• Hallo zusammen


    Ich würde gerne eure Meinung zu folgendem "Problem" einholen:


    Ich arbeite gerne mit Prologen und gebrauche dafür oft eine spannende Szene aus dem Buch ... um quasi den Appetit anzuregen.
    Wenn ich dann an die betreffende Stelle, wo eigentlich die Prolog-Szene hinkäme, gelange, wiederhole ich sie natürlich nicht mehr, sondern fasse sie höchstens mit ein, zwei Sätzen zusammen.
    Für mich war das eigentlich immer ein logisches Vorgehen ... kein Wunder, ich kenne ja meine Story ;-) ... aber kürzlich schreibt mir eine Leserin, dass an besagter Stelle doch irgendetwas fehle. Sie verstehe nicht, wieso der jetzt plötzlich gestorben sei.


    Drücke ich mich klar aus? Und kennt ihr dieses Problem? Wenn ja, wie geht ihr damit um? Oder soll ich das einfach ignorieren? Die meisten konnten den Prolog vermutlich - in Gedanken - an besagter Stelle einsetzen ... oder sie getrauten sich nicht zu meckern. ;-)


    Grüsse
    Margot

  • Hallo Margot,


    ein Prolog erzählt normalerweise die Ereignisse, die sich vor der Geschichte abspielen, die Du erzählst. Du stellst allerdings eine "Vorschau auf spätere Ereignisse" an den Anfang, um dem Leser Appetit zu machen. Diese Vorgehensweise würde ich vermeiden.


    Liebe Grüße,


    Dieter.

  • Zitat

    Original von Dieter
    ein Prolog erzählt normalerweise die Ereignisse, die sich vor der Geschichte abspielen, die Du erzählst.


    Das stimmt so nicht. Mitunter ist das der Fall, aber durchaus nicht immer.


    Zitat

    Du stellst allerdings eine "Vorschau auf spätere Ereignisse" an den Anfang, um dem Leser Appetit zu machen. Diese Vorgehensweise würde ich vermeiden.


    Wieso? Bei Filmen funktioniert der Teaser am Anfang doch auch.


    Ich könnte mir vorstellen, dass das Problem eher darin liegt, dass viele Leute Prologe grundsätzlich nicht lesen. Vielleicht sollte Deine Zusammenfassung an der entsprechenden Stelle einfach etwas ausführlicher sein, damit man die Szene auch verstehen kann, wenn man den Prolog nicht gelesen hat.

  • Margot ,


    ich vermeide es möglichst, einen Prolog voranzusetzen. Außer er muss dem Leser die Örtlichkeit, an der etwas geschieht, beschreiben.


    Das ist dann eine Art Ortsbestimmung..."aha, da spielt das also".


    Mit der Handlung an sich verquickt zu werden, ein Bestandteil des Ganzen zu sein, das ist nicht der Sinn des Prologs.
    Das ist contraproduktiv und verwirrt.


    euer hef

  • Hallo Katerina,


    nun ja - Prolog bedeutet ja "Vorwort" und wird im allgemeinen so verwendet. Alles andere ist dann kein Prolog, sondern steht nur vor dem eigentlichen Text bzw. ist sogar ein Teil davon.


    Zitat:

    Zitat

    Bei Filmen funktioniert der Teaser am Anfang ja auch.


    Weshalb er ja auch Teaser heißt und nicht Prolog weshalb Margots Prolog vieleicht eher ein Teaser ist? :wave


    Liebe Grüße,


    Dieter.

  • Zitat

    Original von Dieter
    nun ja - Prolog bedeutet ja "Vorwort" und wird im allgemeinen so verwendet.


    Klar. Es heißt "Vorwort", weil es vor der eigentlichen Geschichte steht. Was aber nicht bedeuten muss, dass der Prolog zeitlich vor der eigentlichen Geschichte spielt.


    Zitat

    Alles andere ist dann kein Prolog, sondern steht nur vor dem eigentlichen Text bzw. ist sogar ein Teil davon.


