Töchter der Sünde von Iny Lorentz

  • Im fünften Band der Wanderhuren-Saga, steht mit Ritter Falko Adler auf Kibitzstein der Sohn der ehemaligen Wanderhure Marie im Mittelpunkt. Marie selbst, spielt in der Handlung nur noch eine Nebenrolle.


    Falko ist ein stolzer und tapferer Ritter, der sich aber durch seine Heißblütigkeit in der fränkischen Heimat nicht nur Freunde macht. Deshalb erteilt der Fürstbischof von Würzburg ihm die Aufgabe, dessen junge und schöne Nichte Elisabeth nach Rom zu geleiten, wo sie als Äbtissin einem Kloster vorstehen soll. Gemeinsam mit seinen Freunden Hilbrecht von Hettenheim und Pater Giso macht sich Falko auf den Weg nach Rom. Dort steht ebenfalls ein großes Ereignis an. König Friedrich wird in der Stadt erwartet, um sich dort zu vermählen und sich zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen krönen zu lassen. Dieses Vorhaben erzürnt einige Römer so sehr, dass sie dem König nach dem Leben trachten. Immer tiefer geraten Falko und seine Freunde in die römische Intrigenwirtschaft und setzen sich damit ungeahnten Gefahren aus. Auch die Liebe macht es den jungen Edelmännern nicht leicht, wieder als stolze Ritter in die alte Heimat zurückzukehren.


    „Töchter der Sünde“ kann mit knapp 800 Seiten schon zu den „dicken Wälzern“ gezählt werden. Trotz dieser epischen Länge, versteht es das Autorenduo Iny Lorentz wieder einmal den Leser bestens zu unterhalten. Die Handlung ist mitreißend dargestellt und es kommen weder romantische Momente, noch spannungsgeladene Augenblicke zu kurz. Der Glossar im Anhang erleichtert das Verständnis einiger Begriffe, wie sie im 15. Jahrhundert verwendet wurden. Positiv anzumerken ist auch das Personenregister, auf welches der Leser zurückgreifen kann, obwohl es sich insgesamt um einen, im Vergleich zu anderen historischen Romanen, überschaubaren Personenkreis handelt. Allerdings siegt das Gute im Buch doch etwas zu oft und ich hatte das Gefühl, dass die deutschen Edelmänner eher unverwundbare Helden sind, als tapfere Krieger. Dies kann allerdings der kurzweiligen Lektüre keinen echten Abbruch tun und somit würde ich mich auch über einen sechsten Band der Wanderhuren-Saga freuen.

  • Die anderen Wanderhure-Teile waren alle im Bereich "Mittelalter (bis 1450)".
    Ich würde den Beitrag gerne in diesen Abschnitt verschieben, wenn nichts dagegen spricht.


    Allerdings ist es möglich, dass dieser Teil etwas später angesiedelt ist.
    Gibt es im Buch eine Zeitangabe?

  • Zitat

    Original von Quasselstrippe
    Jasmin87
    Danke für den Hinweis. Ich werde versuchen, beim nächsten Mal mehr Absätze einzubringen, hoffe dass die Änderungen aber schon zur besseren Übersicht beitragen können.


    :knuddel1


    Ich glaube, dass das mehrere Eulen durcheinander bringt.
    Würde es nur nach mir gehen, wäre das ja wurscht und ich würde mich auch nicht beschweren ;-)

  • Zitat

    Original von Quasselstrippe
    @ Herr Palomar


    Im Glossar steht, dass die Kaiserkrönung von Friedrich im Jahr 1440 stattfand.
    Ansonsten findet sich keine genaue Zeitangabe im Buch.


    Die Zeitangabe ist falsch.
    1440 wurde Friedrich III. deutscher König. Das geschah, wie üblich, in Frankfurt. Dazu mußte keiner nach Rom.
    In Rom wurde man zum Kaiser gekrönt. Das war im Fall Friedrichs III. 12 Jahre später, 1452.


    Friedrich III. ist ein typischer Vertreter der Übergangszeit vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit. Aber laß ihn mal beim Mittelalter, Herr Palomar, das paßt schon.


    Diese Epocheneinteilungen sind nur als Hilfen zu verstehen, so eine Art Krücken, an die man sich lehnen kann, aber defintiv nicht als feste Grenzen.
    Als Pelican und ich damals die Einteilung hier im Forum gemacht haben, haben wir uns ziemlich die Haare gerauft, bis wir das so zusammen gepfriemelt hatten, daß es für historische Romane paßt. :lache


    Jedenfalls kann man die Einordnung eines Romans, in dem Friedrich III. auftritt, unter 'Mittelalter' befürworten. Auch wenn die Ereignisse nach 1450 spielen.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • So, jetzt habe ich diesen Band der Wanderhurenreihe auch gelesen. Wie erwartet, war das Buch unterhaltsam, wie die Vorgänger.
    Dass die Bücher immer ein gutes Ende nehmen und auch zwischendurch immer mal wieder happy ends eingebaut sind, stört mich nicht. :-) Nach einer längeren Pause hat mich dieser Ausflug ins Spätmittelalter mal wieder gut unterhalten.