'Hexenschwester' - Seiten 177 - 244

  • Bin wohl die Einzige, die das Buch mal kurz aus der Hand legt um zu posten ;-)!


    Contz verdrückt sich zu den Soldaten, kommt mit dem selbstbestimmten Leben nicht zurecht und scheint sich dessen auch bewusst zu sein " vielleicht machen sie dort einen Kerl aus mir".


    Es ließ sich so interessant und spannend an, wie sich Lene das Schusterhandwerk aneignet, prima mit Jobst zusammen arbeitet und ihre eigenen Ideen einbringen konnte - leider so schnell wieder vorbei :-(!


    Sie zieht zu Clara, ist dort einerseits glücklich in der klugen und freundlichen Familie, leidet andererseits verstärkt an der unerfüllten Liebe zu Velten. Die Schwestern stehen sich ganz nahe, sehr berührend, wie Clara ihre Kinder mit Lene teilen möchte und sagt zwei Mütter sind besser als eine, keine Spur von Eifersucht!


    Eines wundert mich: Warum geht es Veltens Familie finanziell so viel besser? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Buchbinder in dieser Zeit gut verdienen und Schuhmacher nicht! Eher andersherum?


    Contz kommt zurück, die Kriegsgreuel sprudeln nur so aus ihm heraus, sie leben und arbeiten wieder zusammen, Lene scheint sich mit den neuen Umständen arrangiert zu haben, bittet Frau Holle doch noch um ein Kind und freut sich fast auf ihren Mann - ein versöhnliches Ende dieses Abschnitts!


    Aber ein Kerl ist Contz immer noch nicht geworden :rolleyes!

  • Zitat

    Original von Lumos
    Eines wundert mich: Warum geht es Veltens Familie finanziell so viel besser? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Buchbinder in dieser Zeit gut verdienen und Schuhmacher nicht! Eher andersherum?


    Zu der Zeit hat sich in Büdingen noch so nicht viel verändert. Ich gehe mal davon aus, dass jemand mit einem angeseheneren Beruf auch mehr verdient. Schließlich beliefern Ecksteins ja auch die Grafenfamilie, binden sicher auch Bücher aus der Bibliothek des Grafen neu etc.

  • Es geht Schlag auf Schlag.
    Contz verdrückt sich, ahnungslos, wie er ist, glaubt er, dass es bei den Soldaten besser ist als zu Hause. Dass Lene den Schneid hat, ihn aufzuspüren und zur Rede zu stellen, kam für mich überraschend, da ich vermute, dass es für eine einsame Frau auf den damaligen Landstraßen lebensgefährlich war. Die marodierenden Soldaten haben ja nicht einmal vor der unglücklichen Els in der Stadt haltgemacht. Nun, sie hat es überlebt, und auch Julio und Barbara treten zum ersten Mal auf. Ich gehe davon aus, dass diese beiden noch eine große Rolle in Lenes Leben spielen werden ;-)


    Lene muss weitere Tiefschläge einstecken und sich schließlich ins Haus ihrer Schwester flüchten. Was für eine Tortour! Im Bett liegen zu müssen, während nebenan .... Aber Lenchen ist Lenchen, mittlerweile ziemlich geübt darin, die Pechmarie zu sein. So langsam hoffe ich wirklich, dass du irgendwann am Ende des Buches noch etwas Schönes für sie aus dem Hut zauberst, Katerina!


    Sagt mal, hier wird ja noch gar nicht über Marie spekuliert! Da ist doch bestimmt was im Busche ... stimmt's Katerina? Stimmt's?


    Edit: Linksschreibfähler

  • Zitat

    Original von SteffiB
    Nun, sie hat es überlebt, und auch Julio und Barbara treten zum ersten Mal auf. Ich gehe davon aus, dass diese beiden noch eine große Rolle in Lenes Leben spielen werden ;-)


    Auf diese Frage kann es nur eine Antwort geben! Aber leider finde ich keinen pfeifenden Smilie ...


    Zitat

    Aber Lenchen ist Lenchen, mittlerweile ziemlich geübt darin, die Pechmarie zu sein. So langsam hoffe ich wirklich, dass du irgendwann am Ende des Buches noch etwas Schönes für sie aus dem Hut zauberst, Katerina!


    Leider finde ich keinen pfeifenden ...


    Zitat

    Sagt mal, hier wird ja noch gar nicht über Marie spekuliert! Da ist doch bestimmt was im Busche ... stimmt's Katerina? Stimmt's?


    Leider finde ... :grin

  • ... keinen pfeifenden Smilie, keinen pfeifenden Smilie ... böh
    Dann werde ich jetzt das einzig Mögliche tun und weiterlesen. Das Buch hat mich so richtig gepackt; es würde mich nicht wundern, wenn ich es heute oder morgen beendete. :-]

  • Zitat

    Original von SteffiB
    ... keinen pfeifenden Smilie, keinen pfeifenden Smilie ... böh
    Dann werde ich jetzt das einzig Mögliche tun und weiterlesen. Das Buch hat mich so richtig gepackt; es würde mich nicht wundern, wenn ich es heute oder morgen beendete. :-]


    Mal eine ganz intime Frage: Solltest Du nicht eigentlich gerade auf Bali sein? Oder bist Du es gar? :liegestuhl (Dafür hab ich wenigstens einen Smilie gefunden.)

  • Nö, der Gatte befindet sich gerade ohne mich im Flieger nach Bali, ich halte hier die Stellung. Ich könnte jetzt ja sagen, einer muss schließlich die Kohle ranschaffen, aber Herr harimau wird sich den größten Teil seiner Bali-Zeit dem Manuskript widmen und nur wenig faulenzen :grin

  • Ach Contz...." jetzt war die Armee sein Vater. Hier konnte er Befehle entgegennehmen und wurde bestraft, wenn er sie missbrauchte."
    Wie schlimm ist das denn?! :rolleyes
    Aber bei diesem Vater, eine versöhnliche Erklärung für mich.


    Ich fand Lene echt mutig, nach Ihrem Mann zu suchen und hab mich auch sehr vor den Wölfen und den Männerwölfen gefürchtet!
    Sie wäre heute eine tolle Karrierefrau mit ihren Ideen und Ihrem Fleiß!
    Man, gehts mir gut, ich bin Frau und mach was ich will! :anbet


    Ach, ich habe Gestern ein Veltins Bier getrunken und auf dem Etikett stand schon "Veltens"! :lache :lache :lache
    Schön, wenn man in einer Geschichte so drin ist!


    ... aber jetzt habe ich mich schon in den Teufel verliebt, Julio. Natürlich geht es mir nicht ganz gut dabei...

  • Zitat

    Original von SteffiB
    Nö, der Gatte befindet sich gerade ohne mich im Flieger nach Bali, ich halte hier die Stellung. Ich könnte jetzt ja sagen, einer muss schließlich die Kohle ranschaffen, aber Herr harimau wird sich den größten Teil seiner Bali-Zeit dem Manuskript widmen und nur wenig faulenzen :grin


    Herr harimau wird vermutlich sehr bedauern, dass Frau Steffi zuhause die Stellung hält, aber es soll auch Leute geben, die darüber sehr froh sind :grin


    Wenn ich den Spekulationsmodus anschmeiße, würde ich vermuten, dass Lene beim Eingraben beobachtet wurde und dass ihr da möglicherweise ein Strick draus gedreht wird. Beschwörung von finsteren Mächten zur Erlangung des erhofften Kindersegens. Wer weiß, vielleicht sogar von Marie beobachtet und später denunziert?


    Contz steht nach zwei Jahren (waren doch fast zwei Jahre?) ohne Nachricht wieder vor der Tür und Lene nimmt ihn wirklich zurück. Ich weiß nicht, ob ich das bewundernswert finden soll, weil sie damit zeigt, dass sie das Eheversprechen ernst nimmt und auch in schwierigen Zeiten zu ihrem Mann steht, oder ob ich ihr auf den Kopp hauen soll, weil sie den Kerl ohne großes Federlesen einfach so wieder aufnimmt. Sie hat so viel Stärke besessen und so viel Mut bewiesen in den zwei Jahren und hier macht sie nicht mal den Mund auf und geigt ihm was.


    Ich versuche die ganze Zeit, mir Julios Augen vorzustellen. Der Mann fasziniert mich :lache
    Die Farbe von hellen Sommerwolken mit einem schwarzen Kranz. Also hellgrau mit schwarzer Umrandung? Hab ich in Natura glaub ich noch nicht gesehen.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Herr harimau wird vermutlich sehr bedauern, dass Frau Steffi zuhause die Stellung hält, aber es soll auch Leute geben, die darüber sehr froh sind :grin


    Ich hab mir schon gedacht, dass das Ganze wieder Recherchezwecken dient. Immer uneigennützig im Dienste der Allgemeinheit unterwegs! Recht so!


    Zitat

    Wenn ich den Spekulationsmodus anschmeiße, würde ich vermuten, dass Lene beim Eingraben beobachtet wurde und dass ihr da möglicherweise ein Strick draus gedreht wird. Beschwörung von finsteren Mächten zur Erlangung des erhofften Kindersegens. Wer weiß, vielleicht sogar von Marie beobachtet und später denunziert?


    Ja, auf die Idee könnte man kommen ...


    Zitat

    Contz steht nach zwei Jahren (waren doch fast zwei Jahre?) ohne Nachricht wieder vor der Tür und Lene nimmt ihn wirklich zurück. Ich weiß nicht, ob ich das bewundernswert finden soll, weil sie damit zeigt, dass sie das Eheversprechen ernst nimmt und auch in schwierigen Zeiten zu ihrem Mann steht, oder ob ich ihr auf den Kopp hauen soll, weil sie den Kerl ohne großes Federlesen einfach so wieder aufnimmt. Sie hat so viel Stärke besessen und so viel Mut bewiesen in den zwei Jahren und hier macht sie nicht mal den Mund auf und geigt ihm was.


    Ja, darauf bin ich schon öfter angesprochen worden. Der Witz ist: ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass sie das tun könnte. Darüber habe ich nachgedacht, und meine Erklärung ist: Sie sieht ihre Ehe als Aufgabe, als Teamarbeit sozusagen. Und die soll funktionieren. Was hätte es für einen Sinn, ihn zusammenzufalten? Sie weiß um seine Schwäche und weiß, dass aus ihm nicht mehr rauszuholen ist. Später gibt es da noch einen hübschen Spruch zu, der ausdrückt, was ich meine.


    Zitat

    Ich versuche die ganze Zeit, mir Julios Augen vorzustellen. Der Mann fasziniert mich :lache
    Die Farbe von hellen Sommerwolken mit einem schwarzen Kranz. Also hellgrau mit schwarzer Umrandung? Hab ich in Natura glaub ich noch nicht gesehen.


    Ganz in der Anfangsphase der Planung habe ich ein Kosmetikwerbefoto gesehen. Das war zwar eine Frau, aber beim Anblick ihrer Augen dachte ich sofort: und die kriegt Julio. In Natura hab ich sowas in der Schärfe auch noch nicht gesehen.

  • Hm, wenn man mal bedenkt, dass dieser Abschnitt "Teufelsaugen" heisst....
    Also vielleicht nicht nur Julios Augen, sondern auch noch andere.
    Es gibt da im Musical "Footloose" einen Song, der davon handelt, dass man in einer Kleinstadt nichts unbeobachtet tun kann.
    Ach, Lenchen!

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ich gebe zu: Ich hab mich vor Julio von Anfang an fuerchterlich gegruselt.
    Mehr sag ich nicht dazu, denn fuenfmal hab ich jetzt einen Zweitsatz angefangen und jedes Mal waer's ein Spoiler geworden.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ich gebe zu: Ich hab mich vor Julio von Anfang an fuerchterlich gegruselt.
    Mehr sag ich nicht dazu, denn fuenfmal hab ich jetzt einen Zweitsatz angefangen und jedes Mal waer's ein Spoiler geworden.


    Aber dem Zweitsatz erfahren wir noch irgendwann, oder?
    Wobei ich sagen muss, dass Julio sich seit der Zeit, als Du ihn kennengelernt hast, noch etwas verändert hast. Am Anfang war er ja das Produkt eines grässlichen Missverständnisses zwischen mir und meinem Lektor ...

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Es ist doch unglaublich, was der Aberglaube alles vermag.
    Da zieht er furchtlos in den Krieg, weil er hät ja sei Lebtach kei Niersche g'gesse.


    Sprachlich hast Du Dich aber 1A im Hesseländsche akklimatisiert! :grin
    Ja, da kann man wirklich nur den Kopf schütteln. Auf der anderen Seite: Wenn man erstmal anfängt, sich mit dem Thema Aberglaube zu beschäftigen, entdeckt man ihn gruseligerweise auch heute noch an allen Ecken und Enden.

  • Zitat

    Original von Katerina


    Sprachlich hast Du Dich aber 1A im Hesseländsche akklimatisiert! :grin
    Ja, da kann man wirklich nur den Kopf schütteln. Auf der anderen Seite: Wenn man erstmal anfängt, sich mit dem Thema Aberglaube zu beschäftigen, entdeckt man ihn gruseligerweise auch heute noch an allen Ecken und Enden.


    Ein echter Hesse würde mit dem Kopf schütteln. Das was oben steht, so denkt sich ein Norddeutscher die hessische Sprache :lache

  • Ich musste bei Julios Beschreibung spontan an so einen denken. Auch wenn die Farben gar nicht stimmen. :grin


    In diesem Abschnitt wird so richtig deutlich, warum der Contz Katerinchens Lieblingsfigur ist. Wenn er seinen Schmatz- und Potz-Tick nicht hätte (Pieu, was ist das?), könnt man den beiden doch glatt ein Happy End zutrauen. Sie glaubts am Ende ja auch. Und das ist dann auch so ne Stelle, wo man vor der Lebensechtheit der Figuren nur den Hut ziehen kann. Bei ihrem Gebet zur Frau Holle hatt ich ja schon wieder nen Kloß im Hals. Ach, Lenchen ...


    Den Jobst mag ich auch. So eine treue Seele. Sogar der Vermieter ist "kein Unmensch", wenn er sogar auf eine Monatsmiete verzichten will, in solchen Zeiten.


    Die Klassiker des Dreißigjährigen Krieges sind in dem Büchlein ja alle versammelt, hab ich den Eindruck. Schwedentrunk, "fest sein", Spießrutenlauf, Magdeburg ... *g*


    Aber dass die Kerle damals so dumm waren, man möchts ja kaum glauben. Wahrscheinlich mussten sie sich den Quatsch mit den Nieren einreden, um nicht komplett durchzudrehen.


    Lene kennt das Wort Zobelchen nicht? Hatte das noch eine andere Bedeutung?


    Ein paar Stellen sind richtig zum Lachen. Etwa Jobst mit seinem Heiratsantrag: "Gewitter nochmal, ist das schwer." Oder die Oma, die haut ja auch immer schöne Dinger raus - der Wein zieht einem das Hemd in den Hintern. :rofl


    Den Thiel Bröll hats doch bestimmt gegeben, oder?