    Das wäre mir neu. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

  • Ich kenne so Geschichten aber auch, wo quasi die "dramatische Situation" an den Anfang gestellt wird und danach dann erstmal beschrieben wird (manchmal auch fast über das ganze Buch), wie es dazu kommt. Finde ich manchmal auch durchaus nett...
    Vielleicht dann wirklich die Szene etwas ausführlicher zusammenfassen, oder evt. einfach in anderen Worten (oder aus einer anderen Perspektive) nochmal erzählen?

  • Margot


    willkommen bei den Eulen und gleich mit einem 'heißen' Thema.
    Die Prolog-Diskussion.


    Vorrede: :grin


    als Leserin kann ich Prologe bei Romanen nicht ausstehen, wäre ich Romanautorin würde ich sie meiden, wie die Teufelin das Weihwasser.


    Prologe sind problematisch. Das hat mehrere Gründe.
    Den ersten sehe ich darin, daß es eine gewisse Verwirrung gibt seit einigen Jahren, bezüglich der Bedeutung des Worts und damit dann zusammenhängend seiner Funktion.
    Der Ausdruck stammt eigentlich aus der Theatersprache, ein Prolog ist, klassisch gesehen, Teil eines Dramas. In der Epik war er selten zu finden und kam auch später auf.
    Eigentlich dient er dazu, das Geschehen auf der Bühne in einen größeren Kontext einzuordnen. Das 'große' Beispiel dafür ist Goethes Faust. Der 'Prolog im Himmel' (sic!) richtet den Blick auf die Giganten Gott und den Teufel, die Handlung selbst spielt sich in einem viel kleineren Rahmen ab, wenn auch die Giganten ihre Finger in der Suppe haben.
    Das funktioniert auch mit philosophischen, politischen Abstrakta, Hauptsache: groß.


    Inzwischen, und vor allem in den letzten zehn, fünfzehn Jahren, ist der Prolog ein häufiger Gast in Unterhaltungsromanen geworden. Der große Rahmen für das kleinere und kleine Folgende ist er längst nicht mehr.
    Meist ist seine Funktion die eines Teasers geworden. Ein Lockmittel für die LeserInnenschaft.
    Wenn ich die Beschreibung Deiner Vorgehensweise richtig verstanden habe, setzt Du ihn auch genauso ein.
    Ob die Zusammenfassung des Teasers an der entsprechenden Stelle der Handlung genügt? Ich habe den Verdacht, daß das nicht so ist. Ich fürchte nämlich, daß die meisten LeserInnen Prologe zwar durchaus lesen, aber spätestens dann, wenn die Haupthandlung richtig am Laufen ist, vergessen haben.


    Daß eine Deiner Leserinnen gemeckert hat, finde ich ganz toll. Auch wenn es für Dich nicht soo schön war, entschuldige, ich weiß. :lache


    Hast Du mal daran gedacht, einen bestimmten Erkennungssatz zu formulieren und dann diesen an der entsprechenden Stelle zu wiederholen? Oder eine bestimmte Stimmung?
    Auch eine gute Möglichkeit ist es - und das gefällt sogar mir :grin - die Prolog-Handlung an besagter Stelle aus einer anderen Perspektive noch einmal zu erzählen.


    Dann gäbe es noch die Möglichkeit, den Prolog aus der eigentlichen Handlung ganz herauszulassen und am Ende mit einem Epilog aufzulösen. Das stört dann den Lesefluß überhaupt nicht und die LeserInnen haben ihre Ruhe.


    Ich sehe aber keinen Grund dafür, Deinen gewohnten Aufbau grundsätzlich zu ändern, nur weil sich einmal eine Leserin gemeldet hat. Es kann ja, sein, daß es tatsächlich eine Schwachstelle war. Man schreibt ja nicht immer gleich gut, leider.




