So unselig schön - Inge Löhnig

  • Dühnfort, der Dritte...............


    So, nun habe ich ihn gelesen, den dritten Fall um Kommissar Dühnfort. Wie immer gut ge-und beschrieben, mit einer interessanten Story und einigen falschen Spuren. Denn diesmal gibt es eine relativ große Anzahl an potentiellen Tätern. Hinweise werden gestreut und wieder verworfen oder entkräftet, mal glaubt man an diesen als Mörder, mal an jenen. Wer es dann tatsächlich am Schluss ist - man konnte es ( irgendwann ) ahnen.


    Vicky, die junge Fotografin, ist ein Mädchen mit einer ziemlich schlimmen Vergangenheit. Ob ihr Wunsch bzw. Vorhaben, zukünfig ein "scheißbürgerliches" Leben zu führen, Wirklichkeit wird? Darauf erhält der Leser eine Antwort - auf die Frage, was aus dem unendlich komplizierten Privatleben von Dühnfort werden soll, leider nicht. Das war für mich auch ein Minuspunkt, dieses ewige Hin und Her zwischen den Frauen, seine Unentschlossenheit und Grübelei darüber, wer denn nun die Richtige für ihn ist! Oh je, Dühnfort - hoffentlich verliebst du dich bald mal RICHTIG.


    Auf jeden Fall freue ich mich heute schon auf den nächsten Krimi mit Kommissar Dühnfort. Denn unterhalten wurde ich richtig gut.


    Ich gebe 8 von 10 Punkten.

  • Wir begegnen Kommissar Konstantin Dühnfort bei seinem dritten Fall, in dem die Ermittlungen lange nicht so recht vorankommen.

    „So unselig schön“ hat wenige, dafür aber sehr interessante Charaktere zu bieten, die Inge Löhnig dem Leser schnell näher bringt. Auch die Menge der Verdächtigen ist überschaubar. Schnell hatte ich meinen Kandidaten gefunden, der sich letztendlich auch als der Täter herausstellte. Das hat dem Lesevergnügen aber in keiner Weise geschadet. Es war spannend zu verfolgen, wie sich die Geschichte entwickelt, wie sich langsam die Zusammenhänge heraus kristallisieren und sich das Tatmotiv entblättert.

    Schwarzweißmalerei wird man in diesem Krimi nicht finden. Die Charaktere sind vielschichtig, ihre Schicksale gut ausgelotet. Und so hat es die Autorin am Ende geschafft, mein Mitgefühl für den Täter zu entwickeln.


    Dühnforts Privatleben ist ja mindestens so interessant wie der zu lösende Kriminalfall. Den sympathischen Kommissar lässt sein dringender Wunsch nach einer eigenen Familie und Kindern auch im beruflichen Alltag nicht los. Ich wünsche mir für den 4. Teil der Serie von Herzen, dass Dühnfort sein privates Glück findet.

  • "So unselig schön" von Inge Löhnig ist Kommissar Konstantin "Tino" Dühnforts dritter Fall.


    Die junge Auszubildende Vicki findet an einem entlegenen Ort eine kopflose Frauenleiche. Diese wurde vom Täter wie ein Kunstwerk arrangiert und mit rätselhaften Symbolen versehen. Für Dühnfort und sein Team beginnt ein Spiel gegen die Zeit, denn schnell wird ihnen klar, dass der Mörder wieder zuschlagen wird. Während also die Ermittler fieberhaft nach Lösungen und Hinweisen suchen, kommt Vicki eher durch Zufall dem Täter ziemlich nahe und begibt sich gedankenlos in große Gefahr.


    Bei mir hat Inge Löhnig das geschafft, was ich mir bei Kriminalautoren sehr gerne gefallen lasse; sie hat mich an der Nase herumgeführt. Viele verstreute Hinweise auf den Täter schickten mich bei vollem Bewusstsein, dass gerade dieses passieren könnte, auf die falsche Fährte, ließen mir aber auch die gerechte Chance auf ein Erfolgserlebnis. Ich kam dem Täter auf die Spur, was aber überhaupt nicht die Spannung aus dem Buch nahm, denn "So unselig schön" ist wesentlich komplexer, als eine simple Tätersuche. Besonders überzeugend waren für mich Inge Löhnigs Charaktere. Sie sind interessant aufgebaut und schwer einzuschätzen. Noch nie zuvor habe ich mir im Nachhinein so viele Gedanken um den Täter und sein Motiv gemacht.


    Nach "Der Sünde Sold" und "In weißer Stille" hat man sich schon in angenehmer Weise an Kommissar Dühnfort und seine Eigenarten gewöhnt. Und weil der Tino sich inzwischen schon wie ein alter Bekannter anfühlt, wird der Leser auch weiterhin gerne Anteil an seinem teilweise komplizierten Privatleben nehmen. Ich freue mich somit schon jetzt auf Fall 4, der mir mit Sicherheit wieder ein paar Lesestunden versüßen wird.

  • Das war mein erster Krimi um Kommissar Dühnfort. Obwohl ich die beiden Vorgänger nicht kenne, hatte ich keine Probleme, in die Geschichte zu kommen, aber neugierig bin ich jetzt allemal.
    Ein spannender Krimi mit interessanten Figuren, wobei ich sagen muss, dass ich recht früh nach dem Auftauchen aller Personen eine sich später als treffend erweisende Vermutung zur Identität des Täters hatte.
    Aber vielleicht ist es auch das, was den Krimileser erfreut, dieses "Hatte ich doch Recht" und das bei einem Buch, das bis zum Schluss trotzdem nicht an Spannung verliert. Respekt!

  • Nach dem Lesen der Leseprobe - warum auch immer mein erster Kontakt mit Inge Löhnig - habe ich mir voller Erwartung auf den dritten Dühnfort-Krimi die ersten beiden Bücher gelesen und war begeistert, so dass ich mich nur noch mehr auf den dritten Band gefreut habe.


    Im Vergleich zu den ersten beiden Fällen, die in und um München zu lösen sind, handelt es sich jetzt um einen richtigen Serienmörder, und die damit zusammenhängenden "Einschübe" über das Seelenleben des Täters lassen einen miträtseln, wer der im Buch vorkommenden Figuren denn nun derjenige welche ist... Das Buch wirkt "erwachsener" als die ersten beiden, spielen doch jetzt viel mehr Faktoren wie die seelische Verfassung des Täters, die man durch seine Einschübe immer wieder miterlebt, und auch Dühnforts Beziehungen jeglicher Art und die Auswirkungen auf seine Ermittlungsarbeit eine größere Rolle als bisher. Dies macht ihn meiner Ansicht nach aber nur sympathischer und menschlicher.


    Auch Vicki - als neue Person im Vergleich z.B. zu Kollegin Gina oder On-Off-Agnes - schließt man schnell ins Herz, leidet mit ihr während ihrer täglichen Morgen-Hektik zur Arbeit oder sieht die Welt auf einmal in Fotomotiven.


    Die Vielschichtigkeit des Buchs und wie sich immer wieder alles im Kreis dreht, um dann eben doch wieder zusammen zu finden, fand ich besonders toll (das mag nun für jemanden, der das Buch noch nicht gelesen hat, sehr kryptisch klingen - aus der Handlung möchte ich aber nicht wirklich etwas verraten, sonst macht das Lesen doch keinen Spaß!).


    Inge Löhnig schreibt (wie aus ihren beiden ersten Dühnfort-Büchern gewohnt) spannend und fesselnd, es ist mir mehr als schwer gefallen, das Buch abends im Bett aus der Hand zu legen. Ich freue mich auf den vierten Band und kann jedem Deutsch-Krimi-Fan dieses Buch nur empfehlen!


    "Nur" 4 Sterne (von 5) gibt es für das doch etwas konstruiert wirkende Ende und die Wirkung, die das Ende auf Vicki hat - ansonsten ein rundum gelungenes Werk!

  • Vicki ist eine Urban Explorerin, d.h. sie fotografiert in alten, verfallenen Gebäuden. Bei einer ihrer Expeditionen entdeckt sie eine Leiche. Kommissar Dühnfort und seine Kollegen vermuten recht schnell, dass es sich um einen Serientäter handeln könnte. Diese Befürchtung bewahrheitet sich nur allzu schnell. Derweil entdeckt Vicki beim Durchsehen ihrer letzten Fotos ein Detail, das auf den Täter hinweisen könnte und beginnt selbst zu recherchieren.


    Mit diesem dritten Band setzt Inge Löhing die Dühnfort-Serie angemessen fort.


    Tino Dühnfort selbst kämpft mit seinen Gefühlen für nunmehr zwei Frauen, Agnes, seiner Ex, und Gina, seiner Kollegin. Welches den Part der Geschichte ausmacht, der die Übergeordnete Handlung darstellt, die die verschiedenen Bände der Serie verknüpft. Dieser Teil ist jedoch nicht so weit dominierend und von einer überschaubaren Menge Personen, dass auch Serienneulinge eine Chance haben, in das Buch herein zu finden, ohne sich überfahren zu fühlen.


