'Magnolienschlaf' - Seiten 124 - 185

  • Als Wilhelmine von der Sache mit dem Pflegegeld erfährt, muß sie sich von allen verraten fühlen. Auch wenn sie sich ebenso schäbig benimmt wie Lisa, hier tut sie mir leid.


    Ihr Zustand wird auch nicht besser, bis in den Schlaf scheinen sie die Gespenster der Vergangenheit zu verfolgen.


    Karin Hübner ist unverschämt und meint, für die paar Hundert Kröten, die sie Lisa zahlt, könnte diese ruhig auch die Fenster putzen. Eine geldgierige Hexe ist das, die sicher lieber heute als morgen ihr Erbe antreten möchte. Zumindest erweckt sie diesen Eindruck. Außerdem bringt sie Lisa um einen freien Sonntag nach dem anderen.


    Babkas Geschichte der Entstehung der Matrioschkas ist keinesfalls kindgerecht. Das hat was Krankes an sich. *grusel* Doch dann die Entdeckung auf dem Flohmarkt…


    S. 144 – langsam beginnt Wilhelmine zu reden – und Jelisaweta zu begreifen. Die Geschichte ist anders als gedacht, auch die von Jelisaweta…

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Dank Lisa versöhnen die beiden Frauen sich wieder, Wilhelmina erzählt Lisa sogar ihr schlimmes Geheimnis und dadurch verschwinden die Geister der Nacht. Das Ende gefällt mir, dass Wilhelmina nach all den Jahren endlich Frieden findet. Sie hat aus Liebe gehandelt und es ist wirklich schlimm, dass sie sich all die Jahre so furchtbar quälen musste.


    Dieser Wandel hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass Wilhelmina herausgefunden hat, dass sie von ihren einzigen Verwandten betrogen wurde. Also lässt sie Lisa wieder eine Chance, selbst wenn sie Russin ist.

  • Diesen Leseabschnitt habe ich heute Morgen gelesen. Wahrlich kein erfreulicher Auftakt in diesen sonnigen Sonntag. :-( Der Inhalt und die Schilderungen machen betroffen und stimmen mich nachdenklich. Ich verdränge den Inhalt erst mal, schlucke den Kloss im Hals hinunter und wende mich jetzt ganz bewusst anderen Dingen zu. Die Schlussrezi werde ich erst im Verlaufe der nächsten Woche schreiben. :wave

  • Endlich ist der Knoten geplatzt! Jede der beiden Frauen hat (so scheint es zumindest für mich) ihren Frieden mit der Vergangenheit gemacht, bzw. ist zumindest bereit sie zu akzeptieren. Ich denke, dass die beiden ab sofort auch gut miteinander leben können.


    Jelisawetas Schicksal ist eigentlich genauso, wie ich es mir schon gedacht hatte: ein deutscher Soldat hat ihre Großmutter vergewaltigt. Bei Wilhelmine habe ich eigentlich eher darauf getippt, dass die russischen Soldaten sie geschändet und ihre Tochter getötet haben... Letztendlich hat aber ihre ANgst genau davor nicht weniger Schaden angerichtet.


    Zu Karin fällt mir ja nichts mehr ein, jetzt bringt sie auch noch fremde Wäsche zum Bügeln :hau

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Mich hat die Auflösung ebenfalls überrascht, denn auch ich vermutete, dass Gisela nach einer Schändung durch die Russen gestorben wäre. Obwohl ich da ein wenig verwirrt war: Einerseits war vorn von "gerade sich hebenden Brüsten" die Rede, andererseits hatte ich es so verstanden, dass Gisela geboren wurde, nachdem Ehemann Nummer 1 in den Krieg gezogen war, also frühestens Herbst 1939 (Womit durch Stichwort "Kriegswirren" auch entschuldigt wäre, dass Wilhelmines Verwandte offenbar keine Ahnung von ihrem Kind aus erster Ehe hatten). Also muss sie doch zu Kriegsende noch ein recht kleines Kind gewesen sein. Und die Russen im Allgemeinen gelten doch als sehr kinderlieb. Ich warte mal, wie die anderen Eulen das verstanden haben.
    Wie auch immer, ich denke, ein Teil des Hasses Wilhelmines gegen die Russen liegt in ihrer eigenen Schuld begründet. Denn sie beging ihre Tat ja aus Furcht vor den Russen.
    Auf jeden Fall ein sehr nahegehendes Buch!
    Edit fand Tippfehler :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • @ maikaefer:


    Auf S. 132/133 ist ein Abschnitt, in dem steht, dass der Vater Gisela den Taubenanhänger geschenkt hat, bevor er in den Krieg zog und nachdem was darüber, wie Vater und Tochter miteinander scherzen steht, bin ich schon von einem ca. 10-jährigen Mädchen ausgegangen.


