehr gerne andere Dinge, vielleicht als Ausgleich ....

  • Zitat

    Original von violet
    Im Wesentlichen ging es um die Frage, warum Thriller immer brutaler werden. Im speziellen ging es eben um Thriller, die von Frauen geschrieben wurden. Nichts geht mehr ohne brutale Vergewaltigungen und grausame Details von Obduktionen. Ist euch das auch schon aufgefallen?? Ich habe mir selbst bereits vor dem Artikel diese Fragen gestellt und würde gerne eure Meinung dazu hören. Werden Thriller (nicht nur von Frauen geschrieben) immer grausamen? Wieso ist das so??


    Ich habe das deutliche Gefühl, dass zumindest im TV die Zahl von Grausamkeiten auch zu nachmittäglichen/frühabendlichen Zeiten zunimmt. Und ich fürchte, es gibt ein gewissen Abstumpfungseffekt. Ich gebe zu, dass ich nach Ausflügen zu Doyle, Highsmith, Simenon und Wallace weitgehend den Krimi- und Thrillerbereich wieder verlassen habe. Aber ich fürchte, die Gesetze im Buchhandel funktionieren da nicht so viel anders als im TV? Genug Leser wird es ja wohl geben, solange sich so etwas verkauft.

  • Ja natürlich ist der entsprechende Markt dafür vorhanden. Gott sei Dank sind Geschmäcker nun mal verschieden. In dem Artikel wurde das mit der zunehmenden Gewaltbereitschaft begründet. Ich würde aber auch eher „Abstumpfung“ dazu sagen.

    Bücherfasten: 21.6.2009 - 22.9.2009


    SuB: 31


    Ich lese gerade: Harry Potter und die Kammer des Schreckens

  • Zitat

    Original von Eskalina
    :gruebel Das ist mir auch schon aufgefallen und ich denke, dass ist eine Modeerscheinung. Irgendwann begann jemand (Gerritsen, Slaughter, Hayder?) damit - vielleicht um einen ansonsten spannungsarmen Plot aufzuhübschen und es wurde ein Erfolg. Was Erfolg hat, findet schnell Nachahmer und so hat sich das Ganze wohl verselbstständigt.
    Ich denke, ein wirklich guter Krimi/Thriller kommt auch heute noch ohne in allen Einzelheiten beschriebene Obduktionen aus und ich muss auch keine Detailgenauen Schilderungen von herausgerissenen Augen oder Gedärmen lesen.
    Für mich zeigt ein Autor sein Können, wenn er auch ohne solche Schockelemente (die sich ja auch mit der Zeit abnutzen), Spannung aufbauen und halten kann.


    Das kann ich nur unterschreiben. Ich lese auch mal gerne "brutale" Thriller, aber das muss echt net sein. Beispiel: Ich hab jetzt von Agatha Christie "16 Uhr 50 ab Paddington" gelesen (mein Blindkaufbuch), das kommt ohne Schockelemente aus, ist irre spannend und richtig schön zu lesen.

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  • Mir ist das auch aufgefallen und ich muss sagen, deswegen les ich auch mal gern wieder einen alten Krimi aus der Bücherei, wo alles noch ganz unblutig und fast schon gesittet gemordet wird.
    Ich denke, es wird immer mehr so geschrieben, weil die Leute "gesättigt" sind von den Verbrechen die in der realen Welt passieren, dass sie natürlich dann in ihrer Freizeit auch total grausige und schlimme Details lesen wollen.

  • Ich schließe mich Eskalina an.
    Es ist eine Modeerscheinung, wie es seinerzeit die häufiger vorkommenden Sexszenen in Thrillern auch waren. Da haben wir uns inzwischen dran gewöhnt, es gibt keine Tabuthemen mehr. Meine Gewaltbereitschaft wird durch brutale Szenen nicht erhöht. Ich hatte damals auch nicht häufiger Sex als sonst :lache Ich erinnere mich auch noch an die Diskussion, ob die Gewalt in Märchen für Kinder schädlich sei.


    Abgestumpft bin ich dadurch auch nicht, eher im Gegenteil. Thema Kindesmißhandlung: Sehe ich auf der Straße einen Erwachsenen, der ein Kind anschreit, schaue ich genauer hin, ob es beim Schreien bleibt. Und ich habe mir fest vorgenommen mich einzumischen, wenn ich mitkriegen sollte, daß ein Kind geschlagen wird. Zum Glück war ich noch nie in so einer Situation.


    Kinofilme wie Stirb langsam 1 - 4 und Fernsehserien wie CSI haben eine Modewelle losgetreten und das färbt dann halt auf den Buchmarkt ab. Ich persönlich begrüße die Vielfalt, die es im Krimibereich gibt, bei männlichen wie auch weiblichen Autoren. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und es gibt genügend Krimis, die gewaltfrei daherkommen und irre spannend sind. Auch heute noch. Das haben die Autoren dann vielleicht von Agatha Christie gelernt :-).

