Maryrose Wood - Die Poison Diaries 01 [ab 14 Jahre]

  • Die 16-jährige Jessamine lebt mit ihrem Vater, der von allen nur der Apotheker genannt wird, verlassen in einer umgebauten Kapelle in England. Als Botaniker und Apotheker genießt ihr Vater hohes Ansehen und er wird für seine vielen Gärten bewundert. Jessamine arbeitet mit an den Gärten und führt ihr eigenes Gartentagebuch, um so die Vielfältigkeit der einzelnen Blumen und Aufgaben aufzuzeichnen. Nur ein Garten ist für sie tabu: Der sogenannte Apothekergarten, der von ihrem Vater allein geführt wird. Hier wachsen die unterschiedlichsten Pflanzen, die Menschen sowohl heilen als auch töten können.
    Als eines Tages Jessamines Vater vom Leiter einer Psychiatrie ein Angebot unterbreitet wird, den Jungen Weed bei sich aufzunehmen, da er sich mit Pflanzen auskennt, kann er dieses nicht ausschließen.
    Weed hat bereits einige Menschen heilen können, woher er sein Wissen hat, will er jedoch zunächst nicht preisgeben. Stattdessen verkriecht sich Weed immer mehr und nur Jessamine gelingt es, sich ihm anzunähern. Die beiden Teenager freunden sich an und eine kleine Verliebtheit entsteht. Aber ist Weed wirklich gut für sie und kann sie ihm aufgrund seines Wissens trauen?


    Obwohl jetzt einige Zeit vergangen ist, seit ich dieses Buch gelesen habe, bin ich immer noch unentschlossen, was ich hiervon halten soll.
    Auf der einen Seite ist die Geschichte mal etwas völlig anderes, auf der anderen Seite sind die ganzen botanischen Begriffe stinklangweilig, sofern man sich nicht für Pflanzen interessiert.


    Da ich mich vorher nie wirklich für die Botanik interessiert habe, kamen mir dadurch manche Erklärungen zu Giftpflanzen und deren Wirkungen zu langatmig und uninteressant daher. Hier wäre es eindeutig besser gewesen, wenn man nicht zu sehr in das Detail gegangen wäre. Ein Glossar am Ende des Buches wäre hierbei evtl. hilfreicher gewesen, als die ganzen Aufzählungen und Erklärungen während der Geschichte.


    Die Charaktere sind der Autorin an sich gut gelungen, allerdings war ich auch hier ein wenig von der Protagonisten Jessamine genervt. Auf der einen Seite tut sie immer wahnsinnig erwachsen und erinnert ihren Vater immer wieder daran, dass sie kein Kind mehr sei, auf der anderen Seite ist sie jedoch noch unglaublich naiv. Ihre Gedanken konnte ich zum Großteil nicht nachvollziehen.
    So wird hier immer und immer wieder erwähnt, wie schön sie Weed findet und wie verliebt sie doch in ihn sei. Auf der einen Seite ist dieses Verhalten evtl. für eine 16-jährige angemessen, auf der anderen Seite jedoch viel zu übertrieben.
    Weed gefällt mir dagegen sehr gut. Er wirkt zum Großteil sehr unnahbar und intelligent. Er liebt die Natur und will niemanden etwas zu leide tun, wirkt dann aber auch gleichzeitig oft hilflos, was seine Gabe angeht. Seine Vergangenheit wird authentisch dargestellt und schnell erhält man einen guten Einblick, wieso er nun so zurückhaltend ist.


    Völlig verhunzt wurde allerdings das Ende, dass mir immer noch Kopfzerbrechen bereitet. In der Mitte der Geschichte kommt plötzlich Spannung auf und ich hab mich bestens unterhaltend gefühlt, doch dann endet alles eine Spur zu abrupt und wirkt auf mich zu unnatürlich.
    Hier möchte ich jedoch nicht zu viel verraten.


    Der Schreibstil an sich hat mir aber gut gefallen. Zwar sind wie oben bereits erwähnt viel zu viele Informationen über Pflanzen zu finden, aber gleichzeitig hat sich die Autorin sehr bemüht, dies alles leicht zu erklären. Die Geschichte wird zum Großteil aus der Sicht von Jessamine erzählt, am Ende auch von Weed. An jedem Kapitelanfang wird ein Auszug aus dem Gartentagebuch zitiert.