    Irgendwo stand auch (finde die Stelle gerade nicht): "Geheiratet habe ich 1930, in den Krieg ist Josef 1941 gezogen." Da habe ich noch gerätselt, wann Wilhelmine dann geboren ist, wenn sie heute (im Buch-Heute) 91 ist.


    Über die Verwandschaft mit Hübners habe ich auch gerätselt. Müssen dann die Kinder von Josefs Bruder sein, oder? Wahrscheinlich wurde die Gisela-Sache in der Familie totgeschwiegen, denn sonst hätten sie es ja wissen müssen ?!?

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


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    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Danke, Waldmeisterin, Du hast ganz recht: Ich hab die Stelle eben noch einmal nachgeschlagen, das mit dem "Doktor Soßenfleck"... das hatte ich auf einen Scherz zwischen den Eheleuten bezogen und nicht zwischen Vater und Tochter. Hab ich nicht genau genug gelesen*schäm*. War abgelenkt, von der Geschichte. Und im Hinterkopf wahrscheinlich noch den Doktor zu Guttenberg (der ist eh an allem schuld! :lache).
    Ja, eine ergreifende Geschichte.
    Einzig mit dem Titel bin ich nicht ganz "zufrieden", denn der Bezug ist mir ein wenig zu "dünn". Aber wie will man ein derartiges Buch sonst nennen?
    "Lisa und Minchen"?
    :gruebel

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    War abgelenkt, von der Geschichte. Und im Hinterkopf wahrscheinlich noch den Doktor zu Guttenberg (der ist eh an allem schuld! :lache).


    :rofl


    Zitat

    Original von maikaefer
    Ja, eine ergreifende Geschichte.
    Einzig mit dem Titel bin ich nicht ganz "zufrieden", denn der Bezug ist mir ein wenig zu "dünn". Aber wie will man ein derartiges Buch sonst nennen?
    "Lisa und Minchen"?
    :gruebel


    Ich fand den Titel eigentlich ganz gelungen. Irgendwo in der Mitte wird mal was mit einem Magnolienbaum, unter dem Wilhelmine liegt angedeutet, aber es war klar, dass da noch mehr kommen muss, denn nur wegen einem "Nickerchen" dort würde ja nicht das ganze Buch so heissen müssen. Aber dass Wilhelmine dort aus der Vergiftung "aufgewacht" ist, um festzustellen, dass Gisela tot ist und sie selbst überlebt hat, das passt doch wunderbar. Es bezeichnet für mich den Wendepunkt in ihrer Geschichte. Und da dieser ja erst am Ende enthüllt wird, habe ich die ganze Zeit gerätselt, warum jetzt das Buch so heissen mag...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


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    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Also auch ich fand den Titel schön - vor allem, da er für mich am Schluss nochmals an Bedeutung gewann. Als wäre Gisela im Magnolienschlaf entschwunden. Und als sehne sich auch Wilhemine immer mehr danach.


    Da das Büchlein recht dünn ist, hätte ich mir gewünscht, die zwei Frauen hätten sich früher wieder einander angenähert und ich hätte noch mehr von Harmonie und Verständnis gelesen. Die Phase von Wut, Trauer und Zorn im Streit miteinander war mir fast zu lange. Ich wünscnte beiden ständig Einsicht und ein bissen mehr Einfühlen in die andere. Wilhemines lange anhaltenden Schmerz und Zorn kann ich mir nur mit ihrem Alter und ihrer Einsamkeit erklären. Sonst fände ich ihn etwas überzogen, vor allem da die junge Jelisaweta ja mit den russischen Männern äußerlich wenig zu tun hat. Und die russische Sprache allein erscheint mir fast ein zu geringer Reizauslöser für den unbändigen Hass der alten Frau.


    Leider ist Karin ohne große Rüge geblieben. Und wie von mir befürchet, denkt sie schon an das baldige Ende der Tante, und dass man da keine Schlitze mehr schlagen sollte. Die Dame hat richtig anhaltende Aversionen augelöst.


    Kein Gute-Laune-Buch, sondern die Geschichte eines schmerzhaften Annäherungsprozesses zweier einsamer Menschen und einer Selbsterkenntnis, die die junge Russin sicherlich noch lange beschäftigen wird.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ja, mittlerweile kann ich mit dem Titel doch recht gut leben.
    Ich bin übrigens bei Karins Bemerkungen nicht davon ausgegangen, dass sie sich auf Wilhelmines baldigen Tod bezogen. Das "lohnt nicht mehr" könnte sich auch auf eine doch auf längere Sicht wohl unvermeidliche Übersiedelung in ein Pflegeheim beziehen.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Also ich bin mit dem Buch rundum zufrieden. Die Charaktere wirken realistisch und vielschichtig. Die Autorin verschont mich mit Versöhnungskitsch zum Schluss, stattdessen werden die Erzählfäden am Ende unspektakulär zusammengeführt. Lange kein Buch mehr in der hand gehabt bei dem ich so wenig zu bemängeln hatte. :grin


    Stilistisch, sprachlich und inhaltlich eine gelungene Umsetzung. Wobei mich das Ende schon überrascht hat. In der Richtung hatte ich den Gisela Teil gar nicht interpretiert. Schön, die Mischung aus lakonisch, distanzierter Schreibweise und emotionaler Literatur. Eva Baronsky ist eine neue Entdeckung für mich. Hut ab, vor der Autorin. :anbet Rezi folgt.

  • So, jetzt bin ich auch schon durch. Viel zu kurz war das Buch.


    Jelisaweta war neugierig und hat nicht eher Ruhe gegeben, bis Wilhelmine ihr Geheimnis verraten hat. Und was für eins! Wie kann ein Mensch so etwas tun? Alle haben es getan. Na toll! Super Entschuldigung. Aber das Wilhelmine nicht ganz kalt ist, zeigt ja, dass sie es von jeher bereut hat und nie darüber hinweggekommen ist. Bis sie ihr schreckliches Geheimnis jemanden erzählen kann. Ich finde es toll, dass Lisa hier so reagiert hat. Starke Frau!


    Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Werd mich auch mal nach weiteren Büchern der Autorin umsehen.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen, obwohl ich finde, dass es sich im zweiten Abschnitt etwas in die Länge gezogen hat.


    Ich hatte auch erwartet, dass Gisela von Russen umgebracht/geschändet/entführt worden ist. Finde es natürlich sehr krass, dass ihre Mutter sie "umgebracht" hat. Aber das ist damals ja wohl häufig vorgekommen. Aus unserer Sicht ist das schwer nachzuvollziehen. Allerdings steht es mir auch nicht an, diese Tatsache zu bewerten, denn ich weiß ja nicht, wie schlimm das damals wirklich für die Menschen war.
    Aus meinem Zusammenleben mit alten Menschen, die am Krieg teilgenommen haben, weiß ich allerdings, dass Wilhelmines Angst/Hass auf die Russen sehr real ist. Mein Ur-Großvater ist im Krieg in Frankreich gefallen. Und meine Ur-Großtante hatte deswegen ihr Lebn lang Angst vor Franzosen.

  • Nun weiß ich also warum die Frauen so reagiert haben, aber ich finde die Autorin hätte da schon ein klein wenig früher drauf eingehen können. Das gute Leseerlebnis hat es auf jeden Fall nicht geschmälert.


    Was Wilhelmine da gemacht ist natürlich schon sehr harter Tobak, aber wie so vieles was in diesem Krieg passiert ist, oder überhaupt in Kriegen passiert, ist das für uns kaum nachvollziehbar. Was bleibt ist das grenzenlose Entsetzen.


    Mir hat Lisa sehr gut gefallen; auch wie sie sich in diesem Psychokrieg gegenüber Wilhelmine verhalten hat. Letzendlich hat das auch dazu geführt dass Wilhelmine sich öffnet und erleichtert fühlt. Aber ich habe sie bis zum Ende hin als unversöhnlich empfunden.

    Herzlichst, FrauWilli
    ___________________________________________________
    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Puh, was für eine Auflösung! Lisas Geschichte hatte ich so in etwa vermutet, aber bei Wilhelmine hatte ich - wie die meisten hier - vermutet, dass die Russen sie vergewaltigt hatten und/oder ihre Tochter getötet hatten.
    So ist das ganz schön heftig - und da sie selbst ja trotz Gift wieder erwacht ist, bekommt auch der immer mal wieder erwähnte Wunsch zu Sterben eine tiefere Bedeutung.


    Insgesamt war mir aber der Kleinkrieg zwischen den beiden Frauen einfach zu lang und nur die Tatsache dass Lisa Russin ist, fand ich ein bißchen wenig als Auslöser für Wilhelmines Hass - zumal ihr Lisa ja zuerst sympathisch war.


    Den Buchtitel fand ich sehr gelungen! In der Mitte des Buches dachte ich ja schon, der Titel wäre enträtselt, aber mit dem Erwachen unter der Magnolie am Schluss fand ich den Titel sehr treffend.


    Zitat

    Original von maikaefer
    Ich bin übrigens bei Karins Bemerkungen nicht davon ausgegangen, dass sie sich auf Wilhelmines baldigen Tod bezogen. Das "lohnt nicht mehr" könnte sich auch auf eine doch auf längere Sicht wohl unvermeidliche Übersiedelung in ein Pflegeheim beziehen.


