Die Einordnung des Romans fällt ein bisschen schwer - es passt in Belletristik, könnte aber auch in Krimi/Thriller einsortiert werden!
OT: Nice
Kurzbeschreibung:
Grace ist ein nettes Mädchen und möchte auf keinen Fall irgendjemandes Gefühle verletzen. Sie leidet schreckliche Qualen, wenn wieder mal eine Beziehung beendet werden muss – was relativ häufig vorkommt: Grace ist nämlich nicht nur nett, sondern auch sehr attraktiv und wird von männlicher Seite entsprechend belagert. Und sie kann sooo schlecht nein sagen... Dann, wenn wieder mal alles zu spät ist, findet sie beim besten Willen keine Möglichkeit, ihre unerwünschten Lover elegant und schonend loszuwerden. Was bleibt ihr anderes übrig, als sie gänzlich zu beseitigen ... schmerzfrei und in der freundlichsten Absicht, versteht sich. – Dann ist da Sam, der eines Abends zufällig beobachtet, wie sie eine Leiche wegschafft. Er kennt sich aus, denn er selbst ist Profikiller und gut mit Aufträgen eingedeckt. Graces amateurhafter Auftritt geht gegen seine Berufsehre, so dass er ihr nolens volens mit Rat und Tat zur Seite springt. Und bald ist er sich sicher: Dass er Grace kennengelernt hat, muss Schicksal sein. Es wird eine ziemlich gefährliche Liebesgeschichte.
Über die Autorin:
Jen Sacks lebt unter anderem als Schriftstellerin in New York.
Meine Rezension:
Grace hat Probleme damit, die Gefühle von Menschen, insbesondere von Männern zu verletzen, und so weiß sie sich nicht anders zu helfen, als ihre Bettbekanntschaften, sobald sich diese enger binden wollen, umzubringen. Sam ist Berufskiller und von der hübschen Grace fasziniert. Selbst als er ihr Geheimniss und weiß, dass er sich möglicherweise selbst in Gefahr begibt, wenn er ihr zu nahe kommt, kann er sich ihrer Persönlichkeit nicht entziehen und die beiden kommen sich tatsächlich näher... Abwechselnd aus der Sicht von Grace und Sam erzählt, ist "Nice" ein unterhaltsamer kleiner Roman über zwei außergewöhnliche Figuren, die völlig unterschiedlich sind und doch mehr gemeinsam haben als die Leichen, die ihren Weg pflastern. Mit einer guten Prise schwarzem Humor, einigen tragischen Elementen und viel Gefühl liest sich diese romantische Komödie der etwas anderen Art von der ersten Seite an erfrischend leicht, ohne auf Tiefgang zu verzichten oder aber ins Klischeehafte abzurutschen. Vor allem die beiden Hauptfiguren sind - trotz ihres extravaganten Lebens - durchweg liebenswert und authentisch, ihre Art miteinander um dem Leben umzugehen, machen die Geschichte zu einer vergnüglichen Lektüre, die einige unterhaltsame Lesestunden bietet, allerdings nicht lange im Gedächtnis haften bleiben wird.
Solide 6 Punkte.