    Einen Pluspunkt gibt es auch für das wunderschöne Cover, dass mit seinen vielen Grüntönen glänzt. Auch die goldene Verzierung ist ein absoluter Hingucker. Jessamines Haltung auf diesem Cover ist perfekt und ihr Zwiespalt klar ersichtlich. Ein Kompliment an den Verlag, dass man hier nicht versucht hat, etwas am Original-Cover zu verändern.



    "Die Poison Diaries" ist eine leichte Fantasygeschichte, die besonders Pflanzenfreunde anspricht. Man kann das Buch lesen, muss es aber nicht.

  • Inhalt:


    Um 1880: Jessamine lebt alleine mit ihrem Vater, einem passionierten Kräutergärtner und Heiler, in einer alten Kapelle. Während ihr Vater Patienten besucht oder Studien zu der Wirksamkeit verschiedener Pflanzen durchführt, besteht Jessamines Aufgabe darin, sich um den Garten und die jungen Sprösslinge zu führen. Doch ein Teil des Gartens ist für sie Tabu: der geheime Garten wird durch ein schweres Tor verschlossen und nur ihr Vater hat Zutritt zu den Pflanzen, die dort wachsen.
    Insgesamt ist Jessamines Leben ziemlich einsam, oft redet sie mit den Pflanzen, um überhaupt ihre Stimme zu benutzen. Doch dies soll sich eines Tages ändern, als Weed – ein verstörter, verkümmerter Junge in Jassamines Alter – in ihr Leben tritt. Weed scheint Dinge über Heilpflanzen zu wissen, die selbst Jessamines Vater neu sind. Woher hat er dieses Wissen und warum sträubt er sich so, dem geheimen und verbotenen Garten näher zu kommen?
    Jessamine hat ein anderes Interesse an Weed als ihr Vater. Sie ist gleich von Anfang an von seinen wunderschönen grünen Augen fasziniert…


    Meine Meinung:


    Dieses Buch zu bewerten, fällt mir absolut nicht leicht. Vor allem nicht, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten und dadurch eventuelle zukünftige Leser zu spoilern.


    Auf der einen Seite lässt sich die Geschichte gut, schnell und flüssig lesen. Abgesehen von der Tatsache, dass mir zu viele blumige- und naturbezogene Adjektive den Text beherrschen, hat die Autorin einen angenehmen Schreibstil, der dazu verführt, das Buch gemütlich draußen in der Sonne zu lesen.
    Doch nutzt die Autorin leider wirklich ständig Vergleiche, die sich auf landschaftliche oder pflanzliche Dinge beziehen.


    „Seine grünen Augen sind so trübe wie ein schlammiger Teich.“ (S. 90)
    „Meine Gedanken sind so verheddert und dornig wie eine Brombeerhecke, …“ (S. 106)


    Würden solche Bilder nur ab und an auftauchen, hätte ich sie als schöne Untermalung der eigentlichen Handlung und als gelungene Veranschaulichung ansehen können. So allerdings wirkten sie für mich wie mindestens ein Mal zu oft an den Haaren herbeigezogen.


    Doch weiter mit den positiven Aspekten: Die Idee, die hinter diesem Buch steht, ist mir absolut neu. Eine Geschichte, die Pflanzen, ihre Heilwirkung und die Natur an sich in den Vordergrund ihrer Handlung stellt, habe ich bisher noch nicht gelesen. Prinzipiell finde ich den Gedanken interessant. Doch leider muss ich auch hier direkt mit einer Kritik anschließen: Für meinen Geschmack uferte die Idee zum Ende hin zu sehr aus. Mir wurde alles etwas zu abstrus, zu fantastisch (im Sinne des Fantasie-Genres) und zu abgehoben. Weitere Erklärungen kann ich leider an dieser Stelle nicht geben, da sie zu viel vom Inhalt verraten würden.


