Gisa Klönne - Nichts als Erlösung

  • Gisa Klönne legt wieder einen tollen Krimi um KHK Judith Krieger vor, dem es an Spannung nicht mangelt.


    "Die Krieger" stolpert über die Leiche eines Mannes und beginnt zu ermitteln. Sie taucht tief in die Geschichte der jungen Waisen nach dem Krieg und in die damalige Heimpolitik ein und entdeckt grausame Heimleiter, Betreuer und gezeichnete Heimkinder. Und die ganze Zeit fühlt sie sich so beobachtet...


    Ich habe das Buch als Testleser gewonnen und durfte sozusagen Probelesen, dafür vielen Dank an Wolke und den Verlag! Einmal angefangen konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen und wusste bis zum Schluss nicht, wer als Mörder in Frage kommt. Das ich in der Nähe der Schauplätze wohne, tat dann noch sein eigenes dazu.
    Frau Klönne hat nicht nur eine spannende Mordermittlung, sondern auch wieder neue Entwicklungen um Manni und Judith in dem Krimi verarbeitet. Ich denke, das dies besonders für die Leser interessant ist, die auch schon die vorigen Bände gelesen haben und darauf brennen zu erfahren wie sich die beiden weiter entwickeln.


    Alles in allem für mich ein spannender und lohnenswerter Krimi!

  • Ich habe das Buch auch im Rahmen der Testleserrunde bekommen und vorweg: Ich bin sehr froh darüber!


    Ich habe das Buch nun seit über einer Woche fertig gelesen, aber ich brauchte etwas um das Buch "sacken zu lassen". Schwere Kost. Anfangs hatte ich Probleme mit dem Schreibstil von Gisa Klönne. Das aber hat sich nach den ersten 50 Seiten gelegt. Hätte ich das Buch im Laden angelesen, hätte ich mich aufgrund diesen Schreibstils gegen das Buch entschieden. So aber habe ich weiter gelesen und mich "eingelesen". Am Ende mochte ich den Stil. Aber besonders mochte ich die Thematik. Ich habe seit dem Ende des Buches viel im Internet gesurft und zum Thema Kinderheim und NS-Kindererziehung weitergelesen. Ein wirklich schreckliches Thema... Aber als angehende Historikerin auch eine sehr spannende Thematik.


    Die Spannung konnte das ganze Buch über gehalten werden und ich bin bis zur Auflösung auch nicht auf den Täter gekommen. Der Plot war schlüssig, die Geschichte spannend und das Schreibstil hat mir, nachdem ich mich eingelesen hatte, sehr gut gefallen.


    Das Buch war auch für mich, obwohl es mein erstes Buch von Gisa Klönne war, gut und spannend.


    Am Besten hat mir die Thematik gefallen! Uns so: Vielen Dank für das Buch und die super Leserunde!


    Liebe Grüße,
    Lese-Rienchen

  • Judith Krieger kann nicht schlafen und begibt sich daher auf eine nächtliche Joggingtour durch Köln, entlang des Rheins. In der Kölner Altstadt stößt die Kommissarin auf eine Leiche. Ein Mann wurde erschossen, sein Gesicht ist nicht mehr zu erkennen. Schnell ist die Identität des Toten klar. Es handelt sich um Jonas Vollenweider, der seit einer Familientragödie vor vielen Jahren auf der griechischen Insel Samos lebt und nur zurück in die Heimat gekommen ist um das elterliche Haus in Hürth zu verkaufen.

    Kann es sein, dass der Mord an Jonas Vollenweider mit dem damaligen Verschwinden seiner Familie, Eltern und Schwester, zusammenhängt? Vor 20 Jahren wurde in dem Haus in Hürth viel Blut gefunden. Alles deutete auf Mord hin, aber die Leichen der Vollenweiders wurden nie gefunden. Jonas geriet unter Verdacht, wurde aber wieder aus der Haft entlassen. Wird der jetzige Fall auch zur Aufklärung der damals ungeklärten Ereignisse führen?

    Albträume verfolgen Judith Krieger. Im leerstehenden Haus der Vollenweiders glaubt sie den Täter zu riechen, ihn wahrzunehmen. Dennoch gehen die Ermittlungen schleppend voran. So viele mögliche Täter kommen in Frage. Judith erhält anonyme Umschläge mit Fotos, die mit dem Fall scheinbar zusammenhängen. Und dann ist da noch der Reporter René Zobel, der glaubt er könne Judith erpressen und sie für seine journalistischen Zwecke missbrauchen. Das kostet die Kommissarin Kraft, aber sie ist eine Kämpfernatur.

