Fragen an Janine Binder

  • Auch für verletzte Tiere kann man durchaus die Feuerwehr verständigen, dafür sind die ebenfalls zuständig. 112.
    Da taucht dann zwar kein Tierarzt auf, sondern ein TTW (Tiertransportwagen) Aber die fahren das Viehzeuch dann auch dahin, wo ihm geholfen wird.

  • Vorsicht, Frau KK! Die Regelungen für Kostenerstattung sind Ländersache und in Sachsen kostet Polizei, wenn man einen Einsatz verschuldet. Beispiel: polizeiliche Vorführung zum Gericht, wenn der Zeuge nicht freiwillig kommt.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Natürlich, im Gegensatz zur Polizei stellt die Feuerwehr für Einsätze durchaus Kosten in Rechnung.


    Das ist in den entsprechenden Gebührenordnungen der Länder geregelt. Auch für Polizeiansätze können BürgerInnen zum Kostenersatz herangezogen werden. Dabei kommt es allerdings auf die Art des Einsatzes an. Die willentliche Inanspruchnahme von Verwaltungshandeln ist in Hamburg beispielsweise im Gebührengesetz und den darauf fussenden Gebührenordnungen geregelt.


    Die Festsetzung einer Gebühr ist übrigens keine Bußgeldfestsetzung, da der Bußgeldfestsetzung immer eine Ordnungswidrigkeit zugrunde liegen muss. (Grundlage: OWiG)


    So, ich denke, ich sollte den "Klugscheissmodus" nun wieder abstellen.... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    So willentlich ist der Fall in meinem Beispiel nicht :grin


    Nee - is klaar. :grin
    Neben "willentliche Inanspruchnahme" muss natürlich auch noch die "missbräuchliche Inanspruchnahme" genannt werden und eben auch die Inspruchnahme, die aufgrund persönlichen Fehlverhaltens vorgenommen werden muss.


    Ich habe hier nämlich gerade einen Widerspruch gegen einen Gebührenbescheid (betrifft jetzt nicht Feuerwehr oder Polizei) vor mir liegen, wo der Gebührenschuldner meint, er wäre in diesem konkreten Fall eben nicht zur Zahlung einer Gebühr verpflichtet, die Verwaltungsbehörde aber eine völlig andere Ansicht vertritt. :grin


    Aber nun genug, dass ist BJ's Fragenfred und soll diesen Fragen auch vorbehalten bleiben.... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Huihuhui... Ihr merkt damit hab ich selten zu tun... :-)
    Ich glaube, hier in NRW/ Köln wird man nur für Ruhestörungen und Sicherstellungen von Fahrzeugen zur Kasse gebeten und das auch nur in Ausnahmefällen.
    Äh nein, Blutproben kosten auch eine Verwaltungsgebühr.
    Aber eben nicht, wie bei der Feuerwehr, wo bei jedem Ausrücken ein Verantwortlicher ermittelt wird und zur Kasse gebeten wird.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Irgendwo muß ich es erwähnt haben, mir bringen nämlich alle Pressevertreter Kinderriegel mit, ich glaube, die ganzen Schachteln bekomme ich nie aufgefuttert. :lache


    Hast du auch. Ich wusste das zumindest (und bin zur Zeit total neidisch, weil ich doch gerade nix Süsses essen darf :-()

  • Gab es eigentlich bei deiner Lesung oder sonstwann Diskussionen über die Realitätsnähe versus Datenschutz? Ich habe das Buch bei Lehmanns Literatursalon vorgestellt und da gab es eine heftige Debatte darüber wie realitätsfern sein Buch eigentlich sein müsste.

  • Ich hab jetzt auch angefangen, zu lesen und muss mich wegen akuten Zeitmangels meist zwingen, das Buch nach einer (oder zwei :grin ) Geschichte(n) wieder aus der Hand zu legen.


    Beim Lesen kommt es mir so vor, als hättest du deine Geschichten noch mal ein wenig umgearbeitet, so dass sie zwar in sich abgeschlossen sind, aber durch Einleitung und Schluss jeweils doch besser zusammen passen. Ich weiß nicht genau, wie ich das erklären soll, aber durch die Schlusssätze hat man manchmal das Gefühl, dass sie ein stimmiges Gesamtwerk bilden und aufeinander aufbauen. Gefällt mir bisher sehr gut.


    Ich bin froh, dass ich bisher noch nie in einen Tierunfall verwickelt wurde. Meine Tochter erzählte neulich, dass ihre Freundin ein Reh angefahren hat, das sie dann mit diesen großen traurigen Augen angeschaut hat. Sie war ganz geschockt und hat das Reh gestreichelt und auf es eingeredet, während sie auf die Polizei gewartet hat. Gleichzeitig mit der Polizei kam der zuständige Förster und meinte nur lapidar auf die Frage, was denn nun mit dem armen Tier geschieht, hier wäre Jagdrevier und das käme auf jeden Fall in den Topf. :wow Das war wahrscheinlich nicht das, was das Mädchen hören wollte.

  • @ Beo
    Kann man die Diskussion ein wenig nachlesen irgendwo? :gruebel


    Die Frage kommt jedes Mal auf, bisher hat sich aber noch niemand wieder erkannt, abgesehen von den Kollegen, die den ein oder anderen Einsatz natürlich kennen.
    Hauptsächlich habe ich, wie gesagt an Ort und Zeit herumgeschraubt und Geschlechter umgewandelt, die Essenz der Geschichten habe ich nicht verändert. Jemand, der dabei war, wird also die Geschichte immer erkennen können, aber natürlich sind es Geschichten so wiedergegeben, wie ich sie erlebt und gefühlt habe, ein anderer Kollege oder Bürger würde sie vielleicht ganz anders erzählen...

  • Übrigens meine Kollegin, der ich dein Buch quasi aufgedrängt habe, ist auch völlig begeistert vom Buch.


    Sie meinte die Sicht auf Polizisten hätte sich geändert. Nicht dass sie ein schlechtes Bild gehabt hätte, aber sie hatte sich nie so den Kopf gemacht, was ihr alles so leistet. Es ist schon was anderes wenn man es schwarz auf weiß vor sich sieht.


    So und unsere Bücherei hab ich genötigt das Buch zu kaufen. Die können gar nicht anders. :lache
    Mein Exemplar bekommen die nämlich nicht, das möchte ich irgendwann mal signiert haben. :grin

  • Die Eignungstests bei der Polizei, da musste ich direkt an zwei Mitschüler von mir denken, die sich in der Oberstufe damals ebenfalls beworben hatten. Ein Mädchen (ähnlich groß wie Du, aber nicht so zierlich, sondern machte auch Judo) hat es geschafft und war glaube ich auch im Kölner / Bonner Bereich tätig (ob heute noch, glaube ich nicht) und ein Junge, der nicht genommen wurde, weil seine oberen Schneidezähne um x mm zu weit vorstanden. Warum wird man dann nicht genommen? Ich habe es bis heute nicht verstanden.


    Ich kann auch nachvollziehen, dass ein Fitnesstest gemacht wird. Ich erinnere mich noch daran, wie die beiden damals trainiert hatten, eben aufgrund der angegebenen Zeiten, die zu schaffen es galt. Aber wird der Fitnesstest nur einmal gemacht und dann nie wieder? Ich weiß bei der Feuerwehr muss mein Freund alle zwei Jahre los. Bei Übergewicht gibt es Abmahnungen, schlechte Kondition ist ein Thema, Atemschutztauglichkeitstests, etc. Wie ist das bei der Polizei? Es haben ja nicht alle Beamten Normalgewicht.


    Bist Du in Deiner Laufbahn auch in Schulen oder / und Kindergärten gewesen? Präventionstraining für die Kinder oder Straßenverkehrsschulungen, etc.? Falls noch so eine Geschichte im Buch kommt (bin noch nicht durch), dann hätte sich die Frage hier natürlich erledigt.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Beo
    Kann man die Diskussion ein wenig nachlesen irgendwo? :gruebel


    .


    Nein, das war eine Gesprächsrunde. Lehmanns Literatursalon ist eine Veranstaltung der Buchhandlung, bei der zwei Mitarbeiter der Buchhandlung und zwei Handvoll Kunden zusammensitzen und jeweils ein Buch vorstellen, in der Regel eben das Monatshighlight, oder ein zur Jahreszeit passendes- diesmal waren es viel Adventsgedichte, mein Monatshighlight war etwas moderner, nach der Vorstellung kam halt diese Diskussion auf, ob etwas verfremdetes noch realistisch sein kann.

  • Zitat

    Original von beowulf


    Nein, das war eine Gesprächsrunde. Lehmanns Literatursalon ist eine Veranstaltung der Buchhandlung, bei der zwei Mitarbeiter der Buchhandlung und zwei Handvoll Kunden zusammensitzen und jeweils ein Buch vorstellen, in der Regel eben das Monatshighlight, oder ein zur Jahreszeit passendes- diesmal waren es viel Adventsgedichte, mein Monatshighlight war etwas moderner, nach der Vorstellung kam halt diese Diskussion auf, ob etwas verfremdetes noch realistisch sein kann.


    Die Diskussion stelle ich mir lebhaft vor. Dazu müsste man ja eigentlich erst einmal definieren, was "verfremden" bedeutet bzw. finde ich, dass "verfremden" nicht automatisch "Verlust der Realität" bedeutet, wenn man nur den Ort oder Namen ändert. Aber die Geschmäcker sind verschieden und die Diskussion kann sicherlich ins uferlose ausarten.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Hui, da fühl ich mich aber geehrte Beo. :anbet
    Und hätte gerne Mäuschen gespielt. :lache



    @ Toebi
    Zur Zeit ist es so, daß man den Fitnesstest nur bei der Einstellung machen muß, dann macht man in der Ausbildung jede Menge Pflichtsport und danach ist man selbstverantwortlich, wie fit man ist oder eben nicht. Man arbeitet immer wieder an einem Konzept, wie man die unfitteren Kollegen bestrafen könnte, oder zu mehr Fitnessantreiben, aber mit einer Versetzung in den Innendienst belohnt man sie ja dann quasi noch und Gehaltkürzung oder ähnliche Druckmittel sind gesetzlich nicht umsetzbar.
    Wir müssen alle 5 Jahre zu einer Tauglichkeitsüberprüfung zum Führen der Dienstkraftfahrzeuge, da wird einem dann schon mal eine Brille verordnet, aber mehr passiert da nicht.
    Finde ich, als immer noch totaler Sportmuffel auch eigentlich ok so. Wenn ich mir allerdings so manchen rollenden Kollegen ansehe, der nicht mal die 3 Stufen zur Wache ohne Schnaufen hinauf kommt, dann würde ich mir auch eine andere Vorgehensweise wünschen, bin aber auch unkreativ, welche man da wählen könnte.


    Grundsätzlich ist es beim Auswahltest auch so, daß man ärztliche Belange vorschiebt, wenn man jemanden einfach nicht in der Truppe haben will. Das würde zwar niemand so zugeben, aber ich vermute das ganz stark. Ich selbst hatte Probleme mit meinem Gebiss, das auch heute noch komplett schief und schäl ist und mußte zu einer Untersuchung der Amtszahnärztin in Düsseldorf, bevor ich die Zusage bekam (das hab ich zum Beispiel im Buch nicht geschrieben, weil ich es schlicht langweilig fand). Die Dame hat mir in den Mund geguckt und gefragt, ob ich zur Polizei wolle oder nicht. Ich hab gesagt: "Unbedingt!" und sie meinte, dann müssen die auch mit meinem Überbiss leben. :lache
    Grundsätzlich begründet man sowas damit, daß eventuell die nötige Standfestigkeit der Zähne fehlt, bzw. bei einem Schlag aufs Gesicht eher was bricht. Aber die ärztliche Auswahl verstehe ich auch nicht immer. Bei uns sind zum Beispiel zig Mädels rausgeflogen, weil sie angeblich Untergewicht hätten, bei mir hat der Arzt keine Miene verzogen, als er 45 kg eingetragen hat, mein Tattoo, das bei vielen ein Ausschlußgrund war, hat er nicht eines Blickes gewürdigt und meine Sehschwäche und Penicillinallergie, die bei anderen Bewerbern ebenfalls ein Problem dargestellt hatten, wurden noch nicht mal mehr angesprochen. Ich vermute, daß bei Menschen, die den schriftlichen Test nicht allzugut abgeschlossen haben, auch ein strengeres Maß bei den ärztlichen Dingen angelegt wird, aber das sind reine Vermutungen. Die Voraussetzungen schwanken ja auch jedes Jahr. Heute würde ich ja nicht mal mehr eingestellt werden, da wir zur Zeit eine Mindestgröße von 1,65 m für weibliche Beamtinnen in NRW haben... :rolleyes
    Das ist auch eine Frage der Masse der Bewerbungen, hat man viele Bewerber kann man mäkelig sein und sich nur das Beste heraussuchen, gibt es nur wenige Interessenten, die alle gerade so eben die Tests schaffen, dann muß man etwas unkritischer an die Bewerber herangehen.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Man arbeitet immer wieder an einem Konzept, wie man die unfitteren Kollegen bestrafen könnte, oder zu mehr Fitnessantreiben, aber mit einer Versetzung in den Innendienst belohnt man sie ja dann quasi noch und Gehaltkürzung oder ähnliche Druckmittel sind gesetzlich nicht umsetzbar.


    Darf ich mal ein bißchen klugscheissen? :rofl
    Jede Beamtin und jeder Beamte ist dienstrechtlich verpflichtet, sich seine Dienstfähigkeit zu erhalten. Wenn jemand beispielsweise auch körperlich gefordert ist, wie es beispielsweise Polizeibeamte und auch Feuerwehrbeamte sind, dann dürfen sich diese Beamten nicht einfach so vollstopfen (so wie ich es mache!) dass sie den körperlichen Anforderungen nicht mehr gewachsen sind. Das kann bei enger Auslegung sogar ein Dienstvergehen sein. Allerdings muss der Dienstherr schon beizeiten auf seine Beamten einwirken.


    Anders sieht es natürlich bei den Beamtinnen und Beamten aus, die aus Gründen die sie nicht zu vertreten haben, nicht mehr uneingeschränkt dienstfähig sind; hier greift dann die Fürsorgepflicht des Dienstherrn.


    Natürlich ist sehr schwer, dienstrechtlich vorzugehen, wenn der Beamte schuldhaft seine Dienstpflicht zur Erhaltung der Dienstfähigkeit verletzt. Er wird dann im Disziplinarverfahren mit großer Wahrscheinlichkeit tausend oder mehr Atteste vorlegen.


    Aber dir liebe BJ droht da kein Disziplinarverfahren! Du siehst halt sehr, sehr fit aus. :wave


    So, nun aber wieder *Klugscheissmodus* aus. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Voltaire, ich kenne einen Fall, da hat man das versucht... allerdings war es da genau anders rum, der Kollege Extremsportler und aufgrund von Sportunfällen ständig verletzt. Hat nicht funktioniert ihn aus dem Dienst zu kegeln.
    Sowas zieht sich elendig lange hin und letztlich ändert sich nichts.
    Allerdings muß ich sagen, daß ich mich noch mit keinem rundlichen Kollegen unsicher gefühlt hätte, allerdings passe ich dann natürlich auch mein eigenes Verhalten an. Wenn ich weiß, der Kollege kommt nicht hinter mir her, dann überlege ich mir zweimal, ob ich jetzt wirklich alleine in dem dunklen Wald hinter irgendwem hersprinte... gut, meist macht mans dann doch, weil man sich denkt, geht schon gut, oder man rennt dann eben im Treppenhaus schon mal vor.
    Allerdings läuft mir ja auch jeder guttrainierte Kerl einfach so vor der Nase weg, da kann ich fit sein wie ich will, mit den wirklich schnellen Jungs halte ich nicht mit. Ich erinnere mich da an eine Situation, da rannten 4 Jugendliche nach einer Schlägerei vor uns weg.
    Der Kollege flitzte los, ich schloß noch den Streifenwagen ab und angelte nach dem Handy, dann hinterher. Der Kollege hat die Jungs umgehauen und ich hab sie irgendwo festgebunden, dann haben wir sie eingesammelt... einer ist entwischt, weil ich ihn nicht hab am Boden liegen sehen, aber sonst war das trotz meiner Langsamkeit gute Teamarbeit, fand ich. :lache