    Der andere Teil, der Fall selbst, enthält, wie auch schon in den anderen Bänden der Serie, zwar keine Überraschungen und unvermutete Wendungen für den Leser, ist aber dennoch spannend erzählt. Durch die recht schnelle Konzentration auf eine kleine Anzahl Verdächtiger neben der Hobbyermittlerin Vicki kann Inge Löhnig diese beteiligten Personen umso detailierter beschreiben, was sie auch tut. Gerade Vicki, die eigentliche Hauptperson in dieser Geschichte, ist mir so regelrecht ans Herz gewachsen. Inge Löhnig schafft es wunderbar, genau die Detailtreue in ihren Ausführungen zu treffen, die so ausführlich ist, dass man die beschriebenen Bilder und Szenen gut vor Augen hat, aber niemals so ausufert, dass es langweilig wird. Außerdem hat mir der Wechsel zwischen der Sicht des Täters und der "Jäger" gut gefallen, der gut hilft, den Spannungsbogen aufrecht zu halten.

  • Eine enthauptete Leiche in einer stillgelegten Brauerei, eine junge Frau, die erst einmal keiner vermisst. Kommissar Dühnfort ist entsetzt über diesen sinnlosen Tod einer hübschen, jungen Frau, die noch das ganze Leben vor sich hätte. Erst durch die Öffentlichkeit wird ihre Identität geklärt und damit auch die Suche nach dem Täter eröffnet. Denn wer so explizite Kenntnisse der Anatomie hat, der macht das bestimmt nicht zum ersten Mal. Schon bald entdecken die Beamten einen weiteren Mord, der allerdings schon ein paar Jahre zurück liegt. Was war in der Zwischenzeit geschehen? Serienkiller brauchen einen Auslöser, der sie zum Handeln zwingt. Ändert sich ihre Lebenssituation, kann der Zwang durchaus ein paar Jahre ruhen. Aber irgendwann kommt alles wieder an die Oberfläche und die grausigen Taten gehen weiter.
    Vicki Senger ist eine junge, ungewöhnliche Frau. Sie lebt minimalistisch, hat einen gewöhnungsbedürftigen Kleiderstil und sich aus eigener Kraft aus einem psychischen Sumpf befreit. Mittlerweile macht sie eine Ausbildung in einem Reisebüro, deren Chefin sie persönlich unter ihre Fittiche nimmt. Vicki weiß um ihre Unzulänglichkeiten, ihr täglicher Kampf um pünktliches Erscheinen birgt schon einiges an Humor in sich. Der Tod ihres Freundes hat sie vor einiger Zeit aus der Bahn geworfen, seitdem führt sie sein Hobby, die urbane Photographie, fort. Urbane Photographen suchen ihre Motive im Untergrund, in zerfallenen Häusern und überall da, wo es eigentlich nicht besonders schön ist. Durch ungewöhnliche Blickwinkel oder besonderen Lichteinfall schaffen sie einer eher hässlichen Welt, das Schöne herauszuheben. Bei ihrer Suche nach Motiven findet sie die Leiche und beim vergleichen ihrer Bilder, die sie ein paar Tage zuvor gemacht hatte, findet sie etwas, was hinterher fehlt. Ein Hinweis? Ein Beweisstück? Vicki ist sich nicht sicher, so verschweigt sie es der Polizei und fängt an, auf eigene Faust zu ermitteln. Ob das wohl gut gehen wird? Bei ihren Ermittlungen lernt sie den Galeristen Serge Buthler kennen, der sofort ein gesteigertes Interesse an ihrer Person zeigt. Unbedingt will er sie kennenlernen, so aufdringlich, dass es ihr schon bald unheimlich wird. Gleichzeitig lernt sie auch den Stiftungsvorsitzenden Jobst Wernegg kennen, der durch glückliches Erben in der Lage ist, ein Wohltäter zu sein. Sie bittet ihn um eine Spende für ihr therapeutisches Reiten, streckt aber noch ganz nebenbei ihre Fühler aus. Schnell wird ihr Jobst vertraut, da er ähnliches wie sie durchgemacht hat. Die Autorin schafft so gerade noch den Grad, bevor Vicki zu unglaubwürdig wird oder sich in Gewässer aufmacht, in denen sie nur noch ertrinken kann.


    Inge Löhnig hat es wieder einmal geschafft, die Ermittlungen in einem spannenden Kriminalfall mit dem privaten Leben der Ermittler und einiger Hauptpersonen unauffällig zu vermischen. Genauso wie man auf die Aufklärung wartet fiebert man gleichzeitig Neuigkeiten aus dem Privatleben der liebgewonnenen Charaktere entgegen. Konstantin Dühnfort wünscht sich eine Familie, seine letzte Freundin Agnes meldet sich wieder zu Wort. Verstehen sie sich gut genug, um noch einmal einen Anlauf zu wagen? Oder ist es doch eher Dühnforts Kollegin Gina, die schon lange in ihren Chef verliebt ist? Nach den Ereignissen aus dem vorherigen Band beginnt Dühnfort sie mit anderen Augen zu sehen. Nebenher erfährt man auch sehr viel über Vicki Senger, die sich durch traumatische Erlebnisse bedingt auf einem schmalen Grad zwischen Absturz und Rettung bewegt. Bewundernswerterweise bekommt sie ihr Leben in den Griff und gibt sich nie auf, Unterstützung erfährt sie auch von ganz unerwarteter Stelle. Manchmal lohnt es sich doch, gegen den Strom zu schwimmen und sich selbst treu zu bleiben, aber nicht auf Biegen und Brechen.


    Die Auflösung des Falles zieht sich ziemlich hin, kaum hat man einen Verdacht, schafft die Autorin es wieder geschickt, ihn zu zerstreuen und eine neue Figur in den Fokus zu stellen. Die hingeworfenen Brocken fügen sich langsam zu einem einheitlichen Bild, was allerdings immer wieder durch Ereignisse, die zwar nicht unbedingt etwas mit dem Fall zu tun haben, aber zum Wohlfühlen wie in einer Familie beitragen, unterbrochen wird. Genau diese gelungene Mischung aus bereits bekannten Personen wie Dühnfort und seine Truppe und einem neuen Kriminalfall machen den Reiz der Regionalkrimis aus, und Inge Löhnig kann sich in die Riege der bereits erfolgreichen Krimiautoren nahtlos einreihen. Mit ihrem angenehmen Stil fesselt sie den Leser, mit ihren Charakteren schürt sie die Neugier auf einen nächsten Band – man will ja wissen, wie die gewonnenen Freunde ihr weiteres Leben meistern. Der Kanarienvogel auf dem Cover passt zwar nicht ganz zur Geschichte, eine Schildkröte wäre schöner gewesen. Die Reihe kommt damit ziemlich einheitlich daher, das Bücherregal bedankt sich.


    Fazit


    Der dritte Band von Inge Löhnig mit ihrem beliebten Ermittler Konstantin Dühnfort reiht sich nahtlos hinter die beiden anderen Bände ein. Mit ihrem fesselnden Stil vermag es die Autorin, ständig neue Zweifel zu säen und treibt den Leser dazu, die eigenen Verdächtigen des Öfteren zu überdenken.

  • Wie schon bereits die zwei Teile vorher, spielt auch dieser Band der Reihe um Kommissar Tino Dühnfort hauptsächlich in und um München. Das ist einer der vielen Reize der Romane von Inge Löhnig, sie versteht es perfekt, die Atmosphäre einzufangen, die ihre Protagonisten umgibt und als Münchnerin kann ich bezeugen, dass sie wirklich authentisch ist. Außerdem entdecke ich immer wieder etwas, das mich persönlich anspricht, in diesem Fall war es der Ort der Brauerei, in dessen Nähe ich meine Kindheit verbracht habe.


    Den größten Reiz macht natürlich wieder die sorgsam aufgebaute, nie nachlassende Spannung, die durch die Einschübe aus Tätersicht befeuert wird, bis sie weiß glüht. Die Figuren sind filigran gezeichnet und die Suche nach dem Täter gestaltet sich wie das Behauen eines Findlings, von dem die Autorin Schicht um Schicht abträgt, bis wir am Ende auf seine nackte Seele sehen. Mir war zwar schon vor dem Ende klar, wer der Täter war, aber die Frage nach dem Warum ist mindestens genauso wichtig wie die Frage nach dem Wer und lies mich das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Für mich war es das erste Buch aus der Kommissar-Dühnfort-Reihe. Obwohl jeder Fall in sich abgeschlossen ist und man der Story gut folgen kann, ist es empfehlenswerter die beiden vorherigen Bände vorher zu lesen. Ganz einfach deshalb, weil der Kommissar und die anderen Personen eine Entwicklung durchmachen, die im Zusammenhang besser zu verstehen gewesen wäre. So fehlten mir nun ein paar Vorinformationen, in Bezug auf den Privatmann Konstantin "Tino" Dühnfort und vor allem sein Liebesleben, dass natürlich nicht zu kurz kommend darf.


    Vicki, ein junges, selbstbewusstes Mädchen, dem schlimme Dinge in ihrem Leben widerfuhren, findet bei Fotoaufnahmen, in einer verlassenen Fabrikhalle eine geköpfte Frauenleiche. Sie alarmiert sofort die Polizei, fängt aber nichtsdestotrotz auf eigene Faust an zu ermitteln und ist der Polizei unbewussterweise irgendwie immer eine Nasenlänge voraus.


    Inge Löhnig beschreibt ohne reißerische Szenen und doch auf spannende Art und Weise die Ermittlungsarbeit einerseits der Polizei und andererseits der jungen Vicki, die einem im Verlaufe des Buches immer mehr ans Herz wächst.


    Im Laufe der Ermittlungen stoßen alle Beteiligten auch auf verschiedene andere Tatverdächtige und man ist förmlich von Kapitel zu Kapitel hin und her gerissen, da man sich so manches Mal nicht fest legen kann. Obwohl ich recht früh den richtigen Riecher hatte und den Täter in meinen Gedanken bereits überführte, sprachen auch immer wieder Anhaltspunkte für andere Verdächtige.


    Danken möchte ich für dieses ungewöhnliche Ende, auf das ich nicht vorbereitet war. Zum Schluss bleibt mir nur zu sagen, dass ich mich auf den neuen Dühnfort bereits jetzt schon freue und bis zum Erscheinungstermin im Winter auch die beiden ersten Fälle gelesen haben werden.


    Von mir gibt es 8 von 10 Punkten!

  • Laut Amazon kommt im November schon der nächste Teil:


    "Eine einzige Sekunde hat Susannes Leben für immer verändert. Ein Kind ist tot. Für die junge Frau ein Alptraum, der nie endet, eine Suche nach Sühne, die vergebens ist. Dann sterben zwei Menschen. Sie wurden ermordet. Auch in ihrer Vergangenheit gibt es ein düsteres Geheimnis, eine Schuld, die für immer bleibt. Kommissar Dühnfort verfolgt einen Täter, der auf grausame Weise für seine Vorstellung von Gerechtigkeit sorgt. Ein Rächer, der Gleiches mit Gleichem vergilt und keine Gnade kennt."


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  • Zitat

    Original von Bell
    Laut Amazon kommt im November schon der nächste Teil:


    "Eine einzige Sekunde hat Susannes Leben für immer verändert. Ein Kind ist tot. Für die junge Frau ein Alptraum, der nie endet, eine Suche nach Sühne, die vergebens ist. Dann sterben zwei Menschen. Sie wurden ermordet. Auch in ihrer Vergangenheit gibt es ein düsteres Geheimnis, eine Schuld, die für immer bleibt. Kommissar Dühnfort verfolgt einen Täter, der auf grausame Weise für seine Vorstellung von Gerechtigkeit sorgt. Ein Rächer, der Gleiches mit Gleichem vergilt und keine Gnade kennt."


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    Jipiiiehhh, gleich mal vormerken! :grin

  • Meine Meinung :write
    Inge Löhnig hat mich ja mit Band 1 und 2 schon total in ihren Bann gezogen, aber was ihr mit „So unselig schön“ gelungen ist, ist wirklich schwer in Worte zu fassen. Dieser Band hat mich so dermaßen aus den Schluppen gehauen, dass ich eigentlich schon überzeugt bin, dass ihr das mit Band 4 nicht nochmal gelingen wird.


    Diese Geschichte rund um Vicki, die nach einer versauten Kindheit und turbulenten Jugend mit einem Neustart ihr Leben in den Griff kriegen will, ist so echt und ehrlich, dass ich stellenweise nicht glauben konnte, dass es eine fiktive Geschichte ist, sondern eher Realität.


    Dann ein genialer Serienkiller, der natürlich ebenfalls eine verkorkste Kindheit hatte – wenn ich das immer lese, bin ich meinen Eltern für meine glückliche Kindheit so dankbar … ich werde also niemals zur Mörderin – und so bestialisch gemordet hat, dass es für einen deutschen Krimi schon sehr außergewöhnlich war, aber hervorragend passte.