  • Mir ist das schon seit längerer Zeit aufgefallen, allerdings nicht bei weiblichen Autoren, da ich von denen kaum was lese, sondern bei den männlichen. Es tropft das Blut, wo es nur geht und in allen Details, und immer hübsch brutal, und ich hoffe, das ist nur eine Modeerscheinung, die bald vorübergeht, denn ich habe genug davon.
    Mit den reißerischen Details werden dann auf den Klappentexten die Leser geködert, und offenbar funktioniert das auch noch, und solange das so ist, wird es auch weiter geschrieben werden. Wenn interessiert da noch der gepflegte, blutlose Mord, wenn man durch Film und Fernsehen sowieso schon an solche gewaltätige und blutige Einzelheiten gewöhnt ist?

  • Für eine reine Modeerscheinung dauert dieses Phänomen aber schon ziemlich lange an, denn ich erinnere mich noch gut, dass es ca. mit Mo Hayders "Vogelmann" (2000 in deutscher Übersetzung erschienen) losging und sich dann immer weiter steigerte.


    Angetestet habe ich sie auch, die Hayders, Gerritsens, McDermids und Slaughters, allerdings ohne allzu große Begeisterung. Inzwischen sind "bestialisch ermordet", "Serienmörder" & Co. meine absoluten Klappentext-No-Gos, egal, ob von männlichen oder weiblichen Autoren. Sollen andere Leser damit glücklich werden.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Abgestumpft bin ich dadurch auch nicht, eher im Gegenteil. Thema Kindesmißhandlung: Sehe ich auf der Straße einen Erwachsenen, der ein Kind anschreit, schaue ich genauer hin, ob es beim Schreien bleibt. Und ich habe mir fest vorgenommen mich einzumischen, wenn ich mitkriegen sollte, daß ein Kind geschlagen wird. Zum Glück war ich noch nie in so einer Situation.


    Zwar off topic, aber trotzdem, weil es wichtig ist: Häufig reicht es, stehen zu bleiben und sehr aufmerksam auf die Erwachsenen zu schauen. Merkwürdigerweise haben nämlich fast alle durchaus ein Empfinden dafür, dass ihr Verhalten daneben ist und reißen sich ziemlich schnell zusammen, wenn sie merken, dass sie beobachtet werden. Natürlich ist das keine Garantie, dass ein Kind zu Hause hinter verschlossenen Türen anständig behandelt wird. Aber wenigstens in der Öffentlichkeit sollte jedes Kind sicher vor Attacken verbaler oder physischer Art sein.


    Sorry, aber das ist so ein Reizthema für mich. :help

  • Manche Verlage bzw. Lektoren fordern von ihren Autoren, möglichst tief im Blut zu waten.
    Als wir unseren ersten Thriller unserer Agentin vorstellten, hat diese eine jüngere Lektorin beauftragt, ihn zu beurteilen. Prompt hat die Dame ihn abgelehnt. 2 Tote auf den ersten 100 Seiten, die völlig unspektakulär umgekommen waren, reichten ihr nicht und sie hat die Leseprobe für unbrauchbar erklärt. Unsere spezielle Betreuerin in der Agentur hat uns dennoch gesagt: weitermachen.
    Unsere Agentin war nur mühsam zu überzeugen, dass sie den Roman anbieten soll.
    Unser Hausverlag hat ihn als unbrauchbar abgelehnt.
    Danach hat ihn ein anderer Verlag genommen und sogar als HC herausgebracht - mit für einen 'neuen' Autoren sehr erfreulichen Umsatzzahlen.
    Fazit: Es schein schwieriger zu sein, Romane ohne übertriebene Gewalt an den Mann zu bringen, aber es lohnt sich. Es gibt genug Leser, die spannende Thriller und Krimis mögen, aus denen man nicht Blut und zerlegte Körper herausschütteln muss.


    Gruß Sysai


    p.s. an Vulkan: Das ist ein guter Rat!

  • Wobei ich es interessant finde, dass aus dem stilistischen Mittel "Brutalität" immer geschlussfolgert wird, dass man damit fehlende Qualitäten überdecken will und dem eleganten blutlosen Mord immer literarische Relevanz unterstellt wird. Letztlich bleibt es doch Geschmackssache.


    Erstaunlich daran ist höchstens, dass es generell unter Rezipienten (egal ob Literatur oder Film) eine Ausrichtung auf eine moralisch-literarisch akzeptierte Norm im Genre gibt und dass stilistische Brüche oder Genremischformen dann zur Ablehnung führen. Es gibt ja genügend Leser/Leserinnen, die NUR Liebesromane lesen oder NUR historische Romane oder NUR Krimis. Ich habe komischerweise immer quer durch alle Genres gelesen - für mich muss sich der Stil möglichst dem Rhythmus der Geschichte unterordnen, und viele der modernen Thriller lassen sich eben nicht mehr auf Christie-Art erzählen. Hard-boiled Autoren gab es schon vor Mo Hayder & Co., auch schon vor Shaun Hutson oder ähnlichen Wegbereitern ...


