'Saigon - Berlin' - 3. Kapitel

  • Hmm, sollen wir die Fehler vom Lektor irgendwo sammeln? Ich komm mir doof vor, das jetzt einfach so hier reinzuklatschen. Ich weiß noch, wie ich mich gefühlt habe, als ich einen Fehler nach dem anderen in meiner fertigen Magisterarbeit gefunden habe. Aber andererseits war da nie mit einer weiteren Auflage zu rechnen - also, gib einfach Bescheid, hef, wie Du das haben magst...


    Das Kapitel hat mir richtig gut gefallen. Flüssig erzählt, spannend. Ich würd langsam gerne ein bisschen mehr über Peter erfahren. Mal schaun, ob und wann dieser Wunsch erfüllt wird.


    Und ich merke jetzt auch, was Du gemeint hast, hef. Peter stellt sich jetzt immer mehr "meine" Fragen. Ich werd deshalb jetzt nicht mehr so sehr auf den vermeintlichen Unklarheiten bzw. meinen Verständnisproblemen rumreiten, sondern warten, bis sich alles (hoffentlich) auflöst.

  • Zumindest klärt sich hier die Frage, was der Sampan wohl von Peter will - in Ansätzen. Autos von Ost nach West und zurück fahren. Mit welcher Fracht auch immer. Ob das Salz jetzt wirklich welches war oder ob doch schon "harte" Ware im Spiel war?


    Sampan betrachte ich eher wie einen Titel, den sich der jeweils Mächtigste gibt, so in die Richtung eines Paten oder Don. Oder es ist wirklich dieser Mann aus seiner Vergangenheit, den Peter schon 1968 als Sampan kennen gelernt hat. 20 Jahre - gut, möglich wäre es. Aber irgendetwas scheint Stösser daran zu stören. Daß es ein Insider ist, ist vorstellbar, ich könnte mir vorstellen, daß den Leser und Stösser hier eine unliebsame Überraschung erwartet und der Sampan später jemand ist, mit dem man gar nicht gerechnet hat.


    Mir gefällt es sehr gut. Aber ich habe in diesem Abschnitt auch keine Fehler gefunden.


    Flüssig geschrieben gefällt mir auch der Stil sehr gut, hef! Kurz, klar, präzise, gestochen, damit kann ich gut was anfangen, es läßt sich einfach weglesen.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Sampan als Titel wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Da bin ich gar nicht draufgekommen. Ich war nur irritiert, weil Peter in im ersten Kapitel noch erklärt, als was er Sampan eigentlich kennt. Ich hätte dort dann eine Andeutung erwartet, dass er früher schon mal einen Sampan gekannt hatte oder sowas. Aber das klärt sich ja vielleicht später noch.

  • Ich habe Sampan auch als Titel verstanden (musste immer an den großen Zampano aus "La Strada" denken).

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Und wieder zurück .. Die Sprünge zwischen Berlin und Saigon gefallen mir wirklich gut! Es ist nicht wie in anderen Büchern mal problematisch. Die
    Zeit- Ort- und Gegebenheitsunterschiede sind einfach voneinander zu trennen und überhaupt nicht verwirrend.


    Puh, hier scheint Peter nicht seinen besten Freund aus der Vergangenheit wieder getroffen zu haben. :wow
    Die Methode wie die Grenzkontrollen getestet werden, sind verständlich und für mich als brave Bürgerin durchaus realistisch vorstellbar.
    Was ich nicht genau weiß, wie Ewald damit zusammen hängt. Ist er wirklich einer der Guten?
    Denn er mischt sich ja gehörig in diesen Vorgang ein und ich glaube nicht, dass Peters Gegenspieler das nicht mitbekommt. Es wird anscheinend irgendwie kontrolliert wann Peter wo mit dem Auto über welche Grenze kommt. (Satellit? Wanze?)
    Bekommt wirklich niemand mit, dass Ewald seine Kollegen der anderen Grenzübergänge informiert und auf einen metallicgrünen Mercedes aufmerksam macht? Wenn das bemerkt wird, gebe ich Ewalds Leben keine 48 Stunden mehr.


    Wie man ja leider bei Phong gesehen hat. Da war ich wirklich baff!
    Phong habe ich eine große Rolle im Thriller zugedacht und hatte mich richtig auf ihn gefreut. Das mit ihm so schnell kurzer Prozess gemacht wird .. nee damit habe ich nicht gerechnet.


    Was mir aber durch alle Kapitel hinweg auffällt: Die Protagonisten rauchen eindeutig zu viel :-) Wenn ich das Buch während meiner Aufhörphase gelesen hätte, wäre dies entweder gescheitert oder ich hätte das Buch weglegen müssen ;-)

  • Tjaaaa, Phong werde ich auch vermissen, das war eine grosse Enttaeuschung :cry


    Ansonsten geht es weiter wie gewohnt, neue Fragen, weiterhin Zweifel wem Peter ueberhaupt trauen kann.


    Der Wechsel zwischen Berlin und Saigon gefaellt mir sehr gut als Stilmittel. Bei der Sprache im allgemeinen bin ich weiterhin nicht ueberzeugt, es wirkt mir etwas zu platt. Ich frag mich auch ob Peter als Journalist so schreiben wuerde?


    Ausnahme ist aber der letzte Abschnitt, der ist m.M. super gelungen und zeigt wunderbar wie Peter etwas verloren zwischen den Kulturen steckt.


    "In dieser Nacht träumte ich schlecht. Nach ein paar Korn in Ewalds Küche und langen Diskussionen war ich in das zu weiche Bett meiner Tochter gekrochen. Hatte vier Kerzen auf dem Familienschrein angezündet. War niedergekniet, wie ich es bei Kleiner Drache Abend für Abend gesehen hatte. Hatte die Hände aneinander gelegt und mich verneigt. Ein Gebet wollte mir nicht einfallen. Ich wusste nicht, welcher Gottheit dieser Schrein gewidmet war. Beleidigen wollte ich keine von den möglichen. Also ließ ich es besser."

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Der Übergang vom Saigon-Kapitel war wieder schön. Wobei ich noch seitenlang da hätte bleiben können. Erst recht nachdem ich mir ein wenig Hintergrundwissen angeeignet hab, oder wohl eher Halbwissen :wow Wie auch immer, sehr faszinierend, schockierend, bewegend...


    In Berlin ist mir alles noch sehr suspekt. Wer spielt welche Rolle. Und wie im Dornbusch stellt Peter sich selbst viele Fragen, die zunächst unbeantwortet bleiben, die aber immer auch eine Art Zusammenfassung meiner Fragen sind... Manche werden sicher noch beantwortet :-]


    Ich kann Ewald immer noch nicht einordnen. Und so manch andere auch nicht. Ewald, da sind mir zu viele Zufälle im Spiel. Vielleicht ist es auch nur die Thematik, ich traue da keinem über den Weg. Was bringt die drauf, dass die Vietnamesen-Mafia dahinter steckt. .. Ewald weiß mir irgendwie zuviel. Die Sache mit den Grenzübertritten, also der ist doch sowas von informiert. Das ist mir echt suspekt.


    Linie 25. Auch so ne Sache.


    Alles ist offen. Wie immer :-]

  • Also, langsam traue ich da niemandem mehr. Was ist Ewald für einer? Meint er es wirklich gut mit Peter? Ich weiss es einfach nicht.


    Irgendwie ist das Hin- und Hergefahre mit den metallicgrünen Mercedes(sen?) wirklich verwirrend. Ich möchte gern wissen, ob die wirklich nur die Lage checken oder ob da mehr hintersteckt. Vor allem habe ich irgendwie noch gar nicht realisiert, dass es damals noch nicht wirklich Handys gab und dass Peter immer zum verdammten Auto muss, wenn er eine Nachricht bekommen will.


    Phong ist tot. Oh man - damit hätte ich jetzt auch nicht gerechnet. Wie schrecklich - das lässt nicht auf ein gutes Ende von Ewald schließen - ausser, er steckt mit in dem Schlamassel.


    Und was es mit Olga und ihrem Mann dauf sich hat und vor allem mit der Linie 25 - da habe ich überhaupt keine Ahnung.


    Meine Frage, die ich stellen wollte, habe ich völlig vergessen ;-) Vielleicht fällt sie mir ja später noch ein.

  • Ich bin bei Sampan auch von einem Begriff ausgegangen, und zwar ähnlich dem Paten der Italierner. Klar wird, daß unbescholtene Westler für Kurierfahrten missbraucht werden. Ewald ist mir auch nicht so geheuer, mir kommen die Vertraulichkeiten beim Grenzübertritt, und den Nächten im Osten doch recht seltsam vor. Mir blieb es eigentlich in Erinnerung, daß die Westler am Anfang nicht beliebt gesehen waren, weil alle Angst bekamen... Einforderungen alten Besitzes etc.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • "Mir blieb es eigentlich in Erinnerung, daß die Westler am Anfang nicht beliebt gesehen waren, weil alle Angst bekamen... Einforderungen alten Besitzes etc."


    :write
    Das fiel mir damals auch auf. Und die Ängste waren ja, wie sich dann zeigen sollte, in vielen Fällen begründet.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Hallole!


    Seit Tagen versuche ich weiterzulesen, aber irgendwie will ich nicht...
    Habe schon freiwillig angefangen, zu putzen und aufzuräumen :lache


    Jetzt habe ich das Buch abgebrochen, tut mir echt leid Hef!


    Was mir zum dritten Kapitel (nur halb gelesen) noch zu sagen einfällt:


    Wieso glaubt Peter irgendeinem Typen am Telefon, daß seine Tochter im waagrechten Gewerbe ist und drogenabhängig?
    Meine Eltern wußten von mir persönlich, welchen Beruf ich hatte und daß dieser Beruf gefährlich ist.
    Das mit dem gefährlich konnten und wollten sie nicht glauben!
    Ich habe öfters Eltern von Kriminellen kennen gelernt, für die ihr Kind immer ihr Kind war, das konnte doch gar nichts Böses anstellen.


    Und Peter glaubt das auf Anhieb??? ?(


    :wave

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Peter hat The-Maria zuletzt bei ihrer Geburt gesehen und soweit ich das verstanden habe, ist der Kontakt danach komplett abgebrochen. Wieso sollte er das nicht glauben? Er weiss ja gar nicht wie sie lebt und wie ihr Charakter ist.