'Der Ball spielende Hund' - Kapitel 07 - 12

  • Den Besuch fand ich merkwürdig. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat Miss Arundell an ihrem Todestag mit Minnie und den Schwestern eine spiritistische Sitzung abgehalten, obwohl sie doch eigentlich demgegenüber kritisch eingestellt war. :gruebel

    Miss Arundell isst an diesem Tag nichts, weil ihr schon schlecht war. Wurde ihr vielleicht schon vorher am Tag Gift verabreicht?

    Während der Seance erscheint eine Art Heiligenschein über Miss Arundells Kopf. Auch merkwürdig. Haben vielleicht alle Gift abbekommen? Oder stecken die Schwestern mit Minnie unter einer Decke und wollen Miss Arundell Angst einjagen?

    Aber warum rücken diese dann freiwillig Minnies Aufenthaltsort raus?

    Fragen über Fragen...

    Die Teilnahme an der spiritistischen Sitzung fand ich jetzt nicht "komisch": Emily war zwar skeptisch und hat das meinem Empfinden nach insgeheim belächelt. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass sie diese "Veranstaltung" amüsant und unterhaltsam fand, auch wenn sie nicht an derlei Humbug glaubte.


    Am Tag vor der Séance (die müsste am 27.) gewesen sein war Dr Tanios da. Charles und Theresa sind am 27. abgefahren, die Séance war am selben Abend. Da hätten schon mal einige die Gelegenheit gehabt, ihr irgendwie Gift zuzuführen.


    Den "Heiligenschein" fand ich auch komisch. Da habe ich mich auch schon gefragt, ob die vielleicht alle ein wenig halluziniert haben. Könnte aber natürlich unabhängig vom Mord an Emily sein, dass die Schwestern Tripp z.B. den Port mit ein paar bewußtseinserweiternde Mittelchen versetzt haben, um die Illusion ihrer Séance zu verstärken. :gruebel Das traue ich den Hokus-Pokus-Sisters durchaus zu.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Am Tag vor der Séance (die müsste am 27.) gewesen sein war Dr Tanios da. Charles und Theresa sind am 27. abgefahren, die Séance war am selben Abend. Da hätten schon mal einige die Gelegenheit gehabt, ihr irgendwie Gift zuzuführen.

    Ah, okay, dann waren ja noch ein paar Tage bis zu ihrem Tod.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich denke bei der Erwähnung des verlorenen Geruchssinns des Hausarztes in Kombination mit dem "Heiligenschein" bei der Seance eher an ein Gift. Leider habe ich keine Ahnung, was das sein könnte.


    Dr. Donaldson und Theresa würde ich noch nicht ausschließen, aber bisher wurden keinerlei Spritzen bei Emily Arundell erwähnt. Wobei die beiden Gift auch anders verabreicht haben können, es muss ja keine Spritze gewesen sein. Jedenfalls sind genug medizinische Kenntnisse vorhanden - auch bei der Serum-Therapie wird mit Giften gearbeitet.


    Medizinische Kenntnisse sind auch bei Dr. Tanios vorhanden.


    Und Charles und Theresa sind über den Giftmord-Vorwurf an ihre Mutter und deren ersten Mann sicherlich auch vollkommen im Bilde. Miss Peabody sagte, es soll Arsen gewesen sein. Arsen ist aber farb- und geruchlos.


    Es kam in anderen Krimis von Agatha Christie schon vor, dass sich jüngere Männer an ältere Frauen herangemacht haben, um die Frauen für ihre Zwecke einzuspannen. Mir kam deshalb der Gedanke, ob sich der skrupellose Charles an Miss Lawson herangemacht hat...? Das war nur so ein Gedanke, es gibt bisher keinerlei Hinweise im Text (jedenfall keine, die ich wahrgenommen habe).


    Das Miss Arundell ihre Verwandschaft vom Erbe ausgeschlossen hat, ist nach dem Vorfall mit der Treppe nachvollziehbar. Dass Miss Lawson alles erbt, nicht. Irgendwie wurde bei dem neuen Testament sicher getrickst, aber ich habe keine Idee, wer und wie.

  • Das ist mir auch aufgefallen. Vielleicht war der Treppensturz gar nicht der erste Mordversuch, sondern im Curry oder in den Brühen, die ihr ständig gereicht werden, war Gift? Sie hat ihre "Gelbsucht" ja überraschenderweise überlebt. Das macht Teresa und Dr. Donaldson verdächtig.

    Den Treppensturz hat sie ja auch überlebt, womit der Mörder nicht rechnen konnte. Zähe alte Dame!

