'Im Land des Korallenbaums' - Seiten 522 - 587

  • In diesem Abschnitt wurde das Erzähltempo durch die grössere Anzahl der Szenenwechsel deutlich erhöht und die Situation mit Humberto und Ofelia auf der Suche nach Pedro spitzt sich langsam aber stetig zu.


    Humberto ist und bleibt in meinen Augen der schwächste Charakter in der Geschichte: selbst jetzt, wo er das wahre Gesicht seiner Mutter erkennt, schafft er es nicht, sich von ihr zu lösen und eigene Entscheidungen zu treffen. Er ist eigentlich der grosse Verlierer und für ihn wird es wohl kein Happyend geben können. Was Ofelia betrifft, gruselt es mich immer mehr vor dieser Frau und ich traue ihr mittlerweile alles zu.


    Dass Ofelia bei ihrer Suche nach Viktoria auf Piet und Michel trifft, hat mich nicht sehr überrascht. Piet und Michel stecken ihre Nasen sowieso überall rein und Ofelia’s Tross fällt bestimmt auch in Buenos Aires auf. Ausserdem denke ich, dass die beiden Gauner auf dem Schiff Anna ständig beobachtet haben, so dass ihnen auch Viktoria aufgefallen sein könnte.


    In diesem vorletzten Teil haben auch mir die Szenen bei den Indianern am besten gefallen. Auch wenn die Klischees der Indianerwelt bedient wurden, finde ich das gezeichnete Bild dieses faszinierenden Volkes sehr stimmig. Und für Viktoria hätte es wohl keine bessere Lebensschule geben können und sie mausert sich immer mehr zu einer starken und einfühlsamen Frau.


    Da sich Viktoria und Pedro entschliessen nach ihrer Zeit bei den Indianern nach Buenos Aires zurück zu kehren, wird es dort bestimmt zum entscheidenden Zusammentreffen mit den Santos kommen. Es bleibt auf jeden Fall spannend.


    Und Anna und Julius…? Da sage ich nur: endlich! :-]

  • Da ich mich mit Viktoria nicht mehr so richtig anfreunden kann (da nutzt auch ihr Wandel nichts, obwohl mir wie den meisten hier die Zeit bei den Indianern auch gefallen hat) hätte ich lieber mehr Handlung mit Anna gehabt. Sie ist mir am sympathischten und tritt leider so in den Hintergrund. Hoffentlich ändert sich das noch. Ich vermute aber, dass es beim Rest der Geschichter eher um Viktoria und Pedro und ihre Verfolger gehen wird. Finde ich schade und hoffe das ich mich irre.


    Ich habe nicht so recht verstanden, warum Viktoria Pedro gesucht hat. Um ihn zu warnen hieß es. Aber warum sollte er nun sicherer sein als vorher?

  • Viktoria gelingt es Pedro zu finden mithilfe von einer Bande die sie eigentlich gefangennehmen wollte. Viktoria verspricht den Banditen ihre Hilfe - bin gespannt wie sie das bewerkstelligen möchte.


    Der Abschnitt bei den Mapuche gefällt mir gut, so erfährt man Näheres wie sie gelebt haben und was für eine Bedrohung die Weißen für sie waren.


    Julius unversehrte Rückkehr nach Buenos Aires freut mich.


    Neugierig bin ich wie es mit den Santos und den beiden Gaunern Michel und Piet weitergeht.

  • Es freut mich, dass euch die Szenen bei den Mapuche gefallen haben. Dass sie auch etwas Klischeehaftes hatten, will ich gar nicht abstreiten. ;-)
    Die Recherche hat jedenfalls Spaß gemacht, auch wenn ich sicher nur die Ränder ihrer Welt berühren konnte - ganz passend für Viktorias Sicht. Überrascht hat mich, dass die Indianer in Argentinien, also jedenfalls die in der Pampa, für mich viel größere Ähnlichkeit mit den nordamerikanischen Präriebewohnern hatten. Das war mir vorher gar nicht so bewusst. Nun gut, sind beides Steppen.
    Übrigens konnten anscheinend durchaus einige Mapuche (und auch Mitglieder anderer Stämme) lesen. In späteren Jahren, gegen Ende der 1870er, als es noch einmal einen großen (sehr grausamen) Feldzug gegen die Indianer gab, waren manche Stämme geflohen, weil sie durch Zeitungsberichte gewarnt worden waren.


    LG


    Solas

  • Eigentlich könnte man jetzt fast sagen "Ende gut - alles gut" - wäre da nicht noch die böse Schwiegermutter samt Sohn. ;-)


    Viktoria scheint auf dem richtigen Weg zu sein und Anna und Julius finden endlich auch zueinander. :-]
    Die Zeit bei den Indianern fand ich auch sehr interessant beschrieben.


    Auf zum Showdown. :grin

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Humberto ist und bleibt in meinen Augen der schwächste Charakter in der Geschichte: selbst jetzt, wo er das wahre Gesicht seiner Mutter erkennt, schafft er es nicht, sich von ihr zu lösen und eigene Entscheidungen zu treffen. Er ist eigentlich der grosse Verlierer und für ihn wird es wohl kein Happyend geben können. Was Ofelia betrifft, gruselt es mich immer mehr vor dieser Frau und ich traue ihr mittlerweile alles zu.


    Ich habe mich schon ein wenig gefreut, als ich las, dass Humberto sich endlich endlich der Unmöglichkeit seiner Mutter bewusst wurde. Sehr schön auch, dass er selbst erkennt, dass er vom Regen (Ricardo) in die Traufe (Ofelia) gefallen ist, bzw. dass ihn ein bisschen dieses mulmige Gefühl überfällt. Bestimmt legt er seine Geschicke jetzt in die Hände des Alkohol, selbst was unternehmen ist ja seine Sache nicht. Für mich fühlt er sich an wie ein Gefangener!

  • Diesen Abschnitt über die Mapuche fand ich sehr interessant. Vor allem auch die Ansicht über Pedro. Sie erkennen ihn nicht als einen der "Ihren" an und die "weißen" auch nicht. Er steht quasi zwischen ihnen, was ich sehr traurig finde.


    Endlich erkennt Humberto zu was seine Mutter alles fähig ist. Zufällig trifft sie auf Piet und Michel und macht mit ihnen einen deal.

  • "In diesem vorletzten Teil haben auch mir die Szenen bei den Indianern am besten gefallen. Auch wenn die Klischees der Indianerwelt bedient wurden, finde ich das gezeichnete Bild dieses faszinierenden Volkes sehr stimmig. Und für Viktoria hätte es wohl keine bessere Lebensschule geben können und sie mausert sich immer mehr zu einer starken und einfühlsamen Frau.

    ...


    Und Anna und Julius…? Da sage ich nur: endlich!"



    :write



    Besser kann man es nicht sagen! :anbet

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Danke, dass du auch eine Nachzüglerin hier noch begleitet hast. :anbet
    Vorsorglich möchte ich aber noch klarstellen, dass ich in meinem vorstehenden Post Ayasha zitiert habe :-) :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)