'Goldprinz' - Seiten 298 - 382

  • Den Rest habe ich in einem Stück gelesen, konnte nicht mehr aufhören ;-)
    Denn hier zum Ende hin haben sich die Grenzen verschoben, und man weiß nicht mehr, wer Freund und wer Feind ist. Selene Green wird von Marley in bester ,gestiefelter-Kater-Manier' erledigt, doch als dann die Lady Grey wieder auftaucht, wird Olivia klar, daß auch ihr treuer Gefährte ihr schlimmster Gegenspieler war. Schade, schade, dabei hab ich den Kater doch auch so gern gemocht!! Zuletzt muß auch er dran glauben, erledigt vom Jäger, der doch kein Feind ist, und man trauert der schlauen Mietze ein bißchen nach ;-)
    Olivia begreift, daß sie die Schöpferin ihrer Realität ist, und taucht aus dem Sturm wie neuerschaffen wieder auf.

  • Zitat

    Original von Tempe
    Den Rest habe ich in einem Stück gelesen, konnte nicht mehr aufhören ;-)
    Denn hier zum Ende hin haben sich die Grenzen verschoben, und man weiß nicht mehr, wer Freund und wer Feind ist. Selene Green wird von Marley in bester ,gestiefelter-Kater-Manier' erledigt, doch als dann die Lady Grey wieder auftaucht, wird Olivia klar, daß auch ihr treuer Gefährte ihr schlimmster Gegenspieler war. Schade, schade, dabei hab ich den Kater doch auch so gern gemocht!! Zuletzt muß auch er dran glauben, erledigt vom Jäger, der doch kein Feind ist, und man trauert der schlauen Mietze ein bißchen nach ;-)
    Olivia begreift, daß sie die Schöpferin ihrer Realität ist, und taucht aus dem Sturm wie neuerschaffen wieder auf.


    :write Vielen Dank für die treffenden Worte Tempe! Mir fiel es richtig schwer, in Marley das Böse zu sehen... :-(


    edit: H = Frau Holle, das hat mir richtig gut gefallen! Vorallem, als Olivia die Decke ausschüttelt und es schneit!

  • Ich fand den Kater ja auch ganz besonders entzückend. Und obwohl ich so einen Verdacht hatte, weil er sich doch so aufgedrängt hat und unbedingt mitwollte, wäre ich nie darauf gekommen, daß er der Teufel ist. :yikes Aber andererseits war das auch logisch. Er ist zu klug um nicht der Bösewicht zu sein.
    Die Auflösung war toll. Sehr gelungen auch die Anspielung, daß Hexendreimaldrei und Jagdzeit von Olivia unter Pseudonym geschrieben wurden, an der Stelle habe ich echt mal nach Luft geschnappt. Und so ein schöner Gedanke, daß man sich alles durch Phantasie erschaffen kann. Es hat mich im Grundgedanken an die unendliche Geschichte erinnert. Ich habe, als Olivia da auf dem Boden lag, mit der Scherbe in der Hand und H ihr alles erklärt hat, an Bastian denken müssen, der aus dem letzten Sandkorn Phantásien wieder neu erschafft, indem er seine Phantasie einsetzt. Meine Frage: Ist Michael Ende und die unendliche Geschichte für dich ein Vorbild?


    Liebe Grüße, Waltraud

  • :-) Ja, die unendliche Geschichte spielt schon eine Rolle, und ich habe ganz bewusst am Ende mit der Verbindung gespielt. Was mir wichtig war, war ja damals auch das, was Ende erzählt hat: Nur unsere Phantasie kann Realität erschaffen. Das ist ein Prinzip, das ich auch in mein Leben übernommen habe. Wer sich ein wenig mit The Secret und dem Gesetz der Anziehung beschäftigt weiß, dass die Idee sehr alt und keineswegs absurd ist. Ich gehe davon aus, dass es "die Realität" nicht gibt, sondern vergleiche es mit einer großen Geschichte, an der wir alle mitschreiben, durch unsere Entscheidungen, durch unsere Wünsche. :-)


    lg Claudia

  • Habe das Buch gestern Abend zu Ende gelesen, bin aber nicht eher zum Posten gekommen. Mir hat dieser Teil gut gefallen. Das mit Marley war mir nahezu klar. Ich hatte ja direkt am Anfang schon den Verdacht, dass man ihm nicht so einfach vertrauen soll. Auch wenn ich mir jetzt ein paar Feinde mache, ich bin so gar kein Katzenfreund. Daher missfällt mir die Auflösung auch nicht ;-)!


    In diesem Teil befanden sich ein paar sehr schöne Ideen. Die Sache mit der Realität z. B. Die hat mich schon mal fast in den Wahnsinn getrieben. Bei einem Mädels-Treffen haben wir darüber diskutiert, ob es überhaupt Realität geben kann, weil doch jeder jede Situation subjektiv wahrnimmt. Und wenn es Realität gibt, wer soll sie dann wahrnehmen bzw. bescheinigen. Je mehr man darüber nachdenkt, desto verrückter wird man ;-).


    Dann fand ich die Idee ganz spannend, dass jeder seinen Gegenspieler hat. Ich habe auch direkt darüber nachgedacht, wer das bei mir sein könnte. Hast du auch einen Gegenspieler, Claudia?

  • Oh nein, der süsse Kater ist das Böse! Da musste ich erst mal schlucken..... Ich bin doch Katzenfan und fand das ganz fürchterlich.


    Ich glaube übrigens auch, dass jeder seine eigene Realität hat. Nicht so abgefahren wie Olivia, aber ich finde schon, dass jeder Dinge anders wahrnimmt. Ich sehe z. b. (sagt mein Mann) immer nur schwarz und weiss, er sieht auch grau - wenn man das mal so sagen kann.


    Ich fand es auch toll, dass Hexendreimaldrei und Jagdzeit von Olivia geschrieben ist und du, Claudia, nur ein Pseudonym bist ;-) Auch, wenn ich Pseudonyme nicht mag :lache


    Jeder hat auch einen bösen Gegenspieler. Das glaube ich auch. Manchmal ist man einfach neidisch oder gehässig oder sonst was und kann nichts dagegen tun.

  • Die Idee mit dem Pseudonym kam erst irgendwann im zweiten Bearbeitungsdurchgang rein. Irgendwie war es plötzlich da und total logisch.


    Das mit unserer eigenen Realität geht noch viel weiter. Je nachdem wie du Dinge wahrnimmst wirst du Entscheidungen treffen. Daraus werden Wünsche entstehen. Und all das ist schon längst deine Realität. Deine Geschichte. ;-)


    lg Claudia


    PS: Ich wusste ja das ganze Buch über, dass Marley am Ende der Böse ist. Aber ich schwöre, beim schreiben hab ich ihm trotzdem in jeder Sekunde vertraut und ihn geliebt. Darum ist er ja dann am Ende auch nicht einfach ein externer Bösewicht, sondern immer noch ein Teil von Olivia. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber selbst als dämonischer Mann hat er für mich eine Anziehungskraft. Weil das Böse ja zu uns gehört und oft sehr verlockend ist.

  • Ich habe gerade, als ich mit meinem Kater geknuddelt habe, noch mal über Marley nachgedacht. Ich wäre ihm auch total verfallen gewesen. Allerdings nur, als er die Katze war. :lache Du hast ihn so charmant beschrieben, dass man gar nichts anderes machen konnte als ihm zu vertrauen. Von daher bin ich aus allen Wolken gefallen, als er böse war. Ich glaube, auf Katzen würde ich immer reinfallen ;-)

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich habe gerade, als ich mit meinem Kater geknuddelt habe, noch mal über Marley nachgedacht. Ich wäre ihm auch total verfallen gewesen. Allerdings nur, als er die Katze war. :lache Du hast ihn so charmant beschrieben, dass man gar nichts anderes machen konnte als ihm zu vertrauen. Von daher bin ich aus allen Wolken gefallen, als er böse war. Ich glaube, auf Katzen würde ich immer reinfallen ;-)


    Nicht nur Du! :lache Ich konnte ihm auch nichts Böses zutrauen... :wave

  • Puh, dieser Abschnitt hatte es echt in sich! Ich hab im Vergleich zum Rest des Buches auch ewig dafür gebraucht. Irgendwie fand ich das alles ziemlich verwirrend und auch leicht verstörend. So einen richtigen Durchblick habe ich nicht mehr :gruebel Also Olivia denkt sich alles "nur" aus und erschafft damit Realität?


    Aber ich muss zugeben, die Einzelfäden haben sich dann doch alle gut aufgelöst und eingefügt. Auch wenn ich es traurig finde, dass es Adrian anscheinend doch nicht gibt.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Entschuldige, dass ich erst jetzt wieder schreibe, meine letzte Woche war privat ein wenig turbulent. ;-)


    Verwirrend auf jeden Fall, wobei ich hoffe, dass ich die Fäden aufgelöst habe. Und die Idee, dass wir uns Realität erschaffen kommt daher, dass ich glaube, dass wir das permanent tun. Oder um es mit Dumbledores Worten zu sagen: Of course it's happening inside your head, but why on earth should that mean, that it is not real?


    lg Claudia