'Hexenschwester' - Seiten 177 - 244

  • ... und wieder einen Abschnitt weiter ... es liest sich aber auch einfach toll und spannend *schmatz* :-]


    Ich habe beim Lesen ein neues beleidigendes Sprichwort erfunden, das ich in mein Vokabular aufzunehmen gedenke: "Dumm wie Contz"
    Ich habe wirklich nichts gegen schlichte Gemüter, aber die Tatsache, dass sich ein kluger Kopf einem Dummkopf unterordnen muss ist beinahe unerträglich.


    Leider muss Lene genau diese Erfahrung machen. Zwei Leisten für Schuhe? Wofür denn? Die Leute denken doch, man ist doof, wenn man zwei Leisten für ein paar Schuhe benutzt! O-Ton: Contz


    Lene läuft ihm hinterher, versucht ihn von der Armee nach Hause zu holen ... aber der bleibt lieber mit Schutzamuletten behängt wo er ist ... eigentlich nicht so schlecht für Lene, außer dass es eben für eine Frau in dieser Zeit und der Gesellschaft ohne einen Mann schwer bis unmöglich ist.
    Sie kommt bei Clara unter ... soweit so gut ... leider verwechselt Venten sie noch einmal mit ihrer Schwester ... Gott, wie sehr kann man bestraft werden? :rolleyes


    Als ob das nicht genug wäre, überlebt Contz den Krieg und kommt zu ihr zurück. Leider hat er immer noch nicht mehr in der Birne, als vorher.
    Am Ende des Abschnitts taucht Julio auf, eine scheinbar diabolische Person, die bisher erst einen kurzen Einstand gegeben hat, aber wie ich denke noch eine Rolle spielen wird.

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  • Der dritte Teil liegt hinter mir ... Und erst einmal: Ich bewundere Lene echt. Da zieht sie einfach so los, um ihren, wie Birgit so schön schrieb, "mit Schutzamuletten behängten" Mann zurückzuholen, der aber lieber bleibt, wo er ist ... :rolleyes Ich finde diesen Aberglauben ja schon irgendwie niedlich, auf der anderen Seite kann ich mich davon aber nicht ganz ausnehmen - ich habe kein Problem mit schwarzen Katzen oder Freitagen, die auf einen Dreizehnten fallen, aber ein wenig abergläubisch ist jeder, denke ich. Allerdings war mir irgendwie klar, dass Velten davon rein gar nichts hält. :grin


    Ähm ... Julio gefällt mir ... sehr gut sogar ... (Ich habe etwas übrig für myteriöse Männer ...) Nur Barbara nervt mich. :rolleyes


    Ich finde es super, wie Lene und Jobst in der Werkstatt zusammenarbeiten, schade, dass sie diese dann nicht mehr halten können. Einerseits ist es sehr schön, dass Lene dann zu ihrer Schwester ziehen kann, andererseits - den ganzen Tag Clara und Velten vor Augen, und nachts auch noch "vor Ohren" ... Ich muss sagen: Obwohl ich Clara und Velten anfangs nicht sonderlich leiden konnte, inzwischen sind sie mir auch ans Herz gewachsen.


    Die Stimmung bei Thiel Brölls Hinrichtung fand ich so heftig, so intensiv beschrieben, dass ich ernsthaft das Bedürfnis hatte wegzulaufen.


    Und dann ...


    Zitat

    Original von Katerina


    Ja, darauf bin ich schon öfter angesprochen worden. Der Witz ist: ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass sie das tun könnte. Darüber habe ich nachgedacht, und meine Erklärung ist: Sie sieht ihre Ehe als Aufgabe, als Teamarbeit sozusagen. Und die soll funktionieren. Was hätte es für einen Sinn, ihn zusammenzufalten? Sie weiß um seine Schwäche und weiß, dass aus ihm nicht mehr rauszuholen ist. Später gibt es da noch einen hübschen Spruch zu, der ausdrückt, was ich meine.


    Ich muss sagen, da kam mir nur ganz kurz der Gedanke, warum Lene ihn überhaupt zurücknimmt, aber irgendwie schien es selbstverständlich. Allerdings habe ich eine Verständnisfrage. Auf Seite 235 erfahren wir ja, dass die Vermieterin im oberen Stockwerk der neuen Werkstatt wohnt und, ich zitiere: "... hatte sie sich Lenes Hilfe im Haushalt ausbedungen."


    Das Wort habe ich ja noch nie gehört ... ?(


    Potz, ich bin jedenfalls froh, dass Lene und Contz wenigstens einigermaßen miteinander auskommen - auch wenn der Mann so was von unterbelichtet ist, da graust es mich ... Mir ist Velten eindeutig lieber. Und Julio noch lieber ... :grin


    Und noch eine Frage: Was ist denn nun "Pieu" schon wieder?


    Am Ende des Abschnitts war mir etwas schwer ums Herz - ich wünsche Lene so sehr, dass sie vielleicht doch noch Kinder bekommt, und ich finde es so schön, dass sie offensichtlich ihren Frieden mit Contz und ihrer Ehe geschlossen hat. Man kann das Mädel nur gern haben.


    Jetzt fällt mir gerade noch die Frau Holle ein - mit der werde ich mich mal näher beschäftigen ...


    So, und jetzt noch mal ein Lob: Das letzte Buch, das ich am liebsten die ganze Nacht gelesen hätte, ist wohl länger her, jedenfalls fällt mir keines ein, wo es so war ... Ich lege es immer nur widerwillig aus der Hand. Es liest sich so flüssig, ich sehe alles ganz genau vor mir, ohne die geringste Anstrengung ... :heisseliebe Und wenn ich bis morgens um drei Uhr lese, ist das echt eine Liebeserklärung, normalerweise bin ich ab Mitternacht geradezu komatös ...

  • Zitat

    Original von Iszlá
    Ich finde diesen Aberglauben ja schon irgendwie niedlich, auf der anderen Seite kann ich mich davon aber nicht ganz ausnehmen - ich habe kein Problem mit schwarzen Katzen oder Freitagen, die auf einen Dreizehnten fallen, aber ein wenig abergläubisch ist jeder, denke ich. Allerdings war mir irgendwie klar, dass Velten davon rein gar nichts hält. :grin


    Ich denke, dass sogar Velten ein kleines bisschen abergläubisch ist. Ohne ging gar nicht damals. Und heute auch kaum, wie Du ja schreibst. Sowohl der Versuch, Ursache-Wirkungs-Beziehungen herzustellen zwischen den Dingen, die wir erleben, ist in uns festgelegt, als auch der Wunsch, dem Schicksal in die Karten sehen zu können.


    Zitat

    Ähm ... Julio gefällt mir ... sehr gut sogar ... (Ich habe etwas übrig für myteriöse Männer ...) Nur Barbara nervt mich. :rolleyes


    Och, der darf dir ruhig gut gefallen ... :grin Also hömma, ein so gutaussehender Kerl, der auch noch gut küsst ... :kiss


    Zitat

    Obwohl ich Clara und Velten anfangs nicht sonderlich leiden konnte, inzwischen sind sie mir auch ans Herz gewachsen.


    Sie lassen sich ja auch eigentlich nichts anderes zuschulden kommen als glücklich zu sein ...


    Zitat

    Die Stimmung bei Thiel Brölls Hinrichtung fand ich so heftig, so intensiv beschrieben, dass ich ernsthaft das Bedürfnis hatte wegzulaufen.


    Den gab es übrigens wirklich. Das war eine der Szenen, mit denen ich am längsten unzufrieden war und an denen ich am längsten rumgeknörzelt habe.


    Zitat

    Auf Seite 235 erfahren wir ja, dass die Vermieterin im oberen Stockwerk der neuen Werkstatt wohnt und, ich zitiere: "... hatte sie sich Lenes Hilfe im Haushalt ausbedungen."


    Das Wort habe ich ja noch nie gehört ... ?(


    Darf ich vorstellen: Katerina Timm, Mitglied im Geheimbund der Retter bedrohter Wörter. :grin


    Zitat

    Potz, ich bin jedenfalls froh, dass Lene und Contz wenigstens einigermaßen miteinander auskommen - auch wenn der Mann so was von unterbelichtet ist, da graust es mich ... Mir ist Velten eindeutig lieber. Und Julio noch lieber ... :grin


    Und noch eine Frage: Was ist denn nun "Pieu" schon wieder?


    Das waren damals sozusagen Modewörter. Ich wollte damit ein Phänomen darstellen, das jeder von uns vielleicht schon mal erlebt hat: Wenn man jemanden längere Zeit nicht mehr gesehen hat, fällt einem manchmal auf, dass dessen Sprache sich verändert hat. (Z.B. bei Freundinnen, die in eine andere Gegend gezogen sind.) Und so ein bisschen reagiert man dann wie eine Rehmutter, die das Kitz nicht mehr annehmen will, weil es so fremd riecht. :grin Ich fand es glaubhaft, dass der Contz, der ja so wenig eigene Substanz hat (bzw. die aus ihm rausgeprügelt worden ist), bei der Armee begierig sozusagen eine neue Identität aufsaugt, die dann in der Folge aber auch rasch wieder abbröckelt.
    Wie gesagt, das waren damals Wörter, die schwer in Mode waren. Da man den Namen Gottes ja nicht missbrauchen soll, stand Potz für Gott und Pieu für das französische Dieu.


    Zitat

    Man kann das Mädel nur gern haben.


    Hach ... :-)


    Zitat

    Jetzt fällt mir gerade noch die Frau Holle ein - mit der werde ich mich mal näher beschäftigen ...


    Wikipedia ist zu dem Thema ein guter Lieferant für erste Informationen.
    Ja, das war im Rahmen der Recherche für mich auch eine ganz spannende Entdeckung. Irgendwo hier hab ich geschrieben, dass der Thiel Bröll (ja, der arme hingerichtete "Zauberer") mich darauf gebracht hat, dass der Frau-Holle-Glaube damals noch so verbreitet war. Der hatte bei seinen Vernehmungen immer wieder davon fabuliert, wie er in Frau Holles unterirdischen Palast gebracht worden war und was er dort alles gesehen hat.


    Zitat

    So, und jetzt noch mal ein Lob: Das letzte Buch, das ich am liebsten die ganze Nacht gelesen hätte, ist wohl länger her, jedenfalls fällt mir keines ein, wo es so war ... Ich lege es immer nur widerwillig aus der Hand. Es liest sich so flüssig, ich sehe alles ganz genau vor mir, ohne die geringste Anstrengung ... :heisseliebe Und wenn ich bis morgens um drei Uhr lese, ist das echt eine Liebeserklärung, normalerweise bin ich ab Mitternacht geradezu komatös ...


    Kann es ein schöneres Kompliment geben? Darauf noch ein kräftiges "Hach" ...
    Ich bin sehr, sehr gespannt, wie es Dir mit dem nächsten Teil ergeht ... :-]

  • Zitat

    Original von Katerina


    Och, der darf dir ruhig gut gefallen ... :grin Also hömma, ein so gutaussehender Kerl, der auch noch gut küsst ... :kiss


    Na, eben ... Ich werde mir den Julio dann jetzt mal schnappen und mich mit ihm ausführlichst unterhalten ... :chen Keine Sorge, nur ein Scherz ...


    Zitat

    Original von Katerina


    Sie lassen sich ja auch eigentlich nichts anderes zuschulden kommen als glücklich zu sein ...


    Ja, schon, aber wenn ich immer die arme Lene sehe, der nun so gar nichts zugeworfen wird, und dann Clara, die so gut wie alles zum Glücklichsein hat ... Es erscheint einfach nur ungerecht. Und ich weiß, gerade an dieser Ungerechtigkeit hat niemand Schuld - außer das Schicksal vielleicht.


    Zitat

    Original von Katerina


    Darf ich vorstellen: Katerina Timm, Mitglied im Geheimbund der Retter bedrohter Wörter. :grin


    Ach so, das fällt dann wohl in die Kategorie "Weiberzeit" ... :grin


    Zitat

    Original von Katerina


    Das waren damals sozusagen Modewörter. Ich wollte damit ein Phänomen darstellen, das jeder von uns vielleicht schon mal erlebt hat: Wenn man jemanden längere Zeit nicht mehr gesehen hat, fällt einem manchmal auf, dass dessen Sprache sich verändert hat. (Z.B. bei Freundinnen, die in eine andere Gegend gezogen sind.) Und so ein bisschen reagiert man dann wie eine Rehmutter, die das Kitz nicht mehr annehmen will, weil es so fremd riecht. :grin Ich fand es glaubhaft, dass der Contz, der ja so wenig eigene Substanz hat (bzw. die aus ihm rausgeprügelt worden ist), bei der Armee begierig sozusagen eine neue Identität aufsaugt, die dann in der Folge aber auch rasch wieder abbröckelt.
    Wie gesagt, das waren damals Wörter, die schwer in Mode waren. Da man den Namen Gottes ja nicht missbrauchen soll, stand Potz für Gott und Pieu für das französische Dieu.


    Okay, danke für die Aufklärung ... Potz, wieder etwas schlauer! :grin


    Zitat

    Original von Katerina
    Ich bin sehr, sehr gespannt, wie es Dir mit dem nächsten Teil ergeht ... :-]


    Oh ja, ich auch! Heute Abend geht es weiter ...