Was kostet ein Studium?

  • HIer sind ja einige Studenten :grin oder auch Eltern von denselbigen...


    Was kostet so ein Studium in etwa? Was braucht man so pro Monat?


    Ich habe heute die Kontoauszüge der Sparverträge der Kinder bekommen und habe so meine Bedenken, ob das reicht. :gruebel


    Edit: falls sie nicht studieren wollen/können steht das Geld dann für andere Dinge zur Verfügung, aber grundsätzlich war es halt dazu gedacht, sie während eines Studiums mit einem bestimmten Betrag im Monat zu unterstützen.

  • Das hängt vom Studienort ab, denn der bestimmt die Lebenshaltungskosten.
    Ich habe grad die Diskussion im Bekanntenkreis, da studieren die Kinder in Berlin. Da werden im Monat 700 Europäer veranschlagt.
    Wenn Deine Gören so weit sind, gibt es vielleicht noch Bafög oder andere Förderungsmöglichkeiten.
    Sehr viele Studierende arbeiten neben dem Studium. Nicht die Ideallösung, vor allem in Prüfungszeiten, aber blanke Notwendigkeit.
    Wenn jetzt allerdings Gebühren fürs Erststudium kommen, wirds böse
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hallo Orlando,


    bin zwar seit März fertig mit dem Studium, aber so ganz früher war das ja nicht *gg* - Ich denke 500 EUR / Monat muss man auf jeden Fall rechnen, zumindest für das nötigste (Miete, Lebensmittel, Lehrbücher, etc.). Für Extras wie Kino, Urlaub etc. musste ich immer schon nebenbei arbeiten gehen, dann kam ich so einigermaßen über die Runden. Aber es hängt natürlich immer von verschiedenen Dingen ab (Lebensstandard, eigene Wohnung, etc.)...


    Liebe Grüße,
    milla

  • Nachdem jetzt eben der Weg frei gemacht wurde für 500€ Studiengebühren (nicht endgültiger Wert) ab ca. Wintersemester 2006 / 2007, kann ich das ehrlich gesagt nicht so genau beantworten, weil ich nicht weiß, ob es mich betreffen wird oder nicht, da es nur in Unionsgeführten Ländern durchgesetzt werden soll und ich in einem CDU Bundesland studiere. (Ich sage gleich dazu, dass ich die Studiengebühren nicht für dermaßen schlecht halte, wie sie gemacht werden!)


    Im Schnitt zahlt man derzeit zwischen 150-200€ Studiengebühren pro Semester, es gibt eine Menge von Büchern anzuschaffen und in jedem Fall gibt man einiges an Geld für Kopien aus, ich denke noch mal so 50-100€ pro Semester.
    Dann kommen noch Büchereigebühren u.ä. dazu.


    Dann kommt natürlich dazu, ob dein Kind in einer anderen Stadt studiert (Zimmer? Auto?).


    Also bei mir hält sich das alles noch recht im Rahmen, ich kopiere viele Bücher etc und wenn ich die nicht mehr brauche, dann drucke ich einfach auf die Blätterrückseiten meine Entwürfe etc aus.


    Mit BAFöG ist auch so ein Ding: Die Zuteilung lässt sich extrem schlecht voraussagen, manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die ein paar € mehr oder eine Verweigerung ausmachen.


    Ich meine, deine Kids sind ja noch jung, also derzeit kann man wahrscheinlich auch keine Schlüsse auf die Zukunft ziehen.
    Ich kann nur sagen, dass man gut rechnen und überlegen muss, dass es aber durchaus möglich ist! :wave


    Edit: Auf jeden Fall kommt es auch auf die Stadt an, ich studiere in Braunschweig um einiges günstiger als z.B. in München. Die Lebenshaltungskosten können arg unterschiedlich sein!


    ===> Mist, ich hab um 11.30h die nächste Vorlesung, schnell weg! :wave

    Bücher sind nur große Briefe an Freunde. [Antoine de Saint-Exupéry]

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  • Eben weil sie noch klein sind, fange ich schon mal an, dafür zu sparen.


