Die Philosophin – Peter Prange

  • Zum Buch (Klappentext)


    Paris 1747. Von Gott und den Menschen verraten, gerät Sophie in die brodelnde Hauptstadt des Königreichs. Um zu überleben arbeitet sie im Café „Procope“, Treffpunkt der Freidenker und Aufrührer. Gegen ihren Willen verliebt sie sich in einen Gast: Denis Diderot. Der Philosoph plant das Gefährlichste Buch der Welt seit der Bibel, eine Enzyklopädie mit dem ganzen Wissen der Menschheit – Sprengstoff für die morsche Monarchie. Schon bald begreift Sophie, dass es dabei um viel mehr geht als nur um ein Buch. Es geht um ihr eigenes Leben, ihr Recht auf Freiheit, Liebe und Glück.


    Zum Autor


    Peter Prange, geboren 1955, promovierte nach dem Studium der Romanistik, Germanistik und Philosophie mit einer Arbeit zur Sittengeschichte der Aufklaerung. Seit dem Erfolg des deutsch-deutschen Familienromans „Das Bernstein-Amulett lebt er als freier Schriftsteller in Tübingen.


    Meine Meinung


    Ich liebe ja Nachschlagewerke und hätte gerne eine Enzyklopädie. Ich hab nur ein Lexikon (20 Bände) aber meine Eltern haben eine 25-bändige riesigformatige Enzyklopädie, die sie über Jahre hinweg zusammengesammelt haben und die hab ich als Kind schon immer gern an einer beliebigen Stelle aufgeschlagen und hab dann einfach gelesen und bin den Querverweisen gefolgt. :anbet Insofern fand ich das Buch sehr interessant, weil es den Entstehungsweg einer Enzyklopädie zeigt und auch die ganzen Schwierigkeiten, mit denen die Beteiligten damals zu kämpfen hatten. Auch hat es mich angeregt, mich mal über verschiedene historische Persönlichkeiten wie zum Beispiel Rousseau, Voltaire oder die Pompadour genauer zu informieren.


    Das Buch ist recht flüssig zu lesen, die historischen Hintergründe werden alle ausreichend erklärt und im Anhang gibt es dann eine Zeittafel, der man entnehmen kann, welche Ereignisse als gesichert werden. Hin und wieder ist der Autor im Roman von der Zeittafel ein wenig abgewichen und ich hab auch irgendwo gelesen, dass Sophie Diderot getroffen hat als sie 39 war, im Roman war sie aber grad erst 20.


    Etwas irritiert hat mich, dass die einzelnen Kapitel zum Teil nur 2 Seiten lange sind und auf den letzten 200 Seiten hatte ich irgendwie genug von „Band X der Enzyklopädie wird verboten, Band X wird doch gedruckt, Band Y wird verboten, Band Y wird doch ausgeliefert…“. Da kann der Autor zwar nichts für, dass das so war, aber trotzdem fand ich es irgendwann etwas ermüdend.


    Insgesamt hat mich das Buch nicht völlig vom Hocker gerissen, aber total schlecht fand ich es auch nicht. Ich würde bei Amazon wohl 3-4 Sterne vergeben.


    Interessante Links


    zu Denis Diderot


    zu Sophie Volland


    Zur "Encyclopédie" und Mme Pompadour


    Lg Iris :wave

  • Hallo,


    ich habe das Buch anfang März gelesen und fand es nur OK. Jetzt, da ich mich durch den Schwarm quäle und gar keine Lust mehr auf lesen habe (ich bin so froh, wenn ich das Buch durch hab), denke ich gerne daran zurück. Die kurzen Kapitel haben mich als in der Bahn Leser eher gefreut als gestört, liegt wohl aber auch daran, das ich im Lesefluss über Kapitelenden nur hinweglese, dafür hatte ich Probleme mit den Figuren. Sie waren alle gut gezeichnet, aber so richtig sympathisch wurde mir die Hauptfigur irgendwie nicht. Bei Amazon würde ich auch 3 bis 4 Sterne vergeben.


    Liebe Grüße
    Minerva

  • Zitat

    Original von Angelcurse
    Hat noch jemand eine Meinung zu diesem Buch?


