Was kostet ein Studium?

  • Hallo,


    wollte was zur Ausgangsfrage hinzusteuern.


    Gestern hieß es in einer Fernsehmeldung, dass ein Studium um die 36.000 bis 37.000 Euro kostet, mit Studiengebühren werden es demnächst circa 42.000 Euro sein.


    Vor 4 oder 5 Jahren hab ich mal eine Studie gelesen, welcher Studiengang der teuerste sei ( allen voran die Pharmazeuten, wesentlich günstiger waren BWLer und Juristen). Das Pharmaziestudium war mit 80.000 DM angesetzt.


    Liebe Grüße
    Salonlöwin

  • Ich wollte nochmal was zum Thema: Studentenwanderung sagen:


    Soweit ich weiß wird das von einigen (?) Bundesländern dadurch untergraben, dass dort nur die Studenten aus dem eigenen Bundesland kostenlos studieren dürfen.


    Und zum Thema Studiengebühren: Ich bin eigentlich dagen, dass sie ab dem 1. Semester und beim Erst-Studium erhoben werden. Allerdings würde mich interessieren, wo die Grenze gezogen wird. D. h. ab welchem "Armutsgrad" man sich davon befreien kann und ab wann man eben doch unterstützt wird, wenn man sich sonst wirklich kein Studium mehr leisten könnte.


    Es gibt doch einige Familien, in denen die Eltern den Kindern wirklich kein (!) kein Geld geben können und in denen die Studenten eh schon 4 Tage die Woche arbeiten.


    Ich fand den Vorschlag der Grünen eigentlich nicht verkehrt, dass, wenn schon Studiengebühren erhoben werden, sie erst nach dem Studium zurückgezahlt werden müssen. Und dass sie nach der Art des Studiums festgesetzt werden.


    Dass verschiedene Studien verschieden Geld kosten, hatten wir ja schon. Die Geisteswissenschaften sind z.B. wesentlich günstiger als ein Informatik-Studium oder ein Medizinstudium. Und die Geisteswissenschaftler bekommen hinterher auch weniger Geld, als die Mediziener oder Informatiker. ;-)

  • *Vorsichtig umguck*


    ALso ich finde es ja nicht schlecht, dass Studiengebühren erhoben werden.
    So kann nämlich tatsächlich nicht mehr JEDER studieren..bzw. will es noch.
    Was nutzt es wenn auf 1000 Architekturstudenten 100 Maurerlehrlinge kommen?


    Ich fand es schon immer äusserst befremdlich, dass manche Leute auf Kosten des Steuerzahlers 20 Jahrelang studierten..fingen mal dies an und mal das....gut, das wurde ja einigermassen abgeschafft.


    Muss auch hier wieder mit dem Handwerker kommen, der sich weiterbilden will...der muß seine Schulen und Material auch bezahlen..da fragt auch keiner.

  • Ist ja OK dein Ansatz, Alexx, aber es sollte doch dann nach dem Können und nicht nach dem Geldbeutel der Eltern entschieden werden, wer der Architekt und wer der Mauerer wird ;-)

  • Zitat

    Original von Orlando
    Ist ja OK dein Ansatz, Alexx, aber es sollte doch dann nach dem Können und nicht nach dem Geldbeutel der Eltern entschieden werden, wer der Architekt und wer der Mauerer wird ;-)


    Richtig. V.a. finde ich, sollte man etwas gegen "Langzeitstudenten" unternehmen. Der Kumpel von nem Freund von mir studiert mittlerweile seit 20 Jahren !!!! Kein Scherz !!!

  • Zitat

    Original von Tanzmaus
    Der Kumpel von nem Freund von mir studiert mittlerweile seit 20 Jahren !!!! Kein Scherz !!!


    Wie bitte geht das? Wie viele Fächer hat der schon studiert? :wow

  • Zitat

    Original von Tanzmaus
    Nach meinen letzten Infos .. nein. Er lebt vom Bafög und statt anständig zu studieren musiziert er viel lieber.


    Wie er da noch Bafög bekommen kann, ist mir schleierhaft. Er muss doch sein Fach gewechselt haben oder ein Fach viel zu lange studieren.


    Und wenn man nach dem 3. Semester das Fach wechselt und nicht fast in der selben Richtung weitermacht, dann bekommt man kein Bafög mehr, sondern muss Gebühren zahlen.


    Wie macht er das bloß :gruebel Oder hat er reiche Eltern oder verdient nebenher genug.

