'Das vergessene Kind' - Seiten 145 - 276

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  • Zitat

    Original von Tabea
    Ich glaube nicht, dass Tracy Kelly wirklich töten wollte. Ich habe das mehr für ein Gedankenspiel gehalten, einen unrealistischen Wunsch und nichts was sie wirklich umsetzen würde.


    Tracy hatte Kelly zunächst sicher sehr unter Druck gesetzt, sie vermutlich mit Drohungen und rauen Worten versucht einzuschüchtern. Dann hätte es an Kelly gelegen, wie weit Tracy gegangen wäre. Ich vermag es nicht zu sagen, ob Tracy die Sache wirklich durchgezogen hätte. Zuzutrauen wäre es ihr vielleicht tatsächlich.

  • Ich weiß es ehrlich nicht. Die mütterlichen Gefühle, die sie Courtney gegenüber hegt, könnten sie natürlich im Fall der Fälle zur für ihr Junges kämpfenden Tigerin werden lassen. Andererseits hat sie doch auch noch gewisse Ur-Instinkte, die sie auf die Seite der Gesetzestreuen treten haben lassen, als sie den Beruf der Polizistin ergriff...
    Echt schwer zu sagen... :gruebel :wow ?(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Tabea
    Das es sich bei dem Kind vom Mordopfer um einen Jungen gehandelt hat hat mich sehr überrascht. Ich bin fest davon ausgegangen, dass es sich um Hope handelt. Wie kommt dann das Foto an die Akte. Hat Carol zwei Kinder gehabt?


    Das glaube ich inzwischen auch. Vielleicht bezieht sich der Buchtitel auf das zweite Kind?


    Ich bin sehr gespannt, als wessen Tochter sich Coutney entpuppt. Dass Tracy Kelly tatsächlich etwas angetan hätte, kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht bedroht, ja, aber nicht umgebracht. So viel Verstand wird sie ja noch im Kopf haben, dass das keine Lösung ist. Wenn es ihr wirklich um das Wohl des Kindes geht, dann wäre es an der Zeit, sich auf die Suche nach der echten Mutter von Courtney zu machen.


    Diese Zeitsprünge erschweren auch mir das Lesen etwas. So langsam lassen sich aber die vielen Personen besser einordnen und ich beginne zu spekulieren, wie die Dinge ineinanderpassen.
    Wem hat Linda Pallister den Jungen damals gegeben? Hat ein Polizist Carol umgebracht? Was wußte Kelly, dass sie sterben musste? Mit diesen Fragen geht es in den nächsten Abschnitt.

  • Mir gefällt das Buch immer besser. Ohne es zu merken, sind die Seiten nur so dahin geflogen. Mich irritieren die Zeitsprünge überhaupt nicht, ich finde, die sind sogar sehr eindeutig. Ausser man liest mal kurz nicht aufmerksam genug.


    Allerdings stelle ich fest, dass es kein Leserundenbuch für mich ist. Irgendwie gibt es nicht so viel dazu zu erzählen. Seltsam. Bei manchen Büchern habe ich das einfach. Da es aber nur noch zwei Abschnitte sind, werde ich zu den beiden auch noch was schreiben ;-)


    Ich habe mir auch überlegt, dass Hope ein zweites Kind von der toten Frau sein könnte. Aber vielleicht entpuppt sie sich ja auch als ein Kind, von dem wir nie gelesen haben. Da in dem Buch ja jeder irgendwie jeden zu kennen scheint, behaupte ich jetzt, dass sie Tracys Tochter ist, von der nie was geschrieben wurde, da Tracy sie aus irgendwelchen Gründen vergessen wollte. Ist bestimmt totaler Schwachsinn, aber wer weiss..... ;-)


    Jackson und der Hund gefallen mir sehr. Die beiden sind echt süss. Ich find es toll, wie er sich nicht entmutigen lässt und immer weiter ermittelt.
    Tracy scheint jetzt auch richtige Besitzerinstinkte entwickelt zu haben, wenn sie Kelly schon den Tod wünscht. Ich bin immer noch gespannt, wie es weiter geht.

  • Ich reihe mich da ein: Mittlerweile habe ich meinen Zugang zu diesem Buch auch gefunden. Mit Kellys Tod und Michael als das Kind hinter der verschlossenen Tür im Jahr 1975 stieg für mich die Spannungskurve merklich an!


    Die Sprünge in den Zeiten irritieren mich übrigens gar nicht, allerdings achte ich auch zu Beginn jedes Kapitels sehr bewusst darauf, wohin mich die Autorin zeitlich schickt.


    Was mich allerdings zunehmend irritiert, sind Courtneys Verhaltensweisen: Wäre ein sozial gestörtes Kind so - äh - 'brav'? Geht man nicht davon aus, dass in diesem sozialen Milieu, aus welchen die Vierjährige nach Tracys Meinung ja errettet wurde, eher laut-derbe Umgangsformen herrschen? Also würde ein Kind doch wohl entweder verängstigt ('nachgeben') oder ebenfalls laut-derbe ('wehren') reagieren? Aber sie wird vor allem mit der Gemütsverfassung "gleichgültig" dargestellt. Wie passt das?


