In Niederkaltenkirchen geht wieder das Verbrechen um.
Klappentext:
Grade läuft's für den Eberhofer mit der Susi recht fesch, da überschlagen sich die Ereignisse in Niederkaltenkirchen: Realschuldirektor Höpfl liegt tot auf den Gleisen! Gut, der Höpfl war immer schon ein Miststück. Aber muß er deshalb erst verschwinden und sich dann auch noch direkt auf die Gleise legen? Ist er's überhaupt? Die einzige Angehörige ist Höpfls Schwester, die den abgetrennten Kopf schließlich identifiziert. Selbstmord? Mord?
Mal wieder Stress pur für den Franz: nicht nur, dass die Susi sich so mir nichts, dir nichts nach Italien absetzt. Im Fall Höpfl tauchen immer mehr Verdächtige auf, und zu allem Überfluss soll er jetzt dauernd auf den zwergnasigen Balg seines Bruders aufpassen.
Glücklicherweise sorgt zumindest die Oma für sein leibliches Wohl, so dass der Franz dampfnudelgestärkt in einen nervenzerfetzenden Showdown geht...
Meine Meinung:
Dampfnudelblues ist ein Krimi, ein Provinzkrimi, um genauer zu sein. Wobei in der Handlung eher mehr Provinz als Krimi vorkommt. Und ich kann ehrlich sagen, ich fand das Buch herrlich!!
Die Freuden und Leiden des Franz Eberhofer, einem Dorfsheriff in einem kleinen Ort in Bayern, sind aus seiner Sicht wirklich wunderbar beschrieben. Der unbeliebte Rektor der hiesigen Schule wird ermordet, doch das ist eigentlich eher nebensächlich, wenn es gilt, die wahren ,Dramen‘ seines Lebens zu bewältigen. Als da wären: Die Oma, die ihn ohne Frühstück aus dem Haus schickt, oder die Freundin, die ohne ihn in den Urlaub fährt oder das Baby seines Bruders, das sich, obwohl er sie nicht leiden kann, nur von ihm beruhigen läßt. Genial fand ich dabei ihren Spitznamen, der kurzerhand von Uschi in Sushi getauscht wurde, wegen ihrer asiatischen Optik…
Dazu kommt noch die recht unkonventionelle Art, mit der der Franz seine Fälle bewältigt, die sich neben dem Mord noch in seiner Dienststelle anhäufen. Das ist alles so herrlich trocken beschrieben, daß ich beim Lesen viel gelacht habe. Bei so einem auf lustig gemachten Krimi könnte man erst befürchten, daß er platt und zu gewollt daherkäme, aber: weit gefehlt! Er macht einfach nur Spaß, wenn man nicht darauf beharrt, mit Spannung unterhalten zu werden.
Rita Falk hat hier viele liebenswerte und teilweise verschrobene Charaktere in einer höchst unterhaltsamen Geschichte zusammengefügt!
Zu meinem Glück werden am Ende noch viele der bayrischen Ausdrücke am Ende in einem Glossar erklärt. Und einen Anhang mit Rezepten von der Oma gibt es auch noch.
Den ersten Teil ,Winterkartoffelknödel‘ habe ich noch nicht gelesen, aber das werde ich jetzt unbedingt nachholen!!
10 Punkte von mir für beste Unterhaltung!