  • Hiho,


    ja, die Studiengebühren :fetch Die haben wir heute in einem Lektürekurs auch eifrig diskutiert. Ist schon erwähnt worden, dass einer der Wirtschaftsbosse (habe den Namen gerade nicht parat) gleich forderte, 2500€ pro Semester anzusetzen, damit die Unis die Studenten als Kunden wahrnehmen?? :wow Irgendwie habe ich das Gefühl, da hat jemand überhaupt kein Verhältnis zum Geld und keine Ahnung, was der Durchschnittsbürger monatlich in der Tasche hat. Ich habe mal kurz gerechnet, wenn mein Freund und ich mal zwei Kinder haben sollten, und bin zu dem Schluss gekommen, dass das mit meinem Lehrergehalt nicht zu machen wäre. Muss ich wohl anfangen zu sparen, sobald ich anfange zu arbeiten ... :rolleyes
    Andererseits haben Gebühren aber auch den Vorteil, dass man eine Handhabe hat - es müsste dann doch irgendwo festgeschrieben sein, was für das Geld geboten wird? Und mit 75 Leuten in einem 20 m3 Raum zu hocken (auf den Fensterbänken, weil nicht genug Stühle vorhanden sind), zu 10 Mann ein Referat zu halten und die Hälfte nicht sehen zu können, weil Säulen im Weg sind (kein fiktives Szenario, sondern Realtität in Pädagogikseminaren - habe ich eigentlich schon erwähnt, dass man außerdem die Fenster nicht öffnen kann, weil die Geisteswissenschaften zwischen Autobahn und vielbefahrener Bahnstrecke untergebracht sind, dort, wo der Sportverein nicht hinwollte, weil es zu laut ist??), ist kein Studium, sondern eine Zumutung (vor allem im Hochsommer), für die ich mich weigern würde zu zahlen. Wenn die Gebühren aber nicht den Unis zukommen, sondernm irgendwo versacken, wird sich nichts daran ändern ... :fetch
    Angst macht mir vor allem die Tatsache, dass solche Gebühren mit Begeisterung Knall auf Fall eingeführt werden, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass man ein wenig Zeit bräuchte, um darauf zu reagieren. Ist mir so gegangen mit den Langzeitstudiengebühren. Zum Sommersemester habe ich einen Gebührenbescheid bekommen, der fehlerhaft war (meine 3 Medizinsemester waren nicht berücksichtigt und meine beiden Urlabsemester wg, Ausland waren auch nicht als solche aufgeführt). Leider gab es niemanden, der sich damit auskannte, so dass ich erst einmal zahlen musste, um nicht exmatrikuliert zu werden (500 €), und erst danach konnte ich Widerspruch einlegen. Blöd war nur, dass ich gerade mitten in der Prüfungsphase zum Examen steckte, d.h. das Geld keinesfalls schnell noch hätte erarbeiten können. Ich habe das Glück, Eltern zu haben, die mir das Geld auslegen konnten, aber es war schon sehr ärgerlich. Den gleichen Ärger gab es auch in diesem Semester noch einmal (ich musste noch eingeschrieben sein, weil die letzte Prüfung im November stattfand); diesmal hatten sie nur die Medizinsemester vergessen. Bei mir ist es damit noch glimpflich über die Bühne gegangen, aber andere, die vorhatten, im nächsten Winter abzuschließen, haben die Gebühren ins Arbeitsamt getrieben, weil sie sie nicht aufbringen konnten. Das Problem sind dabei weniger die Gebühren als vielmehr die viel zu schnelle Einführung ohne Möglichkeit, darauf zu reagieren. Und man kommt schnell in einen kritischen Bereich, wenn man a) im Ausland war, ohne sich beurlauben zu lassen, b) nebenbei gearbeitet hat, c) nebenbei über den Tellerand hinausgeschaut, verwandte Fächer besucht und Sprachen gelernt hat und d) sich unipolitisch betätigt hat, und seien es nur Gremien und Fachbereitsräte. Da man zu Beginn meines Studiums nicht ahnen konnte, dass das plötzlich alles Geld kostet, hat man sich engagiert, gearbeitet, gelernt und gebildet; wenn man die Entwicklung vorausgesehen hätte, wäre man vielleicht schneller fertig geworden, aber um viele Erfahrungen ärmer :rolleyes


    Jetzt habe ich mir den ganzen Frust von der seele geschrieben und höre endlich auf :grin


    Viele Grüße
    Heike :wave

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses


  • Hiho,


    Bafög kann's jedenfalls nicht sein, die sind sehr hart. Kenne das von Freunden, die sich den Ar... aufreißen, weil sie innerhalb bestimmter Zeiten bestimmte Abschnitte des Studiums schaffen müssen - und meistens nebenbei arbeiten, weil sie sonstb nicht über die Runden kommen.


    Viele Grüße
    Heike :wave

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses