Nathalie küsst - David Foenkinos

  • Zum Inhalt laut Amazon:


    Nathalie und François sind ein Paar wie aus dem Märchenbuch, mit Feingefühl und Geschmack. Doch eines Tages kommt François nicht vom Joggen zurück, eine Blumenhändlerin überfährt ihn.
    Die schöne Nathalie muss fortan allein durchs Leben gehen, sich der Neugier der Kollegen und der Avancen ihres Chefs Charles in der schwedischen Firma, in der sie als leitende Angestellte arbeitsbesessen über der Akte 114 brütet, erwehren. Als der unscheinbare Quotenschwede Markus ihr Büro betritt, packt sie ihn unvermittelt und küsst ihn. Markus, konsterniert, geht aufs Ganze, eine Liebesgeschichte beginnt, wie sie purer, zärtlicher und empfindsamer nicht sein kann. Während in der Firma die Gerüchteküche brodelt und Charles zu brutalen Maßnahmen greift, begeben sich Nathalie und Markus auf die Flucht in den Garten der Großmutter, zurück zu den Ursprüngen von Kindheit und der gemeinsamen Lieblingssüßigkeit PEZ – und lassen sich von der Liebe überraschen.


    Meine Meinung:


    „Nathalie küsst“ war mein erster Roman vom Autor Foenkinos. Nach mehreren spannenden und abenteuerlichen Romanen war ich genau in der richtigen Stimmung für einen gefühlvollen Roman – und wurde leider bitter enttäuscht.


    Ich weiß gar nicht wo ich genau anfangen soll. Zunächst habe ich mir vom Titel, von der Buchankündigung und vom Genre etwas fürs Herz erhofft. Leider kam durch die sehr nüchterne Art der Protagonisten bei mir keine gefühlsbetonte Stimmung auf. Der Roman beginnt mit einer Hochzeit, geht dann mit einem Todesfall weiter und endet mit der Liebe. Dabei werden die emotionalen Stellen so sachlich abgewickelt, dass ich mich zwischendurch immer weider gefragt habe, welches Genre ich in der Hand halte.


    Vielleicht lag es aber auch einfach an der hoch poetischen Sprache, dass ich nicht in den Roman reingefunden habe. Ich lese zwar auch Bücher wie Austens und Co., aber wenn ich einen Liebesroman aus der Neuzeit lese, finde ich es kontraproduktiv manche Sätze zweimal lesen zu müssen um deren Gehalt zu verstehen.


    Ein weiterer Kritikpunkt sind die eingeschobenen Zwischenkapitel. Die Geschichte um Nathalie wird immer wieder von kurzen Einschüben unterbrochen. Hier werden Songtexte, Risottorezepte, Wikipediaauszüge oder Bildanalysen eingebracht, die zwar (teilweise am Rande) etwas mit der Geschichte zu tun haben, mich aber unwahrscheinlich in meinem Lesefluss gestört haben. Immer wenn ich gedacht habe „jetzt bist du in der Geschichte drin“ haben mich die Zwischenpassagen wieder heraus gerissen.


    Die Verhaltensweisen der Protagonisten sind glaubhaft, allerdings sind sie so unnahbar für den Leser, dass sie im Prinzip Fremde sind.


    Die Grundidee des Romanes hat mir von Anfang an gefallen und man hätte sicher auch ein bisschen Spannung in die Liebesgeschichte bringen können. Vielleicht habe ich auch einfach zu viel erwartet… für alle, die sich vom Gegenteil überzeugen wollen, kann der Roman hier bestellt werden *klick*


    Bewertung: 2/5 Sterne

  • Ich habe den Trailer für den Film gesehen und fand diesen wunderbar. Ich habe gehofft, den Roman zu lesen bevor ich mir den Film anschaue. Die Rezension tönt leider nicht so toll. Vielleicht werde ich mal reinlesen, um mir selber ein Bild machen zu können.

  • Ich hab das Buch letzten Herbst nach einer sehr wohlwollenden Rezension auf Spiegel online gelesen und war sehr enttäuscht. Ich kann mich da weitgehend Nessi87 anschließen, vor allem, was den seltsam sachlichen (und deswegen irgendwie fehlplazierten) Stil anging. Was aber die "poetische" Sprache angeht, so bleiben mir nur die Anführungszeichen, denn sowas:


    Zitat

    "Seifenblasen bildeten sich, viele Seifenblasen, doch nicht die Seifenblasen der Nostalgie. Markus dachte: Das ist die schönste Handwäsche meines Lebens."


    ist doch nicht poetisch, sondern nur doof, oder ;-)


    Aber ich glaube, das Buch könnte ein besserer Film werden, als es der Roman war.

  • Mh. Ziemlich viele negative Meinungen hier. Ich kann mich dem allerdings gar nicht anschließen.
    Ich habe das Buch schon sehr lange in meinem RuB stehen und hatte nie recht Lust es zu lesen, weil mich das Thema (und der Titel) nicht wirklich angesprochen haben (es war ein Geschenk, ich hätte es sicher nie gekauft).
    Aber: Das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen!
    Ich mochte die nüchterne, teilweise poetische Sprache, mir gefielen die Einschübe, zum Beispiel das Rezept zum Spargelrisotto. Ich empfand auch die Entwicklung der Geschichte als nachvollziehbar und mir hat gefallen, wie der Autor die Stimmungen und Gedanken der Protagonisten erzählt hat.
    Ich möchte jetzt unbedingt noch den Film mit Audrey Tautou ansehen, weil ich das Gefühl habe das Buch hat diese ganz typische, franösische Atmosphäre, die ich auch an ihren anderen Filmen ("Die fabelhafte Welt der Amélie", "Bezaubernde Lügen") so mochte. Diese leicht entrückten Protagonisten, etwas seltsam; die malerische, magische, bezaubernde Stimmung. Für mich ein schönes Leseerlebnis. :-)


    Ich gebe 8/ 10 Punkten.

  • Ich fand das Buch im Bücherregal eines Hotels und nahm es im Tausch mit eigenen Büchern mit nachhause. Die Meinungen im Netz sind ja geteilt, so war ich zurückhaltend meine Lesezeit damit zu teilen. Nun war ich vor zehn Tagen in der örtl. Buchhandlung zu einem Buchvorstellabend und der Buchhändler schwärmte sehr von dem Titel. So schaffte er zwar nicht, dass ich das Buch bei ihm kaufte, doch das ich es hervorholte und jetzt gelesen habe.


    Es war kein Buch was ich wirklich gebraucht hätte; welches ich vermisst hätte, wenn ich es nicht gelesen hätte. Aufgrund der wenigen Seiten braucht man nur wenig Lesezeit aufwenden, doch ich hätte mich geärgert, wenn ich es gekauft hätte. Der Funke ist bei mir nicht überbesprungen und ich stand der Geschichte sehr neutral gegenüber, hätte es auch abbrechen können. Mich hat es nicht begeistert, nicht gefesselt und ich wüsste auch nicht, wem ich es empfehlen würde.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)