Das Bildnis des Dorian Gray

  • Das Bildnis des Dorian Gray


    Kinostart in Deutschland: 15.04.2010


    Regisseur: Oliver Parker


    Darsteller: Colin Firth, Ben Barnes, Ben Chaplin, Rachel Hurd-Wood, Emilia Fox u.a.


    Literaturverfilmung nach Oscar Wilde


    Über den Inhalt:
    Oscar Wildes einziger Roman diente Regisseur Oliver Parker als Stoff für seinen neuesten Film.
    In dessen Mittelpunkt steht Ende des ausgehenden 19.Jahrhunderts der junge Dorian Gray, der nach dem Tod seines Großvaters in
    dessen Haus nach London zurückkehrt.
    Kurz nach seiner Ankunft trifft der junge Mann auf den bekannten Maler Basil Hallward und den Dandy Henry Wotton. Dorian Gray genießt die Gesellschaft dieser Herren, lässt sich von Hallward malen und von den philosophischen Ansätzen und Lebensweisheiten Wottons beeindrucken.
    Mit Fertigstellung des Bildes müssen Gray und Hallward erkennen, dass ein Abbild Grays geschaffen wurde und der junge Mann scheinbar nicht altern wird.
    Mit dieser Erkenntnis beginnt Dorian Gray ein völlig anderes Leben.


    Meine Meinung:
    Bereits unzählige Male diente "Das Bildnis des Dorian Gray" als Vorlage für eine Verfilmung.
    Doch auch die x-te Adaption machte die Umsetzung eines Stoffes, der mit Ebenen spielt, nicht leichter.
    Uns so wollte es der Regisseur Oliver Parker offensichtlich allen Zuschauern Recht machen, indem er das literaturbegeisterte Publikum mit wunderbaren Parkaufnahmen und anspruchsvoller Kostümierung zufriedenstellte,
    den Freunden des erotischen Kino Nackt- und SM-Szenen nicht vorenthielt, den Fans von Splatterfilmen das notwendige Blut lieferte und den Anhängern von Horrorfilmen die notwendigen Gruselelemente bot.
    Herausgekommen ist ein kompakter, dicht an der Literaturvorlage gehaltener Film, der es dem Zuschauer schwer macht, eine Begeisterung zu entwickeln. Parker hat versucht, in zwei Kinostunden alles an Stoff unterzubringen, was ihm möglich schien.


    An der technischen Umsetzung gibt es nichts zu kritisieren, doch die schauspielerische Leistung von Ben Barnes als Dorian Gray bleibt fragwürdig. Von der Schönheit kann und darf dieser Film nicht leben, doch dieser Versuch wird mittels Kameraeinstellungen oft genug unternommen. Zuviel Starrheit und zuwenig Mimik lassen den Hauptakteur farblos wirken.
    Ben Chaplin überzeugt als Maler und Ästhet und Colin Firth brilliert als philosophierender Dandy Wotton, der sich gern als Manipulator sieht und seine Lebensvorstellungen durch Dorian Gray verwirklicht sehen möchte. Am Ende schließt sich der Kreis und Wotton muss einsehen, dass sein Einfluss auf Gray sich gegen ihn richtet. An dieser Stelle zeigt erstmals das schauspielerische Können von Ben Barnes, der zwar optisch nicht gealtert, aber dennoch geläutert und immer noch von Dämonen besessen ist, und zu Höchstform aufläuft.


    Mit seinem aktuellen Film hat Oliver Parker ein opulentes Drama geschaffen, das nicht alle Filmfreunde und noch viel weniger Literaturfreunde begeistern wird, aber eine bestimmte Szene unter Cineasten finden wird.


    Mein Fazit:
    Für Freunde des experimentellen Kinos eine Empfehlung wert!

  • Oooh, darauf hab ich gewartet. Werde mir den Film Ende des Monats anschauen, sobald ich Zuhaus beim Freund bin. Freu mich schon sehr, obwohl ich vom Ben Barnes als Dorian ja nicht so angetan bin :-(. Den Dorian aus dem Buch hab ich anders in Erinnerung..

  • Zitat

    Original von *stern*
    Oooh, darauf hab ich gewartet. Werde mir den Film Ende des Monats anschauen, sobald ich Zuhaus beim Freund bin. Freu mich schon sehr, obwohl ich vom Ben Barnes als Dorian ja nicht so angetan bin :-(. Den Dorian aus dem Buch hab ich anders in Erinnerung..


    ja ich mein auch das der Buch-Dorian dem damaligen Ideal entsprach und ziemlich gülden belockt war

  • Zitat

    Original von oemchenli
    Ich habe letztens im Fernsehen die alte Verfilmung mit Helmut Berger gesehen, ist schon anstrengend sich das anzutun.


    ist das nicht diese Adaption die irgendwann in den 70ern spielt?
    bin ich mal bei eingeschlafen, fand ich doof :wave

  • Zitat

    Original von *stern*
    Das mit dem Berger ist doch auch nen Stummfilm meine ich mal gelesen zu haben? Ich find die Verfilmung (1945 glaub ich) ganz gut.


    1970 Stummfilm ne wa :grin


    Der Berger hat gesprochen genau wie die Anderen auch.

  • Ich finde daß "blond" halt damals eine Art Schönheitsideal war. Darum ist Dorian Gray im Buch wohl auch blond.
    Die laut Buch unglaublich gut aussehende Hauptfigur wurde mit Ben Barnes meiner Meinung nach perfekt besetzt.
    Ich hab mich Monate lang auf den Film gefreut, und bin nun, da ich ihn gesehen hab, ziemlich begeistert.
    Am allermeisten hat mich allerdings Colin Firth in der Rolle Wotton´s beeindruckt!!!
    Man, Firth war ja kaum wiederzuerkennen!!!
    Alles in allem find ich das Werk recht gut umgesetzt.
    Klar, echte Oscar-Wilde- Freaks werden immer was zu nörgeln finden. Wie das eben so ist.
    Dann wiederum muß ich sagen, daß der Film nicht so für den Otto- Normalverbraucher geeignet ist.
    Zumindest ne leise Ahnung von der story sollte man haben, bevor man den Film sieht. Sonst könnte man ganz schön enttäuscht werden.
    Jedenfalls- ich fand ihn gut.
    Und Ben Barnes und Colin Firth waren einfach super. :anbet

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