Dampfnudelblues - Rita Falk

  • In Niederkaltenkirchen geht wieder das Verbrechen um.


    Klappentext:
    Grade läuft's für den Eberhofer mit der Susi recht fesch, da überschlagen sich die Ereignisse in Niederkaltenkirchen: Realschuldirektor Höpfl liegt tot auf den Gleisen! Gut, der Höpfl war immer schon ein Miststück. Aber muß er deshalb erst verschwinden und sich dann auch noch direkt auf die Gleise legen? Ist er's überhaupt? Die einzige Angehörige ist Höpfls Schwester, die den abgetrennten Kopf schließlich identifiziert. Selbstmord? Mord?
    Mal wieder Stress pur für den Franz: nicht nur, dass die Susi sich so mir nichts, dir nichts nach Italien absetzt. Im Fall Höpfl tauchen immer mehr Verdächtige auf, und zu allem Überfluss soll er jetzt dauernd auf den zwergnasigen Balg seines Bruders aufpassen.
    Glücklicherweise sorgt zumindest die Oma für sein leibliches Wohl, so dass der Franz dampfnudelgestärkt in einen nervenzerfetzenden Showdown geht...


    Meine Meinung:
    Dampfnudelblues ist ein Krimi, ein Provinzkrimi, um genauer zu sein. Wobei in der Handlung eher mehr Provinz als Krimi vorkommt. Und ich kann ehrlich sagen, ich fand das Buch herrlich!!
    Die Freuden und Leiden des Franz Eberhofer, einem Dorfsheriff in einem kleinen Ort in Bayern, sind aus seiner Sicht wirklich wunderbar beschrieben. Der unbeliebte Rektor der hiesigen Schule wird ermordet, doch das ist eigentlich eher nebensächlich, wenn es gilt, die wahren ,Dramen‘ seines Lebens zu bewältigen. Als da wären: Die Oma, die ihn ohne Frühstück aus dem Haus schickt, oder die Freundin, die ohne ihn in den Urlaub fährt oder das Baby seines Bruders, das sich, obwohl er sie nicht leiden kann, nur von ihm beruhigen läßt. Genial fand ich dabei ihren Spitznamen, der kurzerhand von Uschi in Sushi getauscht wurde, wegen ihrer asiatischen Optik…
    Dazu kommt noch die recht unkonventionelle Art, mit der der Franz seine Fälle bewältigt, die sich neben dem Mord noch in seiner Dienststelle anhäufen. Das ist alles so herrlich trocken beschrieben, daß ich beim Lesen viel gelacht habe. Bei so einem auf lustig gemachten Krimi könnte man erst befürchten, daß er platt und zu gewollt daherkäme, aber: weit gefehlt! Er macht einfach nur Spaß, wenn man nicht darauf beharrt, mit Spannung unterhalten zu werden.
    Rita Falk hat hier viele liebenswerte und teilweise verschrobene Charaktere in einer höchst unterhaltsamen Geschichte zusammengefügt!
    Zu meinem Glück werden am Ende noch viele der bayrischen Ausdrücke am Ende in einem Glossar erklärt. Und einen Anhang mit Rezepten von der Oma gibt es auch noch.
    Den ersten Teil ,Winterkartoffelknödel‘ habe ich noch nicht gelesen, aber das werde ich jetzt unbedingt nachholen!!


    10 Punkte von mir für beste Unterhaltung!

  • Herzerfrischend heiter, so geht es mit Franz weiter

    Noch vor dem Frühstück läutet bei Dorfpolizist Franz Eberhofer das Telefon. "Stirb du Sau" hat jemand an die Hauswand von Schulrektor Höpfl geschrieben. Franz beschließt, erst einmal abzuwarten. Derweil kommt sein ungeliebter Bruder, Leopold, samt Familie zu Besuch. Da wird Franz noch oft als Babysitter für den Nachwuchs eingespannt. Aber zwischendurch gibt es andere Aufgaben für ihn. Erst verschwindet der Höpfl plötzlich spurlos, taucht wieder auf und liegt dann tot auf den Bahngleisen. Verdächtige finden sich schnell, immerhin war der Rektor weder bei den Schülern noch beim Lehrkörper beliebt, im Gegenteil. Mord hin oder her, wenn es um sein leibliches Wohl geht, kennt Franz nichts. Da können die Ermittlungen ruhig einmal warten. Dafür kocht die Oma viel zu gut. Auch sonst ist daheim alles wie gehabt, der Papa raucht weiterhin seelenruhig seine Hanfzigaretten. Dann gibt es noch Ärger mit seiner Flamme, der Susi aus der Gemeindeverwaltung. Diese dampft einfach so nach Italien ab. Selbstverständlich klärt Franz den Mord auf, wieder einmal mit Hilfe seines alten Freundes Rudi Birkenberger.


    Die lang ersehnte Fortsetzung von "Winterkartoffelknödel" ist endlich da. Rita Falk lässt uns wieder regen Anteil nehmen am Leben von Franz, seiner Familie und der übrigen Dorfbewohner. Der gewohnt lockere Schreibstil der Autorin begeistert mich auch hier wieder. Witzig, spritzig, mit einer deftigen Prise bayerischen Humors gewürzt, kommt auch dieses Buch daher. Es zeichnet sich gleich ab, dass es für den Dorfpolizisten Franz mit dem ruhigen Leben erst einmal vorbei ist. Dadurch lässt er sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Er findet noch Zeit, die Oma mitsamt ihren Landfrauen auf eine Schnäppchentour zu begleiten. Das ist wieder mal so eine Gelegenheit, für private Zwecke den Dienstausweis zu zücken. Geschmunzelt habe ich auch über die Spitznamen, die Franz seinen Mitmenschen verpasst, wie Ohrensessel und Säbelzahntiger. Der grummelige Franz kann aber auch ganz anders, wenn er will. Beim Anblick seiner kleinen Nichte, liebevoll von ihm Zwerg Nase genannt, schmilzt er nur so dahin. Die Autorin hat es wieder meisterhaft verstanden, die Charaktere ihrer Protagonisten lebendig zu zeichnen. Die Spannung kommt nicht zu kurz, auch wenn ich schon relativ zeitig geahnt habe, wer der Mörder ist. Für mich war dieser bayerische Kultkrimi Lesegenuß pur, eine Mordsgaudi, würde Franz sagen. Hoffentlich gibt es für ihn bald den dritten Fall zu lösen, ich freu mich darauf.

  • Auch im Nachfolger von "Winterkartoffelknödel" hat Dorfpolizist Franz Eberhofer eine ganze Menge um die Ohren und das nicht nur beruflich, sondern auch sein Privatleben macht ihm mal wieder ganz schön zu schaffen.


    "Stirb, Du Sau" steht auf der Häuserwand des Schuldirektors Höpfl, und als dieser dann auch noch spurlos verschwindet, greift der schießwütige Franz den Fall auf. Hundertprozentig darauf konzentrieren kann er sich leider nicht, denn neben Freundin Susi, die plötzlich ihre Begeisterung für Italien und dessen Bewohner entdeckt, hält ihn auch die liebe Familie auf Trab. Alles voran der nervige Bruder Leopold, der nun nicht nur eine neue Frau hat, sondern auch noch ein Baby, das dummerweise seine Zuneigung auf den wenig begeisterten Onkel konzentriert. Fehlen dürfen natürlich auch nicht die schwerhörige Oma, die so gut kochen kann und leidenschaftlich gerne Schnäppchen jagt und Papa Eberhofer, der den armen Sohn mit Beatlesmusik dauerbeschallt und einen Hang zum umstrittenen Gartenbau hat. Ja, der Franz hat es wirklich nicht leicht in dem ansonsten so beschaulichen und idyllischen Niederkaltenkirchen. Dieses erfreut natürlich den Leser, denn es gibt wieder eine ganze Menge zu lachen und zu schmunzeln. Die Stunden verfliegen im Flug, wenn man "Dampfnudelblues" liest und man erreicht das Ende viel früher, als einem lieb ist. Rita Falks zweiter Provinzkrimi lebt von seinen kleinen Geschichten aus der bayrischen Gemeinde und natürlich von den teilweise recht bösen Gedanken und Taten seines Dorfpolizisten. Die Krimihandlung bildet den roten Faden, macht aber bei weitem nicht das ganze Buch aus. Nach dem zweiten Band fühlt man sich schon ziemlich heimig in Niederkaltenkirchen und ist inzwischen recht warm geworden mit seinen Bewohnern, kennt ihre Eigenheiten und möchte diese gar nicht mehr missen, auch nicht die running gags. So bleibt dem Leser nur noch eins, hoffen auf den dritten Band und rätseln, welchen interessanten Titel dieser wohl tragen wird.

  • Franz Eberhofer ermittelt wieder im Provinznest Niederkaltenkirchen.
    Diesmal ist es ein unsympathischer Rektor, dem an seiner Hauswand "Stirb Du Sau! mit roter Farbe geschrieben wird.
    Als sein Saufkumpane und Lieblingsmetzger Simmerl erfährt, warum der Franzl vom Rektor Höpfl gebeten wird zu ermitteln (wer denn diese Schmiererei an die Wand geschrieben haben könnte) meint dieser nur lakonisch: Da hat sich aber mal einer was getraut. Respekt!


    Dieses Mal spielt der eigentliche Kriminalfall eher eine untergeordnete Rolle.
    Dafür erfahren wir im 2. Teil etwas mehr über Franz verhassten Bruder Leopold, seiner thailändische Freundin Panida und Zwerg Nase "Sushi". Franz wird von ihr heiß und innig geliebt und hört immer sofort zu schreien auf, sobald er sie ihn seinen Armen hält. Kein Wunder, dass er ab sofort immer häufiger auf Sushi aufpassen darf.


    Als der Höpfl plötzlich spurlos verschwunden ist und Tage später als Bahnleich gefunden wird, macht sich der Franz auf, den Mord aufzuklären. Denn Mord war es für Ihn eindeutig, auch wenn Richter Moratschek und die anderen an einen Selbstmord glauben.
    Zuerst sucht er die Schwester vom Höpfl auf. Von Ihr erfährt er, das ihr Bruder sogar in der eigenen Familie unbeliebt war.
    Zur Aufklärung des Falles bekommt er wieder Hilfe von seinen ehemaligen Kollegen Rudi Birkenberger. Auch Karl Stopfer von der Spurensicherung ist diesmal zur Stelle und so ergeben die einzelnen Puzzleteile bald ein ganzes Bild


    Mir hat der Roman wieder sehr gut gefallen, habe ich doch schon den Winterkartoffelknödel mit Freuden und immer mit einem Grinsen im Gesicht gelesen.
    Ich mag einfach die schrullige Familie Eberhofer, die schwerhörige Oma, den Beatles begeisterten Vater, den Hund Ludwig und den ewig schleimenden Bruder Leopold. Nicht zu vergessen Franz Freunde Flötzinger und Simmerl beim Stockentenrennen.


    Es gibt Stress mit seiner Dauerfreundin Susi, die sich in einen Italiener verliebt und nach Italien zieht.
    Gibt es eine Hoffnung für die Liebesbeziehung von Franz und Susi im 3. Teil???


    Positiv zu erwähnen ist das Glossar am Buchende und die leckeren bayrischen Rezepte aus dem Kochbuch der Oma anno 1937.

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Der Realschullehrer Höpfl ist spurlos verschwunden und jemand hat "Stirb Du Sau!" auf dessen Haus gepinselt. Insgesamt ist er nicht sehr beliebt. Franz Eberhofer ahnt nichts Gutes und fängt an zu ermitteln.


    Das Cover ist absolut gelungen, fängt es den ganzen bayrischen Charme doch perfekt ein.
    Ich fand schon den ersten Teil "Winterkartoffelknödel" recht genial, aber der "Dampfnudelblues" hat mir sogar noch ein bisserl mehr gefallen, einfach fabelhaft wie der Franz sagen würde. Ich bräuchte nicht mal den Kriminalfall, da schon die Geschichten um seine Familie einfach urkomisch sind. Die kurzen Sätze haben etwas sehr eigenwilliges und sind sehr amüsant. Die skurillen Personen und die unkonventionelle Denkweise vom Franz haben mich immer wieder schmunzeln lassen.
    Wer nicht wirklich einen spannenden Krimi erwartet und sich auf die Art des Buches einlassen kann, wird hier hervorragend unterhalten.


    Ich hoffe sehr, dass Rita Falk noch viele Bücher über den Dorfpolizisten Franz Eberhofer schreiben wird!