    Ich bin erst auch von 500 Euro (sprich in Gedanken ein 1000er in DM) ausgegangen. Mir kommen aber so meine Zweifel ob das reicht. Es reicht bestimmt, wenn sie zu Hause wohnen (Köln und Bonn wären gut zu erreichen) - aber wer will das schon? :grin


    Abgesehen davon, wenn es z.B. beim Wunsch nach Tiermedizin bleibt, ist es ja eh nicht möglich hier zu bleiben.


    Was kostet denn ein Zimmer in einem Studentenwohnheim heutzutage? Oder was zahlt man in der Durchschnitts-WG?


    Mein Mann meint 500 wäre auf jeden Fall zu wenig.


    Soll diese Studiengebühr jetzt tatsächlich auf das Erststudium angesetzt werden? :pille


    Für Studenten im 29 Semester halte ich das ja noch für angebracht, aber doch nicht für Studien, die sich weitestgehend innerhalb der Regelstudienzeit bewegen.

  • Hallo Orlando,
    ich kann nicht anders, als Mutter aber auch vorallem als Ottoline Normalverbraucher hat dein Beitrag bei mir eine offene Wunde getroffen.
    Gerade heute Morgen habe ich in der örtlichen Tageszeitung einen Artikel gelesen, der mich nur noch wütend werden ließ. Titel: "Ein Kind kostet so viel wie ein Reihenhaus"... und gleich daneben die akribische Auflistung einer Mutter über die Kosten, die ihre 7-jährige Tochter por Monat verursacht (bis hin zu 10 Euro Benzinanteil für Fahrten ihrer Tochter zu Freunden und Hobbys :-().
    Ich weiß, dass du mit deiner Frage nicht in diese Gruppe gehörst, im Gegenteil, du versuchst die bestmögliche Vorbereitung der Zukunft deiner Kinder im finanziellen Sinne.
    Aber müssen wir immer und ewig alles in Geld aufwiegen? Und warum gerade dann, wenn es um Kinder geht? Dass Deutschland kinderfeindlich ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr, aber gibt es nicht irgendwo in diesem Dickicht noch eine ethische Grenze (sorry, aber Kinder und Reihenhäuser auch nur zu vergleichen, stößt mir mehr als sauer auf :fetch).


    Musste das jetzt loswerden. Orlando, hoffe du bist nicht bös drüber und weißt es einzuschätzen. Danke.


    Gefrustete Grüsse
    Gastschreiberin :wave

  • Zitat

    Original von Sterntaler
    Ich sage gleich dazu, dass ich die Studiengebühren nicht für dermaßen schlecht halte, wie sie gemacht werden!


    Doch, sie sind's. Schlecht, meine ich. Ich hoffe, Du gehörst nicht zu denen, die der Ansicht sind, daß das Geld in die Unis fließt?
    Die Strafgebühr für die, die eine bestimmte Semesterzahl überschreiten, floss auch nicht dahin, wie die Erfahrung in Ba-Wü zeigt. Das versickert irgendwo. Wird mit den 'Studiengebühren' auch passieren. Und wenn sie in die Verwaltung derselben sickern. Eines ist sicher: bei den Universitäten werden sie nicht ankommen.
    Das Wichtiger aber ist, daß die Möglichkeit zu studieren in keinem Land, das sich 'modern' oder gar 'demokratisch' nennt vom Einkommen abhängig sein darf.
    Mit freundlichem Zähneblecken ;-)
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hö?


    Ich kann aber später nicht mal eben so 500-800 Euro für drei Kinder aufbringen. Da muss ich schon jetzt anfangen zu sparen.


    Ich könnte es natürlich auch sein lassen und sagen "seht zu, wie ihr klar kommt". Dann bräuchte ich jetzt nicht drüber nachdenken.