    Ich denke, dass Minnie das Testament gefälscht hat und ruhig warten konnte, bis der Mörder die Drecksarbeit erledigt. :lache

    Ich glaube auch, dass Emily schon länger Gift bekommen hat. Donaldson ist ja der Vertreter ihres Hausarztes gewesen und konnte es ihr am ehesten verabreichen. Vielleicht gibt es ja auch zwei Mörder? Das mit dem "Unfall" war ganz sicher ein Mordversuch, bellas Mann scheint ja ganz versessen gewesen zu sein, Geld zu verlangen. Warum dem nicht ein wenig nachhelfen.

    Ja, Miss Lawson scheint momentan die Verdächtigste zu sein. Es gab sicher Möglichkeiten, den Brief für den Anwalt zu öffnen und erst danach, wenn man es gelesen hat, abzuschicken und Maßnahmen zu ergreifen.

    Ganz schön knifflig, der Fall.

  • Ich denke bei der Erwähnung des verlorenen Geruchssinns des Hausarztes in Kombination mit dem "Heiligenschein" bei der Seance eher an ein Gift. Leider habe ich keine Ahnung, was das sein könnte.

    Blausäure kann man auf jeden Fall riechen, Bittermandel riecht man. Aber es gibt auch Gifte, die man nicht so schnell feststellen kann. Digitalis wird es nicht sein, da wäre sie vermutlich gleich tot gewesen.

    Knollenblätterpilze vergiften auch die Leber, wäre auch möglich und ein Arzt weiß das mit Sicherheit. Was Miss Lawson darüber wusste bleibt abzuwarten. Wenn Emily gerade in der Zeit, in der sie Gesellschafterin war kränker wurde, steckt vielleicht mehr dahinter als nur das Geld. :gruebel

  • Ich finde es immer wieder amüsant, wie Poirot es schafft, den Leuten Informationen herauszulocken. Im Pub war er ja schon mal erfolgreich, und bei der Hausbesichtigung genauso.


    Emily Arundell war also schon vorher öfters krank - das hat sicher etwas zu bedeuten. Wenn die Gelbsucht aber eine "Vorstufe" für ihre Ermordung und ein Versuch war, sie zu vergiften, dann müsste die Täterin ja im Haus sein, was nun wieder mehr auf Miss Lawson hindeuten würde. Aber wir wissen ja noch nicht, ob zum Zeitpunkt der Krankheiten auch noch Besuch im Haus war.


    Die Szene bei Miss Peabody gefällt mir gut! Hier werden wieder die beiden Spiritistinnen Tripp erwähnt, ich bin gespannt, wann die mal aufgesucht werden. Es gibt in den Büchern von Agatha Christie immer wieder Bezüge zu Spiritismus, das war wohl sehr en vogue zu der Zeit.


    Und schon ein Kapitel später sind wir bei den Tripps. Beide kann ich nicht vom Verdacht ausschließen, sie könnten ja Miss Lawson soweit manipulieren, dass sie Dinge tut, die ihr sonst nicht im Traum einfallen würden. Da Miss Lawson eine ihrer Anhängerinnen ist, könnten sie ihr sicher einen Teil des Vermögens aus der Tasche ziehen.


    Sehr spannend alles. :)

  • Mir ist beim Lesen auch direkt Dr. Graingers fehlender Geruchssinn aufgefallen. Womöglich hat er so ein Gift nicht gerochen (Blausäure vielleicht?), weshalb er eine natürliche Todesursache feststellte.

    Der von den Schwestern Tripps erwähnte "Heiligenschein" ist auch seltsam - womöglich auch ein Hinweis auf Gift (Radioaktivität?).


    Poirot ist einfach genial, wie er sich das Vertrauten der Leute erschleicht und ihnen so nach und nach wichtige Informationen entlockt. Und interessant, dass sich der Täterkreis auf die wenigen Personen begrenzen lässt. Bin gespannt, wie Poirot die Lösung herleiten wird. Die Entdeckung des Nagels war ja schon mal viel wert - und auch da dann die richtigen Schlüsse draus zu ziehen.


    Und schon ein Kapitel später sind wir bei den Tripps. Beide kann ich nicht vom Verdacht ausschließen, sie könnten ja Miss Lawson soweit manipulieren, dass sie Dinge tut, die ihr sonst nicht im Traum einfallen würden. Da Miss Lawson eine ihrer Anhängerinnen ist, könnten sie ihr sicher einen Teil des Vermögens aus der Tasche ziehen.

    Das ist auch ein interessanter Ansatz. Minnie Lawson als höriges Opfer. SIe ist sicher anfällig für die Eingebungen der Schwestern.

    Aktuelle Lektüre: Auslese à la Provence - Andreas Heineke | Der Ball spielende Hund - Agatha Christie
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