    Und dann Kommissar Dühnfort – meinen Held. In diesem Band hat die Autorin ihm noch mehr Charakter, Ecken und Kanten und so wunderbare menschliche Schwäche auf den Leib geschrieben, dass ich mich glatt ein wenig verlieben könnte. Auch seine Kocharien haben mir total gefallen, genauso wie der Feierabendwein auf seinem Balkon mit Blick auf den „gefallenen Engel“. Dann habe ich immer das Bedürfnis mir ebenfalls ein Glas einzuschenken…


    Inzwischen habe ich diese Schauplätze schon so deutlich vor Augen, dass ich nach jedem Band bete, dass Frau Löhnig immer weiter an dieser Serie schreibt …


    Hach, es war schön und irgendwie bin ich immer ein wenig traurig, wenn ich einen Band beendet habe und quasi unendlich auf die Fortsetzung warten muss. Ich bin gespannt, wie es mit Gina und Agnes weitergeht, auch wenn ich eine Favoritin habe … aber ist ja kein Wunschkonzert.


    Klare 10 Punkte!!

  • Der mittlerweile schon dritte Fall für Konstantin „Tino“ Dühnfort und sein Team.


    Vicki, eine junge Frau mit dem Hobby Urban Exploring, findet auf der Suche nach einem guten Motiv in einer halbverfallenen Brauereianlage eine Leiche. Die Frau mit den dunklen Haaren wurde enthauptet und dort abgelegt. Der Fall ist dermaßen bizarr, dass Dühnfort sofort einen Serienmörder befürchtet – und er behält recht.


    Auch Dühnforts Privatleben kommt in diesem Band wieder nicht zu kurz, wie schon angedeutet, fühlt er sich immer mehr zu seiner Kollegin Gina hingezogen, zögert aber, um ihr berufliches und freundschaftliches Verhältnis nicht zu gefährden. Außerdem taucht auch seine Ex Agnes plötzlich wieder auf.


    Immer wieder werden Szenen aus Sicht des Täters eingestreut, aber der Leser erfährt lange nicht, wer es nun ist, die Spannung relativ lange erhalten.



    Meine Meinung:


    Die Charaktere haben mir wieder gut gefallen, sowohl das Ermittlerteam als auch die Figur der Vicki.


    Die Story hat mich diesmal aber nicht richtig überzeugt. Nachdem ich vom ersten Buch der Autorin absolut begeistert gewesen bin, muss ich leider feststellen, dass Band 2 und auch der vorliegende dritte Band so ihre Längen in der Geschichte hatten. Die Bücher sind deswegen nicht schlecht, es sind solide deutsche Krimis, relativ ruhig, trotz der bluttriefenden Morde. Weiterlesen würde ich die Reihe daher auf jeden Fall!

  • So unselig deutsch


    Die Leseprobe hatte mein Interesse geweckt, weil sie für einen Kriminalroman Ungewöhnliches versprach: viele graphische und optisch detailliert beschriebene Details, einen geruhsamen Erzählstil, und eine sympathische Nebendarstellerin. Allerdings wurde ich schon in der Leseprobe mit dem eigentlichen Helden, Kommissar Dühnfort, nicht so richtig warm. Dementsprechend war meine Erwartungshaltung, als ich mir das Buch schließlich kaufte, gemischt.


    Auch nach der Lektüre bleibt mein Eindruck durchaus zwiespältig, so dass ich nicht über drei Sterne hinausgehen mag. Alle Ahnungen, welche die Leseprobe bei mir weckte, haben sich bestätigt: der Erzählstil bleibt gemächlich, viele Schilderungen sind ungewöhnlich "farbig" und optisch ansprechend, und Dühnfort wird dem Leser nicht wirklich näher gebracht. Positiv vermerkte ich allerdings, dass die vermeintliche Nebendarstellerin Vicki Senger zur heimlichen Heldin avanciert - eigentlich ist sie es, die den Roman zum großen Teil vorantreibt, auch wenn sie den Fall letztlich nicht löst. Man merkt aber auf jeden Fall, dass sich die Autorin hier mehr Mühe in der Charakterisierung gegeben hat - Vicki wirkt einfach lebendiger als Dühnfort, und im Gegensatz zu ihm bekommt sie auch eine ganz eigene Sprache und Ausdrucksweise zugeordnet.


    Vermutlich kann ich Kommissar Dühnfort auch deshalb weniger beurteilen, weil ich die Vorgänger-Bände nicht kenne (die Wahrscheinlichkeit diese zu lesen, ist aber, nach diesem Buch, auch nicht wesentlich gestiegen). So kann ich nur anhand dieses Buches urteilen. Ein merkwürdiger Mensch ist er ja schon. Er flucht die ganze Zeit auf Französisch ("merde!"), und scheint schwarze Schokolade zu lieben - denn immerzu vergleicht er die Augenfarbe seiner Kollegin mit "noir", eine Bezeichnung, die auch für Süßwaren Verwendung findet. Er hat eine Vorliebe für Delikatessen und Weine (wobei mir diese Schilderungen aber mit der Zeit aufgrund ihrer Häufung auf die Nerven gingen!). Ein merkwürdiger Segel-Unfall überschattet sein Leben, sowie seine Unfähigkeit, sich zwischen zwei Frauen zu entscheiden. Insgesamt wirkt es so, als habe sich die Autorin krampfhaft bemüht, Wallander einen deutschen Kollegen an die Seite zu stellen. Wie man sich das als deutscher Autor eben so denkt - eine Prise Privatleben, eine Prise verschrobener Charakter, eine Prise Zwist mit den Kollegen. Und doch - man merkt diesem Charakter halt das "Rezept" an. Er wirkt auf mich nicht wie eine Figur, die so wirklich gelebt haben könnte. Etwas schablonenhaft, könnte man sagen. Und mal ehrlich, welcher normale Mensch denkt denn mitten in der Nacht, wenn er von einem Tatort kommt, noch an Antipasti und Soave?? Da hörte es bei mir auf.


    Der Fall an sich war schon recht originell geschildert. Der Prolog war packend und griffig-kurz, und die Spannung wurde in den häufigen Einschüben, auch aus der Sicht des Täters, größtenteils gehalten. Ansprechend fand ich die Idee, dass der Täter durch seine Taten versucht, ein Gemälde nachzustellen, bzw. zu erschaffen. Auch die zahlreichen in die Handlung gestreuten Details und Informationen zur Bedeutung von Stilleben haben mir gefallen. Ausgesprochen geglückt war der Kniff der Autorin, immer mal wieder einen einzigen (!) Satz einzustreuen, der durch eine Detailinformation den Verdacht des Lesers auf eine bestimmte Figur lenkte - und zwar meistens falsch! Erst am Ende des Buches weiß man, welche Details man überlesen hat, welche wirklich entscheidend waren. Das war sehr gut!


    Allerdings verliert das Buch eben eine gute Portion an Elan durch die Tatsache, dass sich die Autorin nicht so recht hat entscheiden mögen, wer denn nun der Held des Buches ist. Offizieller Ermittler ist Kommissar Dühnfort, aber er ermittelt eigentlich kaum etwas. Die Kommunikation mit seinen Untergebenen stimmt oft nicht, und vieles setzt sich bei den Ermittlungen erst sehr verspätet zusammen. Dühnfort ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um diesem Fall wirklich seine Aufmerksamkeit zu widmen. Nein, Vicki Senger, die junge Rebellin und Hobby-Fotografin, ist die eigentliche Sympathieträgerin dieses Buches. Sie geht auf eigene Faust einem Hinweis nach, den sie auf einem heimlich geschossenen Bild des Tatortes entdeckte. Bis zur Mitte des Buches verlaufen so ihre Ermittlungen parallel zu denen Dühnforts - wobei für mich schon wieder ein unglaubwürdiger Punkt erreicht ist. Bitteschön, welcher Kommissar ruft denn eine Zeugin per Handy (!!) an, um ihr eigenmächtiges Handeln zu tadeln?? Überhaupt wird die persönliche Kommunikation in diesem Buch eher vermieden. Alles schreiben sich Mails, oder SMS, oder rufen per Handy an. Ich kann ja nicht beurteilen, ob das heute tatsächlich so läuft. Es wirkte aber auf mich sehr gestellt.


    Im letzten Drittel scheint die Autorin gemerkt zu haben, dass sie nun die Spannung wieder etwas anziehen muss, und so kommt es zwar zu einem spannenden Showdown, doch werden nicht alle Fäden logisch völlig befriedigend verknüpft. manche Erklärung wirkte ein wenig "hinterhergeschoben". Großartig allerdings der Abgang Vicki Sengers aus der Handlung: sie nutzt die dramatischen Ereignisse zur persönlichen Weiterentwicklung, was mir sehr gefiel.


    Ja, ich kann nur wiederholen, was ich weiter oben schon andeutete. Das wirkte auf mich im Rückblick alles ein wenig "nach Plan" erstellt, bemüht deutsch, so wie man eben als deutscher Autor denkt, dass ein Krimi zu sein habe. Gute Ideen waren vorhanden, vor allem im Streuen von falschen Verdachtsmomenten, und in der Charakterisierung der weiblichen Neben(?)-Darstellerin. Sehr schön auch immer wieder die optischen Schilderungen. Zur Bremse des Romans entwickelte sich allerdings der phlegmatische Kommissar Dühnfort, dessen Probleme mit dem weiblichen Geschlecht ich nun wirklich nicht nachvollziehen konnte - und dessen Umgang mit seinem Team man nur "verfahren" nennen kann. Wollen wir hoffen, dass die Autorin in Zukunft den Mut findet, sich eindeutiger für eine Person und / oder Perspektive zu entscheiden!