    :wave



    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hallo Katerina,


    Zitat

    Original von Katerina
    Es heißt "Vorwort", weil es vor der eigentlichen Geschichte steht. Was aber nicht bedeuten muss, dass der Prolog zeitlich vor der eigentlichen Geschichte spielt.



    Die Wortherkunft "Vorwort" leitet sich nicht von dem Ort ab, wo der Text steht, sondern von der Funktion, die er einnimmt. Prolog läßt sich vielleicht besser mit Vorrede übersetzen, welche die Funktion der Einleitung in den Text übernimmt.


    Sicherlich hast du Recht, wenn Du schreibst, der Prolog braucht zeitlich nicht vor der Handlung zu liegen. In "Der Name der Rose" beschreibt Umberto Eco zum Beispiel im Prolog wie er zu dem Manuskript gekommen ist, als das er seinen Roman ausgibt. Und dieses Auffinden des Manuskripts liegt zeitlich natürlich später als der Inhalt des "Manuskripts".


    Viele Grüße


    Dieter.

  • Hallo zusammen


    Vorab herzlichen Dank für eure Meinungen. :bluemchen


    Ich sehe schon, beim Prolog scheiden sich die Geister. Und ich weiss auch, dass viele Leser/-innen den komplett überspringen. Evtl. hat das die meine ja auch getan, auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann. Das wäre ja, als würde man die Vorspeise wieder zurückgehen lassen. ;-)


    Anyway. Eure Meinungen zeigen mir aber deutlich, dass Prolog nicht einfach Prolog ist. Je nach Geschmack erwartet man etwas vollkommen Gegensätzliches von ihm. Und ich, als Leserin, sehe ja selbst, wie verschieden die Autoren mit ihm umgehen. Dahingehend werde ich mir jetzt immer sehr gut überlegen, wie und was ich als Vorspeise einsetzen werde. Wie gesagt, der Appetit muss angeregt werden.


    Zweimal erzählen aus anderer Perspektive ist sicher eine Möglichkeit. Je nach dem, ob das passt, greife ich gerne auf diesen Tipp zurück, danke.


    Ich habe gestern noch mit einem Kollegen darüber gesprochen und er hat mir auch noch eine Möglichkeiten vorgeschlagen, wie man mein "Problem" vermeiden könnte: Im Prolog steht eine Szene, die für die Handlung wichtig/spannend ist, die aber jemand erzählt, der später keine eigene Stimme mehr hat. So vermisst man diesen Sprecher nachher auch nicht.


    ... dies immer bezüglich der Handlung.


    Nochmals ein grosse Merci und auf spannende, gut gemachte Prologe! ;-)


    Grüsse
    Margot

  • Hallöchen,


    beim Prolog scheiden sich tatsächlich die Geister. Manche lesen ein Buch tatsächlich von vorne bis hinten, selbst die Danksagung und die Vita. Andere wollten nur die eigentliche Geschichte und meiden selbst den Prolog und den Epilog. Viele glauben (grade bei Krimis und Thrillern), dass im prolog evtl. schon zu viel von der Lösung verraten werden könnte und möchten sich die Spannung nicht nehmen lassen. Andere aber meinen, dass sowohl Vor- als auch Nachwort lediglich geschwafel vom Autoren ist, der nicht auf den Punkt kommen kann.


    Den schlechten Ruf könnte grade der Prolog haben, weil ihn einige Autoren als Standart ansehen. Da gibts keinen Roman ohne Prolog und nach dem Lesen des Buches fragt man sich nicht nur einmal, ob es denn wirklich nötig war, das Ding Vorwort zu nennen, oder ob es nicht einfach nur das erste Kapitel war.


    Setzt man das Vorwort allerdings als Stilmittel ein, hat man sehr viele Möglichkeiten. Zum einen bringt man den Leser tatsächlich innerhalb kürzester Zeit in die richtige Zeit und Stimmung. Beispielsweise wenn in dem Buch ein Polizist gegen einen Mörder ermittelt und im Vorwort erleben wir mit, wie der Killer denkt und mordet.


    Eine andere Möglichkeit ist, den Leser auf die falsche Spur zu locken. Oder ein zu umfassendes Thema vorher zu erklären. Oder eine Vorgeschichte der Hauptfigur kurz zusammenzufassen, die zwar für das Buch nicht entscheident wichtig ist, aber um die Figur und deren handlung nachzuvollziehen doch interessant wäre.


    Einen Prolog als Teaser zu benutzen hab ich bislang noch nicht erlebt. Grade, dass dann im späteren Verlauf des Buches das Kapitel kommt und die spannende Stelle nur noch zusammengefasst wird, finde ich eine unglückliche Entscheidung. Die Spannung sollte doch wie eine Daumenschraube langsam angezogen werden, der Spannungshöhepunkt sollte nicht einfach nur in ein paar Zeilen abgehandelt werden. Dann lieber auf den Prolog verzichten, oder die Geshcichte nicht chronologisch erzählen, sondern ein wenig mit Vergangenheits- und Gegenwrtsform spielen, so dass das spannende Kapitel nicht quasie "wiederholt" wird.


    Sehr interessantes Thema :)

  • Zitat

    Original von Ramundriel
    Einen Prolog als Teaser zu benutzen hab ich bislang noch nicht erlebt. Grade, dass dann im späteren Verlauf des Buches das Kapitel kommt und die spannende Stelle nur noch zusammengefasst wird, finde ich eine unglückliche Entscheidung. Die Spannung sollte doch wie eine Daumenschraube langsam angezogen werden, der Spannungshöhepunkt sollte nicht einfach nur in ein paar Zeilen abgehandelt werden.


    Ich könnte mir das sehr nett vorstellen. Der Prolog als Puzzlestück, bei dem der Leser sich die ganze Zeit überlegt, wie das in die Geschichte passen könnte, weil es scheinbar gar nicht (zum Beispiel dazu, wie die Personen sich bisher verhalten) passt. Und dann, mittendrin, fällt das Stück an die richtige Stelle, und - Bingo!
    (Mir fällt gerade nur ein Filmbeispiel ein. Bei Enterprise-NG gab es mal einen Teaser, wo man schlicht und einfach nur sieht, wie die Enterprise explodiert. Und die ganze Folge über lauert man drauf, wie es wohl zu dem Undenkbaren kommen kann.)

  • Ich bin kein Freund von Prologen. "Musste" aber nun einen schreiben, denn eine Situation, mit der mich die Lektorin konfrontierte, ließ keinen anderen Weg zu (die Forderung war, den Charakter der Protagonistin "anschmiegsamer" zu machen, aber das konnte ich vor dem Rest der Geschichte nicht "verantworten" - als Alternative habe ich das Vorleben und damit das Wesen der Protagonistin "erklärt" und dazu einen Prolog hergenommen).


    Beim nächsten Mal werde ich wieder versuchen, ohne den Prolog auszukommen.

  • Zitat

    Original von Dieter
    Hallo Katerina,




    Die Wortherkunft "Vorwort" leitet sich nicht von dem Ort ab, wo der Text steht, sondern von der Funktion, die er einnimmt. Prolog läßt sich vielleicht besser mit Vorrede übersetzen, welche die Funktion der Einleitung in den Text übernimmt.


    Da würde mich mal interessieren, woher du das weißt. Wenn wir beim Griechischen sind: In Pro-ömium z.B. spielt das "pro" meiner Meinung nach explizit auf die Stellung dieses Abschnitts im Kontext an (zeitlich sagt das "pro" hier im Übrigen recht wenig aus - ein Proömium ist meist ja eher so etwas wie eine thematische Einleitung) - wieso nicht beim Prolog? Ich lasse mir das gern von dir erklären.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Liebe Fran-87,


    ich sage ja genau das, was Du auch sagst: Nämlich das der Prolog die Funktion einer thematischen Einleitung hat. Gleichzeitig steht er natürlich zu Beginn eines Textes, da nur hier ein Prolog Sinn macht. Ist es nicht so, dass das Wort "Prolog" so etwas wie ein definiertes Fachwort ist? Daher bin ich der Meinung, ein Prolog ist etwas anders als eine Vorschau, die weiter oben in diesem Thread so oft als "Prolog" bezeichnet wird, was nach meiner Meinung falsch ist.