    Ja, ich :-)


    Ich habe es schon vor längerer Zeit gelesen und fand
    es sehr interessant. Es ist aber so, wie Delphin schreibt:
    Flüssig zu lesen, aber teilweise ermüdend.
    Dennoch gefiel mir das Buch insgesamt ganz gut.
    Es ist mal etwas anderes, aber wenn dir "Die Principessa"
    nicht gefallen hat, dann würde ich hiervon die Finger lassen.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • ich habe das buch mit 7 punkten bewertet...


    die geschichte um die enzyklopädie fand ich ganz schön, die idee eine solche so schreiben und damit sämtliche kirchenväter auf die barrikaden zu bringen fand ich recht gut...


    jedoch fand ich die geschichte um sophie stellenweise etwas öde...
    bin da vielleicht auch etwas verwöhnt, weil ich erst jetzt meine bemerkung zum buch schreibe, nachdem ich die wanderhure gelesen hab...


    aber 7 punkte geb ich gerne :grin


    liebe grüssle
    die_kleene_

  • hmm... ich denke, ich bin da die große ausnahme. mir hat das buch nämlich SEHR gut gefallen und ich konnte es nicht aus der hand legen.
    aber mir ist gestern erst aufgefallen, nachdem ich "der kalligraph des bischofs" von titus müller ausgelesen hatte, daß meine meinung wohl oft von der "allgemeinen meinung" (sprich: amazon-rezensionen) abweicht.
    ich kann die philosophin nur bedingungslos empfehlen :-)

    Was ist das Beste daran, erwachsen zu sein? Daß ich nicht mehr betteln muß "Nur noch dieses Kapitel, dann mach ich das Licht aus ... bitte!!! "

  • Ich kenne 'nur' das Hörbuch -


    und das hat mir auch sehr gut gefallen. Mag sein, weil es im Enzyklopädie-Teil gekürzt ist -


    aber ich konnte es jeweils kaum erwarten ins Auto zu kommen.


    Mehr dazu auch in meiner Rezi zum hörbuch.
    :wave

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Ich las das Buch auch, weil der Titel vielversprechend war.


    Sophie mag auch eine intelligente junge Frau gewesen sein, aber "Philosophin"?


    Meiner Meinung nach stand auch eher Denis Diderot im Mittelpunkt der Handlung, die nur vor sich hin plätscherte.


    Interessant war hingegen die Person der legendären Marquise de Pompadour.


    Dennoch hätte ich persönlich bei dem Titel etwas mehr Tiefgrund erwartet.


    Insgesamt fand ich den Roman etwas "blaß" und habe derzeit keine Ambitionen, weitere Bücher von Peter Prange zu lesen.


    Lieben Gruß,


    die Fride :wave

  • Ich fand es ein sehr interessantes Buch, das flüssig zu lesen war. Die kurzen und zahlreichen Kapitel haben manchmal auch einiges für sich (hmmm....das Kapitel lese ich aber jetzt noch fertig, bevor ich xyz erledigen muss....ach noch eins, die sind ja sooo kurz....mmmm, eins noch, aber dann...usw. ;-) )


    Ich fand Sophie aber auch eher eine, wenn auch interessante, Nebenperson. Die Hauptfigur war für mich Diderot. Es ist erstaunlich, wie lange für das Werk gebraucht wurde und wievielen Rezessionen es unterlegen war. Ich glaube, unsere Gesellschaft weiß die Pressefreiheit manchmal gar nicht richtig einzuschätzen, so lange ist es immerhin nicht her, dass in Europa solche Zustände herrschten....


    Gefallen hat mir auch die Beschreibung der Madame Pompadou, ohne Schnörkel, wie sie wirklich gewesen hätte sein können. Paris als große Krake zu beschreiben fand ich auch gelungen.


    Ich kann das Buch nur empfehlen!


    :wave

  • Lange stand ich unschlüssig vor diesem Buch, sollte ich es wirklich zur Hand nehmen und es lesen. Vielleicht war es wieder nur einer dieser fürchterlichen Schinken, die sich anmaßend „historisch“ nennen. Egal, versuchen konnte ich es ja mal.
    Ich habe diesen Entschluss nicht bereut. Vielmehr habe ich mich geärgert, dieses Buch viel zu lange auf dem SUB liegen gelassen zu haben.
    Prange versteht es meisterhaft, die damalige Zeit lebendig werden zu lassen. Seine Beschreibung des Dichters und Philosophen Diderot ist in meinen Augen eine wirkliche Meisterleistung.
    Die HÖR ZU bezeichnete das Buch als ein „üppiges Lesevergnügen“. Diesem Urteil kann man sich nur anschließen.