    Nun kann man entweder auf Thriller ganz verzichten oder halt auf Romance umschwenken oder klassischen Krimi-Zeitvertreib - ich finde allerdings (immer nur persönliche Meinung, wohlgemerkt), dass eine Beschränkung auf Genres in der Literatur immer sehr schade ist, und versuche, die stilistische Struktur einer Geschichte unvoreingenommen zu erleben. Im Allgemeinen ist es das Thema, was mich an einem Roman interessiert (und dann natürlich die "Schreibe" des Autoren) - das Genre hat damit wenig zu tun. Allerdings geht wohl ein Großteil der Leserschaft nach dem Genre (so würde ich mir zumindest den Erfolg von Gaby Hauptmann oder meinetwegen Hakan Nesser erklären) - vielleicht ist der Mensch ja doch ein Gewohnheitstier. :-)

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
    Jeder hat das Recht auf Erlösung.
    (Umberto Eco)

  • Bei einigen Büchern ist mir das auch schon oft aufgefallen und das erschreckende daran: Wenn einige Leute schreiben, dass sie durch diverse brutalen Szenen abgeschreckt wurden, dann musste ich oft feststellen, dass ich diese gar nicht als so schlimm empfand wie andere Leser.
    Ich denke, das kommt einfach daher, dass wir heute viel, viel abgestumpfter sind als noch vor vielen Jahren und es viel weniger Tabu-Themen gibt. Früher gab es doch viel mehr "No-Gos" als heute.

  • Die Qualität eines Thrillers entscheidet für mich nicht die dargestellte Gewalt, sondern der ganze Rest.
    Natürlich gibt es viele Autoren die versuchen ihre an sich bedeutungslose Story mit der Schilderung von immer grausameren und blutigeren Ereignissen aufzupeppen, Brutalität wird hier zum reinen Selbstzweck, ohne Motivation ausser dem Schocken an sich.


    Aber es gibt immer wieder Autoren die eine gewisse literarische Qualität erreichen, in dem sie diese Grausamkeiten einsetzen, um in ihren Lesern einen Denkprozess in Gang zu setzen, Jack Ketchums "Evil" ist sicher ein gutes Beispiel hierfür.


    Allerdings gibt es eine immer größer werdende Leserschaft, die nach immer mehr Blut und Gekröse verlangt, exessive Grausamkeiten sind das vorherrschende Auswahlkriterium, und nicht die Geschichte oder die erzählerischen Qualitäten des Autors/der Autorin.


    Letzteres sehe ich allerdings als einen vergänglichen Trend an, eine Moderwelle, die irgendwann, und ich hoffe das geschieht eher früher als später, an sich selbst erstickt.


    Die Grenzen muß allerdings jeder für sich ziehen, die Meinungen was hier "gut" oder "notwendiges Stilmittel" ist gehen gerade in diesem Bereich stark ausseinander.

  • Heißes Thema, mit dem ich mich auch schon seit längerem auseinander setze!


    Ich schrabbe bei diversen Thrillern immer wieder an meiner persönlichen Grenze: Ich empfinde die dargestellte, sinnlose, bis zu totalen Extremen hoch gezogene Gewalt ekelig und grusele mich davor, dass normal denkende Menschen so etwas überhaupt ersinnen können!


    Dabei denke ich immer - besser, es ersinnen Autoren, denn kranke Massenmörder, aber genau da treffe ich den Knackpunkt. Was kommt zuerst? Kranke Phantasie eines Menschen, der schreibt, oder kranke Phantasie eines Menschen, der tötet? Ich habe schlichtweg Sorge vor Nachahmern und weiß dabei doch, dass auch Autoren auf ähnliche Fälle zurück greifen, die es in der Realität schon gegeben hat. So oder so eigentlich zutiefst bedenklich!


    Und dennoch schwanke ich zwischen dem Wunsch, das Buch aus Ekel schnell zu schließen (oder kein solches in die Hand zu nehmen) und das Buch aus purer Faszination rasch zu Ende zu lesen. Und genau mit diesem menschlichen Verhalten spielt das Genre der Thriller. Frage ist nur, wo wird es hin führen?


    Mein aktueller Fall dabei war "Der Kruzifix-Killer", der mir eigentlich deutlich zu derbe war, ich das Buch aber dennoch "gefressen" habe, um zu erfahren, wer denn nun der Killer ist...


    Fazit für mich: Ich mag eher Krimis, wo es um die Aufklärung von Morden geht, den Thriller, wo es um die detailreiche Beschreibung des Tötungsaktes geht. Meist sogar mehrfach...


    GRÜSSE
    savanna

  • "Nachahmer" finden sich sicher eher durch bestimmte Zeitungen, durch bestimmte Filme und auch vor allem durch das Internet.


    Durch Bücher denke ich wohl weniger.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

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    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

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