"Starters" von Lissa Price (Teil 1 einer Dilogie)

  • Die 16-jährige Callie Woodland lebt im Los Angeles der Zukunft, doch diese ist alles andere als rosig. Vor 3 Jahren brach der Krieg aus, vor einem Jahr wurden Sporengeschosse auf die Bevölkerung abgeschossen. Das Risiko, dass solch eine Waffe darstellte war bekannt, doch es war nicht mehr die Zeit, die gesamte Bevölkerung zu impfen. Lediglich diejenigen, die den Sporen als erstes zum Opfer gefallen wären, wurden geimpft - Kinder/Jugendliche und ältere Menschen. Doch dann wurde die Waffe eingesetzt, sodass ein Großteil der Bevölkerung starb. Jetzt ist die Gesellschaft geteilt, in Starters und Enders. Starters sind die Kinder und Jugendlichen, die, wenn sie keine Großeltern mehr haben, auf sich allein gestellt sind und Enders die alten Menschen. Es ist viel passiert, die Gesundheitsversorgung wird immer besser, sodass ein normales Leben um die 200 Jahre dauert. Die Enders stellen jetzt die neue Oberschicht da - sie haben die Jobs, das Geld und die Macht, die Starters müssen jeden Tag um ihr Überleben und ihre Freiheit kämpfen, denn es wird versucht, sie in Waisenheime zu stecken, aus denen es kein Entkommen gibt.


    Callie ist verzweifelt. Nach dem Tod ihrer Eltern ist sie nunmehr die einzige, die sich um ihren 7-jährigen, kranken Bruder Tyler kümmert - mehr Familie haben die beiden nicht. Bis jetzt ist es ihnen gelungen, den Marshals, die die Aufgabe haben, die Starters einzufangen und in die Heime zu stecken, zu entkommen, doch sie leben auf der Straße und in besetzten Häusern und jeder Tag könnte der letzte in Freiheit sein. Auch die Beschaffung vom lebensnotwendigsten wie Nahrung oder Wasser fordert Callie ihr ganzes Geschick ab. Tylers Zustand jedoch verschlechtert sich immer weiter und in ihrer Verzweiflung, Geld für eine Wohnung und die Behandlung ihres Bruders zu verdienen, geht sie einen Vertrag mit der Body Bank ein, die die Körper von jungen Menschen an Enders vermieten, die dann über einen bestimmten Zeitraum über diesen Körper voll und ganz verfügen können. Das Bewusstsein des Starters wird derweil in Schlaf gelegt, während die Enders für eine bestimmte Zeit eine zweite Jugend genießen können.


    Es wird ein Vertrag zwischen der Body Farm und Callie über eine 3-fache Anmietung geschlossen. Die ersten beiden Aufträge gehen fast spurlos an Callie vorüber, doch ihr 3. Auftrag ist anders. Diesmal soll sie einer Ender ihren Körper für einen ganzen Monat zu Verfügung stellen. Callie hat keine Wahl und lässt sich darauf ein - und erwacht mitten in einer Discothek in ihrem eigenen Körper wieder, noch bevor die vereinbarte Frist um ist. Was ist geschehen und was für eine Stimme spricht zu ihr in ihrem Kopf? Um ihr Honorar nicht zu gefährden, gibt Callie weiterhin vor, eine Ender im Körper eines Starters zu sein - doch was sie dann entdeckt, bestürzt sie über alle Maßen. Ihre Mieterin hat geplant, einen Anschlag auszuführen, noch während sie in Callies Körper ist. Das muss Callie unbedingt verhindert, es gelingt ihr jedoch nicht, die ganze Zeit die Kontrolle über ihren Körper zu haben, denn die Mieterin schafft es zwischenzeitlich immer wieder, den Körper unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch damit nicht genug, lernt Callie auch noch Blake kennen, den Enkel eines Senators und verliebt sich in ihn, ohne ihm jedoch die Wahrheit über sich zu sagen. Dann überschlagen sich die Ereignisse ...


    Was für ein genialer Auftakt - ich bin begeistert! Der Plot wurde sehr detailliert und facettenreich ausgearbeitet, sodass der Leser ohne Probleme in das Buch einsteigen kann. Die Figuren, allen voran Callie, wurden mit sehr viel Tiefe, jedoch auch mit passenden Ecken und Kanten in Szene gesetzt und der Schreibstil hat mir einfach unheimlich gut gefallen, sodass ich das Buch fast nicht aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt wissen musste, wie es weiter geht und mich dieses Buch einfach gefesselt hat. Auf den nächsten Band "Enders" bin ich schon jetzt wahnsinnig gespannt - ich habe hier sehr hohe Erwartungen, die hoffentlich alle erfüllt werden.