    Prange versteht es, seine Leser auf eine geschichtliche Entdeckungsreise mitzunehmen. Er nimmt uns an die Hand und unter seiner Führung erleben wir ein früheres Jahrhundert mit allen seinen Problemen, Umwälzungen und Veränderungen. In nicht so weiter Ferne konnte man mit Glück schon die französische Revolution erkennen.
    Für 9.95 EUR bekommt man Unterhaltung, Geschichtsunterricht, Spannung, romantische Abschnitte in einem sehr handlichen Format.


    Mein Vorschlag:
    Buch kaufen, Telefon und Klingel abstellen, Kaffee oder Tee kochen (oder auch den Merlot griffbereit) und ab in den Lesesessel.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Obwohl der letzte Beitrag in diesem Forum nicht mehr so aktuell ist, MUSS ich einfach was zu diesem Buch sagen.
    Ich LIEBE es. Wirklich.
    Ich habe es vor gut einem Jahr das erste Mal gelesen - in den Sommerferien, in Kroatien. Und ich habe in dieser Zeit in der Geschichte gelebt. Es war wahnsinnig schön. Ich konnte mich in Paris zurecht finden ohne je dagewesen zu sein, mich den Verhältnissen der Zeit anpassen und miit Diderot und Sophie fühlen, obwohl ich - ehrlich gesagt - nie zuvor etwas von den beiden gehört hatte.
    Ich hatte keinerlei Erwartungen an das Buch, weil ich einfach noch nichts davon gehört hatte, bevor ich es las.
    Und dann übertraf es jede Erwartung, die ich an ein Buch stellen könnte. Das ist wirklich nicht übertrieben.
    Ich war unglaublich nachdenklich zu dieser Zeit. Es war einfach, als hätte die Geschichte von Sophie eine Luftblase um mich entstehen lassen. Ich habe zwar noch sehen können, was um mich rum passiert, aber war doch in einer anderen Welt. Vielleicht geht so etwas nur im Urlaub, weil man im Alltag ja doch deutlich weniger Möglichkeiten hat all den Gedanken nachzugehen.
    Es war jedenfalls absolut beeindruckend für mich, wie Peter Prange einer jungen Frau, von der praktisch nur ein Hauch existierte, eine so einfühlsam erzählte Geschichte gegeben hat.
    Man spürt beim Lesen dieses Buches so deutlich, dass der Autor mit ganzem Herzen geschrieben hat. Dass er einfach an jedem seiner Charaktere hängt, ihnen Seelen gibt und mit ihnen fühlt. Die Begeisterung für den Beruf des Schriftstellers hat er ja auch selbst in der "Philosophin" zum Ausdruck gebracht. In einem Dialog zwischen Sophie und Diderot:
    „ >Stimmt es, dass Sie Bücher schreiben?< >Allerdings<, erwiderte er mit einem Anflug von Stolz. >Es ist sogar mein Beruf.< >Das ist ein Beruf?<, staunte sie.
    >Und ob! Der schönste, den es gibt. Weil, wenn man eine Geschichte erfindet, kann man ja alles erleben, was man sich gerade wünscht. Ohne das Haus zu verlassen, reist man in ferne Länder, lernt fremde Völker und Menschen kennen. Man redet mit Königen und Weisen, begegnet fast so schönen Frauen wie hier in der Rue Mouffetard, und wenn man will, kann man die teuersten Weine trinken, ohne einen Sou dafür zu bezahlen. Beim Schreiben verändert sich die ganze Welt, man braucht es nur zu wollen und es sich vorzustellen.<“
    Das ist doch wundervoll.


    Und wer sagt das Buch sei an manchen Stellen etwas langweilig - NEIN! Es ist so gefüllt von Emotionen und Gedanken. Vielleicht ist die aktive Handlung nicht immer wie in einem Aktion-Thriller, aber darum geht es ja gerade bei der Philosophie auch überhaupt nicht. Da fallen die Bomben nicht auf Häuser, sondern explodieren in der Seele!


