Die Tote im Watt - Gisa Pauly

  • Taschenbuch: 368 Seiten
    Verlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 12 (September 2007)
    ISBN-10: 3492247687
    ISBN-13: 978-3492247689


    Der 1. Fall der Serie "Mamma Carlotta ermittelt"


    Kurzbeschreibung
    Ein furchtbarer Mord auf der Ferieninsel Sylt! Eine vermögende Witwe wird erdrosselt aufgefunden. Eigentlich müsste der Täter per DNA-Analyse schnell zu überführen sein, weshalb Hauptkommissar Erik Wolf auf eine rasche Lösung hofft. Mamma Carlotta jedoch, seine italienische Schwiegermutter, die derzeit zu Besuch ist, hält wenig von solchen modernen Ermittlungsmethoden. Viel lieber verlässt sie sich auf ihre weibliche Intuition. Mit italienischem Charme und zum Schreck der Beamten mischt sie sich in die Ermittlungen ein. Dabei bringt sie sich selbst in Lebensgefahr ... Atmosphärisch, spannend und humorvoll erzählt Gisa Pauly von Mamma Carlottas erstem Fall, bei dem das italienische Temperament mit dem norddeutschen mehr als einmal zusammenprallt.



    Über die Autorin
    Gisa Pauly, geboren 1947 in Gronau, stieg nach zwanzig Jahren aus dem Lehrerberuf aus und veröffentlichte 1994 das Buch »Mir langt’s – eine Lehrerin steigt aus«. Seitdem lebt sie als freie Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin in Münster und auf Sylt. In ihren turbulenten Sylt-Krimis prallt das Temperament von Mamma Carlotta auf die Mentalität der Inselbewohner, vor allem aber mischt sich die Italienerin immer wieder in die polizeilichen Ermittlungen ihres friesisch-wortkargen Schwiegersohns ein. Gisa Pauly wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Satirepreis der Stadt Boppard und der Goldenen Kamera des SWR für das Drehbuch »Déjàvu«. Weiteres zur Autorin: www.gisa-pauly.de


    Meine Meinung:
    Ich mag Regionalkrimis, und die, die an der See spielen, egal ob Nord- oder Ostsee, besonders. Und diese Autorin hatte ich schon länger im Auge. Nun habe ich den 1. Teil ihrer Serie "Mamma Carlotta ermittelt" gelesen und bin zwiegespalten.


    Was ich bei anderen Autoren mag, nämlich, wenn der Ermittler ein wenig grantelig oder eigen ist, hat mir an Mamma Carlotta nicht so gut gefallen. Sie steckt immer ihre Nase in Dinge, die eigentlich die Polizei erledigen sollte, und ist dabei so manches Mal einfach nur einfältig oder nervig.


    Die Umgebung, die Insel Sylt, kommt gut rüber, man hört den Wellengang und spürt den Wind, der Fall ist ebenfalls spannend und fast bis zum Schluss offen. Doch die Art von Mamma Carlotta war nicht so ganz meine.


    Ich glaube, ich bleibe wieder bei den Ostfriesen oder im Allgäu.


    Von mir 7 Punkte.

  • Den Krimi hatte ich auch schon mal in der Hand, konnte mich aber nicht zum Kauf entschliessen. Nach deiner aufschlussreichen Rezi werde ich da wohl auch nicht zuschlagen. Scheint ja nicht der absolute Bringer zu sein. Herzlichen Dank für diese Buchvorstellung. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich habe auch schon mal ein Buch der Autorin gelesen mit der italienischen Schwiegermutter - kann mich nur leider gerade nicht an den Titel erinnern :alter


    Aber ein Buch aus dieser Reihe genügt, ansonsten mag ich derartige "Ermittler" nicht. Sehr spannend war es außerdem auch nicht :-(

  • Ich habe dieses Buch nun auch grade beendet, und kann mich Geli und Ritchie nur anschließen. Es haut einen nicht wirklich um. Ich lese eigentlich sehr gerne diese sogenannten Regional-Krimis, und ich muß zugeben, die Beschreibungen Sylts sind wirklich gut getroffen. Der Kommissar Wolf kommt auch noch ganz sympatisch rüber, aber das war's dann auch schon mit allem, was hier gut ist. Die Schwiegermutter nervt mit ihrer Eigenmächtigkeit und das Ganze wirkt eher wie eine schlecht konstruierte Familiengeschichte als wie ein Krimi.
    Die Folgebücher werde ich mir sicherlich nicht antun....

  • Ich hatte es beim Kindle Gratis runtergeladen. Na ja, es war lesbar, stellenweise sogar unterhaltsam. Aber die Autorin wusste scheinbar nicht so recht was sie wollte. Für einen Spannungsroman war es nicht spannend genug, sollte das skurril sein, wurde das Verhalten von Mama Charlotte zu oft durch den vernünftigen Schwiegersohn gebremst. Wie schon jemand schreb - kein Must read und jemand anders- die weiteren Teile eher nicht.

  • Hab' gerade "Strandläufer" gelesen und vor einige Zeit "Küstennebel" als Hörbuch gehört.


    Mir gefiel das Lokal-Kolorit gut und besonders die Gedankengänge von Mama Carlotta. Da kommen die Unterschiede der norddeutschen und der italienischen Mentalitäten gut raus.


    Genervt hat aber die ständige, unglaubwürdige Heimlichtuerei. Aber davon leben diese Geschichten halt.


    Noch mehr stört mich, dass nicht alles aufgeklärt wird - oder hab' ich da was nicht mitbekommen?


