'Die Gottessucherin' - Seiten 193 - 275

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  • S. 19 - Spanische Türme


    Gibt es aus dieser Zeit in Antwerpen noch Gebäude oder sogar die hier erwähnten spanischen Türme?


    Ich bin mit dem Abschnitt noch nicht durch, wollte nur kurz was loswerden, was mir auch schon bei den vorherigen aufgefallen ist. Was ich an dem Buch absolut klasse finde ist, dass immer wieder Abschnitte über historische Ereignisse oder kurze Abrisse über das Leben in der jeweiligen Stadt gegeben werden. Ich entdecke praktisch auf jeder Seite des Buches etwas neues, was mich interessiert, was ich aufnehme und dann im Netz nachschlage.


    Abschnitt beendet :-)


    Gracias Veränderung gefällt mir nicht wirklich. Dieses Verhalten, etwas mit Fanatismus zu betreiben, hatte sie ja schon von Beginn der Geschichte an. Nun kommt dazu aber die Eigenschaft, unbedingt die eigenen Ziele durchsetzen wollen, koste es was es wolle. Da wird mal eben der Verlobte der Schwester außer Landes gehalten und sucht sich prompt eine neue Verlobte. Statt die Ehe mit dem Schwager einzugehen, wie von Francisco gewünscht, zwingt sie ihre Schwester in die Ehe mit Diogo. Die eigene Tochter wird mit dem Neffen verlobt, ohne überhaupt gefragt zu werden. Das Verhalten, was sie an ihrem Vater gehasst hat, legt sie nun selber an den Tag. Das Volk Israel vor den Bedürfnissen der eigenen Familie.


    Ich hab so das Gefühl, dass sich Aragon an Reyna ranmachen wird. Er hat ja offensichtlich eine Vorliebe für junge Mädchen. Und wenn Diogo die Mädchen schon bedauert, hat er wohl eigenartige Vorlieben...


    Schepperings Syphilis (kenne ich aus der Zeit auch unter dem Begriff Lues) erfüllt mich mit Genugtuung. Ich frag mich, ob sich Gracia noch angesteckt haben könnte und ob ihre "Blutarmut" vielleicht eine Folge davon sein könnte.


    Brianda verändert sich ebenfalls immer mehr. Sie hasst ihre Ehe und ist doch eifersüchtig auf ihre Schwester. Muss man nicht verstehen...


    Bin gespannt, wie und ob es mit Lusitanus weitergeht. Hier vermute ich, dass Brianda ihrer Schwester von der Ehe abraten wird.
    Ich hab so das Gefühl, dass Gracia nie zur Ruhe kommen wird, solange sie nicht in Konstantinopel ist. In allen anderen Ländern fühlt sie sich nicht sicher oder getrieben.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich bin mit dem Abschnitt noch nicht durch, wollte nur kurz was loswerden, was mir auch schon bei den vorherigen aufgefallen ist. Was ich an dem Buch absolut klasse finde ist, dass immer wieder Abschnitte über historische Ereignisse oder kurze Abrisse über das Leben in der jeweiligen Stadt gegeben werden. Ich entdecke praktisch auf jeder Seite des Buches etwas neues, was mich interessiert, was ich aufnehme und dann im Netz nachschlage.


    :write :write


    Geht mir auch so. Was ich auch so liebe ist das die Stimmung und Klänge der jeweiligen Orte so wunderbar beschrieben werdend as man das Gefühl hat selber dort zu sein.


    Reyna wird wohl immer eine Katholikin bleiben, auch wenn es ihre Mutter noch so sehr wünscht das sie genau so an dem Judentum hängt wie sie selber. Spricht zumindest für ihre Charakter stärke.


    Gracia ist eine eigenwillige Frau. Sobald ich das gefühl habe das man sie doch noch gern haben könnte, macht sie was blödsinniges das ich sie nur noch schüttel könnte. :fetch


    Das Cornelius Sphillys hat freut mich irgendwie. Er ist mir sowas von unsympathisch das ich ihm das gönnen mag.


    Aragon scheint ein doppeltes Spiel zu spielen. Bin sehr gespannt wie es mit ihm weiter geht und ob er sich seine eigene Grube geschaufelt hat.

  • Zitat

    Original von spike
    Aragon scheint ein doppeltes Spiel zu spielen. Bin sehr gespannt wie es mit ihm weiter geht und ob er sich seine eigene Grube geschaufelt hat.


    Ich vermute ja, dass er auf eine Ehe mit Reyna spekuliert. So wäre er nicht mehr auf "Milde Gaben" von Diogo angewiesen. Dann hätte er gleich Reynas ganzen Erbteil, vermutlich also einen Teil am Handelshaus sicher.


    Konstantinopel, die Zuflucht der Juden. Eigentlich erstaunlich, dass damals etwas funktioniert hat, was heute nicht mehr denkbar ist: Ein friedliches Zusammenleben von Muslimen und Juden. Süleyman, muslimischer Herrscher, der es schätzt, Juden in seinem Reich zu haben.

  • Zuerst einmal, die Sprache ist so farbenprächtig und anschaulich, daß ich mich wirklich mittendrin fühle. Es ist wirklich für mich unheimlich spannend zu lesen.


    Gracia ist für mich auch eine sehr schwierige Person, die um jeden Preis ihren Willen durchsetzen will - natürlich immer zugunsten des Hauses Mendes und der verfolgten Jugen.


    Ob Gracia mit Syphilis angesteckt wurde finde ich eine interessante Frage, bin mal gespannt wie das ausgeht :gruebel


    Ich denke auch, daß sie nicht eher aufgibt, bevor sie nicht in Konstantinopel ist. Die Frage ist nur, wie schafft sie das und wer muß darunter alles leiden bzw. nach ihrer Pfeife tanzen.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    S. 19 - Spanische Türme


    Gibt es aus dieser Zeit in Antwerpen noch Gebäude oder sogar die hier erwähnten spanischen Türme?


    Ja, das sind die herrlichen Bürgerhäuser schräg gegenüber und in der Verlängerung des Rathauses. Sind heute noch zu besichtigen. Ganz eindeutig geht aus den Quellen leider nicht hervor, welches Haus Diogo Mendes gehörte. Vermutlich das mit dem goldenen Pferd auf dem First.l

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    [quote]Original von spike


    Konstantinopel, die Zuflucht der Juden. Eigentlich erstaunlich, dass damals etwas funktioniert hat, was heute nicht mehr denkbar ist: Ein friedliches Zusammenleben von Muslimen und Juden. Süleyman, muslimischer Herrscher, der es schätzt, Juden in seinem Reich zu haben.


    Erstaunlich vor allem aus heutiger Sicht, da wir den Islam mit Intoleranz und Fanatismus identifizieren. Damals verhielt es sich genau umgekeht. Allerdings auch nicht aus reiner Wohltätigkeit. Süleyman hat Andersgläubige gern in seinem Reich aufgenommen, weil er von ihnen höhere Steuern kassierte als von Rechtgläubigen. Weshalb manche, vor allem reiche Christen und Juden, die im Osmanischen Reich zum Islam konvertieren wollten, sogar daran gehindert wurden.

  • Bin mal gespannt, wie Gracia da wieder rauskommt, bzw auch vor sich selbst rechtfertigt. Hat ihre Schwester in eine ungewünschte Ehe gezwungen und hat jetzt selbst doch noch Gefühle für Diogo. Aber der Arzt spukt ihr auch noch im Kopf rum. Wäre doch so schön und einfach gewesen, wenn sie mit Lusitano zusammen nach Konstantinopel gegangen wäre...


    Das was man heute mit dem Islam verbindet (Intoleranz gegenüber Andersgläubigen bis hin zum Terror) traf damals wohl eher auf das Christentum zu, bzw. auf wenige Machthaber innerhalb desselben. Prinzipiell finde ich es immer suspekt, wenn eine Religion ihre Grundsätze mit Gewalt und Terror verteidigen zu müssen glaubt.


    Erfreulich einerseits finde ich, dass sich der Roman offensichtlich nah am historischen Vorbild orientiert, andererseits lässt das natürlich weniger Freiraum für schriftstellerische Kreativität. Diese Vermengung ist aber bis jetzt wunderbar gelöst.


    Ob Gracia sich mit Schepperings Syphilis angesteckt hat? Auf das nächste Zusammentreffen dieser beiden bin ich schon mal gespannt...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Gracia wird immer eigensinniger und stößt dabei an allen Ecken an. Ihre Schwester ist allerdings auch nicht ohne.


    Aragon ist mir sehr unsymatisch, auch wenn er eigentlich einen schönen Namen hat. Ich hoffe mal, dass er der Familie nicht noch viel Ärger bereiten wird.


    Lusitanus gefällt mir sehr gut. Schade irgendwie, dass er bei Gracia nicht landen kann. Von ihm würde ich gern noch mehr lesen,...


    Ob sich Gracia angesteckt hat, ist eine gute Frage. Vielleicht erfahren wir dazu irgendwann etwas?

  • Zitat

    Original von Peter Prange


    Erstaunlich vor allem aus heutiger Sicht, da wir den Islam mit Intoleranz und Fanatismus identifizieren. Damals verhielt es sich genau umgekeht. Allerdings auch nicht aus reiner Wohltätigkeit. Süleyman hat Andersgläubige gern in seinem Reich aufgenommen, weil er von ihnen höhere Steuern kassierte als von Rechtgläubigen. Weshalb manche, vor allem reiche Christen und Juden, die im Osmanischen Reich zum Islam konvertieren wollten, sogar daran gehindert wurden.


    Wie hat man sie daran gehindert? Ihnen das einfach untersagt? Die Aussicht auf niedrigere Steuern hat doch sicher den ein oder anderen dazu bewogen, gerne konvertieren zu wollen.

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Wie hat man sie daran gehindert? Ihnen das einfach untersagt? Die Aussicht auf niedrigere Steuern hat doch sicher den ein oder anderen dazu bewogen, gerne konvertieren zu wollen.


    Eben, und deshalb hab man sie als Muslime nicht anerkannt. Weil umgekehrt dem Sultan die Aussicht auf geringere Steuererträge nicht besonders attraktiv erschien. Ja ja, manche Dinge bleiben sich über die Jahrhunderte gleich...

  • Zitat

    Original von Waldmeisterin:


    Bin mal gespannt, wie Gracia da wieder rauskommt, bzw auch vor sich selbst rechtfertigt. Hat ihre Schwester in eine ungewünschte Ehe gezwungen und hat jetzt selbst doch noch Gefühle für Diogo. Aber der Arzt spukt ihr auch noch im Kopf rum. Wäre doch so schön und einfach gewesen, wenn sie mit Lusitano zusammen nach Konstantinopel gegangen wäre...


    :write


    Zitat

    Original von Tanzmaus:


    Lusitanus gefällt mir sehr gut. Schade irgendwie, dass er bei Gracia nicht landen kann. Von ihm würde ich gern noch mehr lesen,...


    Ich hoffe, das Lusitanos doch noch mit Gracia zusammen kommt. Hoffentlich erfährt man noch etwas mehr von ihm.