  • Hallo rumble-bee,
    zu diesem Buch gibt es bereits einen Rezensionsthread:


    https://www.buechereule.de/wbb…So+unselig+sch%26ouml%3Bn


    Melde deinen Beitrag doch bitte zum Zusammenlegen und schau immer erst nach, ob schon ein Thread besteht, bevor du einen neuen eröffnest.
    Damit wird den Admins eine Menge Arbeit erspart. :-)


    Ich bin ja nun bekennender Dühnfort-Fan :anbet :grin und habe deshalb natürlich eine andere Meinung zu dieser Figur, als du.
    Aber es ist schade, dass du die Vorgängerbände nicht mehr lesen magst. Denn selbst wenn du deine Ansicht über Dühnfort dann auch nicht gravierend ändern würdest, würde er dir als Person vllt doch näher gebracht und verständlicher.
    Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf eine Fortsetzung der Reihe. :wave

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)

  • Hallo butterfly,


    Danke für den Hinweis! Aber es ist komisch: Ich HABE vorher nachgesehen, und habe den anderen Thread NICHT gefunden. Komisch! Mache ich da was falsch? Und wie gehe ich jetzt vor?


    Besten Gruß!

  • Zitat

    Original von butterfly49
    Melde deinen Beitrag doch bitte zum Zusammenlegen


    Bitte melde den Thread mit dem Melde-Button zum Zusammenfügen an die Admins. :wave


    Der sicherste Weg, bestehende Rezis zu finden, ist der über den Button "Rezensionen". Da kannst du dann nach Autor und nach Titel suchen.

  • Soso, butterfly, Du bist also "bekennender Dühnfort-Fan"?


    Na ja, meinen Entschluss, keine anderen Bücher über Dühnfort mehr zu lesen, hatte ich auch im ersten Frust nach diesem Buch geschrieben. Vielleicht liest es sich ja alles im Zusammenhang doch logischer.


    Aber wird denn in anderen Büchern noch geklärt, was es mit diesem komischen Segel-Unfall auf sich hat? Das war mir hier viel zu kurz und rätselhaft geschildert. Das hab ich überhaupt nicht einordnen können.


    Und: trinkt er in anderen Büchern auch so viel Wein??


    Besten Gruß von der neugierigen
    rumble-bee

  • Zitat

    Original von rumble-bee
    Soso, butterfly, Du bist also "bekennender Dühnfort-Fan"?


    :grin Genauso ist es.

    Zitat

    Na ja, meinen Entschluss, keine anderen Bücher über Dühnfort mehr zu lesen, hatte ich auch im ersten Frust nach diesem Buch geschrieben. Vielleicht liest es sich ja alles im Zusammenhang doch logischer.


    Ganz sicher. Menschen entwickeln sich ja nun mal mit den Ereignissen in ihrem Leben. Und so ist es eben auch mit Protagonisten in Bücherserien -wenn die Serie gut ist. Und das ist sie!

    Zitat

    Aber wird denn in anderen Büchern noch geklärt, was es mit diesem komischen Segel-Unfall auf sich hat? Das war mir hier viel zu kurz und rätselhaft geschildert. Das hab ich überhaupt nicht einordnen können.


    Es wird erzählt, wie es zu diesem Segelturn kommt. Der Unfall ist ein Cliffhanger im Vorgängerband.

    Zitat

    Und: trinkt er in anderen Büchern auch so viel Wein??


    Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. :lache Aber es soll ja auch im wirklichen Leben Menschen geben, die Geniesser sind und zu einem guten Essen auch ein gutes Glas Wein schätzen. Vor allem, wenn es seit längerer Zeit der einzige Genuss ist, den sie haben. *gg*
    Aber ich wünsche ihm für den Folgeband, dass er eine Frau findet, die sensibel genug ist, ihm in seiner Nachdenklichkeit zu folgen und lebensbejahend genug, ihm die leichte Seite des Lebens zu zeigen.
    Dann wird sich sein Weinkonsum eh halbieren, weil er teilen muss ;-)


    Bei dieser Gelegenheit ist mir erst aufgefallen, dass ich nach der LR gar keine Rezi zu diesem Buch geschrieben habe.
    Aber ich glaube, das ist auch nicht mehr nötig, nach meiner Schwärmerei für diese Serie und "meinen" Dühnfort! :heisseliebe
    Einfach lesen und geniessen.

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)