    Ein Buch mit einer neuartigen Idee und einer gut lesbaren Schreibe, das mir allerdings einfach inhaltlich nicht gefallen hat, da es ab einem bestimmten Zeitpunkt für meinen Geschmack zu skurril wurde. Ich bin auf andere Meinungen gespannt, kann aber selber nur 2 von 5 Sternen geben.

  • KLAPPENTEXT:
    Um 1800: Jessamine lebt mit ihrem Vater in einer verlassenen Kapelle im Norden Englands. Sie führen ein stilles, von Jahreszeiten geprägtes Leben. Jessamines Vater ist Botaniker, seine Leidenschaft sind Heil- und Giftpflanzen. In einem verborgenen Giftgarten züchtet er mächtige tödliche Gewächse, sorgsam darauf bedacht, seine Tochter von der Gefahr fernzuhalten. Als eines Tages Weed auftaucht, ein rätselhafter Fremder mit absinthgrünen Augen, verfällt Jessmine ihm sofort. Doch kaum haben die beiden zueinander gefunden, wird das Mädchen sterbenskrank. Was ist Weeds dunkles Geheimnis? Ist er ihre Rettung oder bringt er den Tod?


    ZUR AUTORIN:
    Maryrose Wood wuchs auf Long Island auf und lebt nun in New York, gemeinsam mit Familie und Hund. Sie hat schon mehrere Bücher geschrieben und veröffentlicht. „Die Poison Diaries“, ein Roman, der auf einer Geschichte der Gräfin von Northumberland basiert, ist ihr erstes Buch, das auf deutsch erschienen ist und der Beginn einer Trilogie.


    EIGENE MEINUNG:
    „Die Poison Diaries“ ist der neuste Roman aus dem Genre „Fantasy / Phantastik“ des Jugendprogramms des Fischerverlags, welcher mal wieder sehr viel Mühe in das Outfit des Buches gesteckt hat. Nicht nur mit Schutzumschlag, sondern auch ohne, sieht man auf den ersten Blick, dass in diesem Buch Geheimnisse stecken. Die wunderschöne schnörkelige Schrift auf dem Cover weist auf einen ebenso verschnörkelten und vielleicht einen Hauch kitschigen Inhalt.
    Jessamine lebt abseits jeglichem Kontakt zu Gleichaltrigen, gemeinsam mit ihrem Vater, in einem alten Kloster. Ihre Aufgaben sind der Haushalt und manchmal darf sie auch ein bisschen mit den Pflanzen arbeiten, aber nicht zu viel, denn das ist gefährlich. Um sich genau auskennen zu können, müsste man Bücher studieren, und das ziemt sich, laut Jessamines Vater, nicht für ein Mädchen. Sie macht einen etwas naiven Eindruck. Ist sehr emotional und ein wenig weltfremd. Ich hätte anfangs gar nicht gedacht, dass sie schon 16 Jahre alt ist.
    Ihr Vater ist mir von Anfang an sehr unsympathisch. Er ist griesgrämig und brummig, weshalb ich mich für ihn überhaupt nicht erwärmen kann.
    Meine Lieblingsfigur ist Weed, der zum Kloster verschleppt und dort als Monster vorgestellt wird. Er ist geheimnisvoll, sensibel und kennt sich ausgesprochen gut mit Pflanzen aus. Irgendetwas hat ihn jedoch verängstigt. Nur was? Jessamine ist fasziniert von ihm und versucht sein Geheimnis zu lüften.
    Die erste Hälfte des Buches mochte ich richtig gern. Die Atmosphäre des Buches ist so geheimnisvoll und trotzdem so heimelig zwischen all den Gärten, Pflanzen und Kräutern. Ich hatte das Gefühl Weed und Jassemin über Wiesen und Felder zu begleiten, was vor allem an der wirklich schönen Schreibe der Autorin liegt. Die Geschichte scheint etwa im 18. oder 19. Jahrhundert zu spielen, weshalb die Sprache daran angepasst ist. Diese sanfte Art, in schöne Worte gekleidet, gefällt mir sehr. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sich die Geschichte, trotz der ausgeschmückten Schreibe, sehr schnell lesen lässt.
    Das Thema des Buches gefällt mir an für sich sehr gut, da ich Heilkräuter und -pflanzen sehr faszinierend finde. Allerdings könnte sie ein bisschen mehr Handlung vertragen.
    Der Leser ist immer umgeben von einem Hauch mysteriösem, geheimnisvollen, was vor allem an Weed liegt, der einfach etwas besonderes ist. Lange wird man auf die Folter gespannt, welches Rätsel er mit sich herumträgt, was ihn so verängstigt und warum er nicht in die Nähe des Gartens mit den Giftpflanzen gehen kann.
    Ab etwa der Mitte des Buches gefällt mir die Geschichte allerdings nicht mehr so ganz gut, da es mir ein wenig zu mysteriös wird. Das Ende hingegen ist wieder so, dass ich denke: „Wie wird die Geschichte wohl weitergehen?“
    FAZIT:
    „Die Poison Diaries“ ist poetisch, geheimnisvoll und romantisch, hat einen Hauch von Märchen und Sagen und punktet mit einer verschnörkelten, sehr schön ausgeschmückten Sprache.

  • Meine Rezension
    Jessamine lebt mit ihrem Vater sehr zurückgezogen in einer alten Kapelle. Ihr Vater ist Botaniker und arbeitet besessen daran, den Heil- und Giftpflanzen in seinem sorgfältig verschlossenen Apothergarten ihre Geheimnisse zu entlocken.


    Jessamine ist ihrem Alter schon weit voraus, so führt sie ihrem Vater den Haushalt und versorgt die Gärten, wenn ihr Vater wieder auf geheimnisvollen Touren unterwegs ist. Nur den Apothekergarten darf sie nicht betreten.


    Eines Tages kommt Weed in ihr Haus, ein verschrobener Sonderling mit absinthgrünen Augen, der nur langsam auftaut. Obwohl scheinbar ziemlich ungebildet, versteht er sich ebenfalls auf die Heilkunde. Doch woher hat er sein großes Wissen über Pflanzen und deren Anwendung? Jessamines Vater ist wild entschlossen, dies herauszufinden. Dafür riskiert er viel…


    Ich war erst skeptisch bei diesem Buch. Zu fantastisch hörte es sich für meinen persönlichen Lesegeschmack an. Doch dann wurde ich aufs angenehmste enttäuscht: eine tolle Story, die mitreißt. Die Protags fand ich im Guten ebenso wie im Bösen gut angelegt und die Sprache ist einfach schön zu lesen.


    Einzig im Mittelteil war eine Passage, die mich nicht so überzeugen konnte



    Aber alles in allem hat mich dieses Buch außerordentlich gut unterhalten und man darf schon sehr gespannt auf den zweiten Band dieser Trilogie sein!

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Über den Inhalt wurde ja schon gesprochen, daher spare ich mir das hier.
    Ich bin ein wenig unschlüssig mit meiner Rezension. Bei vielen Aspekten dieses Buchen denke ich „Wow, schön, aber …“
    So z.B. die Sprache, die in stimmigen, einfachen Sätzen daher kommt und mich schönen Bildern und Vergleichen aufwartet – mit denen hin und wieder aber einfach übertrieben wird. Die Autorin nutzt für ihre Vergleiche fast ausschließlich die Natur und die Pflanzenwelt, und auch wenn das natürlich sehr passend ist, wurden es für meinen Geschmack einfach ein paar zu viele davon.
    Wirklich gestört haben mich allerdings die vielen Wiederholungen, vor allem Weeds Äußeres betreffend. Ich kann nicht zählen, wie oft erwähnt wird, wie unglaublich grün seine Augen sind. Streckenweise auf jeder Seite – teilweise wird schon nach wenigen Zeilen (!) wieder daran erinnert (man könnte es ja zwischenzeitlich vergessen haben).


    Die Figuren haben mich erstaunt. Ich habe in manchen Rezensionen gelesen, dass die Leser Jessamine als zu naiv bezeichneten, aber das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Nein, ihre sehr schnell aufkommenden, starken Gefühle konnte ich gut nachvollziehen, sie war eben zuvor vollkommen isoliert und einsam. Allerdings bleibt die Liebe für mich dadurch auch wenig glaubhaft. Liebt sie Weed? Oder tut sie es nur, weil kein anderer da ist?
    Ich fand eher, dass Weed zu dumm und naiv dargestellt wird, und das kaufe ich ihm nicht ab. Seine Aktionen konnte ich in zu vielen Situationen nicht nachvollziehen. Er lässt sich wie ein Ball herumschubsen, denkt offenbar nicht ein einziges Mal nach und ist dabei leider auch vollkommen inkonsequent.
    So kommt es dazu, dass er zusehen muss, wie ein Rabe ein Lamm tötet, was ganz schrecklich für ihn ist - er leidet fürchterlich darunter. Da war ich wirklich fassungslos. Was hat er selbst denn kurz zuvor gegessen? Lammkeule. War die vielleicht vegan?
    Dann trägt er dieses Geheimnis, was ihm schon so viel Leid bereitet hat und das er unbedingt für sich behalten muss, und obwohl kein Grund dazu besteht, notiert er es in Jessamines Gartentagebuch, das offen herum liegt.


    Die Geschichte selbst konnte mich trotzdem fesseln. Ja, sie ist ab der zweiten Hälfte ein wenig sehr fantastisch. Die Idee ist schon ziemlich skurril, aber das macht sie auch zu etwas sehr Besonderem. In jedem Fall hat sie durchaus ihre Logik, auch wenn sie die nicht auf den ersten Blick einstellt. Hanebüchen, wie in manchen Rezis gelesen, ist es in keinem Fall.



    Man sollte sich aber im klaren darüber sein, dass die Liebe hier die alles treibebende Kraft ist und das Buch daher ziemlich ... blumig ... nein, nennen wir es beim Namen: Es ist kitschig - im Sinne von "Ich würde sofort für dich sterben" - und das muss man mögen. Ich finde es in dieser Geschichte und vor dem historischen Setting stimmig, aber wer mit Anhimmeleien und Liebesschwüren eher weniger anfangen kann, dem würde ich eher abraten.


    Grundsätzlich ein außergewöhnliches und interessanter Auftakt einer Reihe, der allerdings so viele Fragen offen lässt, dass ich das Buch so noch gar nicht richtig beurteilen kann. Macht in jedem Fall Neugierig auf den nächsten Teil, auch wenn sich gewisse Entwicklungen und Lösungen (Wer ist Weed?) schon abzeichnen.
    7 Punkte von mir


    PS: Erwähnenswert ist dieser Traum von einem Cover in Petrol- und Dunkelgrün mit goldener Schrift. Der Bucheinband unter dem Umschlag ist ebenfalls sehr schön, die geschlossene Unterbuchkante ist verziert und die Buchinnengestaltung passend. Bei dieser hochwertigen Aufmachung fallen allerdings die Komma- und Tippfehler (es sind recht viele auffällige, z.B. antwort statt antwortet) etwas unschön ins Auge.

  • „Die Poison Diaries“ ist ein ganz merkwürdiges kleines Buch. Ich habe es an einem Nachmittag durchgelesen, was durchaus für es spricht. Ich finde es auch sehr interessant, dass die Geschichte sich mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigt. Aber wirklich überzeugen konnte mich dieses Buch nicht.


    Der Schreibstil der Autorin ist recht gewöhnungsbedürftig, denn sie hat die Sprache, das glaube ich zumindest, an die Zeit, in der die Geschichte spielt, angepasst. Durchaus verständlich, aber die altertümlichen Worte tragen nicht gerade zur Erhöhung des Lesespaßes bei.


    Die Geschichte ist in den ersten zwei Dritteln noch ganz nett, auch wenn sie mich nicht richtig fesseln konnte. Zum Ende hin wurde sie mir jedoch viel zu absurd und abgehoben! Dass die Pflanzen plötzlich sprechen können, fand ich schon ziemlich albern, aber Jessamines dümmlichen Dialoge mit Oleander setzen dem Ganzen dann noch die Krone auf. Dieser Teil des Buches hat mir überhaupt nicht mehr gefallen.


    In „Die Poison Diaries“ steckt durchaus Potenzial, doch leider gelingt es der Autorin nicht, dieses spannend umzusetzen. Heraus kommt eine ziemlich fade und absurde Geschichte, die ich nicht weiterempfehlen kann. Schade!

  • :-)


    Meine Meinung: Ich habe dieses kleine "merkwürdige" Büchlein nun auch gelesen und bin nach wie vor unschlüssig, was ich von der Geschichte halten soll. Dass ich damit nicht alleine bin, haben eure Rezis bestätigt.


    Man findet eine kleine und schöne, etwas altmodisch wirkende Geschichte vor, die viele märchenhafte Elemente und eine sehr interessante Grundidee enthält. Trotzdem fehlte mir etwas und ich habe lange überlegt, was das sein könne; ich glaube, es liegt am Schreibstil, der von den Personen nur die Oberfläche anreißt und der auch in der Handlung noch wesentlich mehr Potential gehabt hätte.


    Jessamine, die ihr ganzes Leben zurückgezogen mit ihrem Vater in einer alten Kapelle auf dem Land lebt und die erst aufblüht, als der junge Weed in ihr Leben tritt, ist als Person zwar glaubwürdig, doch Weed ist etwas widersprüchlich entworfen.
    Weed wird zuerst als naiver "Halbwilder" dargestellt und beginnt dann innerhalb kurzer Zeit eine Wandlung zu einem kultivierten offenen jungen Mann. Dass er die Sprache der Pflanzen versteht, stellt sich recht bald heraus und diese Idee hat mir gut gefallen, doch war sie ein wenig zu dünn ausgearbeitet. Hier hätte er zum Beispiel viel mehr über die Pflanzen berichten können, wie sie aussehen, was sie sagen und wie er sie voneinander unterscheidet.


    Auch die Giftpflanzen im Apothekengarten ihres Vaters treten erst etwas ausführlicher in Erscheinung als Jessamine krank wird und Weed nach einem Heilmittel suchen muss. Dieser geheimnisvolle Garten, zu dem Jessamine lange Zeit der Zutritt verboten wurde, macht sehr neugierig und als Jessamine ihn zum ersten Mal betreten darf, hätte ich mir eine bessere Beschreibung gewünscht, damit auch ich als Leserin mir ein Bild von diesem gefährlichen Ort vor Augen habe.


    Den Schreibstil habe ich gar nicht so schnörkelig empfunden, ich empfand ihn als zur Handlung passend. Das Ganze liest sich sehr flüssig und so hatte ich die wenigen Seiten nach einem Tag geschafft.


    Rückblickend bleibt bei mir der Eindruck ein nettes kleines Büchlein gelesen zu haben, das mit einer interessanten Idee aufwartet, aber dessen Ausführung weit hinter seinem Potential zurück bleibt.

  • Zitat

    Original von evalotta
    Die Geschichte ist in den ersten zwei Dritteln noch ganz nett, auch wenn sie mich nicht richtig fesseln konnte. Zum Ende hin wurde sie mir jedoch viel zu absurd und abgehoben! Dass die Pflanzen plötzlich sprechen können, fand ich schon ziemlich albern, aber Jessamines dümmlichen Dialoge mit Oleander setzen dem Ganzen dann noch die Krone auf. Dieser Teil des Buches hat mir überhaupt nicht mehr gefallen.


    Prima, evalotta hat meine Gedanken schon formuliert :wave


    Dies ist eins der grottigsten Bücher, die ich je (zu Ende) gelesen habe. Absurd kann ja mal okay sein - aber dass sich ein Schreibstil derart dreht und man von einem mystischen, vor-viktorianischen Jugendroman in ein abstruses D-Klasse-Märchen abdriftet, ist mir als Leser noch nie passiert. Zu den letzten 65 Seiten musste ich mich quasi zwingen, sie noch durchzuhalten.


    Definitiv: kein zweiter Teil kommt mir ins Haus.


    Ich weiß nicht einmal, ob ich es für meine Tochter aufheben soll. Hübsch anzusehen ist es ja.


    2 Pünktchen. Für die schöne Aufmachung.
    Buaäh. :uebel

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“