'Glencoe' - Seiten 221 - 280

  • Ich zähle auch zu denjenigen, die detailgetreue und umfangreiche Schilderungen von Schlachten nicht besonders lieben. Aber wenn man ernsthafte historische Romane liest, kommt man wohl nicht drumherum.


    In den bisherigen kriegerischen Auseinandersetzungen bildete Sandy Og den Mittelpunkt und der Zwiespalt, selbst zu überleben und sein Widerstreben, andere zu töten, wurde sehr eindringlich geschildert. Seine Zerrissenheit kann ich gut nachempfinden und sie tut mir weh :-(. Als sehr bedrückend empfinde ich auch, dass einige wie z.B. Lochiel und auch Sandy Og die Unsinnigkeit und Aussichtslosigkeit dieses Krieges erkennen und trotzdem "sehenden Auges" ins Unglück marschieren. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass diese doch auf der einen Seite so stolzen und unabhängigen Männer sich andererseits unfähigen Führern unterordnen und ihr Leben einem König opfern, der für sie außer Schmähungen nichts übrig hat *seufz*.


    Ceana tut mir Leid. Sie liebt Sandy wie eine Frau einen Mann, aber er sie "nur" wie ein Bruder seine Schwester. Ob das noch weitere Probleme in sich birgt :gruebel?


    Was die kleine Familie von Sarah, Sandy und Duncan angeht könnte ich mir die Haare raufen! Sie haben so viel Liebe einer für den anderen, und sind stolz aufeinander, vor allem auf ihren kleinen Sohn - können oder wollen es einander aber nicht zeigen und jeder kämpft sich mehr oder weniger einsam durch sein Leben. Warum, warum, warum :bonk?


    Zitat

    Sandy und Sarah bleiben für mich schwer erfassbare Figuren. Alle anderen wachsen mir ans Herz, nur die zwei nicht


    Das kann ich für mich nicht bestätigen. Obwohl ich die beiden gerne mal ordentlich schütteln oder in den Allerwertesten treten könnte, sind sie mir jetzt schon lieb geworden. Ich hoffe sehr, dass ich sie am Schluss nicht hergeben muss!

  • Zum Schluss darf ich natuerlich nichts sagen, Lumos - aber ich freu mich, dass Du die beiden magst. Ich mochte sie sehr.


    Die Unterordnung von Kriegfuehrenden unter minderbegabte Fuehrungsoffiziere ist fuer mich die gesamte Militaergeschichte hindurch ein ganz schwer fassbares Phaenomen. Ich bitte ganz herzlich, den hinkenden Vergleich zu entschuldigen, er hinkt wirklich gemein - aber mich erinnert das zuweilen an den inneren Kampf eines Katholiken, der weiss, dass er sich einem wenig geeigneten Papst fuegen muss.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zu diesem Abschnitt bleibt mir nicht viel zu sagen, was nicht im vorherigen Durchgang schon herausgearbeitet wurde - aber ich muss dringend ein Lob an Charlie loswerden: Ich liebe deine Art, Schlachten zu beschreiben. Man fühlt sie mit, so wie du sie schreibst, es ist eben keine sinnlose Aneinanderreihung von Brutalität (obwohl die natürlich auch nicht ausbleibt). Man fühlt die Euphorie, die Verzweiflung, den Tod mit. Bei anderen historischen Romanen ertappe ich mich schon mal dabei, Schlachten "querzulesen", hier nicht.

  • Vielen Dank, Ellemir - darueber freue ich mich sehr, weil es mir so so wichtig ist, vom Krieg zu schreiben. War es immer, wird es aber immer mehr.


    Das moecht' ich gern fuer den Rest meines Lebens machen. Schreiben von Liebe und Krieg.


    Wenn ich lese, wie Du es beschreibst, freue ich mich wirklich gewaltig - weil es genau so gemeint war.


    Alles Liebe.
    Charlie

  • Zitat

    Original von Lumos


    Was die kleine Familie von Sarah, Sandy und Duncan angeht könnte ich mir die Haare raufen! Sie haben so viel Liebe einer für den anderen, und sind stolz aufeinander, vor allem auf ihren kleinen Sohn - können oder wollen es einander aber nicht zeigen und jeder kämpft sich mehr oder weniger einsam durch sein Leben. Warum, warum, warum :bonk?


    Da gebe ich dir völlig Recht. Und ich verstehe es einfach nicht. Ja ok, die Zeiten waren anders und sicherlich gehörte diese ganze "Gefühlduselei" nicht zu den Stärken der damaligen Zeit, aber dennoch kann man doch wenigstens in seinen eigenen 4 Wänden ehrlich über seine Gefühle zueinander sprechen oder? Hm.. Schade, dass Sandy und Sarah so irgendwie nicht so richtig zueinander finden.


    Schön fand ich die Szene, als der kleine Duncan zu seinem Vater "gerannt" kam und Sandy sich so herzlichst darüber freut. Ja, auch die damaligen Männer hatten schon ein weiches Herz. ;-)


    Den letzten Abschnitt, in dem Lochiel und Sandy fliehen, den fand ich sehr gut beschrieben. Da muss ich gestehen, dass ich mich auch mit einfühlen konnte und gehofft habe, dass beide überleben. Nun ist Sandy verletzt, doch anscheinend nicht lebensgefährlich.


    Langsam habe ich den Verdacht, dass unsere Ceana Mary ist. So richtig hat man doch noch nicht erfahren, woher sie eigentlich kommt, oder? Und ich glaube bei dem vorherigen Abschnitt hatte eine andere Eule geschrieben, dass die beiden sich so ähnlich sind. Also wer weiß? ;-)

  • Wieso hat dieser Argyll so einen Hass auf die Hochländer??


    Dass er diese "Untermenschen" mit Stumpf und Stil ausrotten will?


    Wieso dieser Ausdruck, gab es ihn damals schon?? Überhaupt gibt es keine Untermenschen höchstens Unmenschen und das ist er wohl einer und mit ihm die ganze Williamsbrut.
    Dass sich Rob vor diesen Karren spannen lässt. Und nicht mal auf gute Worte hört.


    Und der alte Dummkopf MacIan lässt sich seinen Stolz auch nicht ausreden, lieber opfert er seine Leute.



    Ceana lässt sich ja gern von Sandy retten, ich bin ja sowas von gespannt wie das noch ausgeht obwohl ich sie nicht verstehe. Gut, mir würde der Kerl wahrscheinlich auch lecker vorkommen :grin und Sarah ist nicht selbstbewusst genug ihren Anspruch und noch mehr ihre Liebe zu zeigen.

  • Ich bin ja gespannt wie Mary sich entscheidet, leider ist die Welt kein Puppenhaus, wie kann man Königin sein, veranwortlich für Tausende und dafür nicht gerüstet??? Was hatte sie den für eine Erziehung???


    Ihr Diener, wenn auch Tiefländer spricht wahre Worte aus, gibt es kein Schottland mehr ginbt es auch keine Stuarts. Das sollte sie beherzigen, leider befürchte ich sie geht den leichten Weg. Da hat sie feurige, kampfbereite Leute und sie werden von ihren Regenten derart verraten.
    Was William sagte fand ich auch wegweisend, "die Schotten sollten sich mit dem König abfinden den sie bekommen, denn sie sind jedem gleich gleichgültig."


    Schade, dass ihnen das nicht einer flüstert.



    Zitat

    Original von Ellemir
    Man fühlt die Euphorie, die Verzweiflung, den Tod mit. Bei anderen historischen Romanen ertappe ich mich schon mal dabei, Schlachten "querzulesen", hier nicht.


    Ja, das geht mir auch so, ob das jetzt bei Herr der Ringe ist oder der Highländer saga, das war so ermüdend.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
    smilie_winke_039.gif

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Findus ()

  • Mary war nicht dazu erzogen, Koenigin zu werden. Zum einen hatte ihr Vater damit gerechnet, einen ueberlebenden Sohn zu haben, und zum andern gab es noch die Moeglichkeit, sie an einen Wunsch-Regierungskandidaten zu verheiraten. Sie war auf die Rolle nicht vorbereitet und allem Anschein nach auch nicht der Typ dafuer.

  • Ich hab mich nochmla intensiv, was halt Wiki hergibt, mit ihr beschäftigt und muss mein Urteil revidieren.


    Zumindest als sie noch bei guter Gesundheit war hat sie die Regierungsgeschäfte wohl sehr gut erledigt, soweit sie in der Lage dazu war. Sie hatte die Regierungsgsgewalt ja gemiensam mit ihrem Mann und hätte ihn so nicht zu fragen brauchen. Während seiner zahlreichen Abwesenheiten erwarb sie sich die Achtung des Volkes und des Parlaments .
    Sie war also durchaus in der Lage gute Entscheidungen zu treffen und war nciht nur die verspielte, vewöhnte Person, wie sie mir im Buch vorkommt.