    Und dann noch diese Stelle, als Sophie ihre erste eigene Dissertation schreibt. Wie sie dort - von Emotionen überflutet - sitzt und einfach ihre Seele aufs Papier fließen lässt, ohne anschließend zu wissen, was sie da eigentlich alles geschrieben hat. Wundervoll! Na gut - für diese Szene bin ich glaub ich einfach in der richtigen Situation, weil ich es absolut nachvollziehen konnte.


    Was die Kritik begrifft kann ich nur in einem einzigen Punkt zustimmen und das ist der Titel. Ich finde "Die Philosophin" schon ansprechend, aber in Bezug auf die Handlung zwar schön, aber nicht genial.
    Aufgrund des Wissens, dass Peter Prange es aber gar nicht so nennen wollte, sondern den Titel "Der Kuss des Philosophens" gewählt hatte, finde ich es schade. Denn das wäre ein wirklich toller Titel!!!!!!


    Ich merke schon.. es fällt mir schwer meine Begeisterung in dem Maße, in dem sie vorhanden ist, zum Ausdruck zu bringen. Deshalb LEST es einfach selbst.
    Ich kann nur hoffen, dass diese Geschichte eure Seele genauso berührt, wie es bei mir der Fall war.


    Liebe Grüße,
    Anna

    "Wer Angst vor Büchern hat, hat in Wirklichkeit Angst vor dem Leben."
    - Peter Prange in "Die Philosophin"

  • Zitat

    schöne Rezi, Madita.


    Danke geli73! Genau das wollte ich bewirken. ;) Schön, dass es funktioniert hat, hätte ich nicht erwartet. Es ist - wenn man von einem Buch so hingerissen ist - wirklich schwer das in dem Maße auszudrücken.


    Ich kann nur sagen: Ich habe es jetzt zwei Mal auf deutsch gelesen und auch die französische Ausgabe "Sophie la libertine". Und ich blättere auch gerne mal einfach darin rum und lese ein paar Stellen. Für mich wird es einfach nie langweilig!


    Aber bei Büchern ist es doch manchmal wie bei Menschen: Auf jeden Leser übt ein anderes Buch eine besondere Magie aus.


    Liebe Grüße,
    Anna

    "Wer Angst vor Büchern hat, hat in Wirklichkeit Angst vor dem Leben."
    - Peter Prange in "Die Philosophin"

  • Obwohl ich kein Fan historischer Romane bin, hat mir das Buch sehr gut gefallen, basiert es doch auf geschichtlich-fundiertem Grund - und genau das machte es so lesenswert für mich.
    Es war mir bis dahin nicht bewußt, mit welchen Hürden die Enzyklopädie zu kämpfen hatte, aber auch welche "Geburtshelfer" sie begleiteten.....die damalige Zeit wurde von Prange wirklich anschaulich rübergebracht. :-)

  • Immer wieder bin ich über Peter Prange gestolpert, konnte mich aber lange nicht entschließen, ein Buch von ihm zu lesen.
    Mit "Die Principessa" habe ich dann doch einmal angefangen. Das hat mich noch nicht so überzeugt.


    "Die Philosophin" hingegen hat mir jetzt wirklich ganz gut gefallen. Wobei der Titel m.E. ein wenig irreführend ist, denn als Philosophin würde ich Sophie - so wie sie hier im Buch dargestellt wird - nicht gerade bezeichnen. Außerdem empfand ich sie eher als Nebenfigur neben Diderot.


    Spannend fand ich auch die Entstehung der Enzyklopädie, wobei mir das Hin und Her fast schon ein wenig zu viel wurde, bzw. es war dann etwas langatmig zwischendurch.


    Aber ansonsten flüssig zu lesen, schöne Sprache und teilweise wirklich wunderschöne Formulierungen.


    Irritiert hat mich allerdings dauernd ein wenig, dass ich irgendwo mal gelesen habe, dass Diderot Sophie erst kennengelernt hat, als sie schon 39 Jahre alt war und sie einen regen Briefwechsel unterhielten. Daran mußte ich irgendwie dauernd denken.


    Ich lese Prange jedenfalls gerne wieder. "Miss Emily Paxton" subt bereits.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Ich schreibe wirklich ungerne negative Rezensionen, aber manchmal bleibt es leider nicht aus. :-(


    Meine Meinung
    Frankreich zu Zeiten von Ludwig XV: Nach der Hinrichtung ihrer Mutter und mehreren Jahren im Kloster zieht die junge Sophie nach Paris. Dort schlägt sie sich notdürftig als Kellnerin durch, immer von dem Gedanken getrieben, irgendwann den Mann zur Rechenschaft zu ziehen, der für den grausamen Tod ihrer Mutter verantwortlich war.
    Als sie den Philosophen Denis Diderot kennen lernt und sich in ihn verliebt, hat sie jedoch schnell andere Sorgen. Diderot ist nicht nur ein begehrter und vor allem verheirateter Mann. Er arbeitet an einer Enzyklopädie, die das gesammelte Wissen der Menschheit enthalten soll und daher den Mächtigen des Landes ein Dorn im Auge ist…


    Eingebettet in einen teils an die fiktive Erzählung angepassten historischen Kontext beginnt nun ein ewiges Hin und Her - sowohl zwischen Sophie und Diderot als auch den Philosophen und dem Staat und der Kirche, die sich durch die aufgeklärte Weltanschauung bedroht fühlen und keine noch so perfide Intrige scheuen, um die Entstehung der Enzyklopädie zu verhindern. Da wird ein Teil verboten, der andere unter bestimmten Auflagen erlaubt. Dann wieder etwas verboten. Eine Lösung gesucht. Gefunden. Verboten. Ausgetrickst. Und so weiter.
    Zwar liest man von großen Figuren wie Rousseau und Voltaire, überwiegend bleibt es jedoch bei der Nennung der Namen und lediglich vereinzelten Kurzausflügen ins Reich der Philosophie.
    Stattdessen steht die Liebesgeschichte zwischen Diderot und Sophie und deren ständig nach ihrem Liebsten rufenden Kleinod im Vordergrund: Er will sie. Sie will ihn nicht. Beide wollen, aber es geht nicht. Sie will nicht. Er will nicht. Er will. Sie nicht. Sie doch. Er wieder nicht. Ach, eigentlich wollen es doch beide. Da können auch sieben Jahre zwischen dem letzten Treffen gelegen haben und trotzdem reden sie miteinander, als ob sie morgens nebeneinander aufgewacht wären.


    Auch mit der Titel gebenden Philosophin hat Sophie nicht allzu viel gemein. Zwar entwickelt sich ihre Denkweise ziemlich schnell von erzkatholisch zu weltoffen und freiheitsliebend und sie schreibt hier und da einen Artikel für die Enzyklopädie. Letztlich ist sie es auch, mit der das Werk steht und fällt, allerdings nur, weil sie zufälligerweise immer an der richtigen Stelle ihre Finger im Spiel hat.
    Aber das hat mich dann auch nicht mehr sonderlich interessiert, denn während der gesamten knapp 560 Seiten wurde Sophies Charakter für mich einfach nicht greifbar. Auch Diderot war mir eher unsympathisch und so war mir das Schicksal der beiden – leider – herzlich egal. Auffällig war auch, dass etliche Nebenfiguren teils recht lächerliche Charakterzüge aufwiesen. Mit Ausnahme der Madame de Pompadour, die mir als einzige wirkliches Vergnügen bereitete.


    Zum Glück war wenigstens der flotte Schreibstil versöhnlich und dank der kurzen Kapitel ließ sich das Buch doch noch verhältnismäßig zügig lesen. Auch war etwa der Vergleich des heranwachsenden Paris mit einem Kraken durchaus gelungen und das Leben im 18. Jahrhundert bild-/und lebhaft dargestellt. Schade nur, dass niemand die vielen unnötigen Wiederholungen gestrichen hat und Diderots kleiner Kopf mehr als einmal „wie ein Wetterhahn auf seinen Schultern rückt“.


    FAZIT: Für mich alles in allem größtenteils verschenkte Zeit.


    Meine Wertung: 2/5

  • Dieses Buch ist mein absolutes Lieblingsbuch!!!
    Wie der Autor die Liebesgeschichte und den geschichtlichen Kontext miteinander verbindet finde ich großartig.
    Man lernt nebenher noch was und es verblüfft einen wie Menschen für das was sie möchten auch einstehen und kämpfen können.
    Ein tolles Buch, dass man immer und immer wieder lesen kann.
    Ich finde nicht einmal die richtigen Worte um das ausdrücken zu können was ich möchte, weil dieses Buch einfach der HAMMER ist....
    Was madita23 geschrieben hat, trifft es glaub ich am besten...


    Grüßle