Jugendbuch Argentinien???

  • Hallöchen,


    kennt jemand von euch vielleicht ein Jugendbuch, welches in Argentinien spielt. Kann auch ruhig etwas sachbuchorientiert sein. Aber halt für ein etwa 12-jähriges Kind.


    Alternativ ein Jugendbuch über Tango.


    Würde mich sehr über eine Antwort freuen (weiß aber gar nicht, ob ich hier im richtigen Unterforum bin). :write


    Lg
    die woelfchen

  • Vielleicht dies hier?


    Ein Chinese auf dem Fahrrad - Ariel Magnus



    Dieser ungezügelt komische Roman führt den Leser in die Wunderwelt chinesischer Miniläden, ins Chinatown von Buenos Aires, und ist eine der witzigsten Liebeskomödien der letzten Zeit. Die ganze Stadt sucht einen mysteriösen Brandstifter, Fosforito (das Streichhölzchen) genannt, der, so das Gerücht, nach seinen Untaten immer auf einem Fahrrad flüchten soll - er ist ja ein Chinese. Li passt genau ins Bild, und so wird er verhaftet. Bei seiner Verurteilung nimmt er eine Geisel, den Computerfreak Ramiro. Er entführt ihn ins Chinesenviertel von Buenos Aires, und zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft. In einer merkwürdigen Abwandlung des Stockholm-Syndroms findet Ramiro immer mehr Gefallen an seinen Entführern und ihrer Welt, in der er zwar kein Wort versteht, aber immerhin den besten Sex seines Lebens hat. In dieser Welt steht alles Kopf: Sein Bewacher bittet ihn, bei einem großangelegten Einbruch mitzumachen, seine Liebhaberin will nur an der frischen Luft mit ihm schlafen und Li gesteht, dass alles eine große Verwechslung war. Als Ramiro merkt, dass Li gar nicht Fahrrad fahren kann und die großen jüdischen Machtkämpfe doch chinesische sind, wird es Zeit für ihn, auch mal selbst eine Entscheidung zu treffen.

  • Auch hier habe ich Zweifel, weil es schon ein älteres Buch ist.


    Enrique, ein junger Argentinier, lernt in Paris Sarah, eine junge Englkänderin kennen und lieben. Ihr Glück ist nur von kurzer Dauer, denn als Sarah ihn in Argentinien besucht, bricht der Falklnad-Krieg aus. Sarah muss zurück nach England, enrique an die Front. Doch zuvor wendet er sich noch einmal brieflich an Sarah. Er schreibt von der gemeinsamen Zeit in Paris, und er erzählt von sich selbst: von der Schulausbildung in England und von den schlimmen Erfahrungen in seinem eigenen Land, wo sein Bruder verhaftet und gefoltert wurde und für das er, Enrique, jetzt in den Krieg ziehen soll...

  • Als Fernando fünf Jahre alt ist erfährt er, daß sein Vater nicht auf einer langen Reise ist, sondern im Gefängnis sitzt. Zusammen mit Mutter und Schwester geht er ihn von nun ab jeden Sonntag besuchen. Die fremde Welt macht ihm Angst, doch noch viel schwieriger ist es, immer eine beschönigende Erklärung für die Klassenkameraden parat zu haben. Mühsam setzt sich der Junge im Laufe der Zeit ein Bild von seinem Vater zusammen, erkennt die familiäre Wirklichkeit. Doch trotz allem entwickelt Fernando den Mut zur Wahrheit und an der Schwelle zum Erwachsenwerden erzählt er einem Mädchen die ganze Geschichte. Wird sie auch jetzt noch mit ihm zusammensein wollen?

  • Schlappohr erzählt mit anrührender Offenheit, wie er sich durch das Leben schlägt, den besten Freund und endlich auch die Liebe fürs Leben findet - und wie er dabei seinem Schicksal ebenso naiv wie gewitzt gegenübersteht.


    Schlappohr hat es nicht leicht: Er wurde als Schwächster in einen Wurf von stolzen elf Welpen hineingeboren, der Kampf gegen den Hunger beginnt noch am selben Tag. Und wo Muskelkraft fehlt, zählt Einfallsreichtum! Immer wieder nehmen zwar Menschen sich seiner an, aber sie verlangen dafür Unmögliches und lassen ihn die Flucht ergreifen. So versucht sich Schlappohr als Haustier bei drei lockenköpfigen Damen und macht sich sehr unbeliebt, als er nicht nur Schuhe und Gardinen, sondern auch die Ersparnisse der Familie - ein dickes Bündel Geldscheine - anknabbert. Auch in seinem nächsten Heim, bei der anspruchsvollen Tante Dora, wird es ungemütlich: Sie verpasst seinen langen Schlappohren einen Ohrenhalter und seinem allzu kurzen Schwanz eine Verlängerung. Schlappohr türmt und es wird nicht das letzte Mal sein. Unterwegs lernt er seinen Artgenossen Gräte kennen und bald schon sind die beiden unzertrennlich. Gräte ist klapperdürr und versteht es tatsächlich, daraus Kunst zu machen: Es dauert nicht lange, da werden sie als Zirkusartisten angestellt. Schlappohr erlebt schier Unglaubliches, er trifft Bella, seine erste Liebe, und findet später in Negrita die Liebe fürs Leben. Am Ende des Buches ist aus Schlappohr beinah ein Lebenskünstler geworden, der sagen kann: "Ich lebe im Paradies!"
    ab 10 Jahren

  • Kein Jugendbuch, hört sich noch am vernünftigsten an:


    Die preisgekrönte Reportage von Cristian Alarcón gibt einen tiefen Einblick in das Leben von Kindern und Jugendlichen in den Armenvorstädten von Buenos Aires. Auf dem Friedhof von San Fernando, einem der Armenvororte von Buenos Aires, sticht heute ein Grab besonders hervor. Es fällt auf wegen der Opfergaben. Gruppen von Kids in exklusiver Sportbekleidung und mit galaktischen Turnschuhen treffen sich, um mit dem Toten ihr Marihuana und ein Bier zu teilen. Sie bringen dieses Opfer dar, um seinen Schutz zu erflehen. Víctor Manuel Vital, genannt »El Frente«, war bereits zu Lebzeiten eine Legende. Er war seit Jahren zusammen mit anderen »pibes chorros«, den klauenden Kids, erfolgreich auf Raubzug in den Stadtteilen der Bessergestellten. Die Beute verteilte er wie einst Robin Hood großenteils an die Bedürftigsten. Er wurde, 17-jährig, 1999 von der Polizei erschossen. San Fernando ist jener Abschnitt des Vorortgürtels von Buenos Aires, der fast unmittelbar an ein wohlhabendes Viertel angrenzt: »Es ist der Teil des Landes«, schreibt Alarcón, »wo die Kluft zwischen Arm und Reich abgrundtief ist. Das fremde Hab und Gut scheint greifbar zu sein, und so entsteht die verfluchte Nähe zwischen Hunger und Überfluss.« Alarcóns Recherchen über den Tod von El Frente entführen uns in eine urbane Welt, von der wir gewöhnlich nur schemenhafte Vorstellungen haben, eine der Parallelwelten, die ein Eigenleben abseits von Politik, Medien und Institutionen führen, die ihre eigenen Regeln und Gesetze kreieren, ihre eigene Kultur und ihre eigene Solidarität leben. Eine harte Welt des Elends und der Gewalt, die aber auch ganz andere

  • Bei Ravensburger ist gerade diesen Sommer ein Kinderbuch der argentinischen Autorin Liliana Bodoc erschienen, das ich ausgesprochen gelungen fand.
    Der Verlag bewirbt es mit der Altersklassifizierung 'ab 9'. Das ist aber enstchieden zu jung dafür. 11, 12 wäre passender.


    Es ist ein schmales Büchlein. Es ist aber keine Geschichte zum Weglesen. Es beginnt mit Sklavenhandel und erzählt in mehreren Zeitsprüngen und mit wechselnden Personen aus der Geschichte Argentiniens/Chiles zwischen den 1790er und 1830er Jahren. Hintergrund de Ganzen ist die Frage nach der Freiheit.
    Es ist spannend und rührend, nicht kitschig. Der kleine afrikanische Spiegel spielt eine besondere Rolle, weil er es ist, der von Hand zu Hand wandert und sich sozusagen aus dem, was er zeigt, alles zusammensetzt.


    Ich empfehle es sehr, aber die jungen Leserinnen und Leser sollten lesegeübt sein, neugierig, geduldig und nicht nur darauf aus, vor allem gut unterhalten zu werden.
    Auf jeden Fall ein besonderes Buch.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Eines meiner Lieblingsbücher:


    "3 Minuten mit der Wirklichkeit" von Fleischhauer.


    Allerdings würde ich hier ein paar Mal überlegen, ob ich das einem 12-Jährigen zum Lesen gäbe. Ich hab in dem Alter auch schon Erwachsenenbücher gelesen, fände das vorgeschlagene Buch jetzt auch nicht jugendgefährdend, allerdings ist es eben ein Erwachsenenbuch und hat auch 1-2 explizite Szenen.

  • ab 14


    "Ich sah sie schon von weitem, sie saß auf einem Ast, die Beine im Wasser, als hätte sie schon immer dort gesessen. Zu ihren Füßen lag noch ein Mädchen, das genauso aussah wie sie, nur aus Wasser, und beide grinsten, wie die Katze in Alice im Wunderland. Als ich näher kam, zerfloss das Mädchen aus Wasser, und das andere, das auf dem Ast saß, sprang herunter."


    Alma verbringt mit ihren Eltern jedes Wochenende auf einer Insel im Flussdelta in der Nähe von Buenos Aires. Die Nachbarskinder Carmen und Marito werden zu ihren Spielgefährten und Freunden. Auf der Insel ist die Welt in Ordnung, soziale Unterschiede scheinen keine Rolle zu spielen. Als Almas Eltern merken, dass ihre Tochter mehr als Freundschaft für Marito empfindet, verbieten sie ihr den Umgang. Doch da ist Alma schon längst mit Marito zusammen


    Eine Kindheits- und Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der aufkommenden Militärdiktatur in Argen tinien, die zu Tränen rührt.
    AUSGEZEICHNET MIT DEM DEUTSCHEN JUGENDLITERATURPREIS 2014

  • Dieses Jugendbuch (Teil 3, andere Teile sind auch sehr empfehlenswert spielt in Kolumbien).


    Sie weckten das Morgenrot von Willi Fährmann


    Christian Fink und sein Freund Lorenz Mattler sind aus dem nationalsozialistische Deutschland geflohen und haben eine kleine Finca in Kolumbien gekauft. Das erste Jahr ist hart, aber schon bald tragen die jungen Kakaobäume erste Früchte,und der Mais bringt eine gute Ernte. Da erscheinen eines Tages bewaffnete Männer auf der Finca...

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)