Ich bin schon vor zwei Tagen fertig geworden. Mit Beginn des dritten Abschnitts konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu lesen.
Natürlich bin ich froh für das Ende von Jonata und Karel. Ich wünsche ihnen von Herzen alles Gute auf ihrer Reise. Womit mein Kopf nicht ganz zurecht gekommen ist, ist Karels Alter. Dafür, dass er erst circa zehn Jahre alt war, als sein Dorf untergegangen ist, hat er irgendwie verdammt viel aus der Zeit mitgenommen. Sicher, mir ist schon klar, dass Kinder früher womöglich früher gereift sind, trotzdem ist ein Zehnjähriger immer noch ein Kind. Dass er in diesem Alter nicht nur schon ein begnadeter Schachspieler war, sondern auch schon super nähen konnte, den ganz klaren Wunsch hatte Arzt zu werden und fließend Latein gesprochen hat, kann ich ihm einfach nicht so ganz abnehmen. Aber sei's drum. Diese kleinen Fragezeichen in meinem Kopf konnten nicht daran ändern, dass ich diesem Kerl natürlich mit Haut und Haaren verfallen bin. So viel Seelenleid und gleichzeitig die Fähigkeit, das Schöne in der Welt mit solchem Eifer zu umarmen, musste man ja lieben.
Einen bitteren Beigeschmack hat bei mir Geras. Am Anfang mochte ich sie so gerne. Doch das, was aus ihr geworden ist, war einfach sehr bitter. Während Jonata über sich hinausgewachsen ist, hat sich Geras in ihrem Leid gebadet, bis es sie total zerfressen hat. Ich sehe sie als alte, verbohrte Hexe vor mir, wenn noch ein paar Jahre vergangen sind, und das tut mir so leid, wenn man denkt, was für ein liebes Mädchen sie war und was für eine gute Frau sie hätte werden können.
Steffan: Nun, um den ist es nicht schade, wobei mich sein Ende nicht wirklich berührt hat. Weder in die eine noch in die andere Richtung. War einfach so.
Bodhans Tod - nun, das musste wohl so kommen. Ich glaube, im Endeffekt ist er erlöst.
Am Ende will ich Charlie einfach noch mal danke sagen, für dieses wunderbare Buch. Ich hab es sehr genossen, es zu lesen und freu mich schon auf das nächste Buch aus deiner Feder.