  • Da mir Winterkartoffelknödel ausgezeichnet gefallen hat, habe ich natürlich schon sehnsüchtig auf den nächsten Provinzkrimi gewartet. Bin schon sehr gespannt. :trippel

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Rita Falk: Dampfnudelblues – Ein Provinzkrimi, München 2011, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-423-24850-1, Softcover/Klappenbroschur, 253 Seiten, Format: 13,5 x 21 x 2,7 cm, EUR 14,90 /D), EUR 15,40 (A).


    DAMPFNUDELBLUES ist der zweite Fall für den Dorfpolizisten Franz Eberhofer aus Niderkaltenkirchen bei Landshut. Wegen eines dienstlichen Vergehens ist er vor ein einiger Zeit aus München in sein Heimatkaff strafversetzt worden, wo auf dem kriminellen Sektor nicht gerade der Teufel los ist. Außer Familienstreitigkeiten, Nachbarschaftshändel und Wirtshausraufereien tut sich da nicht viel.


    Der Eberhofer Franz und sein Hund, der Ludwig, schieben eine ruhige Kugel. Einmal hat er aber schon einen Vierfachmord aufklären müssen (Rita Falk: WINTERKARTOFFELKNÖDEL, dtv). Das war natürlich aufregend. „Aber andererseits kann man ja hier in einem Dorf von knapp tausend Einwohnern nicht ständig einen Vierfachmord erwarten. Ja, wie lang gäb’s uns dann wohl noch? Wenn man bedenkt, dass immer vier sterben und mindestens einer in den Knast muss. Und darum sollte man dann auch mit so unspektakulären Einsätzen wie bei einer Wandschmiererei zufrieden sein, gell.“ (Seite 8)


    Vor so einer Schmiererei steht er gerade – dienstlich, Jemand hat dem Realschuldirektor Höpfl kuhgroß die Worte „STIRB, DU SAU!“ an die Hauswand geschrieben. Die Anzahl der Verdächtigen strebt gegen Unendlich, denn jeder, der den Höpfl kennt, sagt, dass der ein A***loch sei: die Schüler, die Kollegen, die Leute am Ort – ja sogar seine eigene Schwester. Der Franz kann das nachvollziehen. Sein eigener Bruder ist ja auch eins: Leopold, die Schleimsau.


    Derzeit ist der Leopold noch mit Ehefrau Nr. 2 verheiratet, Oxana aus Osteuropa. Vom Puff in den Muff. Aber die ist ihm durchgebrannt, mitsamt seinem Geld. Jetzt hat er mit der zierlichen Thailänderin Panida, einem Urlaubsmitbringsel, eine zehn Wochen alte Tochter, Uschi. „Sushi“ nennt Franz seine Nichte leicht despektierlich, wegen der asiatischen Optik.


    Der Leopold immer mit seinen nervigen Weibergeschichten! Trotzdem überschlägt sich alles vor Begeisterung, wenn er mit seiner jeweils aktuellen Familie auf dem elterlichen Hof erscheint und den wichtigen Geschäftsmann mimt. Ein A*** loch halt, genau wie der Schuldirektor Höpfl!


    Für den Höpfl kann der Franz in Sachen Wandschmiererei nicht viel tun – bei der Masse an Verdächtigen! Aber vielleicht hätte er die Angelegenheit doch ein wenig ernster nehmen sollen. Denn anderntags ist der Schuldirektor verschwunden. Ein paar Tage später taucht er wieder auf, grün und blau gehauen. Doch darüber, wer das war, schweigt er sich aus. Ja, wie soll der Franz denn ermitteln, wenn das Opfer nicht den Mund aufmacht?


    Das mit der Aussage kann Franz sowieso gleich vergessen, denn kurz darauf wird der Höpfl als Bahnleiche gefunden. Der Münchner Gerichtsmediziner will nicht ausschließen, dass der Mann schon tot war, als man ihn auf die Gleise gelegt hat. Er ist möglicherweise erwürgt worden.


    Nachdem ihm die Mooshammer Liesel, die größte Tratschen am Ort, ein paar interessante Details aus Höpfls Privatleben hinterbracht hat, geht Franz jetzt tatsächlich von einem Mordfall aus. Doch der Bürgermeister von Niederkaltenkirchen hält den Tod des Schulleiters für Selbstmord und die polizeilichen Ermittlungen für Zeitverschwendung. Viel lieber sähe er es, wenn Franz sich um den Veranstaltungsschutz bei den örtlichen Fußballspielen kümmern würde. Also hängt er sich ans Telefon, und schon pfeift Richter Moratschek den Franz zurück.


    Franz ignoriert das. In der Zwischenzeit ist nämlich die Leiche eines drogensüchtigen Strichjungen aufgetaucht. Die Gerichtsmedizin sieht hier eine Verbindung zum toten Höpfl. Da können der Richter und der Bürgermeister jetzt reden, was sie wollen: Hier liegt ein Kriminalfall vor. Und wenn Franz nicht offiziell ermitteln darf, dann macht er es eben heimlich.


    Das ist gar nicht so einfach, weil er auch so schon genügend Probleme hat: Seine Freundin Susi schmiedet plötzlich Zukunftspläne, in denen für ihn kein Platz ist. Und dann lädt auch noch der termingestresste Leopold Töchterlein Sushi auf dem elterlichen Hof ab. Dummerweise will die Kleine weder von ihrem Großvater noch von der Uroma etwas wissen. Sie liebt nur ihren Onkel Franz und besteht darauf, auf seiner Brust zu schlafen. Also hat er jetzt zusätzlich zum Beziehungsstress, dem Tagesgeschäft und den zwei Todesfällen auch noch den niedlichen Ableger seines dämlichen Bruders am Hals.


    Als Franz sich näher mit der Vergangenheit des toten Junkies beschäftigt, erlebt er eine faustdicke Überraschung. Und jetzt kommt Bewegung in den Fall ...


    Ohne Umschweife, derb und bar jeder political correctnessberichtet der Eberhofer Franz von seinen Erlebnissen. Und weil er das so macht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, klingt es akkurat so, als würde einem ein Spezl abends in der Wirtschaft was erzählen. Das Buch ist nicht im Dialekt geschrieben, doch anhand von Satzstellung, Grammatik und regionaltypischer Redensarten merkt man schon deutlich, dass der Held ein Bayer ist. Eine Kostprobe liefert der Buchtrailer. Den gibt’s bei youtube, aber ich glaube, die kann/darf man hier nicht verlinken.



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    Der Trailer zeigt eine der skurrilsten Szenen aus dem Buch!


    Wer den ersten Band, WINTERKARTOFFELKNÖDEL, gelesen hat, kann sich auf ein Wiedersehen mit Eberhofers dörflichem Mikrokosmos freuen. Alle sind sie da: Franzens uralte, Schnäppchen jagende Großmutter, die schlecht hören aber göttlich kochen kann ... der grantige Vater, der hinterm Schuppen sein Cannabis-Beet pflegt und immer so laut die Beatles hört, dass Franz aus dem Elternhaus ausgezogen ist nun im umgebauten Saustall haust ... Metzger Simmerl, Gastwirt Wolfi und der ewig jammernde „Heizungspfuscher“ Flötzinger, diesmal mit neuem Hobby ... Bruder Leopold mit neuer Frau und Kind .... Freundin Susi, die die unverbindliche Beziehung zum Eberhofer nun endgültig satt hat ... Privatdetektiv Birkenberger Rudi, geschäftstüchtig wie eh und je – und die Mooshammer Liesel, deren ewige Tratscherei diesmal direkt zu was gut ist.


    Das Dorf- und Familienleben nimmt in diesem Roman etwas mehr Raum ein als der Kriminalfall. Er ist mehr Provinzposse als Krimi: nicht in erster Linie mörderisch spannend sondern eher köstlich komisch. Das sollte man vorher wissen, damit man nicht mit falschen Erwartungen an das Buch herangeht.


    Und weil der Franz in dem Buch andauernd vom Essen redet, sind im Anhang die Rezepte der Oma abgedruckt Auch ein paar dialektspezifische Begriffe, die man außerhalb des bairischen Sprachraums nicht so kennt, werden am Schluss des Buchs kurz und knackig erklärt. Leider ist die dekorativ verkratzte Schreibschrift, in der die Begriffe gesetzt sind, in dieser Größe nur schwer zu lesen. Wenn man nicht eh weiß, wie die Wörter heißen, muss man sie sich teilweise mühsam zusammenbuchstabieren. Was jetzt kein Beinbruch ist. Aber gesagt gehört’s.


    Die Autorin
    Rita Falk Jahrgang 1964, geboren in Oberammergau, lebt in Landshut, ist Mutter von drei Kindern und verheiratet mit einem Polizeibeamten.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Franz Eberhofer, die Zweite.............


    Ich muss gestehen, nach der Lektüre des zweiten Bandes um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer bin ich zum absoluten Fan der Reihe geworden.


    Schon der erste Band - Winterkartoffelknödel - hat mir richtig gut gefallen. Dampfnudelblues hat mich nun vollständig überzeugt und rundum begeistert.


    Es ist einfach nur herrlich, Franz Eberhofer bei seinen Ermittlungen und bei seinen privaten Erlebnissen zu begleiten. Die ganze Familie ( die geniale Oma, der Papa, der Bruder mit Anhang - was habe ich über die Szenen mit der Sushi gelacht - ), seine Freunde und Bekannten sind so einzigartig gezeichnet, dass mir alle schon irgendwie ans Herz gewachsen sind. Und sie mir schon wie alte Bekannte vorkommen. Und ich sie schon wieder vermisse und am liebsten den dritten Teil jetzt schon lesen würde.


    Rita Falk ist hier ein ganz grosser Wurf gelungen - und ich hoffe noch auf viele weitere Bände mit und um Franz Eberhofer.


    Dafür natürlich gerne und mit voller Überzeugung 10 Punkte. :anbet

  • Toll, nach "Winterkartoffelknödel" hat mir "Dampfnudelblues" noch besser gefallen.


    Wieder ein super lustiger Krimi aus dem tiefen Bayern. Franz Eberhofer ermittelt im Todesfall am ungeliebten Schulrektor.
    Die Geschichte dreht sich zwar um besagten Mordfall, aber dieser steht eigentlich eher im Hintergrund. Die kleinen und größeren Dinge die Franz so im Alltag als Polizist und Privatperson erlebt, die machen dieses Buch zu einem großen Teil aus. Das ist alles herrlich lustig geschrieben.


    Und nun freu ich mich auf den dritten Teil. Laut Amazon soll der zum Ende des Jahres rauskommen.

  • KLAPPENTEXT:
    „STIRB, DU SAU!“ So prangt es in roter Farbe an Höpfls Haus. Der Dienstleiter von der PI Landshut ruft an: Realschuldirektor Höpfl ist nicht zum Unterricht erschienen. Ich soll da jetzt mal hinfahren und nachsehen. „Stirb, du Sau!“, schießt es mir durch den Kopf. Und ich ahne nix Gutes...


    ZUR AUTORIN:
    Rita Falk ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrem Mann, der Polizeibeamter ist, in der Nähe von Landshut. Ihr erster Provinzkrimi „Winterkartoffelknödel“ war ein Riesenerfolg. „Dampfnudelblues“ ist der zweite Fall für Franz Eberhofer. Der dritte Band, der den Titel „Schweinskopf al dente“ trägt, erscheint im Dezember 2011 ebenfalls bei DTV.


    EIGENE MEINUNG:
    Und auch während des neuen Provinzkrimis von Rita Falk, in dem es weniger um die Kriminalistik als um das Leben des Polizeibeamten Franz Eberhofer geht, musste ich wieder herzhaft lachen. Das passiert mir beim Lesen eher selten. Wenn ich mal ein leises Schmunzeln rausbekomme, dann ist das schon das höchste der Gefühle. Aber wenn der Eberhofer loslegt, der mit dem Charme eines afrikanischen Wasserbüffels an keinem Fettnäpfchen vorbei kommt, dann kann ich einfach nicht anders.
    Autorin Rita Falk kann sich so gut und authentisch in die Rolle des Franz Eberhofer hineinversetzen, dass man das Gefühl hat der eigenbrödlerische Mittdreißiger, der sich immer noch von Oma bekochen lässt und zwar gern mit Langzeitfreundin Susi kuschelt, sie aber nicht heiraten will, würde die Geschichte wirklich selbst erzählen.
    Das beste am Provinzkrimi ist wirklich die Provinz. Dieser dörfliche Flair, der für Vetternwirtschaft, Tratsch und Traditionen steht, macht die Geschichte so lesens- und liebenswert. Ich fühl mich fast wie daheim, wenn mich der Franzl mit zum Simmerl in die Metzgerei oder zum Wolfi in die Kneipe.
    Dennoch ist es nirgends so schön, wie beim Franz daheim, wo der Papa den ganzen Tag Beatles hört und die Oma leckere Speisen kocht oder die Angebotsblättchen durchschaut. Ungemütlich wird’s erst, wenn der Leopold zu Besuch kommt. Dem Franz sein großer Bruder, der sich immer beim Papa ein schleimt. Seit neustem hat er seine dritte Ehefrau, die gerade volljährig ist und nur englisch spricht, weil sie aus Thailand kommt. Ihr Kind heißt Uschi, aber weil so auch schon die verstorbene Mama heißt, nennt der Franz die kleine Sushi. Passt ja auch viel besser...
    Mit Herzlichkeit und ein wenig Sarkasmus nimmt Autorin Rita Falk nicht nur die Dorfbewohner, sondern auch Franz Eberhofers Polizeiarbeit auf die Schippe. Locker, leicht und lustig lässt sich der Krimi in einem durchlesen und ich war fast ein bisschen traurig als ich aus Niederkaltenkirchen bei Landshut abreisen musste. Aber zum Glück erscheint im Dezember schon Eberhofers neuer Fall „Schweinskopf al dente“ im Deutschen Taschenbuch Verlag.
    Als besonderes Extra gibt’s im Glossar eine Übersetzung niederbayerischer Ausdrücke und, wie immer, Omas Rezepte der Gerichte, die sie im Buch zubereitet.


    FAZIT:
    Bei schlechter Laune: „Dampfnudelblues“ lesen!! Herzhaftes Lachen und gute Laune garantiert!!

  • Hach, der Franz is wieder da! Der Eberhofer aus Niederkaltenkirchen bei Landshut - und darauf legt er ja Wert! - ermittelt wieder, und diesmal hat er es nicht mit wie beim letzten Mal mit einem astreinen Vierfachmord zu tun, sondern mit dem Tod vom Höpl, dem Schuldirektor. Den eh keiner leiden kann. Somit gibts viel Arbeit für den Franz, denn seine Recherche nach dem potenziellen Mörder fördert so 37-38 Tatverdächtige ans Licht.


    Dabei hat er doch so viel andres zu tun! Der Ludwig, sein Hund, braucht tagtäglich so 1:20 Stunden im Durchschnitt seine Aufmerksamkeit und beim Wolfi muss er abends noch sitzen und eins trinken, nachdem er beim Simmerl und seiner Gisela ja noch ein bis vier Warme gekauft hat. Heimatland, er ist wirklich nicht zu beneiden, nachdem er unfreiwillig ja auch noch die Sushi-Uschi aufs Auge gedrückt bekommen hat, denn die Panida, die zukünftige vom Bruderherz muss Deutsch lernen und kann sich nicht ums Töchterlein kümmern. Außerdem weint die ja eh immer, wenn sie nicht beim Franz ist.


    Für mich war "Dampfnudelblues" wieder ein grandioses Buch - nicht zwingend wegen der Story, denn jaaaa, die steht halt nunmal etwas im Hintergrund. Im Vordergrund steht der Franz, sein Leben, seine Familie, seine Liebe(n) und erst dann kommt mal seine Arbeit. Denn, er sagt so richtig: "Etz ist erstmal Feierabend".


    Schön fand ich (aber das war aus Buch Nummer Eins schon klar) das Glossar sowie die Rezepte von der Oma, der Weltallerbesten, am Ende des Buches. Wobei die B-Anfangsbuchstaben-Bundesländer wohl eher weniger Probleme mit dem Verstehen haben sollten - den Nordlichtern wird vielleicht wirklich beim Nachschlagen das ein oder andere aufgehen.


    Ich habe das Buch an zwei Abenden und einer Mittagspause ausgelesen und war fast schon traurig, dass es sich so gut lesen ließ, denn somit war das Vergnügen zeitlich wirklich begrenzt. Aber die unkonventionellen Ermittlungsmethodem vom Franz gehen ja bald weiter in Teil Drei und wenn der genauso wird wie Eins und Zwei... Wunderbar!!


    Schön ist auch (wieder) das Cover mit der "Prägung" des Titels und den "Bildchen" drauf, die sich eben so ganz anders anfühlen als der restliche Hintergrund. Nichts großes, aber irgendwie schön!

  • Ich habe mich auch bei dem 2. Buch wieder köstlich amüsiert. Da ich ebenfalls in der Provinz lebe - zwar nicht in Bayern - aber sehr ländlich. Kann ich vieles sehr gut nachvollziehen und muß oft schmunzeln. Ich freue mich schon auf den 3. Fall!

  • Was für eine tolle und lustige Reihen! Ich bereue es ja, dass ich mich nicht schon früher ran getraut habe :-)
    Auch dieses Buch war wieder total witzig und die Familie Eberhofer ist mir schon richtig ans Herz gewachsen!


    Leider "kann" ich mir den dritten Teil noch nicht kaufen, da ich im März zu einer Lesung von Frau Falk gehe und mir dort "Schweinskopf al dente" gerne kaufen und signieren lassen möchte :-]


    Von mir gibts wunderbare 9,5 Punkte; einen halben Punkt Abzug gibt es für die fehlende Spannung. Das Buch liest sich zwar super aber ab und zu fehlt mir einfach eine kleine Prise Spannung :-)

  • Inhalt:
    **********


    Gerade sonnt sich der Polizist Franz Eberhofer noch in seinem Ruhm als Überführer eines Vierfachmörders und schon wittert er den nächsten Mord. Dabei fängt alles nur harmlos mit einer Schmiererei auf einer Hauswand an. Doch ein Toppolizist wie der Eberhofer ermittelt halt auch da wo es nicht sein soll und schwupps erhält er doch noch ein Todesopfer in dem beschaulichen Niederkaltenkirchen. Den richtigen Riecher muss man halt haben. Leider lässt der Riecher in seinem Privatleben aber etwas nach und so macht sich sein Gspusi die Susi bald vom Acker. Als hätte er nicht schon genug Probleme, muss er sich auch noch um das Baby von seinem Bruder kümmern. An allen Ecken und Enden herrscht Gefahr in Verzug, doch mit ein paar Dampfnudeln von der Oma, lässt sich alles leichter ertragen.



    Meine Meinung:
    *******************


    Auch im zweiten Teil kann mich der Humor und die Leichtigkeit, mit der die Geschichte erzählt wird, überzeugen. Man rutscht von einer Situationskomik in die nächste und der eine oder andere Lacher ist garantiert. Ich habe mich einfach herrlich amüsiert und mit Freude die Entwicklung von Franz gelesen. Der Humor wird auch nicht mit dem Holzhammer präsentiert, sondern fügt sich nahtlos in die Handlung ein. Es wirkt einfach leicht und locker und so gar nicht gewollt witzig.


    Das Buch ist einfach kurzweilig und lässt sich schnell lesen. Man hat Teil an dem Leben von Franz und die Morde sind irgendwie Nebensache, fügen sich aber gut in die Geschichte rund um ihn ein. Mir gefällt es einfach, dass man nicht nur über knallharte Ermittlungstechniken liest, sondern einfach mit Humor unterhalten wird. Der Mord hat diesmal einen traurigen Hintergrund, den man aber gar nicht so wirklich wahr nimmt. Dafür gibt es Bücher, die sich mehr mit Moral, Gefühlen, Mitleid, etc bei einem Mord und dessen Motiv beschäftigen. Bei dieser Krimireihe, würde es aber nicht passen und es ist schon richtig, dass der Humor im Vordergrund steht. Der Mensch braucht auch mal etwas zu lachen, bei all dem Weltschmerz wird man ja sonst depressiv. Dem Buch verleiht der Humor eine Leichtigkeit und besonders der bayrische Dialekt, der ab und zu aufflammt macht das Buch einfach sympathisch.


    Ich kann das Buch einfach nur weiterempfehlen. Und weil der Franz so gerne isst, bekommt man am Ende des Buches noch ein paar Rezepte zum Nachkochen. Eine gelungene Geschichte rund um einen sympathischen Polizisten.

  • Irgendwie befürchte ich, dass sie den speziellen "Charme" des Franz Eberhofer nicht so gut rüberbringen. Mal abwarten...


    Edit will noch wissen, ob schon jemand den neuesten Eberhofer gelesen hat? Die Grießnockerlaffäre???

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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