    Mehrere Handlungsstränge führen den Leser immer wieder zu neuen Spuren und letztendlich zum Täter. Da gibt es den Wünschelrutengänger Eric Sievert, der in einem Waldstück nach Schätzen sucht, aber nicht nur solche findet, sondern eben auch andere Dinge. Außerdem scheint die Vergangenheit der Familie Vollenweider eine Rolle zu spielen, denn die Eltern von Jonas Vollenweider haben jahrelang ein Kinderheim mit dem Namen „Frohsinn“ geleitet. Und dann ist da noch das neue Leben des Jonas Vollenweider auf der griechischen Insel Samos.

    Mit „Nichts als Erlösung“ präsentiert die Autorin den fünften Fall rund um Judith Krieger und ihren Kollegen Manni Korzelius. Natürlich beleuchtet der Roman auch wieder ein wenig das Leben der Ermittler und zeigt diese auch von ihrer ganz privaten Seite. Sie kommen sich näher, ihr Umgang wird freundschaftlicher und offener. Kenner der Reihe wird das freuen, für Neueinsteiger geschieht dies unauffällig. Vorwissen ist nicht erforderlich, lässt die Protagonisten aber in einem anderen Licht erscheinen.

    Gisa Klönnes Schreibstil ist faszinierend. Es gelingt ihr den Leser zu fesseln und Judith Krieger mit ihren Stärken und Schwächen und ihrer ganzen Persönlichkeit zu lieben oder zumindest zu verstehen.

  • Der Inhalt des Buches wurde hier oft genug wiedergegeben, deshalb werde ich darauf nicht mehr eingehen.


    Gisa Klönne schreibt im Präsens, das hat es mir schwer gemacht, in die Geschichte hineinzufinden. Wenn man sich jedoch die Zeit nimmt und sich auf die Geschichte einlässt, findet man sich schnell in einem spannenden Krimi wieder, in dem sich verschiedene Stränge entspannen und man sich der Lösung des Falles auf verschiedenen Wegen annähert und Vermutungen über den Täter anstellt.
    Ich hatte mit der Zeit eine Vermutung über den Täter, wenngleich es mir trotzdem nicht gelang, ihn zu "greifen" und meinen Verdacht zu konkretisieren.


    Kritikpunkt war bei mir wie bei vielen Judiths psychische Probleme sowie ihre Träume, die eine Rolle spielten. Das Ende war dann ein wenig zu krass im Vergleich zum Rest des Buches für mich.


    Die Thematik selbst, Kindererziehung und Kinderheime zur NS-Zeit sowie in der Nachkriegszeit, fand ich sehr gut gewählt und auch so dargestellt, dass es nicht zu trocken und unpersönlich wirkte und mich dazu animierte, mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Das Buch selbst ist gut zu lesen, wenn man sich an die ungewohnte Zeitform gewöhnt hat, die Handlung ist gut verflochten und wenngleich man am Anfang keine Ahnung hat, was die einzelnen Erzählstränge miteinander zu tun haben, passen sie hinterher wunderbar zusammen.


    Von mir gibt es für dieses Buch 8 von 10 Punkten.

  • Das Buch:


    Ein Mord in der Kölner Innenstadt führt die Kölner Kriminalpolizei zu einem über 20 Jahre alten - ungeklärten - Familiendrama. Der getötete Vater war Erzieher in einem Kinderheim und wuchs in der Nachkriegszeit selbst in einem Heim auf.
    In diesem Zusammenhang wird das Thema Kindheit, Erziehung und Eltern-Kind-Beziehungen aus den unterschiedlichsten Perspektiven (NS-Zeit, Nachkriegszeit, Judith Krieger, ...) beleuchtet.



    Meine Meinung:


    Nichts als Erlösung war mein erstes Buch von Gisa Klönne aber ganz sicher nicht mein letztes. Es handelt sich um einen spannender Krimi, der ohne wilde Verfolgungsjagden auskommt. Auch ich habe das Buch im Rahmen einer Testleserunde bekommen und bin froh darüber, weil ich sonst wahrscheinlich nicht auf dieses Buch aufmerksam geworden wäre.


    Trotz der fehlenden Vorkenntnisse aus den ersten Büchern der Reihe um die Kommissarin Judith Krieger findet man sich gut ein in ihr Umfeld ein und kann die Zusammenhänge verstehen.


    Die Erzählung in der Gegenwartsform ist für mich immer etwas gewöhnungsbedürftig, da ich persönlich lieber in der Vergangenheit lese.
    Keine abschließende Meinung konnte ich mir zu den vielen Perspektivwechseln bilden: Auf der einen Seite macht es das Buch interessant, andererseits hatte ich zeitweise das Problem, dass ich etwas brauchte, um zu verstehen, aus welcher Perspektive nun erzählt wird.


    Die eingeschobenen Gedanken des Täters haben für mich die Spannung noch gesteigert.


    Die Hintergründe des Buches - die Erziehungsmethoden der NS- und Nachkriegszeit in Deutschland - sowie die Arbeit der Polizei wirken sehr gut recherchiert und daher glaubhaft.


    9 von 10 möglichen Punkten!

  • Inhalt:


    Bei einem frühmorgendlichen Lauf in der Nähe des Kölner Doms, fällt Judith Krieger beinahe über eine Leiche ohne Kopf. Sie spürt Blicke in ihrem Rücken, hat aber keinen Beweis dafür, dass sie beobachtet wird.


    Langsam entwickeln sich die Ermittlungen in dem Fall - der Tote war in einem Nachkriegskinderheim aufgewachsen, seine Eltern waren die Heimeltern, aber Eltern und seine Schwester verschwanden vor 20 Jahren aus dem Haus in dem viel Blut gefunden wurde - aber keine Leichen.


    Hat dieser alte Mordfall etwas mit dem aktuellen zu tun?


    Meine Meinung:


    Ich habe Gisa Klönne bei einer Lesung zum Buch erleben dürfen. Die Auswahl der Passagen war genial gewählt um die Spannung nicht vorweg zu nehmen, aber zu wissen, worum es gehen würde. Danke für diese Appetizer.


    Ich kannte schon 3 der 4 Vorgänger (Die Farben der Schuld bleiben auch nach diesem Buch mein 'Bester')


    Die Thematik der Heime der Nachkriegszeit fand ich sehr spannend und sie wurde so aufbereitet, dass sehr nachvollziehbar war, wie die Kinder vermutlich empfunden haben. Die Spätfolgen davon waren greifbar für mich.


    Die Entwicklung zwischen Manni und Judith war für mich glaubhaft - und auch die Entwicklung der Geschichte hat mir gefallen - die Perspektiven von Manni, Judith, dem Reporter, dem Sondengeher und dem Mörder fand ich gut gewählt.


    Was mich irgendwann stutzig machte, war dass ich Judith trotz ihrer Träume, trotz der Nähe zu ihren Gedanken - nicht so richtig nahe komme - wie macht die Autorin das, dass ich ihren Nikotin-Entzug im Detail erfahre -aber ihrer Person nicht so nahe komme, dass eine Distanz bleibt. Ob das so gewollt ist, weiß ich nicht. Aber auch nach so vielen gemeinsamen Ermittlungen sind sich Manni und Judith ja auch noch nicht so viel näher gekommen, so dass das vielleicht eine stringente Entwicklung ist? Es tat der Freude an dem Buch keinen Abbruch, ist mir nur irgendwann aufgefallen, als ich darüber nachdachte, warum ich soviel über die Rauchentwöhnung erfahre, aber so wenig über Karl, über ihre Beziehung zu Manni - denn ich bin es gewohnt mehr über meine Kollegen zu wissen, und stelle mir vor, dass ich - wenn ich so existenziell mit ihnen zusammen arbeiten würde, würde ich auch mehr von ihnen wissen wollen.


    Die Auflösung fand ich spannend. Ich bin jedoch froh, dass sich nun Judiths Träume hoffentlich etwas reduzieren ...


    Von mir 8 von 10 Punkten

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Meine Meinung:
    Ein Schimmel, der ihr den Weg weist.


    "Nichts als Erlösung" ist der fünfte Fall von Judith Krieger und ihrem Ermittlungsteam.
    Nachdem ein Mann ermordet wurde, rollen sie einen zwanzig Jahre alten ungelösten Fall wieder auf. Denn der zurückliegende Fall, bei dessen Familiendrama genau dieser Ermordete der Hauptverdächtige war, scheint mit seinem Tod zusammen zu hängen.


    Der bei einem Fall vor zwanzig Jahren ein Hauptverdächtiger bei einem Familiendrama war, rollen Krieger und ihr Team auch diesen noch einmal auf. Denn nach einigen Nachforschungen scheinen der gegenwärtige fall mit dem Vergangenen zusammen zu hängen.
    Dabei ging es damals um ein Kinderheim aus der Nazizeit, den damaligen Erziehungsmethoden und den Erwachsenen, die dieses Heim geleitet hatten. Und die neueste Tat scheint damit verknüpft zu sein.
    Je mehr Krieger in der Vergangenheit dieser Familie, sowie des letzten Opfers und des Heimes forscht, umso mehr kommt sie zu einem Schluss: Es geht um Rache!


    Während ihr Team den mickrigen Spuren nachgehen, haben sie und ihr Partner ebenfalls mit vergangenen Situationen und Ereignisse zu kämpfen, was jeder auf seine Art verarbeitet. Judith hat entsprechende Träume, in denen ein Schimmel vorkommt, und ihr Kollege Manni tobt sich auf der Autobahn aus.
    Und als wäre das noch nicht genug, wird die Kommissarin von einem Reporter erpresst und bekommt von jemandem seltsame Bilder zugeschickt.
    All das sind Verknüpfungen, die es zu entwirren gilt um an die Lösung zu kommen und den Mörder zu fassen ...


    Dieser Roman von Gisa Klönne war mein erster Krimi ihrer Serie über Kommissarin Judith Krieger. Als Quereinsteigerin hatte ich anfangs etwas Probleme, da immer wieder ohne genauere Details auf vorangegangenen Fälle eingegangen wurde, die ich gebraucht hätte, um einzelne Anspielungen zu verstehen. Aber je länger ich in diesem Krimi weiterlas, desto weniger machten mir die fehlenden Puzzlestückchen etwas aus und ich konnte mich auf den Fall konzentrieren. Dieser nahm immer mehr an Spannung zu und wurde zum Schluss noch richtiggehend dramatisch. So wurde ich von dieser Seite her nicht enttäuscht und kann mit gutem Gewissen sagen, dass dies ein echter Krimi ist.


    Durch verschiedene Handlungsstränge wurden mir mehrere Sichtweisen geschildert, die zu Anfang nicht zugeordnet werden konnten. Erst mit der Zeit fügten sich einzelne Geschehnisse zu einem vollständigen Bild zusammen.
    Zudem erfuhr ich durch einen Reporter, der sich dabei in den Kriminalfall einmischte und parallel ermittelte, auch auf einem anderen Weg etwas über den Fall, was abwechslungsreich war.
    Immer wenn ein Abschnitt begann, wovon es fünf an der Zahl gab, wurden Auszüge in Schreibmaschinenform dargestellt, die erst im Laufe der Geschichte einen Sinn ergaben.
    Einzelne Figuren wurden mir gut genug beschrieben, dass ich mir ein Bild von ihnen machen konnte, doch richtig vorgestellt wurde mir nicht einmal die Protagonistin und Kommissarin selbst.
    Trotzdem weiß Gisa Klönne, wie sie mich immer stärker fesseln konnte. Ihr Schreibstil ist flüssig und zieht einen in den Bann, wenn er auch nicht so spannend ist wie ich erwartet hatte. Das gewisse etwas fehlt zu fünf Sternen.


    Fazit:
    Ich würde sehr gerne mehr über die vergangenen Fälle erfahren, um zu wissen wie es dazu kommt, dass die Krieger das Rauchen aufgibt und was es mit einem schlimmen Erlebnis zu tun hat.
    Somit vergebe ich fast die volle Punktzahl, vier bis fünf von fünf Sternen.


    Kommissarin Judith Krieger:
    1. Der Wald ist schweigen
    2. Unter dem Eis
    3. Nacht ohne Schatten
    4. Farben der Schuld
    5. Nichts als Erlösung

  • Ich habe das Buch auch im Rahmen der Testleserunde gelesen und ich bedanke mich noch einmal beim Forum wie auch beim Verlag für die wirklich gute Unterhaltung!


    Gisa Klönne hat ein wirklich sehr spannendes und auch ein sehr emotionales Buch geschrieben. Das aufgegriffene Thema war mir bisher nicht wirklich präsent und es dann ungeschönt in dieser Story zu lesen und darin einzutauchen war erschreckend, aufwühlend, spannend, und und und.
    Ihre Art zu schreiben hat mir sehr gut gefallen. Es ließ sich schnell lesen und auch wenn ich die Vorgängertitel nicht kannte, fand ich mich sehr gut in der Geschichte um Judith zurecht.


    Ich kann jedem Krimi-Fan zu "Nichts als Erlösung" raten - eine super Unterhaltung ist garantiert!

  • Dies war für mich das erste Buch der Autorin und ich habe es nicht bereut. Obwohl es der fünfte Teil einer Serie ist, kam ich problemlos in die Geschichte rein. Beim Lesen musste man etwas aufpassen, da mehrere Handlungsstränge parallel liefen, die sich dann zum Schluss zusammenfügten. Das Buch war sehr spannend geschrieben und auf den Täter wäre ich nie gekommen. Jetzt werde ich mir noch die anderen Bücher von Frau Klönne vornehmen und hoffe, auf ein baldiges wiedersehen (wiederlesen) mit Judith Krieger und ihrem Team.

  • Meine Meinung zu dem Buch:


    Der fünfte Fall von und mit Kommissarin Judith Krieger. Es ist allerdings erst mein zweites, das ich aus dieser Serie gelesen habe. Gleich zu Beginn wird der Leser an den Tatort geführt, an dem sich zufällig auch Judith Krieger befindet. Als Leser wird man gleich mitten ins Geschehen gestoßen, was mir persönlich immer sehr gut gefällt. Kaum ist dies geschehen, beginnt Gisa Klönne aber auch schon mehrere Handlungsstränge aufzuziehen und den Leser auf unterschiedliche Fährten zu locken. Sie versteht es den Spannungsbogen so lange wie möglich zu ziehen, bis dann endlich alles zusammen läuft. Neben dem bereits bekannten Kölner Lokalkolorit folgen in diesem Band auch Ermittlungstrips nach Samos.
    Auch wenn man so wie ich nicht alle Fälle von Judith Krieger kennt, so tut es nicht extrem viel zur Sache, um in diesen Fall reinzukommen. Für die Entwicklung von Judith Krieger ist es sicherlich wichtig, aber zwingend notwendig ist es aus meiner Sicht nicht.
    Die 352 Seiten dieses Krimis lesen sich sehr schnell. Die kurzen Kapitel tragen hierzu sicherlich auch bei. Ist man erst einmal mittendrin, dann möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, sondern es in einem Rutsch zu Ende lesen.
    Der fünfte Band hat mir auch besser gefallen als „Farben der Schuld“ , was eventuell auch an der hier angesprochenen Thematik liegen könnte. Die angesprochenen Kinderheime unter Nazi-Regime lassen einem einen kalten Schauer über den Rücken laufen und das Thema fesselt auch noch nach Ende des Buches.
    Aus meiner Sicht ein gelungener neuer Fall mit Judith Krieger und ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Judith Kriegers 5ter Fall kommt schneller als ihr lieb ist. Beim nächtlichen Joggen stolpert sie über eine männliche Leiche ohne Gesicht. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um Jonas Vollenweider handelt. Der Tote war kein Unbekannter. Vor zwanzig Jahren verschwanden sowohl seine Eltern als auch seine Schwester spurlos. Jonas war damals der Hauptverdächtige, die Leichen der Familie wurden jedoch niemals gefunden. Nach dem Verschwinden seiner Familie wanderte er nach Griechenland aus.
    Doch wer hegte nach all der Zeit so einen Groll gegen ihn, dass Jonas nach seiner Ankunft in Deutschland sterben musste? Die Spur der Ermittler führt weit in die Vergangenheit der Familie Vollenweider. Die Eltern leiteten damals ein Kinderheim, das wie sich herausstellt, eine Nazivergangenheit hat.
    Und während die Ermittler versuchen aus dieser alten Geschichte schlau zu werden, wird es für Judith Krieger brisant als der Täter mit Hilfe von Bildern direkten Kontakt zu ihr aufnimmt.
    Für mich war dieser Krimi eine echte Überraschung da mir das letzte Buch der Autorin „Farben der Schuld“ nicht wirklich zugesagt hat. Von der ersten bis zur letzten Seite ein gelungener Krimi. Authentische und sympathische Charaktere gewürzt mit der nötigen Menge an Spannung haben das Buch für mich zu einem echten Page Turner gemacht. Sehr angenehm war es auch, dass sich die Autorin sich diesmal auf die Ermittlungen konzentriert hat und nicht die auf die privaten Probleme der jeweiligen Ermittler, wie es in ihrem letzten Buch der Fall war.
    Ein Krimi den ich ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen kann! Auf weitere Fälle mit Judith Krieger freue ich mich sehr.