    Ich werde nun eine Woche offline sein - danach folgen die Posts aus meinen Notizen und die Rezension!


    GRUSS savanna

  • So langsam aber sicher wurschtel ich mich durch die Protagonisten und Geschehnisse.


    Tracy ist wirklich eine interessante Persönlichkeit. Wie Herr Palomar schon schrieb: Ihr möchte ich im richtigen Leben nicht begegnen.


    Ich schließe mich aber Sabine's Meinung an, dass ich ihr einen Mord zutraue. Auch wenn sie damals als Polizistin gearbeitet hat .. ich denke, dass ihre Reizschwelle nicht sehr hoch liegt und schätze sie als sehr impulsiv ein.


    Zitat

    Original von Tabea
    Das es sich bei dem Kind vom Mordopfer um einen Jungen gehandelt hat hat mich sehr überrascht. Ich bin fest davon ausgegangen, dass es sich um Hope handelt. Wie kommt dann das Foto an die Akte. Hat Carol zwei Kinder gehabt?


    Diese Vermutung hatte ich auch und war sehr überrascht.

  • Zitat

    Original von savanna
    Was mich allerdings zunehmend irritiert, sind Courtneys Verhaltensweisen: Wäre ein sozial gestörtes Kind so - äh - 'brav'? Geht man nicht davon aus, dass in diesem sozialen Milieu, aus welchen die Vierjährige nach Tracys Meinung ja errettet wurde, eher laut-derbe Umgangsformen herrschen? Also würde ein Kind doch wohl entweder verängstigt ('nachgeben') oder ebenfalls laut-derbe ('wehren') reagieren? Aber sie wird vor allem mit der Gemütsverfassung "gleichgültig" dargestellt. Wie passt das?


    Ich vermute, dass das aus ihren Erfahrungen resultiert. Anscheinend wurde sie dermassen vernachlässigt, dass ihre Reaktionen, ob sie nun brav oder frech agierte, keinen Einfluss darauf hatten, wie sie behandelt wurde.

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Ahja, der Mord im Lovell Park ist aufgeklärt und Hope war nicht das Kind hinter der Tür, wie ich zuerst vermutete.


    wie was der Mord ist aufgeklaert?? Wo hab ich das denn ueberlesen??? Bin jetzt auf S. 240 der englischen Ausgabe. Da diese gut 100 Seiten weniger hat als die deutsche Uebersetzung muesste das so ungefaehr S. 300 der deutschen Ausgabe entsprechen. Michael hab ich natuerlich auch laengst kennen gelernt, aber noch nirgends gelesen wer der Moerder war - ausser dass Tracy die einzige zu sein scheint, die dem Jungen glaubt, dass es der "Vater" gewesen ist. Aber wer das ist????

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Lumos
    Edit: Ich habe mal Wallace und Gromit gegoogelt, falls noch jemand sie nicht kennt hier ein paar Bilder. Es handelt sich um Animationsfiguren, die in England wohl sehr bekannt sind. Zum googeln bietet sich hier jede Menge Stoff ;-).


    Nicht nur in England! Das war bisher eine der wenigen Film/TV Anspielungen, die auch mir bekannt waren. Auch hier bei den Eulen gibt es eine Diskussion zum Film dazu.


    Zitat

    Original von savanna
    kann aber in jedem Fall sagen, dass mir das Buch von Seite zu Seite besser gefällt! Woran das genau liegt, habe ich mich gefragt, kann mir das aber nicht so recht beantworten...


    So ging es mir bisher mit allen Buechern von Kate Atkinson, die ich bisher gelesen hab. Und ja, ich kann dir erklaeren woran es liegt - zumindest fuer mich.


    Sie strukturiert ihre Buecher eigentlich immer so, dass im ersten Teil die Charakterentwicklung im Vordergrund steht. Atkinson holt z.T. sehr weit aus, macht Rueckblenden in die Vergangenheit bis hin zur Kindheit der Protagonisten. Das wirkt oft sehr ausschweifend und stellenweise langatmig und langweilig. Die Aktion kommt dabei deutlich zu kurz.


    Je weiter man liest, desto mehr sind einem die Personen vertraut, man kann sie wirklich gut verstehen und fuehlt und lebt mit ihnen mit. Gleichzeitig tritt nun die Aktion mehr in den Vordergrund, es entsteht endlich ein mehr oder weniger spannender Plot. Alles Faktoren, die fuer mich den Lesespass deutlich erhoehen.


    Und wenn man erstmal etwas besser in der Geschichte drin ist, dann macht der Wortwitz auch richtig Spass. Den seh ich auf den ersten 100 Seiten auch kaum (auch wenn er da sein sollte), aber jetzt lach ich manchmal sogar laut.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Die letzten Seiten des Abschnitts fehlen zwar noch, aber ich will dennoch mal meine Gedanken hier schreiben.


    Die Tilly-Teile sind wieder sehr verworren - eben wie Tilly selbst. Ich findes das ja grundsätzlich super gemacht (auf so ne Idee muss man erst mal kommen wenn man selbst nicht verwirrt ist!).Dennoch finde ich es sehr anstrengend zum lesen.


    Amüsiert habe ich mich über diese beiden Stellen:
    Seite 197: "... doch an manchen Tagen konnte Mann nicht alles berücksichtigen" :chen
    Seite 256: "... Hier sieht es aus als hätte eine Bombe eingeschlagen." " Oh nein, ich versichere ihnen, eine Bombe würde ein viel größeres Chaos verursachen, ich war im Krieg" Und das bei der Vorstellung von Tilly :chen


    Ich denke auch das Tracy kein schlechtes Gewissen hat, sie will einfach nur ein geordnetes Leben für Chourtney. Wobei ich inzwischen bezweifel das Kelly ihre Mutter war. Nur wer dann, keiner scheint sie zu vermissen.

    Es ist besser eine Kerze anzuzünden als sich über die Dunkelheit zu ärgern! :kerzen

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  • Es mag vielleicht sehr weit hergeholt sein, aber bisher dachten wir, das Hope das Kind aus der Wohnung von 1975 war. Nun stellt sich raus das dieses Kind Michael hieß ...


    Was, wenn Michael inzwischen eine Frau ist und Hope heißt? :gruebel


    Nichts ist unmöglich. Aber warscheinlicher ist mir auch, das es ein zweites Kind gab, das der Mörder mitgenommen hat. Vielleicht hat Hope einen großen Bruder und somit könnte es ein Happy End geben, sie trifft ihn am Ende des Buches ...

  • Ich bin mit diesem Abschnitt noch nicht durch - ich wollte mich dennoch endlich mal wieder melden... ;-)


    Es ist irgendwie faszinierend. Einerseits komme ich mit der Geschichte nicht so voran wie ich möchte - es gibt immer wieder verwirrende und vor allem auch langatmige Passagen (in diesem Abschnitt ist es zwar schon besser geworden). Und trotzdem kann ich das Buch nicht einfach abbrechen - nein, ich muss weiterlesen. Trotz des eigenwilligen Schreibstils, der nicht so wirklich meins ist, kann ich mich nicht losreissen und muss wissen, was hinter der Sache steckt. Wirklich spannend, wie Kate Atkinson es schafft, mich bei der Stange zu halten... :gruebel


    Zitat

    Original von Beatrix
    Je weiter man liest, desto mehr sind einem die Personen vertraut, man kann sie wirklich gut verstehen und fuehlt und lebt mit ihnen mit. Gleichzeitig tritt nun die Aktion mehr in den Vordergrund, es entsteht endlich ein mehr oder weniger spannender Plot. Alles Faktoren, die fuer mich den Lesespass deutlich erhoehen.


    Das könnte wirklich eine Erklärung sein, warum auch mich das Buch mittlerweile mehr in seinen Bann zieht. ;-)

  • Inzwischen konnte ich diesen Abschnitt auch beenden. Und es gab tatsächlich einige Wendungen, die die Spannung steigern lassen.


    Dass das Kind aus 1975 ein Junge ist, hat auch mich überrascht. Wie so viele war ich überzeugt, dass es sich beim Kind um Hope handelte.


    Schon damals hat das Kind Tracy´s Herz berührt und ich denke zu spüren, dass sie gerne viel mehr für Michael getan hätte. Das scheint sie jetzt bei Courtney nachholen zu wollen. Es hat mich sehr berührt, wie sie Pläne schmiedete, um Courtney eine Freude zu machen (z.B. der Besuch in Disneyland). Mir kam auch der Gedanke, dass es alles Dinge sind, die sie als Kind gerne selber erlebt hätte und jetzt Courtney ermöglichen möchte. Inzwischen verstehe ich auch besser, warum sie das Mädchen so spontan "gekauft" hatte. Je mehr ich von Tracy erfahre, um so mehr kann ich ihre Gedankengänge nachvollziehen.


    Dennoch haben mich ihre vehementen Gedanken Kelly gegenüber überrascht. Für mich war es schon krass, wie sie sich Kelly´s Tod wünschte und gar darüber nachdachte, sie evtl. selber umzubringen. Könnte es sein, dass sie Erwachsenen gegenüber von Haus aufs Äusserste misstraut und sich nur in der Gesellschaft von Kindern wohlfühlt? :gruebel


    Jackson scheint immer mehr auf die richtige Spur zu kommen. Und ich finde es goldig, wie er mit seinem neuen Kumpel, dem Hund, umgeht. Wallace und Gromit - ein gelungener Vergleich. ;-)


    Die Szenen mit Tilly stimmen mich immer etwas traurig. Es muss schrecklich sein, selber festzustellen, wie man immer mehr den Bezug zur Realität verliert. :-( Ich denke, sie ist der Schlüssel bezw. das Verbindungsstück zwischen den verschiedenen Kinderschicksalen. Aber ansonsten tappe ich noch völlig im Dunkeln. ;-)