    Ja, das könnte sie natürlich auch gemeint haben, aber ich hatte auch sofort im Kopf, dass sie schon mit Wilhelmines Tod rechnet.


    Ich hatte eigentlich gehofft, dass Karin auch noch ihr Fett abkriegt. Außer dem bißchen Geld, dass Lisa ihr zusätzlich abgeknöpft hat, ist sie hat mit ihren Bösartigkeiten und Zusatzaufgaben für Lisa plus nicht eingehaltenen Frei-Tagen sowie der Abzocke gegenüber Wilhelmine ja sehr gut gefahren...

  • Wie im anderen Teil schon geschrieben, bin ich gestern nacht noch fertig geworden und enttäuscht.
    Weder finde ich die Auflösung gelungen, noch hat mir das Buch jetzt besonders gut gefallen.
    Auf mich wirken die einzelnen Teile einfach nicht passend zueinander, Lisas plötzlicher Versuch dann doch Wilhelmines Ansichten anzuhören, paßt so wenig zu ihrem sonstigen Verhalten und Wilhelmines Erlebnisse sind einfach nur, hm... seltsam.
    Sicherlich wird es Menschen gegeben haben, die so handelten, aber doch nicht bevor "der Russe" überhaupt in der Stadt ist. Ne, das erscheint mir alles zu fadenscheinig, zu konstruiert, zu gewollt dramatisch.
    Sicherlich hat die Autorin einen angenehmen und sehr einfühlsamen Schreibstil, der mir persönlich aber zu lange um Nichtigkeiten herumeiert, um dann den für mich wichtigen Dingen zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu rasch abzuhandeln. Insgesamt bleibe ich unbefriedigt zurück nach diesem Buch, daß mich zu Beginn als es um Pflege und die Beziehungen zwischen Wilhelmine und Karin ging immerhin noch zur Nachdenklichkeit veranlaßt hat, mich dann aber immer weniger berühren konnte und letztlich sogar trotz der Kürze des Textes schrecklich langweilte.


    Ich glaube nicht, daß ich noch ein weiteres Buch der Autorin lesen möchte, da muß es sich schon um eine Thematik handeln, die mich brennend interessiert.


    Letztlich fand ich den Titel immerhin doch recht passend, wenn ich es auch ein wenig zu theatralisch fand, daß es dann ausgerechnet eine Magnolie sein mußte, ein Kirschbaum hätte es doch auch getan. :grin
    Das Cover fand ich sehr ansprechend und es paßt auch gut zum Text, der mich halt nur leider eben nicht überzeugen konnte.
    Schade, aber vielleicht waren da auch einfach meine Erwartungen zu hoch.

  • Ich hatte die ganze Zeit darauf spekuliert, dass sie vielleicht verwandt sind.
    Im Krieg werden Menschen oft zu wilden Tieren, durch Entbehrung, Aufstachelung, giftige Propaganda. Zumal Lisa die braunen Haare hatte.
    Aber das wäre dann wieder ein Zufall gewesen, bei dem der Leser aufschreit.


    Dass Wilhelmine ihre eigene Tochter umgebracht hat, kam für mich sehr überraschend. Aber doch auch wieder nicht, wenn man an die Propaganda denkt, denen diese verängstigten Menschen ausgesetzt waren.


    Wenn ich an die Panik mancher geflohener deutschstämmigen älteren Leuten aus den Ostgebieten in meinem friedlichen Kaff denke, wenn sie russisch hören - ich will nicht wissen, was die alles erlebt haben.


    Welch ein Leben, eine solche Tat die ganze Zeit auch vor sich selbst zu verstecken.
    Ich würde mir für Lisa wünschen, dass sie für sich selbst eine schönere Zukunft bauen kann. Mit oder ohne die Mutter. (ich würde ohne wählen :rolleyes)


    Nächste Woche werde ich Eva hoffentlich auf der Messe sehen und ihr noch ein paar Fragen zum Buch stellen können.
    Ausführliche Rezi schreibe ich in ein paar Tagen, muss erst noch ein wenig nachdenken.

  • Zitat

    Original von Susanne Ruit.
    Ich hatte die ganze Zeit darauf spekuliert, dass sie vielleicht verwandt sind.


    Das hätte ich zu konstruiert gefunden. Das wäre schon ein sehr großer Zufall, dass Karin die Verwandte ins Haus holt. Ich bin mit der Erklärung so zufrieden. :)

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Liebe Eulen,


    der Kern der Geschichte, also das, was Wilhelmine getan hat, ist eine wahre Geschichte. So passiert.


    Aus der Frage, welcher Bedrohung man ausgesetzt sein muss, um so etwas tun zu können ist das Buch entstanden. Vor allem aber aus der Frage, wie man die Konsequenzen aushält.


    Schöne Grüße


    Eva Baronsky