    Im Übrigen schreibst Du, das Wortteil "Pro" sagt zeitlich nicht viel aus, schreibst jedoch gleichzeitig, Proömium meint so etwas wie eine thematische Einleitung. Eine Einleitung macht aber doch nur vor dem Haupttext Sinn, steht also - vom Ort her betrachtet - vor dem Text und wird daher in der Regel ZEITLICH vor dem Haupttext gelesen.


    Das Wortteil "Pro" hat nach meinem Verständnis noch mindestens eine weitere Bedeutung, nämlich ein "Fürsprechen" im Sinne von Pro und Kontra. Jetzt können wir uns fragen, ob der Prolog auch die Funktion des "Für den Text sprechen" übernehmen kann? Wenn dem so ist - und die Erklärungen in Bezug auf die klassische Funktion des Prologs sprechen dafür - dann gäbe es eine weitere Bedeutungsebene des Wortes "Prolog", die ihrer Funktion nach eine zeitliche und örtliche Vorrangstellung des Prologs - sozusagen stillschweigend - impliziert.


    Viele Grüße,


    Dieter

  • Grundsätzlich mag ich Prologe, finde aber, dass sie in letzter Zeit überstrapaziert werden. Ich gehe da vollkommen konform mit Magali: Der Prolog scheint in den meisten Büchern die Funktion eines Teasers zu übernehmen, sprich, der reinlesende Leser bekommt ein paar appetitanregende Happen zugeworfen.
    Wahrscheinlich ist es heute ein größeres Kunststück, ohne Prolog auszukommen, also ohne "Big Bang" gleich zu Beginn den Leser und potentiellen Käufer in die Geschichte hineinzuziehen.


    Persönlich finde ich diejenigen Prologe am schlimmsten, in denen eine Szene aus der Vergangenheit geschildert wird (etwas: die Heldin wird geboren und die Mutter stirbt dabei) und die eigentliche Handlung beginnt dann erst 10, 20 Jahre später. Das erinnert mich eher an die Erzähltechnik in Filmen.


    Gegen eine Rahmenhandlung, etwa eine Geschichte, die die Haupt-Geschichte erzählt, spricht für mich dagegen nichts. Aber hierfür dürfte sich das Stilmittel Prolog-Epilog nicht unbedingt eignen.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von magali
    Ich fürchte nämlich, daß die meisten LeserInnen Prologe zwar durchaus lesen, aber spätestens dann, wenn die Haupthandlung richtig am Laufen ist, vergessen haben.
    magali


    Ja, das Phänomen kenne ich ... so geht mir das als Leser häufig. Im "Prolog" macht irgendwer irgendwas, das 300 Seiten lang zu nix Bezug hat, was ich grad lese. Und wenn dann der Teufel aus der Kiste kommt, habe ich zwar das undeutliche Gefühl, die Szene schon mal wo gelesen zu haben, aber in der Regel vermute ich, die sei bei jemand anderem geklaut worden. An den Prolog als solchen erinnere ich mich nicht. Den lese ich meist im Nachhhinein nochmal und kapiere die Zusammenhänge erst dann.


    Interessante Problematik, das mit dem Prolog. Damit kämpft ein Autor aus meinem Umfeld auch gerade. Beim Bemühen, seine Geschichte in ein Großes Ganzes einzusortieren - also einen klassischen Prolog zu schreiben - ist ihm dieser Prolog zu einer Art eigenem Kurzroman geraten. Und als "Roman vor dem Roman" ist diese Einrichtung auch nicht gedacht.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner