Bereits seit Monaten habe ich mich auf den Erscheinungstermin dieses Romans gefreut. Gründe davon gab es reichlich - eine deutsche Autorin, eine interessant klingende Kurzbeschreibung und - für mich der wichtigste Grund - endlich mal wieder ein sehr vielversprechender Zeitreiseroman ! Das das Cover auch noch richtig schön ist war, wie die kleine Kirsche auf der Sahne...
Kaum hatte ich den Roman aufgeschlagen - der nächste Pluspunkt. Der Roman spielt in Deutschland, genauer gesagt in Bamberg, übrigens dem Geburtsort der Autorin. Nicht, dass ich mich besonders gut in Bamberg auskenne, aber ich freue mich einfach immer sehr, wenn es eben mal nicht England, Irland oder Amerika ist.
Die Kapitel werden zum einen in der Ich-Form, aus der Perspektive von Cat, oder in Erzählform aus Dorotheas Sicht geschrieben. Dies ist der Autorin sehr gut gelungen und man fühlt sich nicht im Lesefluss oder der Geschichte unterbrochen. Bereits in Kapitel 3 reist Cat zum ersten mal in die Vergangenheit und ab da wechselt dann nicht nur die gerade erzählende Person, sondern eben auch die Zeit. Ebenfalls sehr schön finde ich, dass in diesem Zeitreiseroman nicht, wie üblich, eine Frau zu einem Mann, oder umgekehrt reist. Statt dessen zieht es Cat zu Dorothea. Wie die Puzzleteile in einem Krimi findet man als Leser immer mehr Details und kann alles zu einer stimmigen Geschichte zusammen fügen. Dies hat zur Folge, dass, dank des tollen Schreibstils der Autorin, nicht nur die Seiten einfach dahin fliegen, sondern auch sehr schnell eine Spannung entsteht, die während des gesamten Romans mühelos gehalten wird. Zum Schreibstil von Heike Eva Schmidt möchte ich noch sagen, dass sie jeder Zeit die angemesse Sprache gibt, ohne dabei in der Vergangenheit allzu "hölzern" zu werden. Ganz besonders die Mischung von Cats modernem Denken und ihrer Sprache in Kombination mit dem Leben und der Ausdrucksweise im 17. Jahrhundert sind häufig unglaublich witzig und haben mich sehr oft zum schmunzeln gebracht.
Die Story ist einfach toll! Durch viele Details und Beschreibungen machte die Autorin es mir unglaublich leicht, meinen ganz privaten "Film zum Buch" in meinem Kopf entstehen zu lassen. Von der Spannung im Buch habe ich bereits erzählt, was ich aber auch nicht unerwähnt lassen möchte, ist die wundervolle Liebesgeschichte, die sich während des Romans entwickelt und ein sehr romantisches Ende findet. Ebenso findet aber auch die Grausamkeit der Hexenverfolgung, Furcht und Verzweiflung einen Platz in der Geschichte. Alle vorkommenden Personen sind lebendig und detailliert beschrieben und waren mir allesamt sehr sympathisch. Sicher auch weil man spürt, wie liebevoll jede einzelne ausgearbeitet und zum Leben erweckt wurde.
Wie ihr also unschwer erkennen könnt hat mir "Purpurmond" nicht nur wirklich gut gefallen, ich liebe es!
Ein ganz kurzes Zitat möchte ich hervorheben, dass nicht nur absolut wahr ist, sondern mich auch kurz hat inne halten und traurig werden lassen
"Schweigend hatte grete ihr die tränenüberströmte Wange getätschelt und im gehen gemurmelt: >> Eine Mutter stirbt halt immer zu früh, Mädchen <<"
Sehr schön und informativ fand ich auch die Anmerkungen am Ende des Romans sowie die Bezugsquellen.
Die Tatsache, dass die Autorin eines meiner absoluten Top-3 Lieblingslieder in ihrem Roman erwähnte, war natürlich für mich ein toller Bonus.
Natürlich gibt es eine Leseprobe zu diesem Roman und vielleicht habt ihr ja auch Lust, die Autorenhomepage von Heike Eva Schmidt zu besuchen. Dort findet ihr unter anderem auch die Info, dass sie am Samstag, 16. März, von 12.30 bis ca. 13.30 auf der Leipziger Buchmesse am Stand von Droemer-Knaur zu finden ist.
Von mir gibt es aus vollem Herzen die volle Punktzahl