  • Hi, Gastschreiberin,
    ist tatsächlich eine andere Frage. Aber wichtig genug.
    Falls Du Dich entschließen könntest, Dich im Nest niederzulassen (es ist wirklich nett hier!), kannst Du's gleich eröffnen und laut miteulen.
    magali (mit Unschuldsmiene auf Eulenfang :grin)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Orlando
    Soll diese Studiengebühr jetzt tatsächlich auf das Erststudium angesetzt werden? :pille


    falls das go vom bundesgericht kommt, kann das jedes land für sich regeln. mecklenburg will in jedem fall darauf verzichten (hab ich gestern im radio gehört).


    tiermedizin kann man in l.e. studieren (ganz guter ruf, glaube ich), zimmermieten gehen hier ab 200 eus los, der rest ist ganz günstig. da reichen fast 500, wenn du dein kind nicht zu sehr verwöhnt hast! ;-) außerdem kannst du ja care-pakete schicken!


    bo :-)

  • Zitat

    Original von Orlando
    Hö?


    Ich kann aber später nicht mal eben so 500-800 Euro für drei Kinder aufbringen. Da muss ich schon jetzt anfangen zu sparen.


    Ich könnte es natürlich auch sein lassen und sagen "seht zu, wie ihr klar kommt". Dann bräuchte ich jetzt nicht drüber nachdenken.


    Mußt Du ja nicht ausm Stand zahlen. Deswegen gibt es Förderungsmöglichkeiten.
    Grundsätzlich entscheiden kannst Du die Frage doch jetzt noch nicht. Der Große ist elf, ja? Hat ja noch Zeit.
    Viele machen zuerst auch eine Ausbildung und arbeiten ein, zwei Jahre. Da kann man auch fürs Studium zurücklegen. Gut 40% derjenigen, die heute in der BRD studieren, haben bereits eine Berufsausbildung hinter sich.
    Und woher willst Du wissen, ob alle drei (drei? Da fehlt mir eine/r) studieren wollen? Tiermedizin ist, bei allem Respekt vor Entscheidungen von Jugendlichen, vielfach das, was früher der Lokomotivführer war.
    Und um es zu wiederholen, Studierende arbeiten nebenher. Von den veranschlagten 600-700 können 400 selber verdient werden. Da sieht es doch schon anders aus. Bafög-Höchstsatz liegt bei 540? Sterntaler, korrigiere mich. Den Höchstsatz kriegt allerdings kaum eine/r
    Plane es mal, Orlando, tu, was du kannst, ohne daß es euch umbringt und warte die Entwicklung ab.
    Studieren IST teuer. Auch wenn die Werbung/Presse so gern suggeriert, daß das Typen und Typinen sind, die im Designer-Faltenrock resp. Jeans vorzugsweise am Strand einer Karibik - Insel ihren Schönfelder - Kommentar zum BGB durchackern.
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • :grin 9, 8 und 2 (Magali, der Kleine ist hier noch nicht registiert :grin, aber das kommt bestimmt bald, er ist eifriger Anschauer und Text-auswendig-Wisser :-)).


    Sparen kann ja nie schaden. Wollte nur so einen ungefähren Wert haben, um wieviel wir ggfs. den Sparvertrag aufstocken sollten.


    Vielen Dank für Eure Meinungen erst mal :wave

  • Nachdem heute die gerichtliche Entscheidung gefallen ist, dass jedes Bundesland nach eigenem Gutdünken über Studiengebühren entscheiden kann, wird leider in unangenehmer Weise Bewegung in die Sache kommen. Baden-Württemberg hat z.B. sofort nach Bekanntwerden des Urteils verlauten lassen, dass sie schnellstmöglich 500 € Studiengebühr pro Semester einführen wollen (hängt das Pack!).


    Die Konsequenzen sind kaum überschaubar, aber doch da und dort erahnbar. In den Bundesländern MIT Studiengebühr wird eine Flucht aus den Unis stattfinden. Kinder betuchter Eltern werden ihere breiten Ärsche auf jeweils zwei Stühle verteilen können. Unis in Ländern OHNE Studgebs werden heftigen Zulauf erhalten. Für einzelne Fachbereich mag dies sehr vorteilhaft sein, für andere wird es zu erheblichen Engpässen kommen.


    Wenn bald jede staatliche Leistung über eigene Gebühren finanziert wird, werden Steuergelder bald nur noch für den Unterhalt sich selbst verwaltender Behörden benötigt.

  • Viel zu viel. :-/


    Ich habe allein pro Semester 200 Eumel an Studiengebühren bezahlt.
    - Fahrtkosten kamen extra (wohnte 40 km einfache Fahrt vom Studienplatz entfernt)
    - dann das Essen .. das lag je nach Menue zwischen 2-3 Eu/pro Tag
    - und natürlich die ganzen Bücher, Skripte usw.

  • Meine Nichte (19) arbeitet schon seit über einem Jahr nebenbei - und macht jetzt in diesesm Frühjahr ihr Abitur. Ich glaube, es ist durchaus richtig und wichtig dass sich die Kinder ihr Studium zum Teil selbst finanzieren - ich kenne einige (noch) Studenten und die einheillige Meinung ist die, dass die ganzen Leutz, die das Studium von den Eltern vollfinanziert bekommen meistens länger brauchen als andere - ohne das jetzt verallgemeinern zu wollen.


    Jemand der neben dem Studium noch arbeitet oder vorher eine Ausbildung in der Tasche hat, hat es später vemutlich einfacher einen guten Job zu finden - denn er kennt das Arbeitsleben schon und weiß, worauf es ankommt.


    Gruß


    Telefonhexe

  • Zitat

    Original von magali
    Ich hoffe, Du gehörst nicht zu denen, die der Ansicht sind, daß das Geld in die Unis fließt?


    Nee nee, ganz sicher nicht!!!!



    Ich hab leider heute keine Zeit, ich muss sau viel lernen, aber ich hoffe, ich komme noch dazu zu schreiben, bevor der Thread hier in den Annalen versickert.


    Auf bald!

  • Zitat

    Original von Rabarat
    Nachdem heute die gerichtliche Entscheidung gefallen ist, dass jedes Bundesland nach eigenem Gutdünken über Studiengebühren entscheiden kann, wird leider in unangenehmer Weise Bewegung in die Sache kommen. Baden-Württemberg hat z.B. sofort nach Bekanntwerden des Urteils verlauten lassen, dass sie schnellstmöglich 500 € Studiengebühr pro Monat einführen wollen (hängt das Pack!).


    Hmm Rabarat - kann es sein, dass du dich da verhört hast? hier steht nämlich was von SEMESTER


    Gruß


    Telefonhexe

  • Zitat

    Original von Rabarat


    Die Konsequenzen sind kaum überschaubar, aber doch da und dort erahnbar. In den Bundesländern MIT Studiengebühr wird eine Flucht aus den Unis stattfinden. Kinder betuchter Eltern werden ihere breiten Ärsche auf jeweils zwei Stühle verteilen können. Unis in Ländern OHNE Studgebs werden heftigen Zulauf erhalten. Für einzelne Fachbereich mag dies sehr vorteilhaft sein, für andere wird es zu erheblichen Engpässen kommen.


    Das erinnert mich an etwas... hm.... die reichen studieren die armen.... tja....
    da bleibt nur eins. die armen müssen alle arbeitlose werden um den eichen das geld aus der tasche zu ziehen, aber wette dann kommt harz 6 und nur noch die armen müssen dafür sorgen, dass die armen ihre arbeitslosen-hilfe kriegen, damit die "armen" reichen nicht in ihren bezahlten karriere-gang gestört werden.


    Da hab ich auch neulich was tolles gelesen und zwar: in einer schule (ich glaube in nrw) gibt es 2 Toiletten. Eine umsonst mit Holzpapier, Schmierereien und resten auf der klobrille und ein Klo mit Marmorboden und Waschbecken, schönem weichen Papier und angenehmer Seife. Doch das Marmorklo kostet Geld bei Benutzung. - auch ne Form der Trennung von Arm und Reich.


  • Ja, natürlich hast du Recht! Selbstverständlich pro Semester. Hab mich nur verschrieben.