    Hat jemand "Strandläufer" gelesen? Wer hat Madeleine Krevert umbegracht? Hat die Sache mit dem gefundenen Geldbörse nur die Funktion, die Ehrlichkeit des Friseurs zu unterstreichen? Was wollte der Onkel eigentlich, als er die Wohnung des anderen Friseurs aufsucht? Er betont während des Verhörs ja mehrfach, dass er nicht nach dem Bild suchen wollte... Fragen über Fragen...

  • Ein Krimi mit Humor und italienischen Flair, einfach ein wundervolles Buch, vor Spannung nicht zur Seite legen und gleichzeitig Tränen lachen, bei Gisa Pauly und Mama Carlotta geht dies.
    Gisa Pauly hat mich überzeugt und der erste Fall von Mama Carlotta ist definitiv nicht der letzte den ich gelesen habe, eigentlich ist es ja schon fast frevelhaft, dass dieses Buch so lange ungelesen in meinem Regal stand.
    Krimis oder Romane die an der See bzw. am Meer spielen mag ich sowieso, ich mag einfach die Weite des Meeres und die Nähe des Himmels am Wasser. Gisa Pauly paart ihren Kriminalfall nicht nur mit dem Meer, sondern auch noch mit einer guten Portion italienischem Flair und Humor. Denn Mama Carlotta ist eine überzeugende Italienerin, die ihr Herz auf der Zunge trägt und einfach eine ehrlich Haut ist. Ganz wichtig sind natürlich die Küche und ihre Kochkünste, wer bei diesem Roman keinen Appetit auf italienisches Essen bekommt, ist selber schuld.
    Auch der Kriminalfall ist kniffelig und keineswegs eine klare Sache. Ich mag es, wenn immer mehr Puzzleteile dem Leser / der Leserin zugespielt werden und man selbst miträtseln darf. Hier treffen moderne Methoden auf eine gute Portion Menschenkenntnis und Instinkt.
    Die Protagonisten, allen voran Mama Carlotta, wirken lebensnah und man möchte am liebsten auch am Tisch beim Abendessen sitzen und die aktuellen Entwicklungen in den Ermittlungen mitdiskutieren. Besonders überzeugt haben mich die beiden Enkelkinder von Carlotta, ihre Tochter ist tot und ihr Schwiegersohn lebt mit den beiden Kindern alleine auf Sylt. Sie verhalten sich „normal“ und sind es doch nicht, wenn man zwischen den Zeilen liest, verarbeiten sie immer noch den Tod der Mutter. Dies zeugt von einer sehr ausgereiften Profilanalyse, aber da hat Gisa Pauly als ehemalige Lehrerin sicherlich einige Erinnerungen einfließen lassen.
    Der Schreibstil von Gisa Pauly ist sehr angenehm, was mir vor allen Dingen gefallen hat, ist die Lebendigkeit die ihr Roman vermittelt hat. Aber auch Anspruch kommt hier nicht zu kurz, denn ich finde, dass dieser Roman sicherlich zur Sommerlektüre am Strand taugt, aber er ist zu keinem Zeitpunkt flach oder einfach nur lustig, es werden auch ernste Themen vermittelt.
    Das Cover passt super zum Buch, es spielt bereits ein klein wenig den humorvollen Teil an, vermittelt aber auch Küstenflair.
    Für mich ist der erste Fall von Mama Carlotta bestimmt nicht der Letzte, der zweite Band ist postwenden auf meinen Merkzettel gehüpft. Ich kann diesen Kriminalroman nur allen empfehlen die nach einer geeigneten (Urlaubs-) Lektüre suchen, ob für an den Strand, auf dem Balkon/Terrasse oder sich einfach eine kleine Auszeit im Alltag gönnen wollen.
    Unbedingte Leseempfehlung!

  • Wenn ich diesen Roman in einem Wort beurteilen müsste, würde ich sagen: durchwachsen.
    Gut finde ich die atmosphärische Schilderung dieses Sylt-Krimis. Regionale Krimis sind ja seit einiger Zeit recht beliebt und schießen wie Pilze aus dem Literaturboden. Manchmal ist die Gegend allerdings derart klischeehaft geschildert, dass das Buch in jeder beliebigen Gegend Mitteleuropas spielen könnte.


    Gisa Pauly beschreibt aber das Leben und die Landschaft auf Sylt derart anschaulich und liebevoll, dass ich Lust bekommen habe, einmal dort Urlaub zu machen. Ob nun alles völlig authentisch ist, kann ich nicht beurteilen, aber schon die Tatsache, dass das Buch positive Werbung für die Insel vermittelt, gefällt mir.
    Dabei ist das Geschilderte absolut keine heile Welt. Mord, Neid und Bösartigkeit sind bei manchen an der Tagesordnung.


    Nicht gefallen hat mir die Protagonistin, Mamma Carlotta. Eine biedere, italienische Mamma, die das erste Mal in ihrem Leben Urlaub macht, und dann gleich auf Sylt. Natürlich hat die Dame keine Sprachprobleme, denn sie hatte ja in der Vergangenheit schon ein paarmal Besuch von ihrem deutschen Schwiegersohn - sie kann sich perfekt und total eloquent verständigen. Natürlich ist sie viel klüger als die Polizei auf Sylt. Und selbstverständlich kann sie aus ganz wenigen Zutaten in Rekordzeit ein viergängiges Menü für 4 bis 6 Personen auf den Tisch zaubern und dabei noch ununterbrochen reden. Die Frau nervt. Sie nervt so unsäglich, dass ich von diesem schlechten Miss-Marple-Verschnitt in meinem ganzen Leben nichts mehr lesen möchte.


    Schade, dass ein einziger Charakter ein an sich recht interessantes, spannendes Buch auf total banales Klamauk-Niveau runterziehen kann.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde