Haustiere ab 12.01.11

  • Hallo, redator,


    schön zu lesen, dass es Rumo verhältnismäßig gut geht!
    Noch kurz zu deiner ausführlichen Antwort:


    Zitat

    Original von redator
    Huhu,



    Inwiefern? Körperlich? Diese Vermutungen wurden eigentlich widerlegt, dass hier ein Zusammenhang mit Frühkastrationen im speziellen besteht. Es gibt mehrere amerikanische Studien (dort wird Frühkastration schon länger praktiziert) die hier keine Auffälligkeiten in der körperlichen Entwicklung gefunden haben.


    Nein, stimmlich. Die hatten beide eine fürchterliche Quietsch-Stimme - wie ein Katzenjunges eben, nur dass es halt beides ausgewachsene Kater waren ... Ich bin davon ausgegangen, dass es an der frühen Kastration lag, habe mich aber ehrlich gesagt nicht wirklich damit beschäftigt. Wir haben nur Katzen, und die wurden mit 1/2 bzw. ca. 1 Jahr kastriert, mit Katern habe ich nur wenig Erfahrung.
    Die Studie, die du erwähnst - bezieht die sich auf eine bestimmte Tierart? Ich frage, weil halt nicht nicht alle Tierarten gleich sind, und was bei Kaninchen stimmt, kann bei Katzen schon wieder ganz anders aussehen - muss es aber natürlich nicht. Es stimmt ja schon, dass es auch bei Katzenwürfen unterschiedlich gut entwickelte Welpen gibt - einige sind von Anfang an ein bißchen mickrig, und bleiben es - vermutlich unabhängig von einer Kastration - auch.

    Zitat


    Aber, ich schrieb ja, "bei vielen Tierarten"... also es gibt durchaus bestimmte Haustiere im allgemeinen, oder gewisse Umstände bei einigen Arten im speziellen, wo ich mir mit dem Thema Kastration noch nicht so schlüssig bin. Dazu zählen Hunde, die in der Regel Kontakt zu vielerlei anderen Hunden haben, die nicht alle die gleichen Vorraussetzungen haben, also oftmals eben auch nicht kastriert sind... da stellt sich die Frage, in wieweit da Sozialverhalten beeinträchtigt wird und zu unter Umständen gefährlichen Situationen führen kann, und ob es hier für den Hund wirklich die beste Entscheidung ist zu kastrieren (zumal man hier Geburtenkontrolle auch leichter vollziehen kann als zB bei einer Freigängerkatze oder sozialen Kleintieren in der Gruppe... es gibt hier also auch andere Wege im Gegensatz zu den meisten anderen Tierarten).
    Aber wenn man kastrieren will, ist es vermutlich auch hier unerheblich, wann.


    Da habe ich mich gerade mit einer Bekannten unterhalten - deren Hündin ist läufig und darf jetzt 6 Wochen nur an der Leine laufen. Auf meiner Frage nach einer Kastration hieß es, kastrierte Hunde sind im Sozialverhalten total verändert, weil absolut nicht mehr an anderen Hunden interessiert. Daher kommt eine Kastration für sie nicht in Frage.


    Da stellt sich mir einfach die Frage, inwieweit eine nicht eingesetzte Sexualreife, weil vorher kastriert, nicht doch Einfluss auf die Entwicklung eines Katers hat ...


    LG,
    Tilia

  • :gruebel Bei Hunden sollte man, ob Männlein oder Weiblein ist egal, auf jeden Fall die Sexualreife abwarten lassen. Bei Hündinnen hat man z.B. die Erfahrung gemacht, dass Mamma-Tumoren deutlich weniger auftreten, wenn die Kastration zwischen der 1. und 2.Hitze erfolgt.
    Dass kastrierte Hunde kein Interesse an anderen Hunden haben, halte ich für ein Gerücht. Eine unserer Hündinnen ist auch kastriert und hat da durchaus noch Interesse. Kastrierte Hunde riechen anders, das kann zu Verwirrungen führen bei Hundebegegnungen, muß es aber nicht.
    Warum darf die Hündin 6 Wochen nur an der Leine laufen? Büxt sie aus, wenn sie heiß ist?

  • Hi Tilia,


    Ja, die Studie ist an Katzen durchgeführt worden. Es gibt verhältnismäßig wenige Langzeitstudien zu dem Thema, egal welche Tierart man betrachtet... aber das, was es gibt, ist mehrheitlich an Katzen durchgeführt worden.. ist nunmal nicht nur in Deutschland eins der (bzw das) beliebsteste Haustier.
    Viel was man an möglichen Folgen von Kastrationen oder speziell Frühkastrationen annimmt sind pure Spekulation, die sich durch die Studien, die es gibt meist nicht halten lassen.
    Wie gesagt, es gibt natürlich gewisse Unterschiede zwischen Kastraten und Nichtkastraten... wobei es aber relativ unerheblich ist, wann kastriert wurde. Gerade das sexuelle Verhalten wird massiv durch entsprechende Sexualhormone bestimmt. Beim Frühkastraten tritt dieses rein hormonell bestimmte Verhalten erst gar nicht auf, nur die anders (intuitiv) verankerten Verhaltensweisen. Der Spätkastrat hat die Chance, dieses hormonell gesteuerte Verhalten zu zeigen...dann wird er kastriert und die Hormone bauen sich zunehmend ab und im gleichen Zuge lässt das entsprechend bestimmte Verhalten nach... nur muss er es quasi erst wieder "verlernen". Aber zB einer rolligen Katze hinterherzusteigen wird nicht erst hormonell induziert und dann grundsätzlich fixiert im Verhaltensreportoir.. sondern dieses Verhalten wird mehr und mehr verschwinden, wenn die entsprechenden Hormone nicht mehr im Körper zirkulieren. Gleiches gilt für erhöhte Aggressivität gegenüber Katern usw..
    Ich glaube, am Ende kommen alle Kastraten am gleichen Punkt an, der Weg kann nur leichter oder umständlicher sein...


    Ich denke der intuitive Widerwillen gegen Kastrationen und insbesondere Frühkastration beruht nicht zuletzt auf Vermenschlichung, ist aber nachvollziehbar aus der Sicht. Mir würde es auch nicht gefallen kastriert zu werden ;-)
    Allerdings kann ich als Mensch meine Sexualität auch in dieser künstlichen Umwelt ausleben.


    In der verantwortungsvollen Kaninchenhaltung ist die Frage ob Kastration oder nicht zumindest bei Rammlern eigentlich kein Thema mehr. Der Zeitpunkt schon noch nach wie vor, wobei sich die Frühkastration hier mehr und mehr durchsetzt. Das beruht aber auch auf dem Umstand, weil sonst längere Einzelhaltung und umständliche Vergesellschaftungen sowie potentiell schwerwiegende Verletzungen in Kauf genommen werden müssten.
    An Kaninchen gibt es dazu allerding keinerlei Studien, nur Erfahrungswerte. Daher bezieht man bei der Entscheidungsfindung auch die Studien an den Katzen mit ein. Ich denke grundsätzlich ist schon eine Vergleichbarkeit der körperlichen Auswirkungen gegeben.


    Unsere Hündin wird bei ihrer Läufigkeit eigentlich nur in der Woche vor den Steherphasen dauerhaft angeleint... dann scheint sie alle Kommandos komplett zu vergessen. Sind diese Tage durch, ist das alles eigentlich recht unproblematisch. Aufs Jahr verteilt gesehen ist der Stress mit einer unkastrierten Hündin eigentlich zu vernachlässigen. Ich stelle mir das aber unter Umständen mit unkastrierten Rüden schon schwieriger vor, wenn er da sehr empfänglich ist und wochenlang läufige Hündinnen durchs Gebiet ziehen.


    Das kastrierte Hunde aber kein Interesse mehr an anderen Hunden haben kann ich so auch nicht bestätigen. Auf unseren Gassirunden begegnen wir auch häufig Kastraten, die genauso mit meinem Hund Spielen wie unkastrierte Tiere.
    Ein guter Bekannter hat einen kastrierten Spanier, der würde mir jetzt auch nicht als Kastrat besonders auffallen.
    Auf der anderen Seite begegnen mir auch oft Hunde, die kein Interesse an anderen Hunden haben, und nicht kastriert sind.
    Unserer erste Hündin konnte mit anderen Hunden null anfangen.. sie war nicht aggressiv oder so, sie wollte einfach nichts mit anderen Hunden zu tun haben... unkastriert. Da wurde einfach die Sozialisierungsphase komplett verpasst. Unsere zweite Hündin, ebenfalls unkastriert, mochte nur 2-3 Hunde, die sie kannte...die anderen hat sie auch links liegen gelassen. Bei ihr war das aus einer ängstlichen Grundhaltung heraus. Unsere jetzige Hündin (unkastriert) ist jedermanns Freund.


    Ich glaube, man kann bei der Hundererziehung so viel (auch sehr unbewusst) falsch oder richtig machen.. da ist die Kastration als Sündenbock vielleicht bequem, aber nicht unbedingt gerechtfertigt. Wenn man will findet man immer Beispielfälle dafür oder dagegen. Die Unstetigkeit der Aussagen spricht aber eigentlich nicht gerade für einen engen Zusammenhang. Im Prinzip könnte man hier glaubhafte Aussagen tatsächlich nur unter kontrollierten Bedingungen treffen (also bestenfalls immer Geschwistertiere in einer Familie...ein paar kastriert, ein paar nicht, über längere Zeit beobachtet... und genug Fälle um den Zufall ausschließen zu können).


    Ich denke aber schon, dass Kastraten sich anders verhalten im Detail... das ein Kastrat vielleicht tatsächlich nicht mehr als konkurrierender Rüde wahrgenommen wird sondern als Weibchen oder Junghund oder Neutrum...aber im Prinzip: so what? Solange die Sozialkontakte trotzdem funktionieren, was zumindest in den meisten Fällen, die ich kenne der Fall ist.


    Naja, aber ich bin, was Hunde angeht zu dem Thema auch noch nicht entgültig entschlossen, tendiere aber dazu, dass ich einen eigenen Rüden wohl kastrieren lassen würde.


    Ach, jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben... man merkt, dieses Thema beschäftigt mich schon länger. Ist ja auch kein ganz eindeutiges.


    liebe Grüße
    Aj

  • Ich habe 8 (kastrierte) Katzen und Kater, allerdings keiner davon frühkastriert. Trotzdem sind sie alle ganz unterschiedlich, was Stimme, Figur, etc angeht. Selbst meine beiden großen Kater-Brüder... der eine wird immer für eine Kätzin gehalten, weil er einen schmalen Kopf hat und auch sonst eher zierlich ist... der andere ist halt so ein richtiger Kater-Dickkopp.


    Mein Hund (Rüde) ist 6 Jahre und unkastriert und bleibt das auch. Es gibt keinen Grund für eine Operation. Er verträgt sich zwar nicht unbedingt mit anderen Rüden, aber das würde durch die Kastration nicht zwingend anders werden, in seinem Alter sowieso nicht. Aber generell hat er sowieso wenig Interesse an Sozialkontakten, er ist eher der einzelgängerische Typ...

  • Hallo redator,
    vielen Dank für deine ausführliche Antwort - wie man merkt, habe ich mich mit dem Thema noch nie wirklich beschäftigt, sondern hänge offenbar an den veralteten Ansichten, die ich mal von meiner Mutter gelernt habe :yikes Für mich war es nie wichtig, da ich bisher nur Katzendamen hatte, und die sind - da Wohnungskatze - natürlich kastriert, alles andere wäre Tierquälerei. Über den richtigen Zeitpunkt musste ich mir keine Gedanken machen, da die beiden aus dem Tierheim sind, sonst wäre mir sicherlich schon früher aufgefallen, dass meine Infos nicht mehr ganz aktuell sind *hust* Und nur für den Fall, dass ich hier einen falschen Eindruck hinterlassen habe: ja, auch Kater würde ich selbstverständlich kastrieren lassen - und die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt rechtzeitig mit dem TA besprechen ;-)


    Damit wäre ich dann auch gleich beim zweiten Thema - kastrierte Hunde. Ich habe die Info so von der Halterin bekommen und nicht weiter hinterfragt. Der Hund ist noch jung und ich bin davon ausgegangen, dass die Halterin sich umfassend informiert hat. Damit lag ich dann wohl falsch. Interessant finde ich Michis Hinweis zwischen Kastration und Tumorbildung ... habe ich das richtig verstanden, eine Kastration kann das Riskiko der Tumorbildung verringern, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt wird? Oder steigt das Risiko von Mamma-Tumoren nur weniger stark, wenn die Kastration zwischen 1. und 2. Hitze liegt?


    Der Hund läuft übrigens während der Läufigkeit die ganze Zeit an der Leine, weil sie überwiegend im Hundewald unterwegs ist und da gerne mal im Unterholz verschwindet ...

  • Tilia: Das Risiko für die Hündin einen Mamma-Tumor zu bekommen ist nachgewiesenermaßen geringer, wenn man sie zu diesem Zeitpunkt kastriert. Allerdings steigt dafür dann das Risiko für andere Krebsarten. Ich müßte noch einmal nachlesen ob es Leukämie oder Knochenkrebs war, das weiß ich nicht mehr so genau. Von daher wäre das für mich kein Kriterium für eine Kastration.
    Klar, wenn man einen Hund hat, der gerne mal verschwindet, sollte man schon auf Nummer sicher gehen.

  • Zum Thema Risikoverringerung durch Kastration gibt es ein sehr empfehlenswertes Buch von Dr. Gabriele Niepel: Kastration beim Hund: Chancen und Risiken
    Das Buch fand ich wirklich toll, und es geht auf beide Seiten ein!
    Hier ein Link, der einige Zahlen aus ihrer Kastrationsstudie aufgreift:
    http://www.homoeotherapie.de/t…astration/kastration.html


    Hab gerade gesehen, dass Udo Gansloßer, dessen Ansichten zum Thema Hund ich sehr schätze, im Oktober ein neues Buch herausbringt: Kastration und Verhalten beim Hund , das klingt auch sehr interessant.

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Der Hund läuft übrigens während der Läufigkeit die ganze Zeit an der Leine, weil sie überwiegend im Hundewald unterwegs ist und da gerne mal im Unterholz verschwindet ...


    Und das macht sie nur während der Läufigkeit? Oder kommt sie da eben an die Leine, damit nichts passiert und ansonsten darf sie auch ab und an mal "verschwinden"?

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Sie verschwindet grundsätzlich gerne im Dickicht.


    *grins* dachte ich mir schon - das ist ja dann ein Erziehungsthema, das nix mit Läufigkeit und Kastration zu tun hat.
    Das wäre mir bei meinem Hund nie recht, egal in welchem Hormonstatus er sich gerade befindet :chen

  • Zitat

    Original von Gronik


    *grins* dachte ich mir schon - das ist ja dann ein Erziehungsthema, das nix mit Läufigkeit und Kastration zu tun hat.
    Das wäre mir bei meinem Hund nie recht, egal in welchem Hormonstatus er sich gerade befindet :chen



    kann ich so nicht bestätigen, unser Hund hört bestens, aber wenn er ein läufiges Weib riecht dann kriegt er nichts mehr mit.
    Das war letztendlich der Grund dafür das wir ihn vor 4 Wochen haben kastrieren lassen. Am Verhalten hat sich bisher gar nix geändert, aber ich kann wieder ohne Leine mit ihm gehen, und das war mir das Wichtigste, denn ein Weimaraner unter Leinenzwang mit Ballspiel-Verbot ist einfach nur schlimm. Der arme Hund war kein bisschen mehr ausgelastet....

  • Der Hund ,der immer im Dickicht verschwunden war, ist eine Hündin. Ich habe zwar schon das Gerücht gehört, dass läufige Hündinnen auch gerne abhauen, aber kennen tu ich keine, die das macht.
    Ja, Weimeraner mit Leinenzwang, das grenzt schon fast an Tierquälerei :freundschaft Da war das bestimmt die beste Lösung für Euch.

  • Maharet
    Ich hab das ja auch nicht allgemein geschrieben, sondern nachgefragt und meine Aussage war auf diese Hündin bezogen.


    Bei einem Rüden ist es ja je nach Umgebung nochmal was anderes, wenn man Pech hat, ist ja das ganze Jahr irgendwo in der Nähe eine Hündin läufig.


    Meinen Rüden interessiert das zum Glück gar nicht.

  • Gronik :
    Sorry, dann hatte ich das falsch verstanden!


    Genau das war unser Problem, hier hat fast jeder mindestens einen Hund, und es waren ständig irgendwelche Hündinnen läufig. Der arme Kerl kam gar nicht mehr runter, und saß dementsprechend ab und zu jaulend vor der Tür und hat ausserdem seinen "Frust" an unserer kastrierten Hündin rausgelassen - kein tragbarer Zustand auf die Dauer...


    Michi :
    das war ganz sicher die beste Lösung, und ich bin froh das mein Mann das jetzt auch eingesehen hat. Gassi gehen ist jetzt wieder was ganz anderes, und ja - ohne seine Leine ist Shadow ein ganz anderer Hund, viel aufmerksamer...

  • Danke euch...ja, das dritte mag ich auch, nur eldier ist der Horizont schief... und leider ist die ganze Bilderreihe etwas dunkel. Aber will das die tage nochmal versuchen besser hinzubekommen ;-)


    oemchenli :
    Die Tiere begegnen sich niemals. Meine Kaninchen haben keine Angst vor Hunden. Der Hund meiner Vermieter darf im Winter oft bei mir im Eingangsbereich liegen.. da treffen Hund und Kaninchen aufeinander...aber der Hund ist diesbezüglich auch ganz brav. Suri würde da kurzen Prozess machen...