  • Die Welt wird bewohnt von Starters, d.h. sehr jungen Menschen, und Elder, sehr alten Menschen. Als ein Krieg ausbrach, wurden zuerst die Jungen und die Alten geimpft, da sie im anfälligsten für biologische Kampfstoffe waren. Zu einer Impfung der mittleren Generation kam es nicht mehr, sie wurde komplett ausgelöscht. Diese Vorgeschichte wird jedoch nur am Rande erzählt, denn wichtig ist das Jetzt: junge Menschen und Kinder, die keine lebenden Großeltern haben, sind Freiwild. Sie werden zwangsweise in Heimen und Arbeitslagern untergebracht, in denen sie die Volljährigkeit kaum je erreichen. Viele von ihnen leben deshalb auf der Strasse und schlagen sich durch, immer auf der Flucht vor den Marshals. Zu ihnen gehören Callie und ihr siebenjähriger Bruder, der lungenkranke Tyler. Um Geld für seine Medikamente zu bekommen, vermietet Callie ihren Körper an eine Elder - aber wie will sie kontrollieren, ob der "Mietvertrag" wirklich nur drei Monate läuft und wie ihr Körper in dieser Zeit behandelt wird?


    Dystopien gibt es momentan viele und "Starters" ist nicht die schlechteste darunter. Callie sowie die anderen Hauptcharaktere sind sympathisch und die geschilderten Zustände lassen den Leser schaudern, wenn auch manches überzogen ist. So könnte die Leiterin des Waisenheimes ohne Weiteres einem viktorianischen Schauerroman entsprungen sein und der "Old Man" würde sich auch gut als Schurke in einem Comic machen. Die Handlung jedoch ist spannend und gut geschrieben, so daß man gerne über die ein oder andere Übertreibung hinwegsieht.
    Das Ende ist zwar kein Cliffhanger im eigentlichen Sinne, man merkt jedoch deutlich, daß hier noch eine Fortsetzung geplant ist.
    Zwar ist "Starters" ganz deutlich ein Jugendroman, der jedoch auch erwachsenen Lesern mit einigen Abstrichen Spaß machen wird.


    Von mir gibt es 8 Punkte :-)

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Starters ist mein zuletzt gelesenes Buch und war ein toller Auftakt für den September. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, habe stundenlang gelesen - bis in die Nacht hinein.
    Alleine schon die Geschichte begeistert mich: Ein Land, in dem nur noch sehr junge (Starters) und sehr alte Menschen (Enders) leben.
    In der Hoffnung von der Straße und dem Elend fliehen zu können, vermieten Starters ihre Körper an die reichen Enders.
    Normalerweise geht alles gut....doch was wenn nicht?
    Callies Geschichte hat mich gefesselt und ihre Sorge um ihren Bruder hat mich berührt. Sie würde alles tun um ihn von der Straße zu holen, aus diesem Grund geht sie sogar soweit und vermietet ihren Körper an eine Ender. Und somit nimmt die Spannung seinen Lauf: was ist passiert? Sind die 3 Monate schon rum? oder warum erwacht Callie plötzlich wieder in ihrem eigenen Körper? Und was genau geht eigentlich um sie herum vor sich? Wie kann man an Informationen kommen, wenn jeder denkt, man sei in Wahrheit jemand ganz anderes?



    Ich kann nur zwei Dinge sagen:
    1. Ich liebe dieses Buch
    2. Ich kann es kaum noch erwarten, bis Teil 2 mit dem Titel Enders erscheint :hop

  • Meine Meinung


    Wie so viele andere Jugendbücher, die in einer wenig schönen Zukunft spielen wird auch diese Geschichte in der Ich-Form von Callie erzählt. Die Grundidee ist sehr interessant, Jugendliche, die Starters, „vermieten“ über eine Firma ihre Körper an die Ältesten der Gesellschaft, die sogenannten „Enders“. Eigentlich gilt das Verfahren als sicher, doch dann kommt es bei Callie zu Problemen, die ihre Sicht auf ihre Welt und ihre Zukunft radikal ändern.


    Leider ist es zum Teil stark vorhersehbar und nicht immer gut. Nach etwa der Hälfte wird es besser, wenn auch nicht grundlegend. Einiges passierte mir zu schnell und zu einfach, als dass es mich wirklich überzeugen konnte. So ist es für mich eine interessante Dystopie, aber nichts herausragendes.
    Der zweite Teil „Enders“ ist für November 2012 angekündigt und ich werde ihn vermutlich lesen, in der Hoffnung, dass er besser ist.

  • Der Inhalt:


    Nach einer Katastrophe gibt es nur noch junge oder sehr alte Menschen. Während die alten in Geld schwimmen sind die jungen Mittellos und kämpfen auf der Straße ums Überleben. Eine von diesen ist Callie. Die einzige Möglichkeit die sich ihr ergibt ist der Gang zur Body Bank, wo sie ihren jungen Körper an alte Menschen verleiht. Aber bei Callies Auftrag geht etwas schief, den anstatt die Zeit zu schlafen, wacht sie früher als geplant in einem anderen Leben auf und findet heraus zu welchen Zweck ihr Körper gemietet wurde – jemanden zu Töten. Nun gilt es den Plan zu verhindern solange sie noch bei Bewusstsein ist und ihre Mieterin nicht wieder die Kontrolle über ihren Körper übernimmt.


    Meine Meinung:


    Starters spielt in einer Zukunft, in der nur noch junge und alte Menschen leben. Nach einer Krankheit, gegen die nur die Jungen und Alten geimpft wurden, ist nichts mehr wie zuvor. Die Alten Menschen schwimmen im Geld und häufen immer mehr an, auch auf der Tatsache hin das die Lebenserfahrung auf 200 Jahre gestiegen ist. Die Jungen wiederum kämpfen täglich auf der Straße ums Überleben. Die Jungen dürfen bis sie volljährig sind keine Arbeit annehmen und leben in Armut. Einzig denen die reiche Großeltern haben die sie adoptiert haben, geht es gut. Die einzige Möglichkeit Geld zu verdienen besteht darin zur Body Bank zu gehen. Die Body Bank ist ein Institut bei dem die Jungen ihre Körper an Ältere ausleihen können. Nachdem Callies Bruder an einer Lungenkrankheit erkrankt ist, sieht sie ihre letzte Chance in der Body Bank. Aber bei ihrem dritten Auftrag geht etwas schief und sie erwacht eher als geplant im Leben ihrer Spenderin. Schnell wird Callie klar das ihre Spenderin nichts gutes mit ihrem Körper vor hatte und einen Mord plant. Kann Callie lange genug die überhand über ihren Körper behalten um diesen Plan zu vereiteln?


    Callie ist ein interessanter Charakter. Nachdem ihre Eltern an der Krankheit gestorben sind, lebt sie mit ihrem jüngeren Bruder auf der Straße. Sie tut alles für ihn auch wenn dies heißt das sie ihren Körper verkaufen muss. Bei einem Auftrag lernt Callie den jungen Blake kennen und verliebt sich in ihn. Blake hat das große Glück, noch lebende Großeltern zu haben, die sich seiner annehmen. Auch ihre Mieterin Helena ist ein toller Charakter. Sie verfolgt zwar den Plan jemanden zu töten, allerdings hat sie dafür ihre Beweggründe, die Callie eine unschöne Wahrheit über die Body Bank preis geben und ihre größten Ängste bestätigen.


    Die Body Bank stellt sich als seriöses Unternehmen vor, das den jungen gegen eine üppige Bezahlung Arbeit bietet. Hier wird das Bewusstsein des jungen Körpers in einen Tiefschlaf versetzt und die Mieter übernehmen die Kontrolle über ihren Körper. Hier gibt es natürlich auch Regeln, die zum Schutz der jungen Körper eingehalten werden sollen, aber dies ist wie Callie erfährt auch nicht immer so. Auch die wirklichen Machenschaften der Body Bank kommen sehr schnell ans Licht und Callie ist sich nicht mehr sicher ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Immer mehr Kinder gehen zur Body Bank und kommen nie wieder zurück – auch die Enkelin von Helena.


    Aufgrund des lockeren und flüssigen Schreibstils lässt sich das Buch zügig lesen. Sehr gefallen haben mir auch die unvorhergesehenen Wendungen und Enthüllungen. Von der ersten Seite an war ich mitten im Geschehen und habe mit Callie mitgefiebert. Aber auch die Spannung wird konsequent im Buch aufrecht erhalten und erreicht zum Ende hin seinen Höhepunkt. Hier überschlagen sich die Ereignisse. Allerdings bleiben doch einige Fragen offen. Wie kam es zu dieser Krankheit? Warum wurden den Kindern und Jugendlichen alle Rechte aberkannt? Und die wichtigste Frage – wer steckt hinter dem Old Man?


    Starters ist das Debüt von Lissa Price und in meinen Augen eine gelungenen Dystopie. Die Story finde ich sehr interessant und gar nicht Realitätsfremd, aber auch die Charaktere haben mich vollends überzeugt. Sie wurden zwar etwas farblos dargestellt und man hat nicht so recht erfahren welche Augen oder Haarfarbe die Protagonisten haben, aber dies hat der Geschichte nicht geschadet, den so kamen die Gefühle der einzelnen Charakter besser zur Geltung und rückten ins Licht.


    Mein Fazit:


    Lissa Price Debüt Starters ist eine gelungene Dystopie die sympatische Charaktere, eine interessante Story, Spannung ohne Ende, ein Welt von Intrigen und Geheimnissen und ein kleine Liebesgeschichte aufweist. Ich kann das Buch nur empfehlen und vergebe 10 Punkte

  • Nach einem verheerenden Krieg gibt es in den USA nur noch Starters und Enders, Minderjährige und sehr alte Menschen. Die Starters, die keine Großeltern oder Urgroßeltern mehr haben, werden entweder in schreckliche Heime gesteckt, in denen sie Zwangsarbeit leisten müssen, oder müssen sich unbemerkt auf sich allein gestellt auf der Straße durchschlagen. Zu letzteren gehören auch Callie und ihr kleiner Bruder Tyler. Während Callie dieses Leben ganz gut meistert, wird der kranke Tyler allerdings immer dünner und schwächer. Da sie als Minderjährige nicht arbeiten darf, sieht Callie schließlich nur noch einen Ausweg um an das nötige Geld für Nahrung und Medizin zu gelangen: die Body Bank.


    Das Unternehmen macht mittellosen Straßenkids ein dubioses, aber geradezu unwiderstehliches Angebot. Sie sollen mehr Geld bekommen als sie sich jemals vorstellen konnten, wenn sie für kurze Zeit ihre vitalen, sportlichen Körper an reiche Enders vermieten. Auch Callie geht, trotz heftiger Bedenken, ihrem Bruder zuliebe darauf ein. Doch schon bald muss sie feststellen, dass das Angebot bei weitem nicht so harmlos ist, wie es die Body Bank ihren Spendern verspricht …



    In Starters entführt die Autorin Lissa Price ihre Leser in eine post-apokalyptische Welt, die interessant und erschreckend zugleich ist. Der Umstand, dass in ihr nur noch sehr junge und extrem alte Menschen existieren, wäre für sich allein genommen noch gar nicht so schlimm, das Verhalten der meisten Enders ist es dagegen schon. Sie regieren das Land und missbrauchen die jungen Leute für ihre Zwecke. Teilweise versklaven sie sie regelrecht, wenn sie keine älteren Verwandten mehr haben, die sich für sie interessieren. Es ist eine wirklich grausame Vorstellung, dass die Enders sich den Starters gegenüber so rücksichtslos benehmen anstatt sich um sie zu kümmern, nachdem erstere ihre Kinder und letztere ihre Eltern verloren haben.


    Viele Waisen sind ganz auf sich allein gestellt und auf der Flucht vor den Marshals, die sie in Heime stecken würden oder schlimmeres. Die Starters dürfen weder wählen noch arbeiten, wodurch ihnen jede Chance genommen wird auf legalem Weg für sich selbst und gegebenenfalls ihre Geschwister zu sorgen. Außerdem werden sie nicht nur all ihrer Rechte, sondern durch Enteignungen sogar ihrer eigenen Elternhäuser beraubt.


    Umso erstaunlicher ist es, wie tapfer Callie in dieser brutalen Welt durchhält nachdem sie und ihr Bruder so behütet aufgewachsen sind. Sie ist eine tolle, aber vor allem auch sehr starke Hauptfigur, die sich wegen ihres ausgeprägten Verantwortungsgefühls aufopferungsvoll um ihren kleinen Bruder Tyler kümmert. Die Liebe zu ihrem Bruder lässt sie nicht nur alles überstehen, sondern macht sie auch sehr sympathisch und sorgt dafür, dass man die ganze Zeit mit ihr mitfiebert.


    Michael ist ebenfalls ein sehr toller Charakter, vor allem weil er sich während Callies Abwesenheit genauso hingebungsvoll um Tyler kümmert, obwohl er gar nicht mit ihnen verwandt ist. Trotz der Sympathie für Michael kann man aber auch nachempfinden, warum sich Callie später dann so zu Blake hingezogen fühlt.



    Von den Enders lernt man leider nur Helena Winterhill, Callies Mieterin, etwas genauer kennen, dafür ist sie aber eine sehr interessante Figur. Trotz ihrer Pläne, mit denen sie Callie in große Schwierigkeiten bringt, ist sie bei weitem nicht so unsympathisch wie fast alle anderen Enders, die keinerlei Respekt vor der Jugend haben. Ganz im Gegenteil, für die Liebe zu ihrer Enkelin und die Gefahren, die sie für sie auf sich nimmt, kann man sie nur bewundern.


    Nach der kurzen Einführung in die Zukunftsvision der Autorin ist der Handlungsverlauf sehr spannend gestaltet. Insbesondere nach den Blackouts, also den Phasen, in denen die Mieterin Callies Körper gesteuert hat, wenn Callie nicht weiß, was sie während dieser Zeit getan hat, wird Callie immer wieder vor neue Herausforderungen und noch mehr Fragen gestellt, deren Beantwortung über Leben und Tod vieler Menschen entscheiden könnten. Neben dem Schutz ihres Bruders geht es nämlich vor allem um die Frage, ob das Verfahren der Body Bank wirklich so harmlos ist, wie sie es den Spendern weismachen will oder ob die Anschuldigungen von Mrs. Winterhill der Wahrheit entsprechen und sie verantwortlich für den Tod bzw. das spurlose Verschwinden vieler Spender ist.


    Die Idee, alten Menschen wieder zu jungen Körpern zu verhelfen, ist zwar nicht einzigartig, aber dennoch etwas besonderes. Der Wunsch nach erneuter Jugend und Vitalität ist sogar durchaus verständlich. Junge Menschen bzw. Körper wie Autos zu mieten und auch nur wie solche zu behandeln, ist dagegen schon irgendwie pervers. Umso verwerflicher ist es, dass die Body Bank die größtenteils ausweglosen Situationen vieler Starters so schamlos für ihre Gier nach Geld ausnutzt, obwohl die Enders selbst auch mal jung waren und vielleicht sogar Kinder hatten.


    Der Schluss des Romans ist zwar nicht direkt offen gehalten, macht aber in jedem Fall deutlich, dass die Geschichte an dieser Stelle noch nicht zu Ende ist. Die kleinen Anspielungen auf den weiteren Verlauf sorgen zusätzlich dafür, dass man sich die Fortsetzung auf keinen Fall entgehen lassen wird.



    FAZIT
    Starters erzählt eine sehr fesselnde post-apokalyptische Geschichte, die man ab einem gewissen Punkt nicht mehr aus der Hand legen kann und die einen auch nach der letzten Seite noch beschäftigt. Die schreckliche Zukunftsvision von Lissa Price ist nicht nur interessant gestaltet, sondern regt zum Nachdenken an und bietet auch für Fans des Genres noch neue Facetten.

  • “Starters” ist der erste Band einer dystopischen Reihe, die im Westen von Armerika spielt.


    Das Buch hat mir 2 Tage lang den Atem geraubt. Eine ganz tolle Protagonistin, eine authetische Welt und ein unglaubliches Experiment, gepaart mit einer großen Portion Spannung, machen das Lesen zu einem besonderen Erlebnis.


    Am besten haben mir die Charaktere gefallen. Insbesondere hat es mir Callie angetan. Sie kommt von ganz unten und weiß, was es bedeutet sich durchschlagen zu müssen. Sie bringt alle Eigenschaften mit, die eine toughe Heldin benötigt: Sie ist mutig, stark, wortgewandt, intelligent und darüber hinaus scheint sie auch ein tolles Äußeres zu haben. Sie passt sich ihrer Situation schnell und instinktiv an und macht eine enorme Wandlung durch, die ich durchweg positiv wahrgenommen habe.


    Die Ich-Perspektive war hier besonders wertvoll, um Callies Sicht der Dinge besser verstehen zu können. Vieles bleibt unausgesprochen und findet nur in Monologen in ihrem Kopf statt.


    Auch die Umgebung war authentisch beschrieben. Die Unterschiede zwischen arm und reich sind großartig ausgearbeitet. Durch die Protagonistin lernen wir beide Seiten der Medaille kennen und teilweise war ich wirklich sehr schockiert. Besonders der Anfang ist sehr emotional.


    Ich muss zugeben, dass mich die Grundidee erst ein wenig die Stirn runzeln lies. Menschen, die ihre Körper zur Übernahme von reichen Leuten zur Verfügung stellen, klang für mich total abgehoben und unvorstellbar. Aber die Autorin hat es geschafft, diese Idee real werden zu lassen. Als Leser wird man immer mehr in den Bann des Buches gezogen und kann es generell kaum zur Seite legen. Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden. Die Cliffhanger am Ende jedes Kapitels sind so groß, dass man einfach weiterlesen musste.


    Ich persönlich kann es gar nicht erwarten den nächsten Teil (Enders) in Händen zu halten und endlich zu erfahren, wie es mit Callie und ihren Freunden weitergeht. Fazit in einem Wort: Wow!

  • Nach einer Katastrophe gibt es nur noch sehr alte und sehr junge Menschen. Die alten - Enders - scheinen alle reich, die jungen - Starters - alle arm. Das Leben der Starters auf der Straße ist traurig und gefährlich. Um diesem Leben ihrem kranken Bruder Tyler zuliebe zu entfliehen, geht Callie zu einer Body Bank, einer Institution, die jungen Menschen Geld dafür gibt, dass sie ihren Körper an einen alten für einige Zeit "verleihen". Hier informiert sie sich, wird aber durch diverse Details zunächst abgestoßen. Sie erbittet sich Bedenkzeit, die ihr widerwillig gewährt wird. Auf dem Nachhauseweg wird sie von Renegaten überfallen, kann sich aber in letzter Sekunde in ihre Unterbringung flüchten. Nachdem Callie, ihr Bruder und Michael, ein Freund von Callie, der sich wie ein Familienmitglied um die beiden kümmert, ihre letzte Zuflucht verlieren, überwindet sie sich, und meldet sich erneut bei der Body Bank. Sie willigt ein. Callie wird von Grund auf neu gestylt und bekommt einen Neurochip ins Gehirn eingepflanzt. Dann geht es los. Dreimal hat sie sich verpflichtet. Bei den ersten beiden Malen geht bis auf eine kleine Verletzung alles gut. Callie scheint während der "Verleihung" tief und fest zu schlafen - ja sie träumt sogar. Beim dritten Mal ist alles anders. Sie erwacht zu früh und befindet sich mittendrin in einem neuen, luxuriösen Leben und ihre "Mieterin" führt nichts Gutes im Schilde....


    Bedrückend. Faszinierend. Und fesselnd. Das sind die ersten Eindrücke, die ich empfand als ich begann, das Buch zu verschlingen. Lissa Price erzählt die Geschichte in der Ich-Form, aus der Sicht von Callie, so dass man von Anfang an das Gefühl hat, sie zu begleiten.


    Der grundlegende Teil der Handlung übt eine unheimliche Faszination auf mich aus. Eine ähnliche Empfindung, wie wenn man einen Gruselfilm guckt, den man eigentlich gar nicht sehen wollte, aber nachdem er einmal an ist, kann man ihn nicht mehr ausschalten. Die Situation ist furchteinflößend und schockierend. Junge Menschen kämpfen ums nackte Überleben während sich die reichen alten nicht zu schade sind, diese auch noch auszubeuten, statt ihnen zu helfen. Die Generation dazwischen scheint gänzlich verschwunden. Furchtbar, wenn diese Fiktion unserer Realität entsprechen würde.


    Ich hatte beim Lesen ständig das Bedürfnis, Callie warnen zu müssen. Dabei ist sie eine starke Persönlichkeit, die ihrem Bruder zuliebe ein großes Wagnis eingeht. Kann sie für Tyler ein besseres Leben schaffen? Die Verbindung zur Protagonistin, die sofort sympathisch 'rüberkommt, ist unmittelbar da. Man fühlt mit, man bangt mit und man möchte, dass am Ende alles gut wird. Auch die Liebe kommt in der Geschichte nicht zu kurz, dominiert jedoch nicht den ganzen Roman. Für wen wird sich Callie entscheiden?


    Die Autorin schafft es während der ganzen Geschichte die Spannungskurve stetig oben zu halten. Ein wahrlich fesselnder Roman, der nicht nur ein wunderschönes, mystisch elegantes Cover hat, sondern der mich auch in gespannter Erwartung auf den nächsten Band zurücklässt.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Stell dir vor, du lebst in einer Welt, die gerade den dritten Weltkrieg hinter sich hat. Du bist vielleicht hundert oder hundertfünfzig Jahre alt und kannst ein neues Leben im Körper eines Jugendlichen anfangen. Alles, was du dafür machen musst, ist, einen Vertrag bei der Body Bank unterschreiben und eine Mietgebühr zahlen. Was mit den Jugendlichen geschieht, ist dir egal, es geht nur um dich und deinen Wunsch noch einmal jung zu sein.


    Jetzt stell dir vor, du bist einer von diesen Jugendlichen, also ein Starter. Du bist sechzehn und lebst auf der Straße, weil du keine Angehörigen mehr hast. Du durchwühlst Mülltonnen um für dich und deinen kranken kleinen Bruder etwas zu Essen zu finden. Du brauchst Medikamente für ihn, weil er eine seltene Lungenkranheit hat. Aber woher sollst du das Geld nehmen? Also entscheidest du dich dafür, deinen Körper an einen Ender - einen von den alten Menschen - zu verleihen. Alles was du dafür tun musst, ist, dir einen Chip ins Gehirn pflanzen lassen. Am Ende bekommst du ein Honorar und kannst für deinen Bruder sorgen.


    Die Welt, in der Callie lebt, ist grausam. Ihre Eltern sind im Krieg gestorben und sie hat ihrem Vater versprochen auf Tyler, ihren kleinen Bruder aufzupassen. Es gibt nur noch Starters, die Jugendlichen und Enders, die Alten. Alle Menschen zwischen dreißig und sechzig sind ausgestorben, da sie keine Impfung gegen die Sporen, die bei dem Angriff abgeworfen wurden, bekommen haben. Callies letzter Ausweg ist die Vermietung ihres Körpers an einen Ender, denn dafür bekommen die Starter viel Geld. So viel, dass sie zumindest für eine Zeit keine Häuser mehr besetzen müssen und regelmäßig Essen kaufen können. Leider gerät Callie bei ihrer Mieterin an eine Frau, die ihre verschwundene Enkelin rächen möchte. Obwohl es einige Vorsichtsmaßnahmen von Seiten der Body Bank gibt, begibt sich Callie in große Gefahr. Denn Helen, ihre Mieterin, kann plötzlich über ihre Gedanken Kontakt mit Callie aufnehmen und plant einen Mord. Sollte das gelingen, werden Helen und auch Callie sterben müssen. Callie glaubt, dass bei dem Verfahren bei der Body Bank einiges schief gelaufen. Bis sie sich klar wird, was passiert ist, ist es schon fast zu spät. Ihre einzigen Gedanken gelten Tyler, den sie unbeschadet aus dem Chaos heraus holen muss.


    Dass das Buch ein Jugendroman ist, merkt man schnell an der einfachen Schreibweise. Entgegen einiger Rezis, die ich gelesen habe, finde ich nicht, dass dieser Roman der Panem Reihe ähnelt. Meiner Meinung nach sind die einzigen Parallelen die Welt nach dem dritten Weltkrieg - hoffnungslos und düster - und eine starke Protagonistin, die sich als Einzige gegen das System stellen möchte. Die Stimmung im Buch ist zum Teil sehr düster und deprimierend. Die Szenen mit Blake machen allerdings den Anschein, als würde doch noch alles gut werden.


    Die Liebesgeschichte zwischen Callie und Blake dominiert das Buch nicht, sie ist eher fad und oberflächlich beschrieben. Ob es so von der Autorin geplant war, kann ich nicht sagen, aber es passte gut zum Buch. Die Machenschaften der Chefs der Body Bank stehen eher im Fokus des Geschehens.


    Das Buch hat mir gut gefallen und aufgrund des Cliffhangers zum Ende des Buches werde ich den zweiten Teil auch noch lesen. Es ist auf jeden Fall ein Buch, das man schnell weg lesen kann, weil der Sog der Ereignisse einen von Seite zu Seite zerrt. Den Kritiken bezüglich einiger Ungereimtheiten kann ich nicht zustimmen, für mich war alles stimmig.

  • Ich habe dieses Buch am Wochende in der Buchhandlung entdeckt und fand die Geschichte auf den ersten Blick gar nicht mal so interessant. Nachdem ich das Buch kurz darauf angelesen habe, wurde dieser Eindruck allerdings schnell widerlegt und das Buch durfte mit zu mir nach Hause.
    Dort habe ich es dann innerhalb eines Tages verschlungen.


    In einer Welt in der nur noch junge und sehr alte Leute existieren - Starters und Enders - leben Callie und ihr kleiner Bruder Tyler. Ohne Großeltern, welche auf sie Acht geben könnten, haben sie die Wahl zwischen einem Leben im Heim oder einem als gejagte Hausbesetzer.
    Die widrigen Bedingungen in den Heimen führen allerdings zur Wahl des Lebens auf der Straße.
    Um Geld zu bekommen und ihren kranken Bruder medizinisch versorgen zu können, wendet sich Callie an das Unternehmen Prime Destinations.
    Diese bieten reichen Enders die Möglichkeit gegen Geld einen jungen Körper auf Zeit zu übernehmen. In Anbetracht ihrer derzeitigen Situation verkauft Callie so ihren Körper.


    Lissa Price hat mich mit ihrer Erzählweise von der ersten Seite an gefesselt.
    Sie beschreibt eine Welt in der Alter und Geld herrschen, junge Leute jedoch als minderwertig angesehen werden.
    Starters ist ein Buch ohne Längen, welches seine Spannung über die gesamten fast 400 Seiten hält.
    Man kann sich wunderbar in Callie, aus deren Sicht die Geschichte erzählt ist, hineinversetzen und fiebert mit ihr mit.
    Mir hat es besonders gefallen, dass die Protagonistin nachdenkt. Sie handelt nicht übereilt und naiv, sondern denkt zunächst über ihre Handlungen nach - eine nicht immer präsente Eigenschaft bei Romanfiguren. Dies macht die Geschichte sogleich um einiges realistischer und somit noch spannender.
    Zudem empfinde ich die geschaffene Welt mit einem solch enormen Generationsunterschied als sehr interessant. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine solche Konstellation zu massiven Problemen bei den Beteiligten führen kann - wenn auch nicht in genau dieser Form.


    Fazit: Ein tolles Buch! Ich freue mich schon darauf den zweiten Teil der Dilogie zu lesen. Das Erscheinen des TB wird jedoch wohl leider noch seine Zeit brauchen.


    10/10 Punkten

  • Ich habe das Buch gerade beendet und bin begeistert. Ich hab das Buch trotz Weiterbildung regelrecht verschlungen. Wollte immer wieder wissen, wie es weiter geht. Ich mag solche Bücher, die mich regelrecht aufsaugen und wo sich das Kopfkino einschaltet.
    Ich mochte die Charaktere und ich kann ziemlich gut nachvollziehen, wie sich Callie gefühlt hat und warum sie so gehandelt hat, wie sie es letztlich tat.


    Viel möchte ich nicht sagen, außer: Es ist ein tolles Buch und ich freu mich schon auf den zweiten Band "Enders", welcher auf meinem Kobo auch schon auf mich wartet.

  • Zum Inhalt:


    In der Zukunft findet eine unvorstellbare Katastrophe statt: eine Infektion tötet einen großen Teil der Bevölkerung, der nicht schnell genug geimpft werden kann. Nur sehr junge Menschen (Starters) und sehr alte Menschen (Enders) überleben. So verliert auch die 16jährige Callie ihre Eltern und muss fortan für sich und ihren kranken Bruder sorgen. Sie leben auf der Strasse, während die Alten reicher und reicher werden. In ihrer Verzweiflung begibt sich Callie zur "Body Bank", um ihren Körper gegen Geld zu "vermieten". Sie wird dort in einen Tiefschlaf versetzt, während das Bewusstsein eines alten Menschen den jungen Körper für eine Zeit, übernimmt, um wieder jung zu sein. Um das Geld zu erhalten, muss Callie ihren Körper zur Verfügung stellen. Zweimal geht auch alles gut, doch beim dritten Mal wacht sie auf und befindet sich in einem ihr völlig unbekannten Leben. Sie wohnt in einer luxuriösen Villa und hat Geld im Überfluss. Und sie verliebt sich in den jungen Blake. Doch zu ihrem Erschrecken kann sie mit ihrer Mieterin kommunizieren, die ihr rät, nicht wieder zur Body Bank zurückzugehen. Callie findet heraus, dass ihr Körper auserwählt wurde, um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen...


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Callie ist eine sehr sympathische und starke Protagonistin, und der Leser fiebert jederzeit mit ihr mit, ob sie es schafft, sich diesem perfiden Plan zu entziehen. Der Autorin gelingt es mühelos, einen Spannungsbogen aufzubauen und den auch bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Und sie erzählt eine Geschichte, die es so meines Wissens noch nicht gegeben hat. Ich fand diese Idee der "Körpervermietung" sehr faszinierend, aber auch sehr erschreckend, denn niemand kann wissen, was in der Zukunft einmal alles möglich sein wird. Für einen Erstlingsroman finde ich dieses Buch wirklich sehr erstaunlich.


    Sehr passend finde ich auch das Cover. Es ist der Kopf einer jungen Frau, einer "Starter" in Umrissen zu sehen. Auf dem Cover des zweiten Bandes wird sich der gleiche Umriss, jedoch einer alten Frau befinden, einer "Ender". Ein sehr stimmiges Konzept.


    Ein wirklich beeindruckendes Buch, auf dessen Fortsetzung ich sehr gespannt bin.


    Volle Punktzahl!